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Schriften und Typografie - Giessform

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R<strong>und</strong>e <strong>Schriften</strong><br />

Als r<strong>und</strong>e <strong>Schriften</strong> bezeichnet man alle <strong>Schriften</strong>, die auf dem lateinischen Alphabet<br />

beruhen <strong>und</strong> r<strong>und</strong>e Stilelemente besitzen. Die r<strong>und</strong>en <strong>Schriften</strong> werden unterteilt<br />

in Antiqua-<strong>Schriften</strong> <strong>und</strong> Schreibschriften.<br />

Antiqua-<strong>Schriften</strong><br />

Im 14. <strong>und</strong> 15. Jahrh<strong>und</strong>ert entstand aus der Karolingischen Minuskel die Humanistische<br />

Minuskel (Kleinbuchstabenalphabet). Die gleichzeitige Wiederentdeckung<br />

der Römischen Kapitalschrift (Grossbuchstabenschrift) bewirkte eine Verschmelzung<br />

beider Buchstabenformen zu einem Doppelalphabet. Dieses nennt man Antiqua.<br />

Es enthält sowohl Klein- als auch Grossbuchstaben. Als Drucktype erhielt die<br />

Antiqua ihre gültige Ausprägung.<br />

Venezianische Renaissance-Antiqua<br />

Entstehung<br />

Mit der Erfindung des Buchdrucks im 15. Jh. entstand die Renaissance-Antiqua,<br />

die besser als die gebrochenen <strong>Schriften</strong> zum Buchdruck geeignet war. Sie wurde<br />

1465 (10 Jahre nach der Gutenbergbibel) zum ersten Mal zum Drucken verwendet.<br />

Merkmale<br />

• schräg stehende «Achse» der Buchstaben,<br />

• keilförmigen Anstriche der Kleinbuchstaben (wie beim n),<br />

• abger<strong>und</strong>ete Übergänge zwischen Gr<strong>und</strong>striche <strong>und</strong> Serifen<br />

Bei der Venezianischen Renaissance-Antiqua variiert die Strichdicke kaum. Der<br />

Querstrich des kleinen e liegt schräg.<br />

Beispiel<br />

Schneidler, Weidemann, Golden Type, Antiqua der Bremer Presse, Trajanus<br />

Angie<br />

Französische Renaissance-Antiqua<br />

Entstehung<br />

Die Französische Renaissance-Antiqua gleicht ihrer Herkunft nach der Venezianischen.<br />

Mit der weiteren Entwicklung des Buchdruckes ist eine Egalisierung<br />

<strong>und</strong> Verfeinerung der Formen zu erkennen. Die bekannteste Variante, die Garamond,<br />

gilt als italienische Leitschrift der Renaissance <strong>und</strong> des frühen Barock.<br />

Merkmale<br />

Im Unterschied zur Venezianischen zeigt die Französische grössere Unterschiede<br />

in der Strichdicke. Der Querstrich des kleinen e liegt waagerecht.<br />

Beispiel<br />

Garamond (Claude Garamond, 1480 - 1561), Palatino, Weiss-Antiqua, Trump-<br />

Mediäval<br />

2002, Manfred Kaderli Seite 5

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