Kirche Herrmannsgrün zu Mohlsdorf
Kirche Herrmannsgrün zu Mohlsdorf
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Und, ach, wie oft hab ich gebeugten Herzen,<br />
Anheim gefallen der Verzweiflung schon,<br />
Gespendet Trost durch meiner Glocken Ton,<br />
In Wehmuth umgewandelt ihre Schmerzen.<br />
Auch manches Mal mußt ich Euch tief erschrecken,<br />
Und Euer Haupt, das kaum die Ruhe fand,<br />
Durch Feuerlärm aus süßem Schlafe wecken,<br />
Zur Hilfe rufen Eure thät`ge Hand.<br />
Doch uns`re Freundschaft blü`the fort,<br />
Wenn etwas die Gemüther Euch erregte,<br />
Die liebe kleine <strong>Kirche</strong> war der Ort,<br />
Wo jeder seine Sorgen niederlegte.<br />
Bald ist nun Alles aus, die Bäume rauschen<br />
So ernst um mein bemoostes Schindeldach,<br />
Nur ernst kann ich der Vöglein Sänge lauschen,<br />
Die mit dem ersten Morgenstrahle wach.<br />
Zu arm und dürftig bin ich Dir geworden,<br />
Weil Du, mein Dörfchen, stolz gewachsen bist.<br />
Nun willst Du, wie Du sah`st an andern Orten,<br />
Ein Kirchlein, das Dir eine Zierde ist.<br />
Du baust Dir nun ein schönes Gotteshaus,<br />
Es möge Dir, wie ich den Frieden bringen,<br />
Noch lange magst Du Gott in ihm lobsingen,<br />
Und Jung und Alt zieh`n fröhlich ein und aus.<br />
Nicht lange mehr soll meine Glocke schallen,<br />
Dann bin <strong>zu</strong>m Abschied ich von Dir bereit.<br />
Das Neue siegt, es muß das Alte fallen:<br />
Behüt Dich Gott in alle Ewigkeit !<br />
3.1.2-9