DYSFUNKTIONEN DES VISUELLEN SYSTEMS:
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dens ist schulmedizinisch die Staroperation, bei der die natürliche Linse durch eine künstliche<br />
ersetzt wird, das Mittel der Wahl.<br />
4.2.2 Grüner Star (Glaukom)<br />
Beim Glaukom kommt es durch einen Anstieg des Augeninnendrucks zu einer Druckschädigung<br />
der zuleitenden Gefäße des Sehnervkopfes und des Sehnervs im Auge, welcher zusätzlich<br />
durch die Kompression auch noch minderdurchblutet wird. Die häufigste Ursache für den Anstieg<br />
des Augeninnendrucks ist ein behinderter Abfluss des Kammerwassers durch eine Verengung<br />
oder Verlegung des Schlemmschen Kanals. Dabei liegt der normale Augeninnendruck<br />
durchschnittlich bei 17 3 mmHg, beim Glaukom bei ~ 21 3 mmHg. [12]. Die häufigste Form<br />
tritt überwiegend bei älteren Menschen (3 % der über 50-jährigen) [8] auf und wird begleitet von<br />
Sehstörungen, Gesichtsfeldausfällen bis hin zur Erblindung. Das Glaukom stellt in den Industrieländern<br />
einen der häufigsten Erblindungsgründe dar. Ursachen können u.a. Arteriosklerose,<br />
Diabetes mellitus, Durchblutungsstörungen, Entzündungen, Tumore im Auge oder arterielle<br />
Hypotonie (Bluttiefdruck) sein. Das Glaukom kann sich entweder schleichend oder akut als<br />
Glaukomanfall entwickeln.<br />
4.2.3 Bindehautentzündung (Konjunktivitis)<br />
Bei der Konjunktivitis reagiert die Bindehaut auf Entzündungsreize aus der Umwelt, wie z.B.<br />
Bakterien, Viren, Pilze, Strahlen, Allergene, chemische Substanzen, aber auch auf physikalische<br />
Reize wie kalte Witterung, Zugluft, etc. Als Symptome treten gerötete Augen, Augenbrennen,<br />
Schwellung, Juckreiz, Fremdkörpergefühl, verklebte Lider und Sehbeeinträchtigungen auf. Außerdem<br />
ist in diesem Zusammenhang die Abwehrtrias aus Lichtscheu, Tränenfluss und krampfhaftem<br />
Lidschluss zu nennen. Die schulmedizinische Therapie besteht bei einer Konjunktivitis je<br />
nach Ursache aus der Gabe von antibiotischen oder kortisonhaltigen Augentropfen,<br />
Antihistaminika, sowie der Gabe von „künstlichen Tränen“ bei besonders starkem Fremdkörpergefühl.<br />
Trockenes Auge, Sicca-Syndrom<br />
Als besondere Form der Bindehautentzündung ist hier noch die Keratokonjunktivitis sicca, das<br />
„trockene Auge“ zu nennen, bei der, dem Namen folgend, neben der Bindehaut auch die Hornhaut<br />
betroffen ist. Aufgrund der bereits in Kap. 2.1 angesprochenen Komplexität des Tränenfilms<br />
muss klar sein, dass das Auge nur dann ausreichend benetzt ist, wenn alle drei Schichten des<br />
Tränenfilms intakt sind. Symptome einer Störung sind neben Augenrötung, Augenjucken,<br />
Fremdkörpergefühl, Schmerzen, Brennen, Lichtempfindlichkeit, stark tränende Augen, Sehstörungen<br />
und geschwollene Augenlider. Die schulmedizinische Therapie ist in der Regel symptomatisch<br />
und besteht im Wesentlichen in der Gabe von „künstlichen Tränen“.<br />
4.2.4 Schielen (Strabismus)<br />
Der Strabismus ist eine Fehlstellungen der Augen, bei dem die Augenachsen von der normalen<br />
Parallelstellung bei der Fernakkomodation abweichen. Strabismus stellt neben einem als<br />
Schönheitsmakel angesehenen Problem eine Sehbehinderung dar und zeigt sich bei vielen<br />
Menschen meist schon im Kindesalter. Die Ursachen sind dabei zumindest schulmedizinisch<br />
weitgehend unklar. Bedingt durch die unterschiedlichen Blickrichtungen beider Augen prägt sich<br />
ein Auge durch Nutzung verstärkt aus, während das andere eher ungenutzt bleibt. Schwerwiegende<br />
Folge ist eine Amblyopie (Schwachsichtigkeit) des vernachlässigten Auges. Dies bedeutet,<br />
dass das dreidimensionale, räumliche Sehen nicht richtig ausgebildet werden kann. Je eher<br />
man diese Fehlstellung korrigiert, umso besser der Heilungserfolg [11].<br />
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