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india awakens - Dr. Alka Pande

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gelt, und schlimmer noch, wenn er zu einer legalen Spielarena für das<br />

Wetten auf neue Künstler oder das Manipulieren von Marktkräften<br />

wird, um die Preise etablierter Namen in die Höhe zu treiben, können<br />

Sie sicher sein, dass der Crash kurz bevorsteht. Indien hatte dieses<br />

Mal noch das Glück einer sanften Landung, weil die Spekulanten begannen,<br />

sich zurückzuziehen, nachdem die Regierung neue Kapitalertragssteuern<br />

auf Kunstverkäufe eingeführt hatte.<br />

Im heutigen Indien werden Investmentfonds eingerichtet, um Geld mit<br />

den Künstlern des Landes zu machen. Um den Kunstkritiker Ranjit<br />

Hoskote zu zitieren: Viele KünstlerInnen produzieren schnell, um Geld<br />

zu machen, während der Markt noch heiß ist. Aber, so sagt er, ein großer<br />

Teil der Arbeiten sei nicht sehr gut.<br />

„Die dunkle Seite dieser sehr optimistischen Geschichte des boomenden<br />

indischen Kunstmarktes ist die folgende: Künstler haben nicht<br />

wirklich Zeit oder können sich nicht zurückziehen, um an ihrer Kunst<br />

zu arbeiten“, zitierte die Zeitung Hoskote. „Kunst ist ein wenig zur<br />

Fließbandarbeit geworden.“<br />

Genau diese Falle sollte ein aufstrebender Kunstmarkt und seine Teilnehmer<br />

vermeiden.<br />

Die Gefahren des Gruppendenkens<br />

Wie bei jeder Gemeinschaft im Umbruch und in den Geburtswehen<br />

der eigenen Neuerfindung und der Entwicklung eines einzigartigen<br />

Vokabulars und einer ausdrücklichen Identität sind die Gefahren, in<br />

ein unbewusstes Gruppendenken zu verfallen, sehr real. Abgesehen<br />

von Inspiration und externen Einflüssen brauchen Künstler eine große<br />

Menge psychologische Intimität, um in der Lage zu sein, authentische<br />

und originale Arbeit zu kreieren. Künstler, Kuratoren und Kunstkenner<br />

sind zu gleichen Teilen verantwortlich dafür, die Arena ehrlich zu<br />

halten.<br />

Trotz seines reichen Erbes an klassischer Kunst und Skulpturen war<br />

das moderne Indien nicht in der Lage, dieses Wissen einzubinden und<br />

es wie im Westen in den Alltag zu integrieren. Mein Kindergärtner erfuhr<br />

von Picasso und van Gogh in seinem Bezirkskindergarten, zusammen<br />

mit Addieren und Phonetik. Bis zur ersten Klasse war er in<br />

der Lage, impressionistische Kunst mit derselben Sicherheit zu identifizieren,<br />

wie er sein Herz, seine Leber, die Lunge und Nieren identifizieren<br />

konnte. Bis zur dritten Klasse wurde er mit narrativen Stilen,<br />

kritischem Denken und Ausdruck vertraut gemacht – alles so, dass<br />

er beim Lernen Spaß hatte. Genau diese Art des Wissens verleiht den<br />

Märkten Tiefe und trägt dazu bei, dass eine Gruppe kompetenter Käufer<br />

mit dem Selbstvertrauen entsteht, subjektive Schätzungen ehrlich<br />

zu halten.<br />

Jetzt, wo Indien überall und nicht nur ein Markt für die Welt ist, um<br />

sich auf die Kaufkraft seiner riesigen Mittelklasse zu stützen und damit<br />

das eigene Wachstum anzuheizen, wird das Bewusstsein auf den<br />

Reichtum anderer Bereiche des Landes gelenkt. Indiens Schriftsteller<br />

haben bereits die Früchte der Aufmerksamkeit der Welt geerntet.<br />

arena for betting on new artists or manipulating market<br />

forces to drive up prices of established names, you<br />

can be sure the crash is near. India was fortunate to<br />

have a soft landing this time only because speculators<br />

began to pull back after the government imposed new<br />

capital gains taxes on art sales.<br />

In India today, there are investment funds set up to<br />

make money off the nation’s artists. To quote art critic<br />

Ranjit Hoskote, many artists are producing quickly<br />

to make money while the market is hot. But, he says,<br />

much of the work isn’t very good.<br />

“The downside of this very optimistic story of the boom<br />

of the art market in India is that artists don’t really have<br />

time or repose now to work at their art,” the newspaper<br />

quoted Hoskote as saying. “It’s become a bit of an<br />

assembly line.”<br />

This is exactly the sort of pitfall that an emerging art<br />

market and all its participants need to avoid.<br />

The Perils of Groupthink<br />

As with any community in an upheaval and in the throes<br />

of reinventing itself and developing a unique vocabulary<br />

and a distinct identity, the perils of lapsing into<br />

an unconscious groupthink are very real. Apart from<br />

inspiration and external influences, artists need a large<br />

amount of psychological privacy to be able to create<br />

authentic and original work. Artists, curators and art<br />

evaluators are equally responsible for keeping the arena<br />

honest.<br />

Despite its rich heritage in classical fine art and sculptures,<br />

modern India hasn’t been able to mainstream<br />

that knowledge and integrate it into the everyday curriculum<br />

as in the West. My kindergartener learnt about<br />

Picasso and van Gogh in his neighbourhood school<br />

along with adding up and phonetics. By the time he<br />

was in first grade, he could identify Impressionist art<br />

with the same authority as he identified his heart, liver,<br />

lungs and kidney. By third grade, he had been introduced<br />

to narrative styles, critical thinking and expression,<br />

all in a learning-through-fun way. This is exactly<br />

the sort of knowledge that adds depth to markets and<br />

helps create a body of knowledgeable buyers with the<br />

confidence to keep subjective evaluations honest.<br />

Now that India is everywhere, and not just as a market<br />

for the world to lean on the purchasing power of<br />

its teeming middle class to power growth, awareness<br />

will be drawn to the country’s bounty in other fields. Its<br />

writers have already reaped the benefit of the world’s

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