Zweiter Rundbrief - Gerard Wagner - gerardwagner.de
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zen, da ich mich mit ihnen eingehend währen meines Malkurses in Dornach beschäftigt hatte und<br />
sie für mich einfach zu <strong>de</strong>m Gedicht dazugehörten. Ich habe mich auch dafür entschie<strong>de</strong>n Farbeurythmie<br />
für dieses Gedicht zu nutzen, da sie mich <strong>de</strong>m Zusammenspiel <strong>de</strong>r Farben näher gebracht<br />
hat und mir half kalte und warme Farben zu unterschei<strong>de</strong>n. Da sich das Gedicht recht schnell in<br />
meinem Gehirn abspeicherte konnte ich es mir selber vorsprechen und mich so anfangs ganz auf<br />
die zu laufen<strong>de</strong> Form einlassen.<br />
Ölwachsmalerei zu <strong>de</strong>m Gedicht “Beginn”<br />
Um besser verstehen zu können, was Elisabeth <strong>Wagner</strong> mit ihrem Gedicht ausdrücken wollte,<br />
entschloss ich mich, das Gedicht in einem Bild darzustellen.<br />
Da ich vorher schon viel mit Pflanzen- und mit Aquarellfarben gemalt hatte, entschloss ich mich<br />
dazu, dieses Bild mit Ölwachskrei<strong>de</strong>n zu malen, auch wenn so etwas gröber und nicht so fein<br />
wer<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>.<br />
Ich entschloss mich erstmals dazu, praktisch “wortwörtlich” zu malen und daraus dann erst in<br />
<strong>de</strong>n tieferen Sinn vorzudringen. So probierte ich als erstes auf einem Schmierblatt die Engel zu<br />
malen, da ich schon immer Probleme damit hatte etwas Gegenständliches so zu malen, das es<br />
noch als dieser Gegenstand zu erkennen war. Als ich dann halbwegs zufrie<strong>de</strong>n war, ich glaubte<br />
nicht, dass ich es noch besser hinbekommen wür<strong>de</strong>, begann ich mit <strong>de</strong>m eigentlichen Bild. Zuerst<br />
zeichnete ich mit Bleistift vor, dann fügte ich erst die Farben hinzu.<br />
Bei <strong>de</strong>n Zeilen:<br />
Stan<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>m Sonnenkreis<br />
Sieben Engel an <strong>de</strong>n Toren<br />
Stellte ich mir ein dreigeteiltes Tor auf einer halbkreisgroßen Sonne vor - keine Sonne, die schon<br />
untergeht, son<strong>de</strong>rn eine, die nur halb zu sehen war. Dieser Unterschied war mir wichtig. Auch<br />
habe ich mich für drei Tore entschie<strong>de</strong>n, da es mir einfach natürlich und richtig erschien.<br />
Durch <strong>de</strong>n Zusatz:<br />
Goldgegürtet.- Strahlendweiß<br />
war klar , wie die Engel auszusehen hatten, ich fügte nur noch einen bo<strong>de</strong>nlangen Schleier hinzu,<br />
welcher hauptsächlich entstand , da ich die Konturen bzw. Körper nicht gut hinbekam.<br />
Bei <strong>de</strong>r zweiten Strophe:<br />
Und zurück von <strong>de</strong>n Gestirnen<br />
Strahlt das Licht versiebenfacht<br />
sah ich sieben Sterne vor mir, welche nicht unbedingt symmetrisch richtig aussehen mussten.<br />
Aus <strong>de</strong>r dritten Strophe schloss ich die Farben für mein Bild.<br />
Flammet roter Lebenswille: die Flammen an <strong>de</strong>n Toren<br />
Blau- Barmherzigkeit: die Schleier <strong>de</strong>r barmherzigen Engel<br />
Grün- Geborgenheit: bieten die Tore<br />
Weiß und Schwarz: Engel und die Säulen <strong>de</strong>r Tore<br />
Zur letzten Strophe habe ich nichts mehr zusätzlich gemalt.<br />
Pflanzenfarben und ihre Herstellung<br />
Rudolf Steiner fand auf <strong>de</strong>r Suche nach zukünftigen Malmaterialien die Pflanzenfarben, welche im<br />
Goetheanum anschließend untersucht wur<strong>de</strong>n. Diese Pflanzenfarben wer<strong>de</strong>n aus verschie<strong>de</strong>nen<br />
Pflanzen hergestellt.<br />
So wird zum Beispiel Krapprot aus <strong>de</strong>r Krappwurzel, Walnussbraun aus <strong>de</strong>r Walnussschale, Blau<br />
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