Bauhistorische Untersuchung - dunker-architektur.de
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2.0 Beschreibung und Bewertung <strong>de</strong>r baulich -/ konstruktiven Schä<strong>de</strong>n<br />
2.1 Zusammenfassung <strong>de</strong>r wesentlichen Mängel<br />
Das Gebäu<strong>de</strong> hat sich im Laufe seiner Geschichte mehrfach verformt. Der<br />
Kernbau (Achse 1-6) sackte im Sü<strong>de</strong>n und Westen stark ab, was<br />
möglicherweise bereits relativ früh zum Verlust <strong>de</strong>r ehemaligen<br />
Westgiebelwand in Achse 6 führte, von <strong>de</strong>r bis auf die Decken- und<br />
Bundbalken keinerlei Reste überliefert sind.<br />
Die Erweiterung <strong>de</strong>s Kernbaues um vier Achsen nach Westen (um 1650) wur<strong>de</strong><br />
an das vermutlich bereits verformte Kernbaugefüge wohl horizontal<br />
angeschlossen. Auch <strong>de</strong>r Erweiterungsbau (Achse 6-10) zeigt jedoch im<br />
gesamten westlichen Bereich und in <strong>de</strong>n Traufwän<strong>de</strong>n starke Setzungen.<br />
Tafel B 6<br />
Das führte u.a. auch zu <strong>de</strong>n z.T. extremen Verformungen / beidseitige<br />
Absenkungen <strong>de</strong>r Deckenbalkenen<strong>de</strong>n im EG bzw. 0,20 bis 0,30 m bezogen auf<br />
die Hausmitte.<br />
Damit verbun<strong>de</strong>n senkten sich auch die z.T. bereits aufgefütterten Dielenbö<strong>de</strong>n<br />
im OG zu <strong>de</strong>n Traufseiten und nach Westen hin nochmals ab. Die Außenwän<strong>de</strong><br />
haben sich im Erdgeschoß nach Nor<strong>de</strong>n und Westen, im Obergeschoß nach<br />
Sü<strong>de</strong>n und Westen geneigt.<br />
Die starken Verformungen im westlichen Bereich kamen offensichtlich erst mit<br />
<strong>de</strong>m nachträglichen Einbau <strong>de</strong>s Kellers zum Stillstand.<br />
Zu <strong>de</strong>n akuten Schä<strong>de</strong>n:<br />
→ Die überlieferten Findlingsfundamente reichen mit Ausnahme <strong>de</strong>s<br />
unterkellerten Bereiches nicht bis in frostsichere Tiefe und sind auf Lehmbo<strong>de</strong>n<br />
gesetzt.<br />
→ Die Schwellen liegen z.T. im Spritzwasserbereich, besitzen keine<br />
Horizontalsperre gegen aufsteigen<strong>de</strong> Feuchtigkeit und sind <strong>de</strong>mentsprechend<br />
überwiegend morsch / abgängig.<br />
→ Die durch Verformungen aufgerissenen Anschlußfugen führten in<br />
Verbindung mit Feuchteschä<strong>de</strong>n zur Zerstörung etlicher Gefügeknoten in <strong>de</strong>n<br />
Fassa<strong>de</strong>n (nicht mehr funktionsfähig), was sich insbeson<strong>de</strong>re auf die<br />
Aussteifung <strong>de</strong>s gesamten Gebäu<strong>de</strong>s auswirkt, die zusätzlich durch das<br />
Entfernen nahezu sämtlicher Kopfbän<strong>de</strong>r sowie etlicher Streben erheblich<br />
beeinträchtigt / reduziert ist.<br />
→ Die mangelhafte und funktionslose Aussteifung <strong>de</strong>s Dachwerkes hat zu einer<br />
Neigung <strong>de</strong>s Ostgiebels um 0,50 m nach Osten geführt, verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r<br />
akuten Gefahr, daß Teile <strong>de</strong>r Backsteinausfachung o<strong>de</strong>r weitere Teile <strong>de</strong>s Putzes<br />
herabfallen.<br />
→ Die Sparrenschwellen sind unsachgemäß eingebaut / unzureichend befestigt.<br />
Sie konnten <strong>de</strong>n Schub aus <strong>de</strong>n Dachgebin<strong>de</strong>n nicht aufnehmen was zu<br />
Schä<strong>de</strong>n - Zusammenfassung - Seite 2.1