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Kirchen musikalische Mitteilungen - Amt für Kirchenmusik - Startseite

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76<br />

<strong>Kirchen</strong><strong>musikalische</strong> <strong>Mitteilungen</strong> Juli 2013<br />

Berichte<br />

77<br />

Am Abend hospitieren wir beim Sankt-Jakob-<br />

Kammerchor. Jeder <strong>Kirchen</strong>musiker würde sich<br />

so einen Chor wünschen. Im Programm : Ligeti<br />

(Lux eterna), Schönberg, Schnittke... Am Ende<br />

dürfen wir mit dem Dirigent Gary Graden sprechen.<br />

Auf eine Frage von uns bezüglich seiner<br />

Probenmethodik antwortet e: “I don’t know. I<br />

don’t want to talk too much. I want them to sing<br />

generous“. Dazu bedankt er sich <strong>für</strong> unseren<br />

Besuch und setzt die Unterhaltung in einer<br />

schwedischen Bar fort.<br />

Marcussen-Orgel<br />

in der<br />

Sankt Nikolaikirche<br />

Stockholm<br />

(Gehäuse von 1796).<br />

Am nächsten Tag besuchen wir die königliche<br />

Hochschule <strong>für</strong> Musik Stockholm und hospitieren<br />

bei einer Chorprobenübung. Studenten im<br />

Studiengang „Master Chorleitung“ dirigieren<br />

ein professionelles Ensemble, das aus vier<br />

Chören bestand. Sogar der Komponist ist anwesend<br />

und gibt Hinweise <strong>für</strong> die Aufführung, die<br />

Rahmen eines Festival <strong>für</strong> Moderne Musik in<br />

Stock holm stattfindet.<br />

Gotische Orgel im staatlichen historischen Museum Stockholm<br />

teburg Organ Art Center der Universität Göteborg)<br />

eine norddeutsche Orgel rekonstruiert.<br />

Das Gehäuse ist eine genaue Kopie der Schnitger-Orgel<br />

im Lübecker Dom (1699). Das Pfeifenwerk<br />

und mehrere Windladen wurden nach Vorbildern<br />

der Orgelbauer Scherer, Fritzsche und<br />

Schnitger in der Orgel in Sankt-Jakobi, Hamburg,<br />

gebaut. Die Bälge wurden nach der erhaltenen<br />

Balganlage Schnitgers in der Grote Kerk,<br />

Zwolle (Niederlande), gebaut.<br />

Wir fahren weiter mit dem Zug Richtung Nordosten.<br />

Die Landschaft ist übersät mit herbstlichen<br />

Laubwäldern, kleine Seen und rote Häuser.<br />

Nach dreienhalb Stunden kommen wir in<br />

Stockholm an.<br />

Es scheint die Sonne, die Stadt ist schön mit ihre<br />

kleine Inseln und wir übernachten ... im Gefängnis.<br />

Besser gesagt, in einem ehemaligen<br />

Gefängnis, das zu einem Hostel/Hotel umgebaut<br />

wurde. Die Zimmer sind sehr klein, man<br />

sollte nicht klaustrophobisch sein! Aber das<br />

Frühstück ist erstklassig!<br />

Nachmittags nehmen wir an einem lustigen Seminar<br />

teil : An introduction to Hawaiin and Philippine<br />

vocal music. Am Abend sind wir zu Gast<br />

beim Eric Ericson Kammerchor, dirigiert von<br />

Frederik Malmberg. Danach finden wir noch<br />

Zeit, um in die Oper zugehen. Die C-moll Messe<br />

von Mozart ist inszeniert. Am nächsten Tag ist<br />

die Gruppe geteilt. Man kann entweder andere<br />

Chorproben hospitieren oder mit Martin Riessen,<br />

Organist der deutschen Kirche, und Ingo<br />

Bredenbach die Orgeln Stockholms besuchen.<br />

Die erste Station bei der Orgeltour ist das historische<br />

Museum. Dort befindet sich eine Orgel<br />

von Pehr Schiörlin (Linköping) von 1810, und<br />

die Reste einer mittelalterlichen Orgel von<br />

Knutby aus Norrlanda (Gotland, 14. Jahrhundert).<br />

In der Oskar Kirche steht die erste Orgel<br />

Schwedens im Neobarockstil von Firma Marcussen<br />

& Son. In der Hedvig Eleonora Kirche<br />

treffen wir die erste Orgel Schwedens im Cavaillé-Coll<br />

Stil. Beide Orgeln sind in der Epoche der<br />

Orgelbewegung entstanden.<br />

Zum Schluss besuchen wir noch die Maria Magdalena<br />

Kirche wo eine Orgel im Stil Clicquot und<br />

eine Orgel des späten 19. Jahrhundert. Es gibt<br />

viele Möglichkeiten auch <strong>für</strong> die Studenten, die<br />

Orgeln selbst zuspielen.<br />

Nach so vielen Eindrücken und Begegnungen<br />

brauchten wir alle einen Muntermacher. Glükklicherweise<br />

ist heute Kanelbullar Tag, der Tag<br />

der schwedischen Zimtschnecken, die uns den<br />

ganzen Tag begleiten und uns Kraft geben!<br />

Abends wollen wir alle gemeinsam essen gehen.<br />

Leider sind alle typischen Restaurants und<br />

Kneipen voll. Wir landen bei... einem Italiener<br />

und verbringen einen schönen Abend.<br />

Am Tag darauf besuchen wir die älteste „original“-Orgel<br />

Stockholms in der finnischen Kirche.<br />

Sie wurde 1790 von Olaf Schwan gebaut. In der<br />

deutschen Kirche steht die wohl bekannteste<br />

Orgel Stockholms, die vergoldete Düben-Orgel<br />

der Firma Grönlund von 2004, die wir danach<br />

besuchen. Eine rekonstruierte Barockorgel mit<br />

einer mitteltönigen Stimmung, die uns ein -<br />

drucks voll vorgestellt wird. Auch ein Blick vom<br />

Kirchturm darf man sich nicht entgehen lassen.<br />

Der Rest des Tages steht zur freien Verfügung.<br />

Einige flanieren in der Stadt und genießen das<br />

schöne Wetter. Andere besichtigen Museen.<br />

Das Kultur-Angebot ist groß: historisches Museum,<br />

Vasa-Museum, Nationalmuseum, Nobelmuseum,<br />

das königliche Schloss mit<br />

Schatzkammer, Theater, Oper... Es ist auch Zeit,<br />

schwedische Noten, Souvenirs und Postkarten<br />

zukaufen.<br />

Am Sonntag haben wir die Möglichkeit, in vier<br />

verschiedenen <strong>Kirchen</strong> den Gottesdienst zu erleben.<br />

Nachmittags kommt der krönende Abschluss<br />

der Reise. Wir fahren mit dem Boot zum<br />

Schloss Drottingholm, das seit 1982 der Wohnsitz<br />

der schwedischen Königsfamilie ist. Für uns<br />

gibt es leider keine königliche Audienz, wir besichtigen<br />

aber die Schlosskapelle und ihre Orgel.<br />

Danach erhalten wir eine Führung durchs<br />

Barocktheater des Schlosses. Es wurde <strong>für</strong> die<br />

Königin Luise Ulrike von Preußen errichtet und<br />

1766 eingeweiht. Nach dem Tod von Gustav III,<br />

1792 verfiel das Theater und wurde erst 1922<br />

renoviert. Die Bühnenmaschinerie ist original<br />

erhaltet und funktioniert vollkommen ohne<br />

Elektrik. Davon machen wir uns selbst ein Bild.

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