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Christophorus 325<br />
Christophorus 325<br />
Seite 21<br />
Strandpartie in Andalusien:<br />
Auch auf tückischem Sand zieht der Cayenne zuverlässig seine<br />
Spuren und fährt gelassen der Abendsonne entgegen<br />
Fahren<br />
Der Globetrotter<br />
Der Cayenne ist wie kein anderer <strong>Porsche</strong> in der Lage, die Botschaft vom innovativen,<br />
extrem sportlich orientierten Unternehmen bis in den letzten Winkel dieser Welt<br />
zu transportieren. Die neuen Modelle bewältigen dies mit noch feinerer Technik und<br />
deutlich mehr Power – wie eine Entdeckungstour durch Andalusien beweist.<br />
Text<br />
Reiner Schloz<br />
Fotografie<br />
Uli Heckmann
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Christophorus 325<br />
Christophorus 325<br />
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Volle Kraft voraus:<br />
Auf Asphalt entwickelt der Cayenne auch dank der neuen<br />
Wankstabilisierung Fahreigenschaften wie ein Sportwagen
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Christophorus 325<br />
Schade eigentlich, aber am Ufer ist Schluss. Obwohl der Cayenne sonst<br />
vor nichts haltmacht.Wenn das Gelände unwegsam wird, weich oder<br />
auch knochentrocken und sich tückische Hindernisse aufbauen, dann<br />
verdreht er geduldig seine Achsen und spielt mit dem mächtigen Drehmoment,<br />
das bei der Turbo-Version schon ab 2250 Umdrehungen<br />
700 Newtonmeter erreicht. Die elektronische Interessengemeinschaft<br />
im Inneren des Fahrzeugs dirigiert das aktive Fahrwerk PASM, den<br />
permanenten Allrad-Antrieb PTM und das PSM sowie die neueWankstabilisierung<br />
<strong>Porsche</strong> Dynamic Chassis Control (PDCC) und bahnt<br />
dem sportlichen Geländewagen ganz souverän denWeg – Steigungen,<br />
abschüssigem Gelände und Schräglagen zumTrotz.<br />
Hier am Strand in Andalusien ist der Untergrund eher weich. Die<br />
freundlichen Helfer vom spanischen Roten Kreuz, die denWeg auf die<br />
unendlich lange Sandpiste freigegeben haben, beobachten die Szene<br />
ausderFerneinteressiert–undmiteinergewissenEnttäuschung.Keine<br />
Ahnung, um wie viel sie gewettet haben, dass sie uns da wieder rausziehen<br />
müssen. Aber: Sie kennen das Auto nicht. Jetzt kerzengerade<br />
raus auf die See, über dieWellen brettern, der Abendsonne entgegen –<br />
das wär’s doch! Spritztour gemacht, könnte man hinterher sagen.<br />
Geht aber nicht. Obwohl: Nach allem, was man mit dem Cayenne hier<br />
auf und neben der Straße erlebt hat, ist man fast geneigt, ihm auch das<br />
noch zuzutrauen. Der Fuß schleicht sich trotzdem langsam vom Gas.<br />
So eine Strandpartie bei diesem Licht und der Atmosphäre ist schließlich<br />
exklusiv genug.<br />
Vorwärts:<br />
Der Cayenne ist startklar für eine Tour durch den südlichsten<br />
Zipfel Spaniens – stoppen kann ihn nur das Meer<br />
Ein paar Kilometer um die Ecke, gleich beim Fischerhafen vonTarifa,<br />
haben die Experten die Linie gezogen. Dort, irgendwo auf der Straße<br />
von Gibraltar, stiehlt sich das Mittelmeer angeblich davon und verschwindet<br />
im Atlantik. Oder umgekehrt. So genau lässt sich das ja<br />
nicht sagen. Die Einheimischen behaupten aber, an der Farbe des<br />
Wassers und den Strömungen könne man erkennen, wie die Meere<br />
aufeinanderprallen. Sicher ist:Wir befinden uns im Grenzbereich. Und<br />
der ist eindeutig das Hoheitsgebiet des Cayenne – in jeder Beziehung.<br />
Dass sich der Purismus konsequenter Sportwagenbauer mit den Anforderungen<br />
eines exklusiven Geländewagens vertragen soll, hielten<br />
Skeptiker einst vor dem Erscheinen des Cayenne schon für grenzwertig.<br />
Den „umstrittensten <strong>Porsche</strong> aller Zeiten“ (<strong>Porsche</strong>s Vorstandsvorsitzender<br />
Dr.Wendelin Wiedeking) haben die Ingenieure<br />
dann auf ihreWeise interpretiert und einen Alleskönner geschaffen. A
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Christophorus 325<br />
Der neue Cayenne – ein Multitalent und<br />
Kulturbotschafter, der in der zweiten Generation<br />
noch mehr Fahrspaß vermittelt.<br />
Abwärts:<br />
Auch wenn die Schnauze mal nach unten zeigt, ist der Cayenne<br />
im Gelände obenauf<br />
Der Cayenne glänzt aufAsphalt mit Eigenschaften, die demVerhalten<br />
eines Sportwagens sehr ähnlich sind. Und im Gelände macht ihm so<br />
schnell keiner was vor.<br />
Von dieser gelungenen Kombination wurden in den ersten vier Jahren<br />
mehr als 150 000 Fahrzeuge abgesetzt. Ursprünglich hatte man mit<br />
80 000 gerechnet. Der Verkaufsschlager hat das Unternehmen nicht<br />
nur „in eine neue Umlaufbahn geschossen“ (Wiedeking), er hat sich<br />
auch zu einem Globetrotter entwickelt. China, Russland, Mittlerer<br />
Osten, Lateinamerika oder Indien – in Regionen, in denen <strong>Porsche</strong><br />
bis vor ein paar Jahren nicht mal vorstellbar war, erzielt das Unternehmen<br />
heute zum Teil Wachstumsraten im dreistelligen Bereich.<br />
Momentan gehören 650 Betriebe in 102 Ländern zum Händlernetz. A
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Christophorus 325<br />
Die Nebenwirkungen beschreibtWendelinWiedeking so: „In den aufstrebenden<br />
Märkten nimmt der Cayenne die Rolle ein, die in den<br />
großen westlichen Absatzmärkten der 911 Carrera innehat. Er ist<br />
Technologie- und Imageträger und damit das Aushängeschild der<br />
Marke <strong>Porsche</strong>.“<br />
In die zweite Generation investierte <strong>Porsche</strong> „so viel Geld wie noch<br />
nie“ (Wiedeking), berücksichtigte sämtliche Kundenwünsche und<br />
ließ sie in die Überlegungen mit einfließen. Baureihenleiter Klaus-<br />
Gerhard Wolpert: „Wir haben viel über das Fahrverhalten in den verschiedenen<br />
Kulturen gelernt und alles aufgegriffen.“<br />
Nahezu jedes Teil und jede Schraube musste sich einer kritischen Prüfung<br />
unterziehen, was zum Beispiel zu einer deutlichen Optimierung<br />
des cw-Werts führte.Von den Lufteinlässen bis zur Dachkante wurde<br />
vieles feinfühlig verbessert, um denWert von 0,39 auf 0,35 zu reduzieren.<br />
Da erstmals die Benzindirekteinspritzung Direct Fuel Injection<br />
(DFI) eingesetzt wird, geht der Verbrauch – bei gestiegenen Fahrleistungen<br />
– gleichzeitig um 15 Prozent zurück (siehe auch den nachfolgenden<br />
Beitrag).<br />
Seitwärts:<br />
Weg von der Straße und rein ins Vergnügen – so kommt<br />
der Cayenne ins Gelände<br />
Bis zu einer Kurvenquerbeschleunigung von 0,65g<br />
wird der Cayenne ohne jede Seitenneigung waagerecht<br />
auf der Straße gehalten. Dabei muss man schon ganz<br />
schön flott unterwegs sein, um nur eine Kurvenquerbeschleunigung<br />
von 0,3g zu erreichen.<br />
Auch was die aktive Fahrsicherheit betrifft, haben die Ingenieure<br />
nochmals angesetzt und mit der <strong>Porsche</strong> Dynamic Chassis Control<br />
(PDCC) ein neues elektronisches System zur Wankstabilisierung A
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Christophorus 325<br />
entwickelt.Voraussetzung für das optional erhältliche PDCC ist das<br />
hydraulisch gedämpfte aktive Fahrwerk PASM, das nur im Cayenne<br />
Turbo serienmäßig seinen Dienst verrichtet. Das PDCC besteht aus<br />
zwei aktiven Stabilisatoren mit hydraulischen Schwenkmotoren an<br />
Vorder- und Hinterachse. Der Schwenkmotor ist über das Gehäuse<br />
mit einer Hälfte des Stabilisators verbunden, die andere Hälfte mit<br />
derWelle des Motors. Ein Flügelsteller unterteilt den Schwenkmotor<br />
in mehrere Kammern, die mit Öl befüllt sind. Je nach Fahrsituation<br />
werden die beiden Stabilisatorhälften durch Ansteuerung einzelner<br />
Kammern und durch Veränderung des Öldrucks – bis zu 180 bar –<br />
gegeneinander verdreht. Dabei reagiert das System schneller als das<br />
Fahrzeug sich neigen kann.<br />
Heimwärts:<br />
Das Ende einer Dienstfahrt führt zum Ausgangspunkt zurück<br />
Im Gelände erlaubt das PDCC so eine extreme Achsverschränkung<br />
bis zu 230 Millimeter und – wenn es wirklich einmal ernst wird – eine<br />
vollständige Entkoppelung der Stabilisatoren bis zu einer Geschwindigkeit<br />
von 35 km/h. Im Straßenverkehr aber frohlockt der sportlich<br />
geübte Fahrer, weil das PDCC nicht nur das Aufschaukeln bei wechselseitigen<br />
Fahrbahnunebenheiten verhindert, sondern den Cayenne bis<br />
zu einer Kurvenquerbeschleunigung von 0,65 g auch ohne jede Seitenneigung<br />
waagerecht auf der Straße hält. Ein starkes Stück, wenn man<br />
bedenkt, dass ein Fahrer schon sehr flott unterwegs sein muss, um<br />
nur eine Kurvenquerbeschleunigung von 0,3 g zu erreichen. Schnelle<br />
Ausweichmanöver bewältigt der Cayenne im Stile eines Elfers, kurz<br />
entschlossene Überholmanöver ebenso. Der Testfahrer der Zeitung<br />
„DieWelt“ urteilte deshalb: „Der neue Cayenne fährt wie ein Sportwagen.Vielleicht<br />
sogar besser.“<br />
Und hier in Andalusien verschafft der Globetrotter dem gemeinen<br />
Mitteleuropäer während der Rundfahrt noch ganz andere Aha-Erlebnisse.<br />
Die Bäume, die die engen Gassen von Jerez säumen, hängen voll<br />
mit Orangen, was man ja nicht alleTage sieht. Und hier unten auf der<br />
schönen Straße von Vejer de la Frontera in Richtung Tarifa, da zeigt<br />
der sportliche Geländegänger in der prächtigen Landschaft nicht nur<br />
in den Kurven, wozu er fähig ist.<br />
Der neue Cayenne – ein Multitalent und Kulturbotschafter, der in der<br />
zweiten Generation noch mehr Fahrspaß vermittelt. Nur hier am Ufer,<br />
die Abendsonne mitten im Gesicht, da ist eben Schluss. Denn auch<br />
wenn es „Straße von Gibraltar“ heißt: Zur Überquerung empfiehlt sich<br />
in diesem speziellen Fall doch besser ein Schiff. Schade eigentlich. B