Logbuch - Spitsbergen Travel

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Samstag 15.08.2009 Ny Aalesund (78°56'N 011°56'E) Nachdem die Polarstar die Pier in Longyearbyen um 04:00 Uhr verlassen hatte, setzte sie Kurs auf Ny Aalesund. 16:00 Uhr kam die Polarstar längsseits der Pier von Ny Aalesund. Das letzte Mal eine trockene Anlandung. In 4 Gruppen aufgeteilt ging es in den Ort. Dort paaren sich zwei Sehenswürdigkeiten, zum einen die Historie, Amundsen ist allgegenwärtig, zum anderen die moderne Wissenschaft, die Zukunft. Viele Nationen betreiben an diesem Ort Forschung, um unter anderem hinter das Geheimnis des Klimawandels zu kommen. In 4 Gruppen ging es durch die Ansiedlung, die Führung endete am Ankermast der Luftschiffe. Ein besonderes Gefühl, an einem Ort zu sein, wo berühmte Polarforscher ihre Expeditionen zum Nordpol gestartet haben. Auf den gleichen Wegen zu wandeln wie Amundsen, Ellsworth, Byrd und Nobile. Abschliessend durfte natürlich nicht der Besuch des nördlichsten Postamtes und der letzten Boutik vor dem Nordpol fehlen. Um 12:30 verlassen wir Ny Aalesund in Richtung Norden, von nun an befinden wir uns im Land des Polarbären, die Expedition Spitzbergen beginnt.
Geschichte, Bergbau und Forschung Ny Aalesund als nördlichste Dauersiedlung der Welt wurde 1916 als Kohlebergwerk der Kings Bay Kuli Company A/S gegründet. Im Gegensatz zu allen anderen Bergwerken Spitzbergens befinden sich die Kohlelager hier in Küstennähe, tief unter Meereshöhe und somit unterhalb des Dauerfrostbodens. Dies ist einer der Gründe für mehrere Explosionsunglücke mit zahlreichen Toten, die letztlich zur Aufgabe der Kohleproduktion in den 60er lahren führten. Die Produktion war vor dem Zweiten Weltkrieg sehr bescheiden, teilweise unter 100 to. pro Jahr. 1929 war die Firma bankrott und wurde vom norwegischen Staat gekauft. 1936 gab man die Kohleproduktion vorläufig auf und experimentierte etwas mit der Fischerei und einem Hotel (Nordpolhotellet). 1939 beschloß der norwegische Staat, den Bergbau in Ny Aalesund wieder aufzunehmen, der Kriegsausbruch verzögerte dies jedoch bis Sommer 1941, so daß letztlich bis zur Evakuierung Ende August 1941 nur wenige Woche Produktion blieben. 1945 begann der Bergbau erneut, Ende der 50er Jahre lebten hier 200 Menschen mit einer Schule, einem Krankenhaus und einer eigenen Zeitung. Von 1948 bis 1963 ereigneten sich immer wieder schwere Unglücke mit insgesamt 80 Todesopfern - das letzte am 5. November 1962 (die Explosion war bis Long-yearbyen bemerkbar) führte zur Aufgabe des Bergbaus und 1963 zum Rücktritt der norwegischen Regierung. An den Bergbau erinnern heute noch die alten Silos und die restaurierte Lok (wiederum die nördlichste) der ehemaligen Kohlebahn zur Verladestation.
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