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Kirchen musikalische Mitteilungen - Amt für Kirchenmusik - Startseite

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60<br />

<strong>Kirchen</strong><strong>musikalische</strong> <strong>Mitteilungen</strong> Juli 2013<br />

Schwerpunktthema Gotteslob<br />

61<br />

O R G E L - L I E D B E G L E I T U N G<br />

Halbe unbetont ist. So ist es im Text der<br />

ersten Strophe auch konsequent<br />

durchgezogen. Man kann nun die<br />

Akkorde in der linken Hand und im<br />

Pedal auf der Drei immer etwas kürzen<br />

(aber auch wieder weich aus den<br />

Tasten nehmen) und auf der Eins ganz<br />

betont ausspielen, um diese Betonungsstruktur<br />

deutlich zu machen.<br />

Zusätzlich kann man sich hier wieder<br />

überlegen, welches Wort in den Phrasen<br />

am wichtigsten ist und dieses<br />

noch mehr betonen.<br />

Für das Pedalspiel empfiehlt es sich<br />

hier, am Anfang den Oberkörper leicht<br />

nach links zu drehen, das g und fis mit<br />

dem rechten Fuß zu spielen und den Ton<br />

e in T. 3 mit dem linken Fuß am Anfang<br />

schon vorzubereiten. Auf dem Ton b in<br />

T. 12 (Pedal, Zählzeit eins) kann man<br />

sich dann wieder leicht nach rechts drehen.<br />

Damit man dies bewusst immer an<br />

derselben Stelle macht, empfiehlt es<br />

sich, diese Note zu markieren.<br />

Auch kann in diesem Liedsatz das<br />

„vorbereitende Pedalspiel“ geübt werden:<br />

Der rechte Fuß geht mit der Bewegung<br />

aus dem Ton fis im zweiten Takt<br />

auf der Drei schon zum Ton g, da dieser<br />

in T. 4 wieder mit dem rechten Fuß<br />

gespielt werden muss. In T. 8 geht der<br />

rechte Fuß vom Ton a aus schon zum b,<br />

da in T. 12 der rechte Fuß diesen Ton<br />

wieder zu spielen hat usw.<br />

In der rechten Hand muss in T. 1 das<br />

zweite d im Sopran gekürzt werden und<br />

weich aus der Taste genommen werden.<br />

Das erste d muss lang ausgehalten werden<br />

(ähnlich T. 13 Ton f und T. 15 Ton a).<br />

Die Synkopen in T. 1, 3, 4, usw. auf der<br />

vier im Sopran klingen gut, wenn man<br />

die Note davor kürzt und auf den Synkopenton<br />

einen Akzent mit Hilfe eines<br />

Impulses aus dem Handgelenk gibt.<br />

Beim Refrainteil ab T. 17 klingt es<br />

rhythmisch prägnant, wenn man die<br />

punktierte Note in der Pedalstimme in<br />

T. 17, 19, 21, 23 wegnimmt, sobald der<br />

Akkord auf der Zwei klingt, also die<br />

Note fast um den Wert des Punktes<br />

kürzt. Auch sollte man die Akkorde in<br />

diesen Takten auf der Zwei kürzen.<br />

Wenn man im zweiten Takt des Refrains<br />

<strong>für</strong> den Ton d im Sopran und den folgenden<br />

Ton c im Sopran den selben Finger<br />

nimmt (hier den fünften), ergibt<br />

sich automatisch das erwünschte<br />

Absetzen zwischen den beiden Noten.<br />

Der Strophenteil kann auf zwei Manualen<br />

gespielt werden. Auf dem Solo -<br />

manual empfiehlt sich eine Registrierung<br />

mit einem Cornett oder einem<br />

Zungenregister oder mit einer Sesquialtera.<br />

„Dort, wo der Rhythmus das Rückgrat<br />

eines Liedes bildet, sind es die Akzente,<br />

welche der Darstellung Zusammenhang<br />

und Bestimmtheit verleihen.“ (S. 41)<br />

6. Zusammenfassung<br />

In dem Liedsatz „Unser Leben sei ein<br />

Fest“ (Gl. Nr. 715) können nun zum<br />

Abschluss alle oben erwähnten Elemente<br />

angewendet werden. Eine<br />

geschickte Handverteilung bei den<br />

Akkorden (Beispiel Auftakt am<br />

Anfang), Kürzen der Noten nach den<br />

Taktverhältnissen (im Pedal Zwei und<br />

Vier kürzer spielen als Eins und Drei),<br />

Kürzen der Noten bei unbetonten Silben<br />

(Akkord in T. 1 auf der zweiten<br />

Zählzeit kürzen usw.), Fingerwechsel<br />

bei Repetitionen (T. 7 im Tenor), Absetzen<br />

vor Synkopen (T. 3), Handgelenks -<br />

impulse bei starken Betonungen (T. 1<br />

auf der Eins…), Drehungen des Oberkörpers<br />

(T. 8 auf der Eins, Schlusstakt).<br />

Es empfiehlt sich bei diesem Stück, die<br />

Pedalstimme deutlich und hell zu registrieren<br />

(mit Prinzipalen 16‘, 8‘, 4‘).<br />

„Ich wollte, ich könnte mit gutem Gewissen<br />

behaupten, daß ich jedes neue Lied immer so<br />

planmäßig studierte; das wäre nicht wahr.<br />

Doch eines kann ich sagen: meine Leistung verschlechterte<br />

sich, wenn ich es unterlassen hatte.“<br />

(S.43)<br />

III Anhang<br />

zu 1. – 811<br />

zu 2. – 809 ö

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