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Zahlentheorie und Geometrie vereint in der Serre-Vermutung

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Abbildung 4: Quadrat <strong>und</strong> Diagonale<br />

1 1<br />

2/3 2/3 2/3<br />

Abbildung 5: 1 <strong>und</strong> 2 3<br />

s<strong>in</strong>d kommensurabel<br />

• Fermats letzten Satz, den wir oben schon behandelt haben.<br />

Der Autor dieses Artikels, <strong>der</strong> <strong>der</strong> Algorithmik sehr zugeneigt ist, wird nicht müde zu betonen,<br />

welche große Bedeutung die <strong>Serre</strong>-<strong>Vermutung</strong> für explizite Fragestellungen hat: Modulformen s<strong>in</strong>d<br />

e<strong>in</strong>fach berechenbar. Folglich s<strong>in</strong>d mittels <strong>der</strong> <strong>Serre</strong>-<strong>Vermutung</strong> auch arithmetische Eigenschaften von<br />

ungeraden GL 2 -Zahlkörpern e<strong>in</strong>fach berechenbar!<br />

Die Leser<strong>in</strong> o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Leser wird die Begeisterung des Autors über diese große Entdeckung gespürt<br />

haben; sie wird geteilt von algebraischen Zahlentheoretikern weltweit. Auch wird die Leser<strong>in</strong><br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Leser e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck von <strong>der</strong> strukturellen Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Serre</strong>-<strong>Vermutung</strong> <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong><br />

<strong>Zahlentheorie</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> re<strong>in</strong>en Mathematik als solcher erhalten haben.<br />

Nach diesem ersten Überblick beg<strong>in</strong>nen wir nun die versprochene Reise durch die re<strong>in</strong>e Mathematik,<br />

um uns e<strong>in</strong> genaueres Bild von <strong>der</strong> <strong>Serre</strong>-<strong>Vermutung</strong> zu verschaffen. Der erste <strong>und</strong> größte<br />

Teil ist <strong>der</strong> Welt <strong>der</strong> Zahlen gewidmet. Danach wenden wir uns <strong>der</strong> <strong>Geometrie</strong>, den verschiedenen<br />

Symmetrien <strong>und</strong> schließlich den Modulformen zu, bevor wir den Zusammenhang zwischen all diesen<br />

herstellen.<br />

2 Zahlen<br />

Algebraische Zahlen <strong>und</strong> Zahlkörper<br />

Wir wollen <strong>und</strong> müssen unsere Geschichte früh beg<strong>in</strong>nen. Weith<strong>in</strong> bekannt dürfte die Bestürzung <strong>der</strong><br />

Pythagoräer se<strong>in</strong>, als sie feststellten, dass es Zahlen gibt, die ke<strong>in</strong>e Bruchzahlen s<strong>in</strong>d. Genauer haben<br />

die Pythagoräer ke<strong>in</strong>e Zahlen son<strong>der</strong>n Längen bzw. Längenverhältnisse betrachtet <strong>und</strong> herausgef<strong>und</strong>en,<br />

dass die Diagonale im Quadrat <strong>in</strong>kommensurabel mit den Seiten ist: Egal, wie viele Stäbe <strong>der</strong><br />

Länge <strong>der</strong> Diagonale man h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> legt, nie wird man auf e<strong>in</strong> Vielfaches <strong>der</strong> Länge e<strong>in</strong>er Seite<br />

kommen (vgl. Abbildungen 4 <strong>und</strong> 5). Ist nämlich die Seitenlänge a, dann ist nach dem Satz von Pythagoras<br />

das Quadrat <strong>der</strong> Länge e<strong>in</strong>er Diagonalen gleich 2a 2 . Folglich ist das Verhältnis von Diagonale<br />

zu Seite gleich √ 2. Wir, e<strong>in</strong> paar Jahrtausende später, wissen natürlich, dass √ 2 ke<strong>in</strong> Bruch ist. Davon<br />

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