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Logbuch - Spitsbergen Travel

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das strategisch interessante Spitzbergen zu den wichtigsten<br />

Bündnisbeiträgen des vom Schutz der NATO abhängigen kleinen Norwegens<br />

gehörte.<br />

Angesichts des Verfalls der Sowjetunion und später Rußlands einschließlich<br />

seiner Streitkräfte und parallel dazu dem drastischen Rückgang russischer<br />

Präsenz in Spitzbergen ergab sich hier Anlaß zur Überprüfung der<br />

norwegischen Spitzbergen-Politik, und dies primär zu Lasten der bisher gegen<br />

die jahrzehntelange weltweite Krise der Kohlewirtschaft abgeschirmten SNSK<br />

und ihrer Beschäftigten. Normalisierung und geringere staatliche<br />

Subventionsbereitschaft bedeuteten für sie zunächst: Gefährdete<br />

Arbeitsplätze, fortschreitender Abbau von Privilegien (wenngleich i.d.R. mit<br />

Ausgleichszahlungen) und die Aussicht auf schlechtere Arbeitsbedingungen<br />

durch Pendelverkehr ins abgelegene Sveagruva mit entsprechend längerer<br />

Trennung von Heim und Familie in Longyearbyen.<br />

Tatsächlich sank die Zahl der Arbeitsplätze in der SNSK innerhalb von 10 |ahren<br />

von 376 (1989) auf nur noch 201 (Ende 1998. geringer weiterer Abbau<br />

wahrscheinlich) und mit der Verlagerung des Hauptteils der Produktion nach<br />

Sveagruva seit l 997 ist ein großer Teil der Belegschaft von Schichtsystemen<br />

betroffen, die längere Abwesenheit von Longyearbyen erforderlich machen,<br />

zumal die von der SNSK gewünschte Verbindungsstraße zwischen<br />

Longyearbyen und Svea ojjer durchs Inland Spitzbergens an<br />

Naturschutzargumenten scheiterte und die Pendler daher auf Lufttransport<br />

angewiesen sind.<br />

Ein Teil der Belegschaft war nicht bereit, diese neuen Bedingungen zu<br />

akzeptieren und verließ die SNSK. Trotzdem breitet sich in den letzten |ahren<br />

in ihrer Führung und Belegschaft wieder mehr Optimismus aus: Die erhoffte<br />

hohe Wirtschaftlichkeit der gerade begonnenen Grube im Zentralfeld (nun<br />

Svea Nord genannt) reduziert in absehbarer Zeit (falls der Kohlepreis nicht<br />

noch weiter sinkt) die Abhängigkeit von Subventionen und der Ausbau von<br />

anderen Arbeitsplätzen in Longyearbyen gibt der SNSK in Svea größere<br />

Freiheit, die Produktionsmenge an wirtschaftlichen Kriterien zu orientieren,<br />

statt aus Rücksicht auf die früher gewünschte langfristige Absicherung<br />

Longyearbyens ausschließlich durch Bergbau die Produktion auf unrentabler<br />

Sparflamme zu halten. Schließlich kann die Grube 7 mit einem Miniteam von<br />

15 Mann und Beschränkung auf die lohnendsten Bereiche noch wirtschaftlich<br />

bis ca. 2010 betrieben werden, um dort jährlich ca. 47.000 to. Kohle für das<br />

Longyearbyer Kraftwerk und einzelne weitere Kunden abzubauen, während<br />

noch l 999 von einer Schließung im |ahre 2001 ausgegangen wurde.

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