22.11.2013 Aufrufe

Logbuch - Spitsbergen Travel

Logbuch - Spitsbergen Travel

Logbuch - Spitsbergen Travel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Logbuch</strong><br />

MV POLARSTAR<br />

Reise D10 - Spitzbergen<br />

14.08.2009 – 21.08.2009<br />

<strong>Spitsbergen</strong> <strong>Travel</strong> AS - www.spitsbergentravel.com - Telefon: +47 79 02 61 00


Freitag 14.08.2009<br />

Longyearbyen (78°14'N 015°36'E)<br />

Nach einem ersten Informationstreffen zu unserer Reise im „<strong>Spitsbergen</strong><br />

Hotel" am Vormittag bestiegen wir gegen 13:30 Uhr die Busse zu einer<br />

geführten Stadtrundfahrt durch Longyearbyen. Auch dem preisgekrönten<br />

Museum, welches sich unter einem Dach mit der Universität UNIS befindet,<br />

statteten wir einen Besuch ab. Die Rundfahrt durch Longyearbyedn endete an<br />

der Pier von Longyearbyen, wo die MV POLAR STAR uns bereits erwartete.


Nach dem Einchecken wurden wir zum Begrüssungssekt in die Observation<br />

Lounge geladen. Nach dem Toast des Kapitäns auf unsere Reise, erfolgte die<br />

Vorstellung des Hotelmanagers Florin Blaj und unserer Expeditionsleiterin<br />

Anja Fleig, welche wiederum ihr Guide Team vorstellte.<br />

Auf Grund von Maschinenwartungsarbeiten verzögerte sich die Abfahrt von<br />

Polarstar in die Morgenstunden des 15. August. Jedoch wurden 2 interessante<br />

Ausflugsmöglichkeiten angeboten nach dem Abendessen. Zum einen ein<br />

Bootsausflug nach Barentsburg und ein sehr interessanter Besuch des<br />

Luftschiffsmuseums in Longyearbyen.<br />

Die jüngere Geschichte von Longyearbyen 1989 bis Heute<br />

Vielfalt und Normalisierung<br />

Die ab 1989 begonnene Umsetzung der neuen politischen Zielsetzungen für<br />

Longyearbyen - Umstrukturierung zu größerer Erwerbsvielfalt insbesondere<br />

mit Tourismus, Forschung und sonstigem örtlichem Gewerbe neben dem<br />

weiter wichtigen Bergbau und gleichzeitig Fortsetzung des<br />

Normalisierungsprozesses im Sinne einer Anpassung der<br />

Lebensbedingungen an das norwegische Festland sorgte zunächst zusammen<br />

mit den weitergehenden Problemen des Bergbaus und dessen Vorbereitung<br />

auf die Produktionsverlagerung nach Sveagruva für Verunsicherung.<br />

Gleichzeitig verlor das zunehmend subventionsabhängige traditionelle<br />

System Longyearbyens seinen besten Verbündeten, den Angstgegner<br />

Sowjetunion. Bis zu deren Zusammenbruch ließen sich stetig wachsende<br />

jährliche Millionenzuschüsse nach Spitzbergen im norwegischen Parlament<br />

damit rechtfertigen, daß die Sicherung der norwegischen Souveränität über


das strategisch interessante Spitzbergen zu den wichtigsten<br />

Bündnisbeiträgen des vom Schutz der NATO abhängigen kleinen Norwegens<br />

gehörte.<br />

Angesichts des Verfalls der Sowjetunion und später Rußlands einschließlich<br />

seiner Streitkräfte und parallel dazu dem drastischen Rückgang russischer<br />

Präsenz in Spitzbergen ergab sich hier Anlaß zur Überprüfung der<br />

norwegischen Spitzbergen-Politik, und dies primär zu Lasten der bisher gegen<br />

die jahrzehntelange weltweite Krise der Kohlewirtschaft abgeschirmten SNSK<br />

und ihrer Beschäftigten. Normalisierung und geringere staatliche<br />

Subventionsbereitschaft bedeuteten für sie zunächst: Gefährdete<br />

Arbeitsplätze, fortschreitender Abbau von Privilegien (wenngleich i.d.R. mit<br />

Ausgleichszahlungen) und die Aussicht auf schlechtere Arbeitsbedingungen<br />

durch Pendelverkehr ins abgelegene Sveagruva mit entsprechend längerer<br />

Trennung von Heim und Familie in Longyearbyen.<br />

Tatsächlich sank die Zahl der Arbeitsplätze in der SNSK innerhalb von 10 |ahren<br />

von 376 (1989) auf nur noch 201 (Ende 1998. geringer weiterer Abbau<br />

wahrscheinlich) und mit der Verlagerung des Hauptteils der Produktion nach<br />

Sveagruva seit l 997 ist ein großer Teil der Belegschaft von Schichtsystemen<br />

betroffen, die längere Abwesenheit von Longyearbyen erforderlich machen,<br />

zumal die von der SNSK gewünschte Verbindungsstraße zwischen<br />

Longyearbyen und Svea ojjer durchs Inland Spitzbergens an<br />

Naturschutzargumenten scheiterte und die Pendler daher auf Lufttransport<br />

angewiesen sind.<br />

Ein Teil der Belegschaft war nicht bereit, diese neuen Bedingungen zu<br />

akzeptieren und verließ die SNSK. Trotzdem breitet sich in den letzten |ahren<br />

in ihrer Führung und Belegschaft wieder mehr Optimismus aus: Die erhoffte<br />

hohe Wirtschaftlichkeit der gerade begonnenen Grube im Zentralfeld (nun<br />

Svea Nord genannt) reduziert in absehbarer Zeit (falls der Kohlepreis nicht<br />

noch weiter sinkt) die Abhängigkeit von Subventionen und der Ausbau von<br />

anderen Arbeitsplätzen in Longyearbyen gibt der SNSK in Svea größere<br />

Freiheit, die Produktionsmenge an wirtschaftlichen Kriterien zu orientieren,<br />

statt aus Rücksicht auf die früher gewünschte langfristige Absicherung<br />

Longyearbyens ausschließlich durch Bergbau die Produktion auf unrentabler<br />

Sparflamme zu halten. Schließlich kann die Grube 7 mit einem Miniteam von<br />

15 Mann und Beschränkung auf die lohnendsten Bereiche noch wirtschaftlich<br />

bis ca. 2010 betrieben werden, um dort jährlich ca. 47.000 to. Kohle für das<br />

Longyearbyer Kraftwerk und einzelne weitere Kunden abzubauen, während<br />

noch l 999 von einer Schließung im |ahre 2001 ausgegangen wurde.


Gleichzeitig hat sich herausgestellt, daß die größere Aktivitätsvielfalt in<br />

Longyearbyen die Lebensbedingungen der Bevölkerung in vieler Hinsicht<br />

verbessert hat: Noch nie gab es so viele Einkaufsmöglichkeiten und<br />

Restaurants - ermöglicht vor allem durch den Tourismus.<br />

Die größere Vielfalt an Arbeitsplätzen, gerade auch mit körperlich weniger<br />

schwerer Arbeit, hat zu einem ausgeglicheneren Zahlenverhältnis der<br />

Geschlechter geführt. Und die Etablierung von UNIS verstärkte die vorher<br />

unterrepräsentierte Bevölkerungsgruppe junger Erwachsener im Alter um 20<br />

durch ca. 100 Studenten. Das breitere Spektrum an Arbeitsplätzen - neben<br />

Bergbau zunehmend im Tourismus, Forschung / Lehre, private kleine<br />

Dienstleistungsbetriebe, fördert im übrigen auch ein breiteres Spektrum<br />

unterschiedlicher Menschen, den Meinungspluralismus und ein bunteres<br />

Ortsleben: erwünschte Aspekte der politisch angestrebten Normalisierung.<br />

Hinzu kommen die allgemeinen Annehmlichkeiten einer modernen<br />

Infrastruktur - von mittlerweile überwiegend asphaltierten Straßen (statt der<br />

früheren Schlamm- bzw. Staubpisten) bis hin zu Satelliten Fernsehen, Video-<br />

Verleih, ISDN und Internet.


Gegenüber früheren Jahrzehnten ohne diese privaten Zerstreuungsmöglichkeiten<br />

mögen die geselligen Aktivitäten etwas zurückgegangen sein,<br />

aber noch immer hat Longyearbyen ein reges Vereinsleben, besonders in der<br />

Polarnacht, die viele Einheimische als die beste lahreszeit empfinden. Tanzund<br />

Musikvereinigungen, Vorbereitung der jährlichen örtlichen Revue und des<br />

Sonnenfestes, Schützenverein, Sportgruppen, etc. sind feste Bestandteile des<br />

örtlichen Lebens, genau wie im Frühjahr die Ausfahrten mit dem<br />

Motorschlitten, über den heute fast jeder Einwohner über 16 lahre verfügt.<br />

Geschätzt wird aber auch die noch immer minimale Kriminalität, die ein relativ<br />

sorgenfreies Miteinander erlaubt.<br />

Die bescheidene Polizeistatistik wird angeführt von relativ harmlosen Punkten<br />

wie nächtlicher Ruhestörung unter Alkoholeinwirkung und in Abwesenheit<br />

sonstiger Gewaltakte finden einzelne Fälle von Vandalismus gelangweilter<br />

weil materiell bestens versorgter aber ansonsten wenig geforderter<br />

lugendlicher Aufmerksamkeit in der Ortszeitung Svalbardposten. die einmal<br />

wöchentlich ausschließlich mit lokalen Nachrichten erscheint - über die Hälfte<br />

der rund 3.000 Abonnenten lebt außerhalb Spitzbergens. Insgesamt erlaubt<br />

Longyearbyen auch heute ein beschauliches, problemarmes Leben, mit einer<br />

für so wenige Menschen phantastisch gut ausgebauten Infrastruktur.<br />

Der mit Rückgang des Bergbaus als angeblich unverzichtbarer Grundlage des<br />

Ortes befürchtete Niedergang Longyearbyens ist jedenfalls nicht in Sicht: Mit<br />

derzeit ca. 1.650 Einwohnern ist der Ort so groß wie kaum je zuvor und die<br />

Politik ist momentan eher bestrebt, ihn bei dieser Größe zu halten, statt weiter<br />

wachsen zu lassen.<br />

Die Diversifizierung des Erwerbslebens ist gut gelungen. Mit vier größeren<br />

Unterkünften für Touristen, überwiegend im gehobenen Preissegment, vier<br />

Restaurants, mehreren Bars und der sonstigen Infrastruktur des Ortes konnte


sich der ortsgebundene Tourismus von nahezu Null 1989 (Ausnahme:<br />

Zeltplatz) zunächst rasant, dann langsamer auf über 70.000 Übernachtungen<br />

pro |ahr in Longyearbyen (2001). wo der landbasierte Tourismus Spitzbergens<br />

zu über 90 % seine Basis hat, steigern. Eine Studie für 1998 ergab bereits 126<br />

rechnerische Vollarbeitsplätze in Longyearbyen im Tourismus, davon 51 %<br />

weiblich besetzt, seine Ringwirkungen sicherten anteilig indirekt weitere<br />

örtliche 84 Vollzeit-Arbeitsplätze in vor- und nachgeordneten Sektoren (Taxi,<br />

Handel, etc.).<br />

Auch Sorgen hinsichtlich einer starken Saisonalität der Tourismus-<br />

Arbeitsplätze scheinen sich nicht zu bestätigen: immerhin 79% sind<br />

ganzjährig. Übertroffen wird er damit nur durch den Bergbau (216 direkte und<br />

58 indirekte örtliche Arbeitsplätze) und den öffentlichen Dienst (190 direkte<br />

und 162 indirekte Arbeitsplätze, ohne Forschung / Lehre), während Forschung<br />

und Lehre 58 direkte und 36 indirekte Arbeitsplätze auf sich vereinigten, die 91<br />

Studenten schließlich schufen nur 6 rechnerische indirekte Arbeitsplätze (alle<br />

Zahlen 1998. Statistik zusammengefaßt zu den genannten 5 Gruppen).<br />

Weniger erfolgreich blieben die Versuche, den wirtschaftlichen Gewinn aus<br />

dem Kreuzfahrttourismus (Souvenirverkauf, etc.) in Longyearbyen zu steigern:<br />

obwohl dieser langsam wächst und obwohl in Longyearbyen mit seinem 1994<br />

vollendeten neuen Pier nun Schiffe bis 2.000 Passagiere direkt anlanden<br />

können und endlich sowohl geteerte Straßen als auch Transferbusse zur<br />

Verfügung stehen, stagniert die Zahl der Kreuzfahrer eher: offenbar ist<br />

Longyearbyen im Verhältnis zu Ny Älesund oder Barentsburg nicht mehr<br />

exotisch genug.<br />

Neben dem Tourismus wies vor allem die Forschung durch massiven Einsatz<br />

von staatlichen Mitteln ein beträchtliches Wachstum in Longyearbyen auf - vor<br />

allem durch Ausweitung der Aktivitäten des Norsk Polarinstitut und den<br />

Aufbau von UNIS als gemeinsamer Ausbildungseinrichtung der 4<br />

norwegischen Universitäten, während die zwar teuren und Flächenver-


schlingenden technischen Forschungs Großanlagen von EISCAT und<br />

SVALSAT nur einen im Verhältnis zum Aufwand geringen Beschäftigungseffekt<br />

haben.<br />

Gewachsen ist natürlich, wie überall in der Welt, der öffentliche Dienst (SSD,<br />

Sysselmann, Bergmester, Krankenhaus, etc.), mit entsprechenden Kosten für<br />

den Steuerzahler, aber durch seine zahlreichen örtlichen Auftragnehmer<br />

(Hubschrauber - Firma, Kfz-Werkstätten, etc.) auch mit beträchtlichen<br />

indirekten Beschäftigungseffekten.<br />

Auch der Energieverbrauch Longyearbyens ist gestiegen (auf mittlerweile ca.<br />

25.000 to. Kohle pro Jahr für das Kraftwerk, hinzu kommt ein wachsender<br />

Verbrauch an Benzin und Diesel für den zunehmenden Kfz-Verkehr und<br />

Kerosin für immer mehr Linienflug-Verbindungen).<br />

Gemeinsam mit dem hohen Flächenverbrauch Longyearbyens gerade in den<br />

90er jähren (vor allem durch Bergbau und Forschung aber auch durch die<br />

Zentrumserweiterung, wobei keine Rücksich auf die dabei zerstörten<br />

produktivsten Vegetationsflächen genommen wurde) paßt dies schlecht zu<br />

den hohen umweltpolitischen Zielen.<br />

Am deutlichsten wird der Aufschwung Longyearbyens im neuen Ortszentrum:<br />

Nach Post/Bank (1983, 1999 erweitert) und Lompen/Kafe Busen (1985)<br />

entstanden dort in den 90er lahren ein Jugend Freizeitheim (l990), das neue


Krankenhaus (1991), Nxringsbygget (Büro- und Verwaltungsgebäude, 1991 /<br />

93), die neue Svalbardbutikken (1991, Hauptladen, Alkoholladen), ein weiterer<br />

Kindergarten (1998) und 1997 durch den Umbau von "Lompen" in ein<br />

Einkaufszentrum zahlreiche weitere kleine Läden (Sportartikel, Souvenirs,<br />

Blumen, Schuhe, Frischwaren, Friseur, Bibliothek, Mode).<br />

1999 wurde der zentrale Platz, schon 1998 durch ein Bergarbeiterdenkmal<br />

verziert, mit einem aufwendigen Pflaster und einer breiten Treppenanlage<br />

versehen. Nach Süden hin entstanden weitere Läden (Strickwaren,<br />

Lederwaren, Sportartikel, Kiosk) und ein Restaurant (Svalbard Kro), nach<br />

Norden hin ein weiteres Restaurant (Nansen) nebst Pub - insgesamt ein<br />

Versorgungsstand, den sich 1989 kaum jemand erträumt hätte.<br />

Verloren geht dabei allerdings das Charakteristische und Normalisierung<br />

bedeutet in Longyearbyen zunehmend unreflektierte Anonymisierung,<br />

Austauschbarkeit mit beliebigen anderen modernen Orten des norwegischen<br />

Festlandes, statt Entwicklung von wirklich arktis-angepaßten Bau- und<br />

Ortsbildformen. Dieser Identitätsmangel kann durch romantische<br />

Beschwörungen und Vermarktung der vergangenen härteren Pionier-Zeit in<br />

Form von künstlich auf Bergwerk oder Trapperhütte getrimmten Restaurants<br />

oder gar Hotelzimmern kaum ausgeglichen, eventuell hingegen sogar noch<br />

deutlicher hervorgehoben werden.<br />

Durch die gerade eingeführte Lokaldemokratie hat die Bevölkerung erstmals<br />

die Möglichkeit, auf die Entwicklung und Gestaltung Longyearbyens direkter<br />

und effektiver Einfluß zu nehmen - es wird spannend, zu sehen, mit welchen<br />

Resultaten. Möglicherweise entspricht der sich ausbreitende Mangel an<br />

Eigenständigem und an das Leben in der Arktis Angepaßtem einem Bedürfnis<br />

vieler Einheimischer, die ja überwiegend nur für begrenzte Zeit in Spitzbergen<br />

leben.<br />

Mit zunehmender Normalisierung verschwinden nicht nur schrittweise die<br />

Besonderheiten des Lebens in Spitzbergen, sondern auch materielle Vorteile.<br />

Erheblich gestiegene Preise, die die Steuervorteile zunehmend auffressen -<br />

bei allerdings gleichzeitig enorm verbesserter Auswahl in den Läden, sowie<br />

stetig steigende Abgaben für kommunale Leistungen aufgrund sinkender<br />

Staatssubventionen machen es heute längst nicht mehr so attraktiv, für einige<br />

Jahre nach Longyearbyen zu gehen, um dort gut zu verdienen.<br />

Der exotische Wohnort Spitzbergen und die bestens entwickelte Infrastruktur<br />

zusammen mit der sozialen Sicherheit und Geborgenheit eines so kleinen<br />

isolierten Ortes, sowie der Ruf des Steuervorteils locken sicher immer noch,<br />

aber die meisten kommen auf begrenzte Zeit und die voranschreitende<br />

Normalisierung fördert nicht gerade eine aktive innerliche<br />

Auseinandersetzung und Identifikation mit dem besonderen Lebensgefühl<br />

Spitzbergen. Da ist es viel naheliegender und bequemer, möglichst<br />

weitgehend das Festland zu kopieren — klein Norwegen in die Arktis kopiert,<br />

plus ein wenig Motorschlitten und Eisbärengeschichten.


Trotz des möglichen Unbehagens über Einzelaspekte hat Longyearbyen mit<br />

massiver staatlicher Unterstützung in den kritischen letzten lahren gezeigt,<br />

daß es auch mit stark rückläufigem Bergbau gute Überlebenschancen hat. Im<br />

Gegenteil: die Stimulation einer vielfältigeren örtlichen Wirtschaft hat zu<br />

einem in diesem Ausmaß nicht erwarteten Wachstum auf die heutige<br />

Rekordbevölkerung von über 1.600 Einwohnern geführt, einschließlich damit<br />

verbundenem Wohnungsmangel, und die Zahl wird wohl weiter steigen durch<br />

bereits beschlossene Projekte wie etwa dem neuen Großprojekt<br />

Forschungspark - der Erweiterung von UNIS, Norsk Polarinstitutt. etc. in<br />

einem gewaltigen zusätzlichen Gebäudekomplex neben dem bisherigen UNIS-<br />

Gebäude. Ein Wachstum trotz steigender Abgaben und sinkender staatlicher<br />

Subventionen für den Ort Longyearbyen. nachdem 2002 erstmalig der früher<br />

erhebliche Posten finanzieller Unterstützung für die Bergwerksgesellschaft<br />

SNSK wegfällt, die ab 2002 wirtschaftlich arbeiten soll und will.<br />

Die Regierung kündigte bereits weitere Subventionskürzungen an, da ein<br />

weiteres Wachstum nicht gefördert werden soll - zur Unterstreichung der<br />

norwegischen Souveränität ist Longyearbyens Bevölkerung mehr als groß<br />

genug.


Freitag 14.08.2009<br />

Barentsburg (78°04'N 014°12'E)<br />

Die Geschichte Barentsburgs<br />

Der Grönfjorden ist schon seit Jahrhunderten ein Liegeplatz der Walfänger<br />

und Jagdbasis. Es begann mit einer norwegischen Walfangstation 1905 bis<br />

1912 und einem im Sommer geöffneten norwegischen Postamt Green Harbour<br />

für die Schiffstouristen, das 1926 in Ankershamn umbenannt und 1932<br />

aufgegeben wurde.<br />

Zum Postamt gesellte sich ebenfalls auf Finneset 1911 die ganzjährig<br />

betriebene norwegische Telegraphenstation Svalbard Radio, die 1930 nach<br />

Longyearbyen umzog.<br />

Auch das Interesse an den Kohlevorkommen im Grönfjorden geht auf den<br />

Beginn des 20. Jh. zurück. Die ersten Ansprüche erhob 1900 die norwegische<br />

Kulkompaniet Isefjord <strong>Spitsbergen</strong>. 1905 annektierte die Arctic Coal Company<br />

ACC Boston, ein weiteres Kohlefeld auf der Ostseite des Grönfjorden.<br />

Erst ab 1912 gab es ernsthafte Versuche eines organisierten Abbaus. Die<br />

meisten der Ansprüche wurden 1916 von der neu gegründeten Store Norske<br />

<strong>Spitsbergen</strong> Kulkompani A/S (SNSK) zusammen mit Longyears Arctic Coal<br />

Company und Longyear City im Adventfjorden aufgekauft; andere gingen über<br />

eine russische Firma als Zwischenbesitzer dann 1920 an die holländische N.V<br />

Nederlandsche <strong>Spitsbergen</strong> Compagnie (Nespico). Sie war die erste, die im


Grenfjorden ab 1921 mit professionell organisiertem Kohlebergbau begann<br />

und dafür die Siedlung Barentsburg gründete. Als die Holländer ihr Bergwerk<br />

infolge der Weltwirtschaftskrise aufgeben mußten, erwarb 1932 die<br />

sowjetische Staatsfirma Trust Arktikugol die Siedlung samt der zugehörigen<br />

Flächen.<br />

Wie Longyearbyen wurde auch Barentsburg 1941 während der Evakuierung<br />

zum Teil und 1943 durch das Schlachtschiff Tirpitz weitgehend zerstört. Erst<br />

1948 begannen die Sowjets mit dem Neuaufbau. Nach der Stillegung von<br />

Grumantbyen 1962 wurde Barentsburg zum sowjetischen Hauptort in<br />

Spitzbergen. Hier hat Trust Arktikugol ihre Verwaltung, und hier befindet sich<br />

auch das 1983 errichtete imposante Konsulatsgebäude.<br />

Wie in Longyearbyen fand auch in Barentsburg, dessen Einwohnerzahl vor<br />

1990 zwischen 1.100 und 1.450 Personen schwankte (derzeit 900), eine<br />

umfangreiche Bautätigkeit statt. Von 1975 bis 1985 entstanden über 200<br />

Wohnungen und Apartments, 1975 wurde ein neues Kraftwerk gebaut und<br />

1984 ein großes, aus neun Gebäuden bestehendes Forschungszentrum<br />

fertiggestellt.<br />

Die sozialen Einrichtungen waren umfangreich und beeindruckend. Neben<br />

Kindergarten und Schule zählten hierzu z.B. ein großes Krankenhaus, eine<br />

Bibliothek sowie eine Schwimmhalle mit einem 50 m-Becken. Kulturelle<br />

Betätigungen der Bewohner wurden gefördert.<br />

Derzeit werden in Barentsburg jährlich ca. 300.000 to. Kohle abgebaut - seit<br />

1997 in einer neuen Grube, deren Eingang direkt unter dem Ort liegt und die<br />

für weitere 20 Jahre noch genug Kohle enthalten soll - allerdings unter<br />

produktionstechnisch kritischeren Verhältnissen.


Im September 1997 wurde diese Grube von der zweitgrößten<br />

Explosionskatastrophe des spitzbergischen Bergbaus für mehrere Monate<br />

zerstört, mit 23 Toten. Als Erinnerung an die beiden großen Unglücke (1996<br />

Absturz der russischen Chartermaschine bei Longyearbyen mit 143 Toten)<br />

wurde 2001 eine orthodoxe Kapelle in Barentsburg geweiht.<br />

Aufgrund der anhaltenden geologischen Probleme in der derzeitigen Grube,<br />

die immer wieder zu Produktionsstops und sogar Unglücken führen, hofft man<br />

stark auf das geplante neue Bergwerk in Colesbukta, wo angeblich schon<br />

2002 oder 2003 mit dem Bau der ersten Anlagen begonnen werden soll.<br />

Barentsburg soll weiter die russische Hauptsiedlung bleiben, wobei die<br />

Arbeiter, ähnlich wie bei den Norwegern zwischen Longyearbyen und<br />

Sveagruva, hin- und herpendeln.<br />

Derzeit hat Barentsburg rund 900 Einwohner - darunter seit 1999 auch wieder<br />

mittlerweile 30 Kinder, betreut in einem kleinen Kindergarten und<br />

Grundschule. Dies ist eines der vielen Signale, daß die tiefste Krise der 90er<br />

Jahre vorbei ist und man sich in Rußland - auch finanziell - wieder an den<br />

arktischen Vorposten in Spitzbergen erinnert.


Samstag 15.08.2009<br />

Ny Aalesund (78°56'N 011°56'E)<br />

Nachdem die Polarstar die Pier in Longyearbyen um 04:00 Uhr verlassen<br />

hatte, setzte sie Kurs auf Ny Aalesund.<br />

16:00 Uhr kam die Polarstar längsseits der Pier von Ny Aalesund. Das letzte<br />

Mal eine trockene Anlandung. In 4 Gruppen aufgeteilt ging es in den Ort. Dort<br />

paaren sich zwei Sehenswürdigkeiten, zum einen die Historie, Amundsen ist<br />

allgegenwärtig, zum anderen die moderne Wissenschaft, die Zukunft.<br />

Viele Nationen betreiben an diesem Ort Forschung, um unter anderem hinter<br />

das Geheimnis des Klimawandels zu kommen. In 4 Gruppen ging es durch die<br />

Ansiedlung, die Führung endete am Ankermast der Luftschiffe. Ein<br />

besonderes Gefühl, an einem Ort zu sein, wo berühmte Polarforscher ihre<br />

Expeditionen zum Nordpol gestartet haben. Auf den gleichen Wegen zu<br />

wandeln wie Amundsen, Ellsworth, Byrd und Nobile.<br />

Abschliessend durfte natürlich nicht der Besuch des nördlichsten Postamtes<br />

und der letzten Boutik vor dem Nordpol fehlen. Um 12:30 verlassen wir Ny<br />

Aalesund in Richtung Norden, von nun an befinden wir uns im Land des<br />

Polarbären, die Expedition Spitzbergen beginnt.


Geschichte, Bergbau und Forschung<br />

Ny Aalesund als nördlichste Dauersiedlung der Welt wurde 1916 als<br />

Kohlebergwerk der Kings Bay Kuli Company A/S gegründet. Im Gegensatz zu<br />

allen anderen Bergwerken Spitzbergens befinden sich die Kohlelager hier in<br />

Küstennähe, tief unter Meereshöhe und somit unterhalb des<br />

Dauerfrostbodens. Dies ist einer der Gründe für mehrere Explosionsunglücke<br />

mit zahlreichen Toten, die letztlich zur Aufgabe der Kohleproduktion in den<br />

60er lahren führten.<br />

Die Produktion war vor dem Zweiten Weltkrieg sehr bescheiden, teilweise<br />

unter 100 to. pro Jahr. 1929 war die Firma bankrott und wurde vom<br />

norwegischen Staat gekauft. 1936 gab man die Kohleproduktion vorläufig auf<br />

und experimentierte etwas mit der Fischerei und einem Hotel<br />

(Nordpolhotellet). 1939 beschloß der norwegische Staat, den Bergbau in Ny<br />

Aalesund wieder aufzunehmen, der Kriegsausbruch verzögerte dies jedoch<br />

bis Sommer 1941, so daß letztlich bis zur Evakuierung Ende August 1941 nur<br />

wenige Woche Produktion blieben.<br />

1945 begann der Bergbau erneut, Ende der 50er Jahre lebten hier 200<br />

Menschen mit einer Schule, einem Krankenhaus und einer eigenen Zeitung.<br />

Von 1948 bis 1963 ereigneten sich immer wieder schwere Unglücke mit<br />

insgesamt 80 Todesopfern - das letzte am 5. November 1962 (die Explosion<br />

war bis Long-yearbyen bemerkbar) führte zur Aufgabe des Bergbaus und 1963<br />

zum Rücktritt der norwegischen Regierung. An den Bergbau erinnern heute<br />

noch die alten Silos und die restaurierte Lok (wiederum die nördlichste) der<br />

ehemaligen Kohlebahn zur Verladestation.


Während der letzten Jahre wurde auch sonst erheblich in die Erhaltung von<br />

Kulturdenkmälern investiert, die an Ny Älesunds große Bedeutung für die<br />

Polarforschung und an die Zeiten des Kohleabbaus erinnern. Vor kurzem<br />

wurde hierfür ein kleines Museum eingerichtet.<br />

Ny Aalesunds Bekanntheit geht vor allem auf die Zeit der Polarpioniere und<br />

Flugpioniere der 20er Jahre zurück. Bereits 1910 hatte Graf Zeppelin die<br />

Möglichkeiten von Polarexpeditionen mit Luftschiffen in Ny Aalesund auf einer<br />

Expedition untersucht. Roald Amundsen und Lincoln Ellsworth versuchten<br />

1925, von hier mit zwei Dornier Flugbooten zum Nordpol zu fliegen, mußten<br />

aber nach einer Notlandung bei 88° N umdrehen.<br />

1926 schaffte der Amerikaner Byrd, von Ny Aalesund startend, als erster einen<br />

Flug über den Nordpol (behauptet er), und im gleichen Jahr erreichten<br />

Amundsen und Nobile mit dem Luftschiff Norge den Pol und flogen bis Nome<br />

in Alaska weiter. Ihr Ankermast steht noch immer knapp außerhalb von Ny<br />

Aalesund, während der große Luftschiffhangar mittlerweile verschwunden ist.<br />

Von hier startete Nobile auch 1928 mit der Italia zu seinem tragisch endenden<br />

Polflug.<br />

Im und um den Ort finden sich zahlreiche Denkmäler. Amundsens Büste nahe<br />

dem Norsk Polarinstitutt, das Italia Denkmal, das Erinnerungsdenkmal für den<br />

Flug von Amundsen und Ellsworth und das Denkmal für die<br />

Grubenunglücksopfer.<br />

Heute ist Ny Aalesund vor allem Forschungsstützpunkt und die weiterhin den<br />

Ort betreibende staatliche ehemalige Kings Bay Kuli Company KBKC hat sich


folgerichtig 1998 in Kings Bay A/S umgetauft, um so ihren Wandel vom<br />

Grubenbetrieb zur Servicefirma zu dokumentieren.<br />

Während im Winter lediglich eine Stammbesatzung von etwa 25 Personen<br />

zurückbleibt (technisches Personal, Stationsleiter, Forscher), beherbergt der<br />

Ort im Sommer rund 100 Bewohner, überwiegend Wissenschaftler. Nicht<br />

mitgezählt sind dabei die Tagungsbesucher, die sich mit arktischen Themen<br />

beschäftigen, oder die Touristenscharen, die hier jeden Sommer vor allem von<br />

den Kreuzfahrtschiffen anlanden.<br />

Das Interesse an Ny Aalesund als polarer Forschungsstützpunkt hält an, wie<br />

immer neue Delegationen zeigen, bis hin zu China, Südkorea oder Indien.<br />

Einen deutlichen Forschungsschwerpunkt bildet in Ny Älesund die<br />

Atmosphären- und Klimaforschung, ergänzt gerade in den Monaten mit Licht<br />

durch Biologen (Meeresbiologie, Vögel, Säugetiere, Botanik), Glaziologen und<br />

Geologen und natürlich die Geophysiker u.a. mit der Geodätischen Station.<br />

Damit sich die Projekte sich nicht gegenseitig stören, wird mit Hilfe des<br />

örtlichen Forschungsrates NySMAC (Ny Älesund Science Managers<br />

Committee) die Forschung koordiniert.<br />

Die Entwicklung Ny Aalesunds als Forschungsstandort spiegelt sich auch im<br />

Ortsbild wieder, in dem es einerseits bemerkenswert gelungen ist, das<br />

umfangreiche historische Erbe aus der Bergwerksepoche und der Zeit der<br />

Polarpioniere zu bewahren und zeitgemäß weiterzunutzen, andererseits aber<br />

mit den für eine Forschungsbasis erforderlichen modernen Anlagen zu


ergänzen, bei denen auch schon wieder ein Generationenwandel aufgetreten<br />

ist.<br />

So waren Ny Aalesunds modernes Wahrzeichen der neuen Forschungsepoche<br />

und beliebtes Kontrast Fotomotiv mit der umgebenden eiszeitlichen Fjord<br />

und Gletscherwelt bis in die 90er Jahre die beiden großen weißen Kuppeln der<br />

ESRO Satellitenstation, die allerdings schon 1974 ihre Tätigkeit eingestellt<br />

hatten. Beide Kuppeln sind mittlerweile verschwunden, ihre immerhin mehrere<br />

Stockwerke hohen Unterbauten hingegen werden von neuen<br />

Forschungsaktivitäten als Gebäude weiter genutzt.<br />

Ny Aalesund verfügt über eine private Landebahn der Kings Bay A/S für<br />

kleinere Flugzeuge. Mittlerweile sind es angesichts der gestiegenen<br />

Forschungsaktivitäten im Sommer bis zu drei Flüge wöchentlich mit bis zu 18<br />

Passagieren für NOK 1.360 pro Strecke zwischen Longyearbyen und Ny<br />

Aalesund.<br />

Unter den verschiedenen nördlichsten Dingen, die der Ort zu bieten hat, findet<br />

sich unter anderem das nördlichste Postamt (im Sommer), eine kleine<br />

Kunstgalerie sowie eine zum nördlichsten Zeltplatz der Welt erklärte Fläche.<br />

Das Warensortiment im Ort ist für Touristen äußerst begrenzt (Kiosk und<br />

Souvenirladen, außerdem Gemäldegalerie).<br />

Aufgrund der spektakulären Umgebung ist Ny Aalesund samt Umgebung<br />

(Kongsfjorden und Krossfjorden, Mitrahalvöya) ein Bereich Spitzbergens, der<br />

von praktisch allen Kreuzfahrtschiffen und Küstenschiffen angesteuert wird.<br />

Der für Touren an Land nutzbare Bereich, frei von größeren Gletschern, ist<br />

hier allerdings wesentlich begrenzter als in Zentralspitzbergen.


Forschung und Tourismus bilden in Ny Aalesund ein gewisses Konfliktfeld.<br />

Einerseits ist die defizitäre staatliche Kings Bay A/S an Einnahmen<br />

(Landegebühren. Führungen, Souvenirverkauf) interessiert, andererseits<br />

behindern die Touristen teilweise die Forschung, insbesondere wenn die<br />

Menschenmassen eines großen Kreuzfahrtschiffs den winzigen Ort fluten.<br />

Insgesamt ist man in Ny Aalesund nicht an einer stärkeren Ausweitung des<br />

Tourismus interessiert und versucht, die bisherigen Probleme durch ein<br />

verbessertes Informationsangebot (Führungen, Rundweg mit<br />

Informationstafeln) zu begrenzen.<br />

Samstag 15.08.2009<br />

Magdalenefjorden (79°34' N 011°03' E)<br />

Gegen 23:00 Uhr fuhr die Polarstar in die Magdalenenbucht ein, welche von<br />

dem imposanten Wagonwaybreen (Wagenspur Gletscher) abgeschlossen<br />

wird. Der Kapitän gab uns allen eine beeindruckende Schiffscruise durch die<br />

Trinityhamma (Dreifaltigkeitshafen) und dem Wagonwaybreen. Danach setzten<br />

wir unsere Fahrt in Richtung Norden fort, vorbei an weiteren Relikten aus der<br />

Walfangzeit auf Amsterdamöya und Smeerenburg.<br />

Walfang und Eis<br />

In landschaftlicher Hinsicht ist dieser vergleichsweise kleine Fjord wohl der<br />

bekannteste Spitzbergens, da die Mischung aus alpiner Bergwelt, steilen<br />

Fjordwänden und in den Fjord abstürzenden Gletschern sehr reizvoll ist.


Auf der Südseite ragt eine flache Landzunge in den Fjord, die früher als<br />

Begräbnisplatz diente (Seebestattungen waren damals noch nicht üblich).<br />

Heute wurden mehrere alte Gräber zusammengelegt und mit einem<br />

Gedenkstein an die Walfänger versehen.<br />

In ihrem Schutz ankert fast jedes Passagierschiff, um den Mitfahrern<br />

Gelegenheit zu einem Ausflug auf die Gräberhalbinsel zu geben, auf der man<br />

im Rahmen einer kleinen Wanderung die eindrucksvolle Umgebung auf sich<br />

wirken lassen kann.


Die Bucht wurde bereits von Willem Barents 1596 besucht und zieht heute<br />

alpinistische Expeditionen als Ausgangspunkt für Eis- und Felsklettertouren<br />

an. Die geschützte Bucht hinter der Gräberhalbinsel hieß in Walfängerzeiten<br />

Trinityhamna (Dreifaltigkeitshafen) und wurde von englischen Walfängern des<br />

17. Jh. als Verarbeitungsplatz genutzt (4 Tranofenreste am Strand).<br />

Wegen des starken Schiffstourismus stationiert der Sysselmann in den letzten<br />

Jahren über die Sommermonate einen Polizisten als Aufsicht auf der<br />

Gräberhalbinsel. Diese Halbinsel ist der wohl am stärksten von Touristen<br />

besuchte Ort Spitzbergens - rund 20.000 Menschen gehen hier Sommer für<br />

Sommer an Land.<br />

Bei den Kreuzfahrten wird hierfür meist ein provisorischer Anleger aufgestellt<br />

und am Strand ein Stand für heiße Getränke und ein Imbiß eingerichtet,<br />

teilweise mit einem als Eisbär verkleideten Besatzungsmitglied "verschönert".<br />

Bei dieser starken Nutzung sind natürlich Spuren unvermeidlich, es ist eines<br />

der ganz wenigen Gebiete Spitzbergens mit regelrechten Trampelpfaden, die<br />

sich allerdings auf eine Fläche von nur ca. 500 x 300 m beschränken.<br />

Am 18. Juli 1977 wurde ein Mitglied einer größeren österreichischen<br />

Alpinistengruppe in deren Zeltlager am Fjordufer durch einen eindringenden<br />

Eisbären mit mehreren Prankenhieben erschlagen, ein weiterer verletzt und<br />

der Tote vom Bären vor den Augen anderer Teilnehmer mitgenommen.


Sonntag 16.08.2009<br />

Drottenneset (79 o 49.2’ N 11 o 25.5’ E)<br />

Während unserer Fahrt gen Norden Spitzbergens erhielten wir von der Orego<br />

einen Funkruf, indem uns der Kapitän des Schiffes mitteilte, das in der Nähe<br />

der Insel Fugleöya ein gestrandeter Wal liegt, und das sich dort einige<br />

Polarbären am Kadaver zu schaffen machten.<br />

Um 03:20 Uhr fiel der Anker bei Drottenneset, alle Gäste wurden aus dem<br />

Schlaf geweckt für ein Erlebnis welches sie so schnell nicht wieder vergessen<br />

sollen. Wer wollte konnte in die Zodiacs steigen, welche uns zu dem<br />

gestrandeten Wal brachten. Welch ein Anblick ! 6 Polarbären labten sich, im<br />

Schein der Mittagnachtssonne, am Walkadaver. Absolute Stille im Boot, nur<br />

das Klicken der Kameras war zu hören, als wir uns den Tieren auf ca. 100 m<br />

näherten. Um 06:30 Uhr war die nächtliche Aktion beendet und der Anker<br />

wurde wieder gehoben. Die Polarstar setzte ihr Fahrt in Richtung Moffen fort.


Moffen (80°00' N 014°30' E)<br />

Die Nächte an Bord sind kurz im Norden, Dank der Mitternachtssonne, welche<br />

auch im August noch die Nacht erhellt. Gegen 09:30 Uhr überfuhr das Schiff<br />

den 80. Breitengrad in Richtung Moffen.<br />

Die Insel war sehr gut im Schein der Morgensonne zu erkennen. Ebenfalls<br />

eine große Anzahl von Walrossen liegend am Strand. Ungefähr eine halbe<br />

Stunde dauerte die Passage an der Südspitze von Moffen, bevor das Schiff<br />

den Kurs in Richtung Lagöya fortsetzte.<br />

Die ringförmige, sehr flache (ca. 2 m Höhe) Kiesinsel mit Lagune in der Mitte<br />

ist während des Sommers wichtigster Aufenthaltsort von Walrossen in<br />

Spitzbergen. Die Insel ist ein Schutzgebiet für die Tiere, die Annäherung ist in<br />

dieser Zeit nur auf 300 m erlaubt.


Lagöya (80 o 22.3’ N 18 o 22.5’ E)<br />

Gegen 15:00 Uhr erreichte unser Shiff seine Position vor der Insel Lagöya,<br />

was übersetzt – Flache Insel bedeutet. Nun, das diese Insel reltiv flach ist<br />

konnten wir wenige Minuten später selbst feststellen. In 2 Gruppen ging es mit<br />

4 Zodiacs an Land. 12 Personen in jedem Boot. Strahlend blauer Himmel<br />

wölbte sich über unsere Anlandestelle, welche wir nach einer Strecke von ca 2<br />

NM erreichten. Am Strand wurde wir neugierig von einer Gruppe Walrosse in<br />

Augenschein genommen, diese kamen fast auf Armlänge an die Boote heran.<br />

Kies und noch mehr Kies erwarteten uns auf Lagöya. Eine Gruppe ging zur<br />

Walrosskolonie, die andere zu 2 toten Polarbärjungen, welche, warum auch<br />

immer, von ihrer Mutter zurückgelassen wurden und hier verstarben. Nach ein<br />

paar Minuten welchselten die Guppen ihre Position, so das jeder in den<br />

Genuss des Anblicks der Walrosskolonie kam.


Rossöya – Nördlichste Position (80 o 49.65’ N 20 o 20.09’ E)<br />

Unser Schiff stieß in Richtung Nord auf nur vereinzelte Drifteisfelder, so<br />

konnten wir trotz der Nebelfelder schnell die 7 Inseln erreichen. Die<br />

nördlichste dieser Inseln war das Ziel des Abends. Diese Insel ist nicht nur die<br />

nördlichste Insel Spitzbergens sondern auch der nördlichste Punkt Europas.<br />

Was ist schon das Nordkapp ?


Das Wetter spielte mit und zeigte uns die strahlende Seite, im Schein der<br />

Mitternachtssonne erreichten wir mit den Zodiacs dieses Eiland. Die<br />

Anlandung war für den einen oder anderen ein wenig schwierig.<br />

Kletterkünstler waren gefragt, denn diese Insel, bestehend aus Granit, hat<br />

keinen idealen Anlandepunkt. So konnte der Kapitän den Toast auf die<br />

nördlichste Position ausbringen.<br />

Recht müde, aber sehr zufrieden kehrten wir nach einen kurzen Aufenthalt<br />

zurück zu unserem Schiff. Das nächste Ziel unsere Reise ist die<br />

Hinlopenstrasse.<br />

Hinlopen Strasse<br />

Montag 17.08.2009<br />

Am Morgen durchfuhren wir die Hinlopenstrasse, welche Westspitzbergen von<br />

Nordöstlandet trennt, in südliche Richtung. Teilweise macht uns dichter Nebel<br />

zu schaffen, aber unaufhörlich bahnen wir uns den Weg zu unserem<br />

morgendlichen Ziel, dem Vogelfelsen.


Alkefjellet (79°36' N 018°28' E)<br />

09:30 Uhr ging es für die meisten der Gäste in die Boote zu einer Zodiac<br />

Rundreise vor dem Vogelfelsen. Das Wetter ändertsich schnell hier im Norden,<br />

Der Wind hatte zugenommen und blies mit Stärke 5 aus nördlicher Richtung.<br />

So wurde diese Fahrt zu einer Schaukelpartie auf den Wellen, die meisten<br />

jedoch fanden Gefallen an der Rundreise.<br />

Leichter Schnellfall setzte am Ende ein, tja, der Winter in der Arktis ist nicht<br />

mehr fern.<br />

Vor allem zwei Vogelarten sind hier am Alkefjellet (auf deutsch<br />

„Lummenberg") versammelt, Dickschnabellummen, mit geschätzt mindestens<br />

60.000 Brutpaaren, und Dreizehenmöwen.<br />

Die Lummen saßen dicht gepackt auf den zahllosen Felssimsen in den steilen<br />

Wänden. Andere schwammen vor der Felswand auf dem Wasser, und auch in<br />

der Luft vor der Wand war ein ständiges Kommen und Gehen bzw. Anfliegen<br />

und Abfliegen zu beobachten. Wir sahen die Lummen auch direkt neben den<br />

Zodiacs tauchen und ihre Schwierigkeiten, von der Wasseroberfläche<br />

abzuheben. Die Dreizehenmöwen waren ebenfalls zahlreich in den Wänden<br />

zugegen. Diese Möwenart ist so lange an die luftigen Brutplätze gebunden, bis<br />

die Jungen voll flugfähig sind - anders als die Lummen, deren Junge schon<br />

vom Felsen springen, bevor sie fliegen können.<br />

Auf unserer Gummiboot Kreuzfahrt konnten wir auch den Bären erspähen,<br />

welcher aber gar nicht Bärenlike seine Vegetarischen Minuten hatte und wie<br />

eine Kuh am grasen war.


Myrkberget (79° 27.2’ N 020° 06.7’ E)<br />

Kurz nach dem Mittagessen fiel der Anker vor Nordöstlandet. Die zweitgrößte<br />

Insel des Spitzbergen Archipels, die Heimat der Polarbären. Diese Insel ist bis<br />

zu 70 % vergletschert. Der imposante Austfonne, die Eiskappe der Insel, mit<br />

einer Mächtigkeit von bis zu 500 m, taucht mit seinen Ausläufern vor uns auf.<br />

3 Gruppen machen sich auf dem Weg die Anlandestelle zu erkunden, die<br />

„Bergsteiger“ unter uns wollen dem Myrkberg erklimmen, eine weitere bis zur<br />

Eiskappe vordringen und die 3. Gruppe erkundet die Anlandestelle mit der<br />

Option einer Zodiac Rundfahrt.<br />

Das Wetter ist uns immer noch Hold, allerdings hat der Wind spürbar<br />

zugenommen, so das wir einen Hauch des kommenden Winters zu spüren<br />

bekommen. Besonders nachdem am Morgen bereits die ersten zaghaften<br />

Schneeflocken herab rieselten.<br />

Austfonna (79 o 12,65’ N 023 o 15,55’ E)<br />

Wieder geht ein ereignisreicher Tag in der Arktis zu Ende. Aber mit welch<br />

einem Ende, das Schiff küsste den Austfonna, die Eiskappe welche weite Teile<br />

von Nordöstlandet bedeckt. Eine weitere Meisterleistung unseres Kapitäns.<br />

Die Mitternachtssonne steht hoch am Himmel und taucht zeitweise mit dem<br />

Nebel alles in ein mystisches Licht.


Dienstag 18.08.2009<br />

Edgeöya<br />

STURM in der Olgastrasse…. Schon in der Nacht, auf der Fahrt vom<br />

Austfonna nahm der Wind beträchtlich zu. Als wir morgens im<br />

Freemannsundet ankamen mussten wir feststellen, dass der Wind erhebich<br />

zugenommen hatte. Windgeschindigkeiten in Spitzenböen von mehr als 40 ktn<br />

(ca. 70 km/h). Das hiess natürlich das eine Anlandung bei Kap Waldenburg<br />

nicht vertretbar war. Das Schiff setzte Kurs auf Kapp Lee auf Egeöya. Aber<br />

auch hier war wetterbedingt keine Anlandung möglich.<br />

Wir verblieben einige Zeit unter Landschutz bei Barentsöya. Währenddessen<br />

gab es zahlreiche informative Vorträge von Axel, Steffen, Stefan und Kjersti.


Nach einer logistischen Operation bei Doloritneset (Bergung von<br />

Treibstoffkanister) mit 2 Zodiacs ging die Fahrt weiter in Richtung Hornsund.<br />

Edgeöya ist mit 5.100 km 2 die 3. größte Insel des Archipels. Ca. 2.500 Rentiere<br />

leben auf dieser Insel. Erstmalig wurde diese Insel gesichtet und beschrieben<br />

von dem englischen Walfänger Thomas Edge im Jahre 1616. Die Umrisse der<br />

Insel wurden jedoch 1612 auf holländischen Karten eingezeichnet. Im 17.<br />

Jahrhundert war auch diese Insel ein Ort, auf dem sich die Walfänger<br />

niederließen. Im Jahre 1827 stellte der norwegische Wissenschaftler Matthias<br />

Keilhau fest, das sich hier 50 russische Jäger niedergelassen hatten.


Mittwoch der 19.08.2009<br />

Hornsundet<br />

Burgerbukta (77 o 02.2’ N 15 o 54.5’ E)<br />

Langsam glitt unser Schiff in den Hornsund hinein. Dieser malerische, von<br />

hohen Bergen umgebende Fjord zeigte sich uns von seiner besten Seite. Auf<br />

der Backbordseite war die polnische Station „Little Poland“ sehr gut zu<br />

erkennen. Seit 1957 betreibt die polische Akademie der Wissenschaften hier<br />

eine Forschungsstation. Diese ist, auch wenn sie abgelegen liegt, fest mit den<br />

anderen Stationen in Ny Aalesund verbunden. 10 – 12 Wissenschaftler<br />

verfolgen hier verschiedene wissenschaftliche Projekte, auch im Winter. Das<br />

Wetter war so verlocked, das wir uns kurzfristig zu einer Bootstour durch die<br />

westliche Burgerbukta, durch die hier schwimmenden Eisberge und<br />

Brucheisfelder, entschlossen.


Weiter ging die Reise, hinein in den Brepollen am Ende des Fjordes, wo wir<br />

eine phantastische Rundfahrt mit unserem Schiff unternahmen.<br />

Brepollen


Krykkjestupen (76 o 58.4’ N 015 o 59.5’ E)<br />

Um 14:40 Uhr fiel der Anker des Schiffes im Hornsund. Eine neue<br />

Anlandestelle wurde vom Guideteam erkundet, da die eigentliche<br />

Anlandestelle bei Gnalodden von einem Polarbär frequentiert wurde. Es gab 3<br />

Alternativangebote, ein langer Hike, bis hoch zum Gashamma. Ein mittlerer<br />

Hike auf die Moräne des anliegenden Gletschers mit anschließender<br />

Zodiacrundfahrt vor der imposanten Gletscherabbruchkante. Die 3.<br />

Möglichkeit eine Zodiacrundfahrt vor dem Gletscher.<br />

Um 19:00 Uhr waren alle wieder wohlbehalten zurück an Bord und die<br />

Polarstar fuhr in die Abendstimmung hinaus auf den Atlantik um Wale zu<br />

beobachten.<br />

Berge und Eis<br />

Die landschaftlich eine der spektakulärsten Ecken der Westküste durch ihr<br />

enges Nebeneinander zahlreicher in den Fjord abbrechender Gletscher und<br />

steil aufragender, wildalpiner Bergmassive wird überragt vom 1.431 m hohen<br />

Hornsundtind, der fast unmittelbar aus dem Fjord aufsteigt. Das östliche<br />

Fjordende, Brepollen, ist nahezu rundum von imposanten Eiswänden der<br />

Fronten verschiedener Gletscher umgeben.


Von hier sind es nur wenige Kilometer über die Gletscher zur Hamburgbukta<br />

an der Ostküste - eine beliebte Route der Eisbären im sogenannten<br />

"Eisbärenkarussell", bei dem sich die Tiere auf der Suche nach Robben ums<br />

Sörkapp herum auf den Eisschollen treiben lassen und dann über den<br />

Hornsundet zur Ostküste zurückkehren. Entsprechend gut sind die Chancen,<br />

im Hornsundet einem Eisbären zu begegnen.<br />

Hier gibt es mehrere große Seevogelkolonien sowie Überreste der Wal- und<br />

Walroßjagd und aus der Zeit der Trapper.<br />

Trygghamna, Alkhornet (78°13' N 013°52' E)<br />

Donnerstag, 20. August 2009<br />

Gegen 9 Uhr erreichten wir Trygghamna, einen kleinen Seitenarm des<br />

Isfjorden. Trygghamna bedeutet so viel wie „Sicherer Hafen", und dieser Platz<br />

ist tatsächlich dafür bekannt, besonders geschützt und ruhig zu sein,<br />

weshalb sich hier im Laufe der Jahrhunderte seit der Entdeckung<br />

Spitzbergens sowohl englische Walfänger als auch Pomoren ansiedelten,<br />

später dann norwegische Pelztierjäger. Auch hier unternahmen wir wieder<br />

unterschiedlich lange Wanderungen. Unsere Aufmerksamkeit bei diesem<br />

Landgang galt aber vor allem der üppigen Vegetation und der unüberhörbaren<br />

Vogelkolonie an der senkrechten Felswand des Berges Alkhornet (zu deutsch<br />

„Lummenhorn"), durch deren Düngung die Hänge überhaupt erst so stark mit<br />

Moosen und Blumen bewachsen sind. Wir erspähten auch einige Rentiere, die<br />

von der üppigen Vegetation unter der Vogelklippe profitierten.


E<br />

Ekmannfjorden (78 o 39.8’N 14 o 33.5’E)<br />

Im Ekmannfjord sind zwei kleine, flache Inseln zu finden, welche anlässlich<br />

eines plötzlichen Abrutsches des Selfstroem Gletschers entstanden sind. Also<br />

Moränenmaterial und Geschiebe. Die Gäste wurden in zwei Gruppen eingeteilt,<br />

die erste ging in einem geologisch sehr interessanten Tal an Land. Der<br />

krönende Abschluß der Wanderung war der Wasserfall.<br />

Die andere Gruppe unternahm zuerst eine Zodiac Rundfahrt im interessanten<br />

Fjord, vorbei an einer Insel bestehend aus Moränenmaterial, welches hier vom<br />

Gletscher nach einem plötzlichen Surge angehäuft wurde. Die Landschaft<br />

sieht der Oberfläche des Mars nicht unähnlich. Nach ca. 1 Stunde wurden die<br />

Gruppen dann getauscht.<br />

Vor der malerischen Kulisse um unseren Ankerplatz klang der Tag in der<br />

Observation Lounge beim Kapitäns Cocktail, einer von Musik untermalten<br />

Präsentation von Bildern unserer Reise und später beim Grillen auf dem<br />

Achterdeck aus.<br />

Geschrieben von Axel Krack (Assistant Expedition Leader)<br />

axelkrack@gmx.de<br />

Im Namen von <strong>Spitsbergen</strong> <strong>Travel</strong>, dem Guide Team, der Schiffsführung und<br />

der gesamten Crew bedanken wir uns dafür, dass Sie sich für diese Reise<br />

nach Spitzbergen entschieden haben.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!