Ganze Arbeit in zwei Jahren - Eine Zwischenbilanz [PDF, 5MB]
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Zu Recht haben die Menschen e<strong>in</strong> tiefes Bedürfnis nach Sicherheit, zugleich aber auch den<br />
Wunsch nach Unabhängigkeit, nach Perspektive, nach Teilhabe am <strong>Arbeit</strong>sleben. Statt endlose<br />
Warteschleifen <strong>in</strong> künstlicher Beschäftigung zu f<strong>in</strong>anzieren, muss sich die Politik <strong>in</strong> Zeiten<br />
hoher <strong>Arbeit</strong>skräftenachfrage darauf konzentrieren, Wege <strong>in</strong> den ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt zu<br />
bahnen.<br />
Wenn wir den Fachkräftemangel begrenzen wollen, müssen wir brachliegende Ressourcen im<br />
eigenen Land beharrlich erschließen. Gerade junge Menschen ohne Schulabschluss oder<br />
Berufsausbildung, Frauen mit langen Auszeiten für die Familie sowie ältere <strong>Arbeit</strong>nehmer<strong>in</strong>nen<br />
und <strong>Arbeit</strong>nehmer hatten <strong>in</strong> der Vergangenheit am <strong>Arbeit</strong>smarkt schlechtere Chancen.<br />
Auf ihre Talente, ihr Wissen und ihre Tatkraft kann Deutschland heute nicht mehr verzichten.<br />
Auch leichtere Zuwanderungsregeln für qualifizierte <strong>Arbeit</strong>skräfte aus dem Ausland können<br />
helfen, <strong>Arbeit</strong>splätze und Wohlstand <strong>in</strong> unserem Land zu sichern.<br />
Beim Bildungspaket denken wir Hilfe erstmals konsequent vom K<strong>in</strong>d her. Nicht immer<br />
höhere Hartz-IV-Sätze, sondern Bildung und gesellschaftliche Teilhabe schon für die Jüngsten<br />
s<strong>in</strong>d der beste Garant dafür, dass Armut und Ausgrenzung sich nicht <strong>in</strong> die nächste Generation<br />
vererben.<br />
In e<strong>in</strong>er sich wandelnden <strong>Arbeit</strong>swelt ist es nötig, die Balance zwischen den Interessen von<br />
<strong>Arbeit</strong>gebern und <strong>Arbeit</strong>nehmern regelmäßig zu überprüfen und nachzujustieren. Der<br />
Grundsatz gilt: Wer Vollzeit arbeitet, soll davon auch leben können. Von den Tarifpartnern<br />
ausgehandelte M<strong>in</strong>destlöhne setzen hier <strong>in</strong>zwischen wichtige soziale Leitplanken, ohne<br />
<strong>Arbeit</strong>splätze zu vernichten. Dieser Pfad hat sich bewährt und wird daher ausgebaut.<br />
Dank wichtiger Weichenstellungen <strong>in</strong> der Vergangenheit steht das deutsche System der<br />
Alterssicherung auf soliden Säulen. Die staatlich geförderten Riesterverträge haben die<br />
15-Millionen-Marke überschritten. Bei der gesetzlichen Rente nutzen wir die Spielräume, die<br />
sich aus der guten <strong>Arbeit</strong>smarktlage ergeben. Der Beitragssatz für die gesetzliche Rentenversicherung<br />
wird 2012 um 0,3 Prozentpunkte s<strong>in</strong>ken und damit <strong>Arbeit</strong>nehmer wie <strong>Arbeit</strong>geber<br />
entlasten. Die Rente wird aller Voraussicht nach im kommenden Sommer erstmals seit <strong>Jahren</strong><br />
wieder spürbar ansteigen. Zugleich entwickelt das Bundesm<strong>in</strong>isterium für <strong>Arbeit</strong> und Soziales<br />
e<strong>in</strong> Konzept, nach dem Menschen, die e<strong>in</strong> Leben lang fleißig gearbeitet, K<strong>in</strong>der erzogen oder<br />
Ältere gepflegt und privat vorgesorgt haben, bei der Alterssicherung bessergestellt werden<br />
als bisher. Auch hier gilt: <strong>Arbeit</strong> zahlt sich aus, Eigenverantwortung schafft Sicherheit und<br />
lohnt sich für alle.<br />
Unabhängig se<strong>in</strong> wollen auch die meisten Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung. Deshalb geht die<br />
Bundesregierung mit dem Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Beh<strong>in</strong>dertenrechtskonvention<br />
neue Wege. „Inklusion“ heißt das geme<strong>in</strong>same Ziel. Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />
sollen selbstverständlich am Alltagsleben teilhaben. Geme<strong>in</strong>sames Lernen <strong>in</strong> der Schule und<br />
mehr <strong>Arbeit</strong>splätze s<strong>in</strong>d wichtige Faktoren dafür.