Pornografie aus Sicht des Feminismus - Frauenzentrale
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Maturitätsarbeit 2012 KZO Wetzikon Pia Schneider <br />
widerspiegeln die Unbekümmertheit und Selbstsicherheit der heutigen jungen Frauen.“ 84 Sexistische <br />
Werbung ist heutzutage so verbreitet und normal, dass man sie oftmals nicht mehr wahrnimmt. <br />
4.4.3. Wir wollen den Pornomarkt revolutionieren‐ PorYES 85 <br />
In den letzten dreissig Jahren hat sich die Einstellung von Frauen <br />
zu <strong>Pornografie</strong> deutlich gewandelt: Es ergab sich einerseits eine <br />
Sensibilisierung gegenüber gewaltverherrlichenden und <br />
erniedrigenden Pornos. Auf der anderen Seite aber trat die Pro‐<br />
Porno‐ Einstellung in den Vordergrund, auch sexpositiver <br />
<strong>Feminismus</strong> genannt. Begünstigt wurde diese Bewegung durch Das PorYES‐Logo <br />
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zunehmende Aufklärung, Frauen‐Sexspielzeug und allgemein dadurch, dass die Porno‐ und <br />
Sexindustrie nicht mehr nur auf Männer abzielt. Nicht zuletzt geschah dies durch die ersten <br />
Frauenpornos, solche, die auf weibliche Vorlieben und Interessen <strong>aus</strong>gerichtet waren, und nicht, wie <br />
herkömmliche Pornos, typische Männerfantasien darstellten. Ein sexpositiver Flügel <strong>des</strong> Pro‐Porno‐<br />
<strong>Feminismus</strong> macht explizit auf diese Frauenpornos aufmerksam. Wiederum als Antwort auf den Anti‐<br />
Porno‐<strong>Feminismus</strong>, hierbei aber speziell auf Alice Schwarzers PorNO‐Kampagne bezogen, nennt sich <br />
dieser PorYES. <br />
PorYES widerspricht Schwarzer aber nicht grundsätzlich, wie man vielleicht denken könnte: Es zeigt <br />
sich einverstanden damit, dass Pornos, die sexistische, rassistische und gewalttätige Darstellungen <br />
zum Inhalt haben, verboten werden sollten 86 . <br />
Für PorYES passt <strong>Pornografie</strong> und <strong>Feminismus</strong> aber durch<strong>aus</strong> zusammen. Wer sagt denn, dass <br />
<strong>Pornografie</strong> nichts für Frauen sei? Laut PorYES sind die gegenwärtigen Mainstream‐Pornos ganz <br />
einfach auf kollektive Männerfantasien <strong>aus</strong>gerichtet. Damit auch Frauen Spass an Pornos haben <br />
können, braucht es andere Filme. Denn das ist, was PorYES eigentlich bezwecken will: Feministische <br />
Pornos erschaffen und in Umlauf bringen. PorYES‐ Initiatorin, Sexarbeiterin und –beraterin und <br />
Betreiberin von „Sexclusivitäten“ Laura Méritt erklärt: „ Es ist Ziel der Kampagne, dass wir das <br />
Sehverhalten, die Blickrichtung, ja, das ganze Sexualverhalten verändern können.» Sexpositivismus <br />
sei schliesslich eine Richtung <strong>des</strong> <strong>Feminismus</strong>. 87 <br />
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