Download - ThyssenKrupp Bautechnik
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Gerammte Pfähle<br />
Für Rammpfähle können verschiedene Stahlprofile und Spannbetonfertigpfähle<br />
eingesetzt werden. Rammpfähle tragen die<br />
Zugkräfte längs ihrer Mantelfläche über Mantelreibung ab. Vor<br />
allem bei Kaimauerkonstruktionen, bei denen große Zugkräfte<br />
auftreten, kommen Rammpfähle zum Einsatz. Dabei ermöglichen<br />
Stahlpfähle einen unkomplizierten Schweißanschluss<br />
an die Stützwandkonstruktion. Rammpfähle werden bei relativ<br />
flachen Neigungen mäklergeführt hergestellt. Langsam schlagende<br />
Rammbären sind schnell schlagenden vorzuziehen. Bei<br />
geneigten Rammpfählen kann es durch Setzungen infolge von<br />
Auffüllung, Aushubentlastung oder Herstellung weiterer Pfähle<br />
hinter der Spundwand zu Belastungen des Pfahls schräg zur<br />
Pfahlachse kommen. Die zusätzlichen Verformungen bewirken<br />
eine Erhöhung der Pfahlbeanspruchung, sodass der Maximalwert<br />
der Normalkraft unter Umständen nicht am Pfahlkopf, sondern<br />
hinter der Spundwand auftritt. Dies ist bei der Ausbildung der<br />
Pfähle und des Pfahlanschlusses zu berücksichtigen.<br />
> Weitere Hinweise zur Ausbildung und Rammung von Pfählen sind in der<br />
EAU 2012, Abschnitt 9 (E 217) angegeben.<br />
Verpressmantelpfahl (VM-Pfahl)<br />
Der VM-Pfahl besteht aus einem Stahlprofil mit einem Schneidschuh,<br />
der beim Einrammen einen prismatischen Hohlraum im<br />
Boden erzeugt. Dieser wird parallel zur Rammung mit Zementmörtel<br />
verpresst. Es entsteht ein Verbund zwischen Pfahl,<br />
Zementstein und Boden. Hierdurch können Mantelreibungswiderstände<br />
erreicht werden, die 3- bis 5- mal höher liegen<br />
als beim unverpressten Pfahl.<br />
> Weitere Hinweise siehe EAU 2012, Abschnitt 9.2 (E 217)<br />
Rüttelinjektionspfahl (RI-Pfahl)<br />
RI-Pfähle bestehen in der Regel aus H-Profilen (z. B. IPB o. Ä.)<br />
Beim RI-Pfahl wird der Fußbereich des Pfahlquerschnitts durch<br />
aufgeschweißte Steg- und Flanschbleche aufgeweitet. Diese<br />
Verdrängungselemente erzeugen beim Einrütteln einen der<br />
Blechdicke entsprechenden Hohlraum, der mit Zementsuspension<br />
verpresst wird, um den Mantelwiderstand des Pfahls zu erhöhen.<br />
> Weitere Hinweise siehe EAU 2012, Abschnitt 9.2 (E 217)<br />
HDI-Pfähle<br />
HDI-Pfähle sind Bohrpfähle mit aufgeweitetem Fußbereich. Das<br />
Zugglied bildet ein Stahlprofil. Am Pfahlfuß wird der Boden mit einem<br />
Hochdruckdüsenstrahl aufgeschnitten und mit Mörtel vermischt.<br />
> Weitere Hinweise siehe EA-Pfähle 2012, Abschnitt 9.4<br />
Tragfähigkeiten<br />
Die Tragfähigkeiten von Ankern und Pfählen werden maßgebend<br />
durch die Kraftübertragung zwischen Stahltragglied und Boden<br />
bestimmt. Diese werden entweder durch eine Aufweitung des<br />
Ankers, beispielsweise durch eine Ankertafel (Rundstahlanker,<br />
Klappanker) bzw. einen Injektionskörper (HDI-Pfähle) oder über<br />
Mantelreibung (Rammpfahl, Mikropfahl, Verpresspfahl, VM-Pfahl),<br />
erreicht. Die Tragfähigkeit von horizontal verlegten Rundstahlankern<br />
lässt sich über den maximal mobilisierbaren Erdwiderstand vor<br />
der Ankerwand, bevor ein Bruch des Verankerungsbodens eintritt,<br />
berechnen. Bei steiler geneigten Systemen (Klappanker, HDI-Pfahl)<br />
ist der Herausziehwiderstand deutlich höher. Mit HDI-Pfählen<br />
können Widerstände von 4 bis 5 MN erreicht werden.<br />
> Weitere Hinweise siehe EAU 2012, Abschnitt 8.2.7 (E 20)