Das Blut
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Spendearten<br />
Vollblutspende<br />
Die «klassische» <strong>Blut</strong>spende ist die Vollblutspende: Hier werden dem Spender oder<br />
der Spenderin 450 ml <strong>Blut</strong> abgenommen. Erst nach der Spende wird das <strong>Blut</strong> in die<br />
einzelnen Bestandteile aufgeteilt.<br />
Eine Eigenblutspende kann sinnvoll sein, wenn z. B. eine anstehende Operation<br />
bereits mehrere Wochen im Voraus planbar ist. Ist der Patient gesund genug,<br />
können ihm zwei bis vier Spenden in relativ kurzer Zeit entnommen werden.<br />
Schätzungen zufolge können maximal 10 Prozent der Fremdblutspenden durch<br />
Eigenblut ersetzt werden.<br />
Fragen<br />
Hattest du oder hatte ein<br />
Bekannter von dir schon<br />
einmal eine <strong>Blut</strong>transfusion?<br />
Falls ja, weshalb?<br />
Apheresen-Spende<br />
Bei der Apheresen-Spende werden dem Spender nicht alle Bestandteile des <strong>Blut</strong>es<br />
entnommen: <strong>Das</strong> entnommene <strong>Blut</strong> wird maschinell in die gewünschten<br />
Komponenten aufgetrennt, und die nicht benötigten <strong>Blut</strong>bestandteile werden im<br />
gleichen Arbeitsgang dem Spender wieder zurückgegeben. Solche Spenden bedingen<br />
einen Zeitaufwand zwischen einer und zweieinhalb Stunden. Es gibt zwei<br />
wichtige Apheresearten: die Plasma- und die Thrombozytenspende.<br />
4.2 <strong>Das</strong> Komponentensystem<br />
Heutzutage wird die <strong>Blut</strong>spende nicht mehr als Vollblut verwendet, sondern man<br />
trennt sie in ihre Bestandteile, Erythrozyten, <strong>Blut</strong>plasma und <strong>Blut</strong>plättchen. Dies hat<br />
den Vorteil, dass den Patienten nur jene Bestandteile verabreicht werden können,<br />
die sie auch wirklich brauchen.<br />
Zur Erkenntnis, dass es oftmals genügt, einem Patienten nur bestimmte Teile des <strong>Blut</strong>es zu<br />
ersetzen, kamen die Forscher, als sie sich in Kriegszeiten intensiv mit <strong>Blut</strong> beschäftigten.<br />
<strong>Blut</strong>transfusionen hatten erstmals während des Spanischen Bürgerkrieges (1936–1939)<br />
breite Anwendung gefunden. Ende der sechziger Jahre konnte das Komponentensystem<br />
entwickelt und eingeführt werden.<br />
Dieses Komponentenprogramm erlaubt eine gezielte Behandlung und bringt<br />
folgende Vorteile:<br />
• Wirksamere Krankheitsbehandlung<br />
• Sparsamere Verwendung des Spenderblutes<br />
• Mehrere Patienten profitieren von einer <strong>Blut</strong>spende<br />
• Optimale und angepasste Lagerung der Komponenten<br />
Zu den grössten Herausforderungen der heutigen Transfusionsmedizin gehört die<br />
Entwicklung und kostengünstige Herstellung von grossen Mengen künstlicher<br />
<strong>Blut</strong>bestandteile, die beliebig lange haltbar sind.<br />
Überlege, welche Vorteile es<br />
hätte, wenn man künstliche<br />
<strong>Blut</strong>komponenten herstellen<br />
könnte.<br />
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