21.11.2013 Aufrufe

india awakens - Dr. Alka Pande

india awakens - Dr. Alka Pande

india awakens - Dr. Alka Pande

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ehemaligen Herrscher angestrebt. Oder sie hat Bilder für westliche<br />

Medien gemacht und verkauft ihre Arbeit jetzt an einen neuen, sehr<br />

westlichen Kunstmarkt. Ein Kunstmarkt, auf dem die einzig akzeptable<br />

Ästhetik westlich ist. Ausgeborgt und schlecht passend, aber<br />

modisch und sehr gefragt.<br />

Das „traditionelle“ Bharat gab seine traditionellen Glaubenssysteme<br />

angesichts der kolonialen Angriffe nicht auf. Es konfrontierte sich erfolgreich<br />

mit der westlichen Modernität und schuf sogar seine eigenen<br />

Modernitäten. Die Einheimischen bewahrten viele Elemente der<br />

Postmoderne und kombinierten sie mit der globalisierten Moderne,<br />

der sie begegneten. So schufen sie die jugalbandis, die es noch immer<br />

gilt, wirklich zu hören und zu erforschen. Im 19. Jahrhundert tat<br />

eine elitäre Clubfotografie in Indien sie als „Bazaar-Fotografen“ ab.<br />

Ihre Kollegen aus dem 20. Jahrhundert betrachteten sie als „shaadi<br />

walas“. Der Künstler aus dem 21. Jahrhundert sieht sie als Quelle,<br />

von der er stehlen kann. Dass die von ihnen produzierte Arbeit ein<br />

ehrlicheres Dokument war, verankert in ihren eigenen Traditionen<br />

ohne verlegene Vorurteile, entging dem Verständnis der elitären<br />

Klasse der „indischen“ Fotografen.<br />

Die fotografischen Praktiken dieses „anderen“ Indien, zum Beispiel,<br />

forderten den realistischen Diskurs eines visuellen Mediums heraus,<br />

das im Westen erfunden und in den westlichen Realitätsvorstellungen<br />

fest verankert war. Diese Ideen stießen mit den kulturellen<br />

Glaubensvorstellungen zusammen, welche die Welt als eine Illusion<br />

betrachteten. Maya! Das Fotografie-Atelier des „anderen“ Indien<br />

wurde ein Raum für kleine Leelas, welche sich die Klienten dieses<br />

Fotografen vorstellen und in die sie sich hineindenken konnten. Sie<br />

präsentierten sie selbst, wie sie gesehen werden wollten. Und nicht<br />

wie dokumentiert wurde, durch den westlich-kolonialen Blick.<br />

Postmoderne Themen von Identität und Darstellung wurden von diesen<br />

Fotografen ohne großen Tusch thematisiert, als Selbstverständlichkeit,<br />

und ohne die Begriffe zu verwenden, mit denen die akademische<br />

Welt viel später erst hantierte.<br />

Von dieser sehr verwurzelten „indischen“ Praxis zu stehlen, ist der<br />

Weg nach vorne für die Künstler von heute, wenn sie als Mitläufer<br />

auf das Boot der Fotografie aufspringen und das post-koloniale Spiel<br />

für internationale Ausstellungen spielen. Die Präsentation der Arbeit<br />

selbst, von der sie sich ausgeborgt haben, in den Kunsträumen<br />

der Welt wird noch immer nicht in Angriff genommen, so scheint es.<br />

Dass diese kleinen Atelier-Fotografen der ästhetischen Orientierung<br />

und kulturellen Hegemonien modernistischer Praktiken begegneten,<br />

indem sie diese für eine weiter gefasste, soziale Anwendung von Fotografie<br />

öffneten, ist nicht anerkannt. Klassen und Kastenhierarchien<br />

sind noch immer zindabad, lang lebe die Hierarchie!<br />

Die Tatsache, dass diese Fotografen, Kinder weniger anerkannter<br />

„Kunstgötter“ aus Ateliers in ganz Indien, die Digital-Fotografie so<br />

natürlich übernommen haben, als wären sie mit ihr geboren, ist keine<br />

wirkliche Überraschung. Die neue Digitalfotografie passt perfekt<br />

cieties and clubs. Or they made pictures for a western<br />

media and now sell their work to a new, very Western,<br />

art market. An art market where the only acceptable<br />

aesthetic is a Western one. Borrowed and ill fitting, but<br />

fashionable and in high demand.<br />

The “traditional” Bharat on the other hand had not<br />

abandoned its belief systems in the face of any colonial<br />

onslaught. It had managed to meet Western modernity<br />

head on and had even succeeded in creating its own modernities.<br />

Many post-modernisms, which kept the local<br />

and married it with the globalising modernity they faced.<br />

Theirs were jugalbandis that have yet to be properly<br />

heard and explored. In the 19th century, an elite, clubby,<br />

Indian photography had dismissed them as “bazaar photographers”.<br />

Their 20th century counterparts saw them<br />

as “shaadi walas”. The 21st century artist sees them as a<br />

source to steal from. That the work they produced was a<br />

more honest document anchored in their own traditions<br />

with no self-conscious, pretensions escaped the understanding<br />

of the elite class of “Indian” photographers.<br />

The photographic practices of this “other” India, for example,<br />

challenged the realist discourse of a visual medium<br />

invented in the West and firmly anchored in the<br />

west’s ideas of Reality. Ideas that had clashed with cultural<br />

beliefs which saw the World as an illusion. Maya!<br />

The Photographic studio of the “other” Indias became<br />

a space for little Leelas that the studio photographers’<br />

clients could imagine and image themselves in. Presenting<br />

themselves as they wanted to be seen. And not in<br />

the way they were documented by a colonising Western<br />

gaze.<br />

Post-modern issues of identity and representation, it<br />

seems, were addressed without any fanfare, as a matter<br />

of course and without ever hearing of, or using, the<br />

terms academia came up with much later.<br />

Borrowing from this very rooted “Indian” practice is the<br />

way forward for the artists of today as they jump on to<br />

the photography bandwagon and play the post-colonial<br />

game for international shows. Exhibiting the actual work<br />

they borrow from, in those world’s art spaces is still not<br />

the done thing it seems. That these small studio photographers<br />

countered the aesthetic orientation and cultural<br />

hegemonies of modernist practices by opening them<br />

up to larger social uses of photography is not acknowledged.<br />

Class and caste hierarchies are still zindabad!<br />

The fact that these photographers, children of lesser art<br />

gods from studios from all over India, have taken to digital<br />

photography as naturally as if they were born to it is<br />

49

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!