Predigt vom 26. August
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Ich glaube, das Entsetzen ist eine typische Reaktion der<br />
Umwelt, wenn Menschen sich aufmachen und nachher<br />
nicht mehr dem Bild entsprechen, das man von ihnen<br />
hatte. Entsetzen ergreift einen, wenn das Gewohnte total<br />
ins Wanken kommt. Wenn der Lahme nicht mehr an<br />
seinem Platz sitzt, dann hat das auch Auswirkungen auf<br />
seine Umwelt: auf die Träger, die ihn immer brachten.<br />
Auf die Familie, für die er eine Geldeinnahme-Quelle<br />
war. Auf die Menschen, die jemanden hatten, bei dem sie<br />
mit Geld etwas für ihr Gewissen tun konnten. Und dem<br />
sie ihr Mitleid schenken konnten.<br />
Wenn ein Lahmer, im übertragenen Sinne, aufsteht und<br />
ins Tanzen kommt, sich dem Leben zuwendet, seinem<br />
ganz eigenen Leben und befreit wird aus Abhängigkeit,<br />
dann hat das Konsequenzen für das ganze Umfeld. Und<br />
da kann sich schon mal Entsetzen breit machen. Aber oft<br />
merkt auch das Umfeld im Nachhinein, wie gut es war,<br />
dass einer mal losgezogen ist und etwas Neues begonnen<br />
hat. Auch wenn am Anfang bestenfalls Verwunderung<br />
oder auch Entsetzen die Reaktion war.<br />
Keiner von uns muss sich auf eine Rolle festlegen lassen.<br />
Wenn es die Möglichkeit zum Aufbruch für den<br />
Gelähmten gibt, dann ist es sein Recht und seine große<br />
Chance, ein neues anderes Leben zu beginnen. Vielleicht<br />
hilft uns dieser Gedanke, wenn uns mal wieder Angst<br />
und Entsetzen ergreift, weil jemand – oder sogar wir<br />
selber – auf einen neuen unerwarteten Weg kommen, der<br />
nicht so vorgesehen war – sei’s in der Familie, sei’s im<br />
Freundeskreis, sei’s im Beruf.<br />
Manchmal stehen wir auf<br />
Stehen wir zur Auferstehung auf<br />
Mitten am Tage.<br />
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