Bauhistorische Untersuchung - dunker-architektur.de
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0. Vorbemerkungen<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r geplanten Umnutzung und Sanierung <strong>de</strong>s Fachwerkhauses<br />
Steinweg 22 in Gifhorn erhielt die Arbeitsgemeinschaft aus Arbeitsgruppe<br />
Altstadt - Architekten & bauhistorische Gutachter, Braunschweig und Herrn<br />
Dipl.-Ing. J. Dunker - Architekt, Lahstedt von <strong>de</strong>n Eigentümern, <strong>de</strong>n Herren M<br />
und S Z im März 2002 <strong>de</strong>n Auftrag zu einer bauhistorischen <strong>Untersuchung</strong><br />
und Bewertung <strong>de</strong>s Erd- und Obergeschosses. In Ergänzung <strong>de</strong>s Gutachtens -<br />
Teil 1: <strong>Untersuchung</strong> <strong>de</strong>s Dachwerkes vom Dez. 01 wur<strong>de</strong> auch die Erfassung<br />
<strong>de</strong>r wesentlichen Scha<strong>de</strong>nsbil<strong>de</strong>r am konstruktiven Hausgefüge (Gründung / EG<br />
/ OG) fortgeschrieben. Dieser 2. Bearbeitungsschritt soll die Grundlage für die<br />
weiterführen<strong>de</strong> Sanierungsplanung <strong>de</strong>r Gesamtbaumaßnahme bil<strong>de</strong>n.<br />
Als zeichnerische Grundlage für die <strong>Untersuchung</strong>en diente eine Bauaufnahme<br />
im M. 1:50, die im Rahmen <strong>de</strong>r Diplomarbeit „Sanierung eines<br />
Fachwerkhauses“ an <strong>de</strong>r FH Hil<strong>de</strong>sheim / Holzmin<strong>de</strong>n im Jahre 1991 von Herrn<br />
H H erstellt wur<strong>de</strong>.<br />
Diese Pläne wur<strong>de</strong>n im Zuge <strong>de</strong>r Befun<strong>de</strong>rhebungen in weiten Teilen ergänzt,<br />
z.T. auch maßlich korrigiert und überwiegend neu durchgezeichnet, wobei<br />
jedoch nicht alle festgestellten Ungenauigkeiten / Fehler behoben wer<strong>de</strong>n<br />
konnten. Dies wäre auf die Erstellung einer neuen Bauaufnahme<br />
hinausgelaufen, die im Rahmen dieser <strong>Untersuchung</strong> jedoch nicht vorgesehen /<br />
zu leisten war.<br />
Eine Archivalienforschung war nicht Bestandteil dieser <strong>Untersuchung</strong>. Es<br />
wur<strong>de</strong>n jedoch zumin<strong>de</strong>st die <strong>de</strong>rzeit bekannten archivalischen Quellen /<br />
Hinweise, insbeson<strong>de</strong>re bezüglich <strong>de</strong>r baulichen Verän<strong>de</strong>rungen seit etwa 1900<br />
aus <strong>de</strong>r Bauakte <strong>de</strong>s Hauses in die Auswertung <strong>de</strong>r bauhistorischen<br />
Befun<strong>de</strong>rfassung einbezogen.<br />
Das überlieferte Hausgefüge geht im Kern auf ein rel. kleines, beschei<strong>de</strong>nes<br />
Ackerbürgerhaus <strong>de</strong>r Renaissance aus <strong>de</strong>r Zeit um 1600 zurück und ist in<br />
gleicher Kubatur und Konstruktion etwa in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s 17. Jhs. hofseitig um<br />
vier Fache verlängert / erweitert wor<strong>de</strong>n. Dieser Zustand ist abgesehen von<br />
einer zwischenzeitlichen Erneuerung <strong>de</strong>s Dachwerks im wesentlichen bis heute<br />
erhalten.<br />
Die Scha<strong>de</strong>nsuntersuchung hat gezeigt, daß die tragen<strong>de</strong>n Eichenhölzer i.d.R.<br />
relativ scha<strong>de</strong>nsfrei sind. Dagegen weist die Konstruktion insgesamt jedoch z.T.<br />
erhebliche Verformungen und Schiefstellungen in Verbindung mit einer<br />
Überbeanspruchung bis zum Versagen <strong>de</strong>r Gefügeknoten auf. Diese Schä<strong>de</strong>n<br />
gehen insbeson<strong>de</strong>re auf eine weitgehend unzureichen<strong>de</strong> Gründung zurück,<br />
zusätzlich sind sie jedoch auch durch verrottete Grundschwellen und durch die<br />
jüngeren Eingriffe <strong>de</strong>s 18. - 20. Jhs., wie z.B. <strong>de</strong>n weitgehend ersatzlosen<br />
Ausbau aussteifen<strong>de</strong>r Elemente, wie Kopfbän<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r auch einzelner Streben in<br />
<strong>de</strong>n Außenwän<strong>de</strong>n verursacht wur<strong>de</strong>n. Die Schiefstellungen bzw. Neigungen<br />
treten in <strong>de</strong>n Innenräumen auf Grund entsprechend starker, ausgleichen<strong>de</strong>r<br />
Fußbo<strong>de</strong>nauffütterungen nicht in <strong>de</strong>m Maße in Erscheinung.<br />
Wir danken allen Beteiligten für die Unterstützung unserer Arbeit.<br />
Lahstedt / Braunschweig / Gifhorn, Juni 2002<br />
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