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Das offizielle Mitteilungsmagazin<br />
des <strong>CDU</strong>-Kreisverbandes <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Ausgabe 11 / 2010<br />
>> intern<br />
E<br />
Kreisparteitag in Asperg<br />
Parteibasis stimmt geschlossen für S21<br />
Beim Kreisparteitag der Christdemokraten<br />
verabschiedeten die 159 stimmberechtigen<br />
Mitglieder eine Resolution für das<br />
umstrittene Milliardenprojekt Stuttgart 21.<br />
(nebenstehend im Wortlaut)<br />
Kreisvorsitzender Rainer Wieland MdEP:<br />
„Die Alternative zu S 21 ist nicht K 21 – also<br />
ein modernisierter Kopfbahnhof –, sondern<br />
nichts.“<br />
Rainer Wieland wies in seiner Rede auf<br />
die „europäische Bedeutung“ des Projekts<br />
hin, das demokratisch und juristisch ausreichend<br />
legitimiert und in 19 Wahlen – in denen<br />
die Befürworter stets Mehrheiten erhalten<br />
hatten – auch von der Bevölkerung<br />
9831<br />
BITTEBEACHTEN<br />
<strong>CDU</strong> Kreisverband<br />
11. Neujahrsempfang<br />
Mittwoch, 5. Januar 2011<br />
19.30 Uhr, Markgröningen,<br />
Stadthalle am Benzberg<br />
Saalöffnung um 18.30 Uhr<br />
mit<br />
Steffen Bilger MdB im Fokus der Medien<br />
RTL & ARD<br />
bestätigt worden sei. Der <strong>CDU</strong>-Kreisvorsitzende<br />
prognostizierte, dass vom Widerstand<br />
gegen Stuttgart 21 nach einer Realisierung<br />
des Projekts so wenig übrig bleiben<br />
werde wie von den einstigen Protesten gegen<br />
die neue Messe oder die ICE-Trasse.<br />
Der <strong>Ludwigsburg</strong>er Landtagsabgeordnete<br />
Klaus Herrmann kämpferisch: „Die Gegner<br />
Kreisvorsitzende Rainer Wieland ehrt für<br />
25jährige Mitgliedschaft Frau Helene<br />
Schuhmacher aus Sachsenheim.<br />
von S 21 beanspruchen für sich „Sonderrechte“<br />
- die Parkschützer sind längst zu<br />
Parkverschmutzern geworden“, so der Abgeordnete,<br />
der auch den massiven Polizeieinsatz<br />
vom 30. September ausdrücklich<br />
verteidigte. Dem Einsatz von Wasserwerfer<br />
und Pfefferspray ist verbale Gewalt in unerträglicher<br />
Form und die Aggression einiger<br />
Demonstranten in noch nie dagewesenem<br />
Ausmaß vorangegangen. Daher habe<br />
er „ein gewisses Verständnis für die härtere<br />
Gangart der Polizei“.<br />
Dr. Udo Andriof: „Wenn Baden-Württemberg<br />
oben bleiben soll, muss der Bahnhof<br />
runter!“<br />
Hauptredner des Kreisparteitags<br />
war, S-21-Projektsprecher<br />
Dr. Udo Andriof. Er ging noch<br />
einmal alle wesentlichen Argumente<br />
des Großprojektes<br />
durch. Andriof will auf das Projekt<br />
nicht verzichten, nur weil<br />
der Protest stark genug ist.<br />
„Sonst züchten wir Protest“,<br />
mahnte er. Für Andriof ist die<br />
Sitzblockade „nicht die letzte<br />
Instanz“, deshalb müsse man<br />
standhaft und glaubwürdig<br />
bleiben und Parlaments- und<br />
Gerichtsentscheidungen<br />
durchsetzen.
Kreisparteitag<br />
KREISTEIL<br />
59. KPT am 12. November 2010 in Asperg<br />
Ergebnis der Wahl der 32 Delegierten für die Bezirksparteitage<br />
<strong>Ludwigsburg</strong> 11/2010 >>> Seite 2
Kreisparteitag / Termine<br />
KREISTEIL<br />
WAS<br />
WANN<br />
WO …<br />
MO, 06. Dezember, 17.15 Uhr<br />
<strong>CDU</strong> Schwieberdingen – Nikolausfeier<br />
Kleeblatt Stuttgarter Straße - anschließend<br />
Nikolausfeier Kleeblatt Stettiner<br />
Straße<br />
MO, 06. Dezember, 20.00 Uhr<br />
<strong>CDU</strong> Schwieberdingen – Vorstandssitzung<br />
– Jahresabschluss mit Schwieberdinger<br />
Freundeskreis, Gaststätte „Zum<br />
Fuhrmann“<br />
DI, 07. Dezember, 14.00 Uhr<br />
Senioren Union Kreisverband <strong>Ludwigsburg</strong><br />
– traditionelle Adventsfeier – Terminänderung<br />
beachten! Alte Kelter<br />
Benningen<br />
DI, 07. Dezember, 19.30 Uhr<br />
Landtagswahlkreis 14 – Ortsvorsitzendenkonferenz<br />
mit Manfred Hollenbach<br />
MdL, im „Besen“ unseres<br />
Parteifreundes Horst Stegmaier, Gartenstraße<br />
37, 71729 Erdmannhausen<br />
FR, 10. Dezember, 19.00 Uhr<br />
<strong>CDU</strong> Tamm – Kellergespräch –<br />
Zwangloses Treffen im Gewölbekeller<br />
des Alten Rathauses in Tamm.<br />
Mitglieder, ehemalige GR-Kandidaten<br />
und interessierte Bürgerinnen<br />
und Bürger werden hierzu eingeladen.<br />
Keller des Alten Rathauses in<br />
Tamm. Im Gewölbekeller des Alten<br />
Rathauses Tamm<br />
MO, 13. Dezember<br />
<strong>CDU</strong>-Intern – Abgabetermin<br />
DI, 14. Dezember , 15.00 Uhr<br />
Senioren Union Stadtverband <strong>Ludwigsburg</strong><br />
und Umgebung – Jeden 2. Dienstag<br />
im Monat Stammtisch (Ende offen,<br />
ca. 17:00). Wir wollen nach Möglichkeit<br />
immer einen Überraschungs – Gast dabei<br />
haben, die / der aus ihrem / seinem<br />
Gebiet Aktuelles erzählen kann.<br />
MTV-Gaststätte CAMPUS, am Stadion<br />
in <strong>Ludwigsburg</strong><br />
MI, 15. Dezember, 17.00 Uhr<br />
<strong>CDU</strong> Senioren Markgröningen – Die Senioren<br />
treffen sich zum Stammtisch. Als<br />
besondere Gäste wird Prof. Dr. Griesinger<br />
Herrn und Frau Jürgen und Ingrid<br />
Mutschler aus Marbach begrüssen.<br />
Herr Mutschler ist der stv. Vorsitzende<br />
der Seniorenunion <strong>Ludwigsburg</strong> und<br />
Frau Mutschler ist die Pressereferentin.<br />
Das Ehepar wird uns über die erfolgreichen<br />
und gut besuchen Programme der<br />
Senioren-Union <strong>Ludwigsburg</strong> berichten.<br />
Herr Prof. Dr. Heinz Griesinger<br />
heißt wieder Gäste herzlich willkommen,<br />
besonders auch die Damen.<br />
Markgröningen, Gaststätte Bären, Finstere<br />
Gasse 1<br />
Jubilare für<br />
25 Jahre Mitgliedschaft<br />
in der <strong>CDU</strong><br />
Thomas Fink, OV Tamm, Sabine Fürstenwerth,<br />
OV Ditzingen, Wolfgang Geiler, OV-Bietigheim-Biss.,<br />
Ulrich Greß, OV Freudental,<br />
Andrew-Markus Grün, OV Markgröningen,<br />
Werner Kleinknecht, OV Erdmannhausen,<br />
Bettina Kwiet, OV Korntal, Hans-Michael<br />
Piontek, OV Kirchheim, Hartmut Reichl, OV<br />
Bietigheim-Biss., Uwe Renner, OV Gerlingen,<br />
Helene Schuhmacher, OV Sachsenheim,<br />
Andrea Thüsing, OV Asperg, Oberstudiendirektor<br />
Alfred Waldenmaier, OV Kornwestheim,<br />
Richard Wellisch, OV Vaihingen<br />
<strong>Ludwigsburg</strong> 11/2010 >>> Seite 3
Termine<br />
KREISTEIL<br />
FR, 17. Dezember<br />
Seniorengruppe Kornwestheim – Adventsfeier<br />
im Galeriesaal Nähere Informationen<br />
bei Antonia Neumann<br />
07154/22670<br />
MO, 27. Dezember, 20.00 Uhr<br />
<strong>CDU</strong> <strong>Ludwigsburg</strong> – <strong>CDU</strong>-Montagstreff.<br />
Der <strong>CDU</strong>-Stadtverband <strong>Ludwigsburg</strong><br />
lädt zukünftig jeden letzten Montag<br />
im Monat zum Monatstreff ein. Wir<br />
möchten mit den <strong>Ludwigsburg</strong>ern ins<br />
Gespräch kommen. Der Montagstreff<br />
ist eine öffentliche Zusammenkunft für<br />
Interessierte, Mitglieder und Freunde<br />
des <strong>CDU</strong>-Stadtverbandes. In lockerer<br />
Runde werden aktuelle Themen aus Politik,<br />
Wirtschaft und Gesellschaft angesprochen<br />
und diskutiert. G a s t s t ä t t e<br />
Rossknecht am Reithausplatz 21<br />
DI, 28. Dezember, 15.15 ab Marbach<br />
Senioren-Union Stadtverband <strong>Ludwigsburg</strong><br />
– Festliches Winterkonzert zum<br />
Jahresausklang auf Schloss Magenheim.<br />
Danach gemütliches Beisammensein<br />
in der Burgschänke<br />
SA, 01. Januar, 11.30 Uhr<br />
<strong>CDU</strong> Korntal – Besinnliche Stunde mit<br />
MdB Steffen Bilger, Bürgertreff<br />
MI, 05. Januar, 19.30 Uhr<br />
Kreisverband – 11. Neujahrsempfang<br />
Wir freuen uns ganz besonders, dass<br />
unser Ministerpräsident a. D., ehemaliger<br />
Abgeordneter des Wahlkreises Vaihingen<br />
und jetziger EU-Energiekommissar,<br />
Günther H. Oettinger, wieder<br />
gemeinsam mit uns auf das alte Jahr zurück-<br />
und auf das neue Jahr vorausblikken<br />
wird. Saalöffnung um 18.30 Uhr<br />
Markgröningen, Stadthalle am Benzberg<br />
<strong>Ludwigsburg</strong> 11/2010 >>> Seite 4<br />
SA, 15. Januar<br />
<strong>CDU</strong> Baden-Württemberg – 40-jähriges<br />
Jubiläum<br />
MO, 17. Januar<br />
<strong>CDU</strong>-Intern – Abgabetermin<br />
MO, 17. Januar, 19.30 Uhr<br />
<strong>CDU</strong> Steinheim – Jahresauftaktveranstaltung<br />
SO, 23. Januar, 11.00 Uhr<br />
<strong>CDU</strong> Asperg – „Start ins Neue Jahr“ –<br />
Unterhaltsame Stunden mit Ihrer Partnerin<br />
oder Partner Unkostenbeitrag pro<br />
Person für das Essen (Buffet) ohne GetränkeKelternsaal<br />
am Marktplatz Asperg<br />
SA, 29. Januar, 10.00 Uhr<br />
60. <strong>CDU</strong>-Landesparteitag. Verabschiedung<br />
Regierungsprogramm 2011-2016.<br />
Ideen, Anregungen und Themenvorschläge<br />
sind erwünscht.<br />
SA, 29. Januar, 14.00 Uhr<br />
<strong>CDU</strong> Steinheim – Winterwanderung<br />
SO, 06. Februar, 11. 00 –12.30 Uhr<br />
Manfred Hollenbach – Wahlkampfauftakt<br />
im Wahlkreis 14 mit Ministerpräsident<br />
Steffan Mappus Kelter, Bietigheim-Bissingen<br />
MI, 16. Februar<br />
<strong>CDU</strong>-Intern – Abgabetermin<br />
MI, 09. März, 11.00 Uhr –<br />
Einlass ab 9.30 Uhr<br />
<strong>CDU</strong> Baden-Württemberg – 9. Politischer<br />
Aschermittwoch Fellbach, Alte<br />
Kelter.<br />
MI, 09. März<br />
<strong>CDU</strong> Münchingen – Heringsessen Kallypso<br />
SO, 20. März<br />
Landtagswahl in Sachsen-Anhalt<br />
SO, 27. März<br />
Landtagswahl in Baden-Württemberg<br />
und Rheinland-Pfalz<br />
DO, 02. Juni<br />
<strong>CDU</strong>-Nippenburgfest der Stadt- und<br />
Gemeindeverbände Schwieberdingen,<br />
Hemmingen, Ditzíngen, Korntal<br />
DO, 28. Juli bis SO 11. September<br />
Sommerfreien in Baden-Württemberg<br />
und somit auch der Zeitrahmen, während<br />
dessen der <strong>CDU</strong>-Kreisverband<br />
<strong>Ludwigsburg</strong> seinen „<strong>CDU</strong>-Sommer<br />
2011“ neu auflegen wird. Bitte bei Ihrer<br />
örtlichen Terminplanung dieses Raster<br />
berücksichtigen und wie im Jahr zuvor<br />
möglichst eigene Veranstaltungen<br />
dann planen.<br />
FR, 09. September<br />
<strong>CDU</strong> Münchingen - Jahreshauptversammlung<br />
mit Neuwahlen<br />
MO, 03. Oktober, 11.00 Uhr<br />
<strong>CDU</strong>-Kreisverband – 17. Festakt zum<br />
Tag der Deutschen Einheit<br />
<strong>Ludwigsburg</strong>, Landratsamt, Großer Saal<br />
MO, 03. Oktober, 14:00-17:00 Uhr<br />
<strong>CDU</strong> Münchingen - 34. Seniorennachmittag,<br />
Münchingen, Widumhof<br />
SA, 12. November<br />
<strong>CDU</strong> Münchingen - Feier 40 Jahre <strong>CDU</strong><br />
Münchingen<br />
MO/DI, 13./14. November<br />
<strong>CDU</strong> Deutschlands – 24. Bundesparteitag,<br />
Leipzig
Kreisparteitag<br />
KREISTEIL<br />
Antrag <strong>CDU</strong> Kreisvorstand <strong>Ludwigsburg</strong> auf dem Kreisparteitag:<br />
Resolution der <strong>CDU</strong> <strong>Ludwigsburg</strong><br />
zum Bahnprojekt Stuttgart - Ulm<br />
Stuttgart 21 und die Neubaustrecke<br />
Wendlingen - Ulm mit der Anbindung des<br />
Flughafens und der Messe sind strukturund<br />
verkehrspolitisch für das gesamte<br />
Land von herausragender Bedeutung. Sie<br />
sichern die Einbindung Baden-Württembergs<br />
in das europäische Schienennetz der<br />
Zukunft. Vom Bahnprojekt Stuttgart –<br />
Ulm profitiert ganz Baden-Württemberg,<br />
nicht zuletzt auch die Bürger und die Wirtschaft<br />
im Landkreis <strong>Ludwigsburg</strong>. Überall<br />
im Land sind die Auswirkungen positiv.<br />
Das Bahnprojekt stärkt den Wirtschaftsstandort<br />
Baden-Württemberg und sichert<br />
Wachstum und Beschäftigung im gesamten<br />
Land.<br />
Über Stuttgart 21 kursieren viele Gerüchte<br />
und Unwahrheiten. Dies wollen wir<br />
nicht länger hinnehmen. Das Projekt ist<br />
über 15 Jahre in allen demokratischen Gremien<br />
öffentlich behandelt worden und<br />
wurde mit klaren Mehrheiten über 75 %<br />
angenommen. Im Nachhinein nun diese<br />
Entscheidungen aufheben zu wollen, widerspricht<br />
jeglichem demokratischen Verständnis.<br />
Das durch zahlreiche Gerichtsverfahren<br />
bestätigte Baurecht der Deutschen<br />
Bahn als irrelevant zu behandeln,<br />
würde den Rechtsstaat in Frage stellen.<br />
Daher lehnt die <strong>CDU</strong>-Kreisverband <strong>Ludwigsburg</strong><br />
einen Baustopp und eine Volksbefragung<br />
ab.<br />
Es ist ein Generationenprojekt und wir<br />
würden grob fahrlässig im Sinne unserer<br />
Kinder, Enkel und Urenkel handeln, sollten<br />
wir Stuttgart 21 und die Neubaustrecke<br />
nicht realisieren. Die <strong>CDU</strong>-Kreisverband<br />
<strong>Ludwigsburg</strong> setzt sich daher für seine zügige<br />
Umsetzung ein. Sie fordert die Deutsche<br />
Bahn als Bauherrn, das Land, die Region<br />
und die Landeshauptstadt Stuttgart<br />
als Projektbeteiligte auf, die Vorteile dieses<br />
Projekts endlich offensiv darzustellen,<br />
das Kommunikationsdefizit zu beheben<br />
und die notwendige Überzeugungsarbeit<br />
zu leisten. Die Gegner des Projekts fordern<br />
wir auf, auf die Ebene sachlicher Argumente<br />
zurückzukehren und den Dialog<br />
nicht weiter durch das Stellen von einseitigen<br />
Vorbedingungen zu verweigern.<br />
Begründung<br />
Zu Recht wird bei S21 und der Neubaustrecke<br />
Stuttgart-Ulm von einem Jahrhundertprojekt<br />
gesprochen – weil es unglaublich<br />
viele Chancen bietet. Das Land wird in<br />
das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz<br />
eingebunden und damit zu einem bedeutenden<br />
Teil der Magistrale Paris-Bratislava.<br />
Durch den Ausbau der Magistrale<br />
steigt die mittlere Reisegeschwindigkeit<br />
zwischen Paris und Budapest von 90 km/h<br />
auf über 130 km/h. Damit sinkt die durchschnittliche<br />
Reisezeit auf der Gesamtstrecke<br />
um 30%, auf Teilstrecken um über<br />
50%. Dichtere Zugfolgen im Taktverkehr,<br />
günstige Umsteigezeiten, neue Direktverbindungen<br />
und höherer Komfort machen<br />
so die Bahn konkurrenzfähig - insbesondere<br />
auf Strecken zwischen 200 km und 700<br />
km. Die Magistrale stärkt die angeschlossenen<br />
Städte und Regionen im internationalen<br />
Wettbewerb als attraktive Standorte<br />
für Betriebe und qualifizierter Arbeitskräfte.<br />
Zentrale Bedeutung hat die Magistrale<br />
als Verteiler für den zunehmenden Gütertransport<br />
von und nach Südosteuropa sowie<br />
über die Alpen. Der Korridor ermöglicht<br />
hier die dringend notwendige Verkehrsverlagerung<br />
von der Straße auf die<br />
Schiene.<br />
Dieses Projekt schafft bis zu 17.000 neue<br />
und sichert viele vorhandene Beschäftigungsverhältnisse.<br />
Schon alleine das Bauvorhaben<br />
ist ein Jobmotor für unser Land.<br />
Für die Region Stuttgart werden überdurchschnittlich<br />
hohe Wertschöpfungssteigerungen<br />
durch die verbesserte Erreichbarkeit<br />
prognostiziert. Daneben gibt<br />
es enorme bauzeitliche Effekte. Davon<br />
werden die Region Stuttgart und der Kreis<br />
<strong>Ludwigsburg</strong> in ganz besonderem Maße<br />
profitieren.<br />
Durch die komplette Neuordnung des<br />
Stuttgarter Bahnknotens kann, zusammen<br />
mit der nach Ulm weiterführenden Neubaustrecke,<br />
das Bahnangebot im Fern- und<br />
Regionalverkehr deutlich ausgeweitet<br />
werden. Von der Fahrzeitverkürzung von<br />
<strong>Ludwigsburg</strong> 11/2010 >>> Seite 5
Kreisparteitag<br />
KREISTEIL<br />
Stuttgart nach Ulm von 54 auf 28 Minuten<br />
profitieren Reisende aus der Region Stuttgart<br />
in Richtung Ulm/München.<br />
Für die Region Stuttgart ist die Durchbindung<br />
der Regionalverkehrslinien im neuen<br />
Stuttgarter Hauptbahnhof von wesentlicher<br />
Bedeutung. Eine Vielzahl von Relationen<br />
wird zukünftig umsteigefrei und mit<br />
zum Teil deutlichen Fahrzeitgewinnen hergestellt<br />
werden. Flughafen und Messe<br />
werden aus vielen verschiedenen Richtungen<br />
unmittelbar angebunden. Der landesweite<br />
Taktfahrplan kann optimiert werden.<br />
Die Infrastruktur von Stuttgart 21 ermöglicht<br />
eine erhebliche Ausweitung des Angebots<br />
im Regionalverkehr. Davon wird die<br />
Region Stuttgart in starkem Maße durch<br />
die große Anzahl von Regionalverkehrslinien<br />
profitieren, die über den Knoten<br />
Stuttgart geführt werden.<br />
Der Kreis <strong>Ludwigsburg</strong> wird vor allem<br />
von dem unmittelbaren Anschluss an den<br />
Flughafen Stuttgart profitieren. Die Reisezeit<br />
zum Flughafen beträgt von <strong>Ludwigsburg</strong><br />
mit der S-Bahn heute 46 Minuten.<br />
Künftig kann der Flughafen mit Regionalzügen<br />
umsteigefrei in nur 17 Minuten erreicht<br />
werden.<br />
Daneben entstehen für den Kreis <strong>Ludwigsburg</strong><br />
attraktive umsteigefreie Verbindungen<br />
in die Region, etwa nach Reutlingen,<br />
Tübingen, Esslingen/ oder Ulm. Auch<br />
hierbei ergeben sich durchweg interessante<br />
Reisezeitverkürzungen. Von <strong>Ludwigsburg</strong><br />
verkürzt sich die Reisezeit nach Esslingen<br />
von 30 Minuten um 14 Minuten auf<br />
16 Minuten und von Singen verkürzt sich<br />
die Reisezeit nach Ludwigburg um 32 Minuten<br />
auf somit 56 Minuten.<br />
Die Kostenschätzung (Dezember 2009)<br />
für das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm (inklusive<br />
Bahnhofsumbau in Stuttgart) beläuft<br />
sich auf 4,088 Mrd. Euro. Die Kosten verteilen<br />
sich auf die Deutsche Bahn (1,469<br />
Mrd. Euro), die Bundesrepublik Deutschland<br />
(1,229 Mrd. Euro), Baden-Württemberg<br />
(823,8 Mio. Euro), die Stadt Stuttgart<br />
(235,58 Mio. Euro), den Flughafen (227,2<br />
Mio. Euro) und die Region Stuttgart (100<br />
Mio. Euro). Dazu wurde ein Risikofonds in<br />
Höhe von 1,45 Mrd. Euro festgeschrieben.<br />
Mehrkosten sind mit dieser Risikovorsorge<br />
abgedeckt.<br />
Die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm ist<br />
mit 2,89 Mrd. Euro veranschlagt. Bei diesem<br />
Projekt ist der Zuschuss des Landes<br />
auf 950 Mio. Euro gedeckelt. Steigen die<br />
Kosten, was im Laufe einer so langen Bauzeit<br />
allein konjunkturell durchaus passieren<br />
kann, zahlen die Projektbeteiligten die<br />
zusätzlichen Kosten, nicht das Land. Gerade<br />
in Zeiten schwieriger Haushalte ist es<br />
großartig, dass wir dieses Finanzvolumen<br />
aus dem Verkehrsetat in unser Land holen<br />
konnten. Während in anderen Ländern bei<br />
sämtlichen Verkehrsprojekten gespart<br />
wird, erhält Baden-Württemberg den modernsten<br />
Bahnhof Europas und kann nun<br />
endlich zahlreiche Schienenverkehrsprojekte<br />
umsetzen (neben der Neubaustreck<br />
Stuttgart-Ulm, zum Beispiel auch die Elektrifizierung<br />
der Südbahn).<br />
Sollte das Land den Vertrag zu diesem<br />
Projekt aufkündigen, würden Schadenersatzzahlungen<br />
an die Bahn in Höhe von bis<br />
zu 1,4 Mrd. Euro fällig. Dieses Geld müsste<br />
aus dem Landeshaushalt finanziert werden<br />
und würde bei anderen, für unser Land<br />
und unsere Bürgerinnen und Bürger wichtigen<br />
Projekten fehlen. Es wäre nicht zu<br />
vermitteln, dass wir eine solche Summe<br />
für nichts bezahlen.<br />
Entgegen der breit kommunizierten Meinung<br />
wäre ein Ausstieg aus den Verträgen<br />
nur bis zum 31. Dezember 2009 möglich<br />
gewesen und auch nur dann, wenn die Vertragsparteien<br />
keine Einigung über die Finanzierung<br />
getroffen hätten. Ein Baustopp<br />
wäre daher sinnlos, ein Volksentscheid in<br />
dieser Frage ist weder verfassungsrechtlich<br />
zulässig noch politisch zielführend.<br />
Der Beitrag des Landes zur Neubaustrekke<br />
Wendlingen-Ulm in Höhe von 950 Mio.<br />
Euro ist im Übrigen weitaus geringer, als<br />
der Betrag, den das Land Baden-Württemberg<br />
Jahr für Jahr in den Länderfinanzausgleich<br />
einbezahlt. Auch daran wird deutlich,<br />
mit welch überschaubaren Konsequenzen<br />
für das Land das Projekt Stuttgart<br />
21 angegangen werden kann.<br />
Aus diesen Gründen steht die <strong>CDU</strong>-<br />
Kreisverband <strong>Ludwigsburg</strong> voll und ganz<br />
hinter Stuttgart 21.<br />
Der Antrag wurde einstimmig ohne jede<br />
Gegenstimme und ohne Enthaltungen angenommen.<br />
> Seite 6
Unser Kandidat<br />
KREISTEIL<br />
Landtagskandidat Konrad Epple im Gespräch mit dem<br />
Korntal-Münchinger Bürgermeister Dr. Joachim Wolf<br />
Gewerbesteuer ist ein großes Thema<br />
Landtagskandidat Konrad Epple ist derzeit<br />
„auf Tour“ durch die Rathäuser des<br />
Wahlkreises 13. Nach seinem Motto „bei<br />
den Leuten sein“ nimmt er die Themen,<br />
Sorgen und Anregungen der Gemeinden<br />
auf.<br />
Das Gespräch mit Bürgermeister Dr. Joachim<br />
Wolf, zu dem ihn der örtliche <strong>CDU</strong>-<br />
Fraktionsvorsitzende Martin Hönes begleitete,<br />
bot dafür eine gute Gelegenheit.<br />
So erläuterte Bürgermeister Wolf, warum<br />
es aus seiner Sicht notwendig sei, die Gewerbesteuer,<br />
die Wolf als „originärste<br />
Kommunalsteuer“ bezeichnet, zu erhalten:<br />
„Gewerbesteuer ist für uns ein großes Thema,“<br />
so der Schultes. Die Gemeinden, die<br />
die Lasten des Gewerbes – wie Lkw-Verkehr,<br />
Versiegelungen, Verbrauch landwirtschaftlicher<br />
Böden usw. – zu tragen hätten,<br />
könnten nicht auf die Gewerbesteuer<br />
verzichten. Welche Motivation sollten<br />
Städte und Gemeinden sonst haben, die<br />
Gewerbeentwicklung voran zu treiben,<br />
fragte sich der Bürgermeister.<br />
Die finanzielle Situation seiner Stadt bezeichnet<br />
das Stadtoberhaupt als dramatisch.<br />
Von 2008 bis 2011 verzeichne allein<br />
der Verwaltungshaushalt im Einzelplan<br />
„Soziale Sicherung“ eine Ausgabensteigerung<br />
von rund 35 Prozent. Hauptsächlich<br />
sei dies auf die gesetzlichen Verpflichtungen<br />
im Zusammenhang mit dem Ausbau<br />
bzw. der Schaffung von Krippen, Ganztagsschulen,<br />
Kernzeit- und Hortbetreuung zurück<br />
zu führen. Dies bedeute aber bei<br />
gleichzeitigen drastischen Einnahmerückgängen<br />
infolge der Finanzkrise eine<br />
Vervierfachung der Schulden innerhalb von<br />
vier Jahren. „Und wo<br />
soll man diese Beträge<br />
dann einsparen?“,<br />
fragte sich Wolf. Massive<br />
Einschnitte bei<br />
Straßenbau, Sport<br />
und Kultur (und damit<br />
auch schmerzlicher<br />
Verzicht auf<br />
mögliche Zuschüsse)<br />
seien unumgänglich.<br />
Aber auch hier gebe<br />
es Grenzen. In seiner<br />
Stadt sei man stolz<br />
auf das außergewöhnliche<br />
soziale Engagement<br />
der Bürger. Das Ehrenamt dürfe<br />
nicht durch Kürzungen überstrapaziert<br />
werden, fand auch Konrad Epple. Martin<br />
Hönes sieht das wiederkehrende Problem<br />
darin, wie auf höherer Ebene (Land und<br />
Bund) gefällte Beschlüsse in den Gemeinden<br />
umzusetzen und die Mittel dafür bereit<br />
zu stellen seien.<br />
Die Botschaft kam beim Landtagskandidaten<br />
Konrad Epple an. Er nahm von Bürgermeister<br />
Wolf den Auftrag mit, sich für<br />
die Stärkung der Kommunen einzusetzen:<br />
„Die kommunale Selbstverwaltung ernst<br />
zu nehmen, heißt auch, die Gemeinden<br />
selbst entscheiden und handeln zu lassen.“<br />
Unsere Abgeordneten<br />
KREISTEIL<br />
Landfrauen aus Unterriexingen besuchen<br />
Albrecht Fischer MdL im Landtag<br />
Auf Einladung des <strong>CDU</strong>-Landtagsabgeordneten<br />
Albrecht Fischer weilten die<br />
Landfrauen aus Unterriexingen an der<br />
jüngsten Sitzung des Landtags von Baden-<br />
Württemberg in Stuttgart und erhielten<br />
dabei einen umfassenden Einblick in die<br />
Arbeit des Landesparlaments.<br />
Albrecht Fischer MdL freute sich sehr<br />
über den Besuch der Landfrauen und erläuterte<br />
ihnen seinen Arbeitsalltag als Abgeordneter.<br />
Die eigentliche Arbeit, so Fischer<br />
MdL, finde in der Fraktion- sowie in<br />
den Ausschuss-Sitzungen statt. Die Behandlung<br />
der Themen an den Plenartagen<br />
diene in erster Linie dem öffentlichen Interesse.<br />
Ferner erkundigten sich die Besucher<br />
nach dem Thema Stuttgart 21, der kommenden<br />
Landtagswahl sowie nach der<br />
Ökokontenverordnung. Vor dem Abgeordnetengespräch<br />
konnten die Gäste von Zuhörertribüne<br />
aus die Plenarsitzung mitverfolgen.<br />
Die Vorsitzende der Landfrauen,<br />
Annegret Bartenbach, bedankte sich bei<br />
Albrecht Fischer mit einem Präsent für die<br />
Einladung > Seite 8
Unsere Abgeordneten / Parteitage<br />
KREISTEIL<br />
Steffen Bilger MdB zu Gast<br />
bei <strong>Ludwigsburg</strong>er RCDS<br />
Der Vorsitzende des Rings Christlich Demokratischer<br />
Studenten (RCDS) an der<br />
Hochschule für öffentliche Verwaltung<br />
und Finanzen (HFV) <strong>Ludwigsburg</strong>, Ferdinand<br />
Truffner, konnte einen Gast begrüßen:<br />
Der Bundestagsabgeordnete für den<br />
Wahlkreis <strong>Ludwigsburg</strong>, Steffen Bilger, traf<br />
sich mit den RCDSlern am Montag zum<br />
Gedankenaustausch.<br />
Der RCDS ist der größte unabhängige<br />
Studentenverband in der Bundesrepublik.<br />
In ihm haben sich Studentinnen und Studenten<br />
aller Fachrichtungen zusammengeschlossen,<br />
die das Bekenntnis zur sozialen<br />
Marktwirtschaft und der Politik aus christlich-demokratischer<br />
Verantwortung eint.<br />
Die Gruppe an der HFV besteht seit 2008.<br />
Dabei berichtete der Abgeordnete aus<br />
Berlin. Als Mitglied im Ausschuss für Verkehr,<br />
Bau und Stadtentwicklung seien die<br />
Aufgabengebiete der Kommunen häufig<br />
tangiert. „Viele der Studenten werden später<br />
einmal Bürgermeister werden oder andere<br />
wichtige Aufgaben in der Kommune<br />
übernehmen. Es ist wichtig, das Verständnis<br />
für das Zusammenwirken von Politik<br />
auf unterschiedlichen Ebenen zu wecken“<br />
so Steffen Bilger. Der Austausch mit Vertretern<br />
der Kommunen im Wahlkreis sei<br />
auch für ihn sehr wichtig.<br />
Auch Stuttgart 21 war ein Thema. Hier<br />
machen sich die angehenden Verwaltungsleute<br />
Sorgen: Demokratie lebe vom<br />
Rechtsstaat, wenn Großprojekte durch<br />
den Druck der Straße gefährdet sind, sei es<br />
nur noch eine Frage der Zeit, bis auch in<br />
kleinen Gemeinden nicht mehr das Baurecht,<br />
sondern das Demonstrationsrecht<br />
über Wohl und Wehe entscheide. „Das<br />
wäre zum Schaden auch der Bürger, die<br />
jetzt „oben bleiben“ rufen“, so RCDS-Vorsitzender<br />
Ferdinand Truffner. > Seite 9
Parteitage / Kommentar<br />
KREISTEIL<br />
legierten. „Sachsen ist mit Baden-Württemberg<br />
und Bayern stets an der Spitze<br />
nationaler und internationaler Bildungsstudien“,<br />
so Reinhart, auf dessen Einladung<br />
Wöller nach Stuttgart gekommen<br />
war. Nicht zuletzt dies zeige, dass in unionsregierten<br />
Länder die erfolgreichere Bildungspolitik<br />
gemacht werde. Wöller ging<br />
in seiner Rede auf die Erfolgsfaktoren der<br />
sächsischen Schulen und die bildungspolitischen<br />
Herausforderungen der kommenden<br />
Jahre ein. Ein entscheidender Baustein<br />
sei dabei die frühkindliche Bildung.<br />
Auch und gerade diesem Bereich widmete<br />
sich schließlich ein Leitantrag des Bezirksvorstandes<br />
mit dem Titel „Das Beste<br />
für unsere Kinder.“ So wisse man heute,<br />
dass der Schlüssel für die Bildungsbiographie<br />
eines Kindes insbesondere in den ersten<br />
Lebensjahren liege. Wissenschaftliche<br />
Studien würden belegen, dass gerade<br />
zwischen dem dritten und zehnten Lebensjahr<br />
die Grundlage für späteren schulischen<br />
Erfolg gelegt werde. Mit dem „Orientierungsplan“,<br />
den Modellen „Schulreifes<br />
Kind“, „Bildungshaus 3-10“, „Schulanfang<br />
auf neuen Wegen“ sowie dem massiven<br />
Ausbau der Sprachförderung seien<br />
hier in den vergangenen Jahren viele Projekte<br />
angestoßen worden. Für die Zukunft<br />
verfolge die <strong>CDU</strong> eine enge Verzahnung<br />
und den flächendeckenden Ausbau dieser<br />
Projekte.<br />
Zum zweiten Thema des Parteitages -<br />
dem Bahnprojekt Stuttgart 21 - konnten<br />
die Delegierten den früheren Regierungspräsidenten<br />
und jetzigen Projektsprecher<br />
Dr. Udo Andriof begrüßen. In seinem<br />
Grußwort ging Andriof auf die lange Historie<br />
des Vorhabens und die Vorteile für<br />
das Land und seine Menschen ein. Die Entscheidung<br />
für Stuttgart 21 sei nach 15 Jahren<br />
Diskussionen, Bürgerbeteiligungen<br />
und Abstimmungen über alle parlamentarischen<br />
Ebenen hinweg demokratisch getroffen<br />
worden. Selbst im Nachhinein sei<br />
keine vorteilhaftere Alternative erkennbar.<br />
Im Anschluss verabschiedeten die Delegierten<br />
die vom Bezirksvorstand eingebrachte<br />
Resolution „Mit Stuttgart 21 Zukunft<br />
gestalten“. In dieser bekennt sich die<br />
<strong>CDU</strong> Nordwürttemberg mit ihren zwölf<br />
Kreisverbänden im Regierungsbezirk<br />
Stuttgart geschlossen zum Bahnprojekt<br />
Stuttgart 21. Die <strong>CDU</strong> zeigt sich überzeugt,<br />
dass das ganze Land von dem Vorhaben in<br />
vielfältiger Art und Weise profitiere: Die<br />
Stadt Stuttgart von neuem Raum zum Leben,<br />
Wohnen und Erholen, die Region und<br />
der Bezirk von mitunter deutlichen Fahrzeitverkürzungen<br />
und die Wirtschaft von<br />
neuer Zentralität und zusätzlichen Arbeitsplätzen.<br />
Heike Herrmann<br />
Kommentar:<br />
Politisches Handeln in<br />
christlicher Verantwortung<br />
In der Genesis ist klargestellt: Gott hat<br />
uns die Erde anvertraut, damit wir sie in<br />
seinem Sinne gestalten. Die Schöpfungsgeschichte<br />
im 1. Buch Mose berichtet von<br />
dem Auftrag Gottes an die Menschen, mit<br />
der von ihm geschaffenen Welt „fürsorglich“<br />
umzugehen und uns in ihr zu bewähren.<br />
Diese Fürsorge bedeutet erheblich<br />
mehr, als intelligent zu jammern, sich<br />
geistreich zu empören, pauschal erst einmal<br />
gegen alles zu sein oder nicht zur Wahl<br />
zu gehen. Christen wissen, dass es den<br />
Himmel auf Erden nicht gibt. Diese simple<br />
und einleuchtende Feststellung bedeutet<br />
nichts anderes, als dass wir uns auf diese<br />
Welt einlassen müssen und zwar so, wie<br />
sie ist und nicht so, wie wir sie gerne hätten.<br />
Der Aufenthaltsort für Christen ist<br />
mitten im Leben und nirgendwo anders,<br />
denn dort werden sie am meisten gebraucht.<br />
Christlicher Glaube ist nicht abstrakt<br />
oder gar virtuell, christlicher Glaube<br />
bewährt sich am Menschen selbst. Der<br />
moralische Turm ist kein Aufenthaltsort<br />
für Christen. Christlich fundierte Moral<br />
und Ethik ist nicht passiv, sie ist keine religionswissenschaftliche<br />
Trockenübung<br />
ohne jeden realen Bezug zum eigenen und<br />
anderer Menschen Leben. Christliche Moral<br />
und Ethik verlieren ihren Sinn, wenn sie<br />
nicht als aktiver Handlungsauftrag begriffen<br />
werden.<br />
Für Christen in politischer Verantwortung<br />
ist es im politischen Entscheidungsprozess<br />
nicht leicht, sich allein am Menschen<br />
zu orientieren. Sie stehen täglich im<br />
Spannungsfeld gesellschaftlicher Gegensätze,<br />
die noch nie so groß<br />
waren wie heute. Je wohlhabender<br />
die Deutschen<br />
wurden, um so verbissener<br />
wurde und wird der Verteilungskampf<br />
geführt. Als<br />
Christen müssen wir darauf<br />
achten, dass die Schwachen nicht unter<br />
die Räder kommen. Ich selbst habe in<br />
jungen Jahren viel gesehen und diese Zeit<br />
hat mich auch stark geprägt. Ich weiß, dass<br />
wir zuallererst nicht auf jene hören dürfen,<br />
die laut protestieren, Pressekonferenzen<br />
einberufen oder Fahrten zu Demonstrationen<br />
organisieren können. Ich habe gelernt,<br />
dass wir zuallererst an die denken müssen,<br />
die dies alles nicht mehr können. Wirkliches<br />
Leid kommt in unserem Land nicht<br />
mit Paukenschlägen daher, sondern wirkliches<br />
Leid spielt sich zumeist im Stillen ab.<br />
Das versuche ich auch immer wieder meinen<br />
Kindern bewusst und begreifbar zu<br />
machen.<br />
Es gibt immer weniger Politiker, die aktive<br />
Christen sind. Mancher Christdemokrat<br />
verlässt genervt den Saal, wenn aus Kreisen<br />
des EAK wieder einmal sanfte „Schelte“<br />
kommt, weil wir uns immer mehr vom<br />
Christsein verabschieden. Je stärker der<br />
Anteil der Christen in unserer Gesellschaft<br />
schwindet, und er schwindet rasant, desto<br />
wichtiger wird es, dass sie sich klar und<br />
deutlich in den politischen Meinungsbildungsprozess<br />
mit einbringen: Christen<br />
sind aktuell gefordert, wenn es zum Beispiel<br />
um die Frage des Sonn- und des Feiertagsschutzes<br />
geht. Der Wechsel von Arbeit<br />
und Muse prägt den Gesamtrhythmus<br />
unserer Gesellschaft.<br />
Christen sind gefordert,<br />
z.B. in den aktuellen Diskussionen<br />
über die Gentechnik, die Präimplantations-diagnostik,<br />
die<br />
Biotechnologie oder zum Beispiel<br />
in den Debatten darüber,<br />
was an den Grenzen des Lebens<br />
erlaubt sein soll. Sicher, der Glaube<br />
darf nicht zur Entmachtung<br />
der Vernunft führen, das ist wahr.<br />
Vernunft bedarf aber auch in der<br />
Wissenschaft einer ethischen Fundierung,<br />
wenn sie nicht Gefahr laufen soll, seelenlos<br />
und damit unmenschlich zu werden.<br />
Ähnlich verhält es sich mit der Frage der<br />
aktiven Sterbehilfe, die mit dem christlichen<br />
Glauben nicht vereinbar ist. Es darf<br />
nicht darum gehen, durch die Hand eines<br />
anderen zu sterben, sondern an der Hand<br />
eines anderen Menschen. Eine Freiheit<br />
zum Tode gibt es aus christlicher Sicht<br />
nicht, wohl aber eine Befreiung vor der Todesangst.<br />
Politisches Handeln in christlicher Verantwortung<br />
ist schwer, anspruchsvoll und<br />
erfordert vor allem Zivilcourage, aber es<br />
ist zugleich auch notwendiger und wichtiger<br />
denn je. Mein christlicher Glaube ist<br />
mein festes Fundament, aus dem heraus<br />
ich meine Werteorientierung und hieraus<br />
auch meine politische Grundhaltung herleite.<br />
Und ich weiß, dass in dem spannenden<br />
und spannungsvollen Verhältnis der<br />
Veränderungen der Zeit auch im politischen<br />
Handeln der christliche Glaube immer<br />
neu vergegenwärtigt werden muss,<br />
auch wenn er derselbe bleibt.<br />
Ich wünsche Ihnen Gottes Segen und<br />
eine wundervolle Vorweihnachtszeit.<br />
Heike Herrmann<br />
Kreispressesprecherin > Seite 10
Aus den Ortsverbänden<br />
KREISTEIL<br />
Stadtverband <strong>Ludwigsburg</strong>:<br />
Erhalt der Schlößlesfeldbücherei ist sinnvoll<br />
Die Vorstandsmitglieder sehen durch Kostenreduzierung<br />
die Möglichkeit, den weiteren<br />
Betrieb der Zweigstelle zu sichern.<br />
„Die Zweigstelle Schlößlesfeld als eine<br />
der beiden Außenstellen der <strong>Ludwigsburg</strong>er<br />
Stadtbibliothek versorgt die annähernd<br />
15.000 Einwohner der Oststadt,<br />
dem größten Bezirk im Stadtgebiet, und es<br />
ist mit weiterem Bevölkerungszuwachs zu<br />
rechnen,“ stellt die stellvertretende Stadtverbandsvorsitzende,<br />
Ingeborg Choeb,<br />
fest. „Die Schlößlesfeldschule und drei<br />
Kindergärten befinden sich in unmittelbarer<br />
Nähe, das sind ideale Voraussetzungen<br />
für die schulische und vorschulische Leseerziehung<br />
und Bildung,“ ist Choeb überzeugt.<br />
„Wir können es uns aber weder unter<br />
wirtschaftlichen noch unter sozialen<br />
Aspekten leisten, auf Bildungsressourcen<br />
zu verzichten, auch sozial schwächeren<br />
Kindern müssen fußläufig erreichbare Bildungsangebote<br />
ermöglicht werden“, betont<br />
Vorstandsmitglied Roland Schmierer,<br />
„deshalb ist die bewährte enge Zusammenarbeit<br />
zwischen Bücherei und Schule<br />
der beste Weg, um diese auch weiterhin zu<br />
gewährleisten,“ so der Berufsschullehrer<br />
weiter.<br />
„Die Zahl der Medienentleihungen zeigt<br />
die hohe Akzeptanz dieser Bücherei,“ versichert<br />
Vorstandsmitglied Dr. Joachim<br />
Hofmann. Einen gewachsenen sozialen<br />
Treffpunkt für alle Generationen aufzugeben<br />
hält er nicht für sinnvoll: „Das ist eine<br />
erhebliche Einschränkung der Bildungsmöglichkeiten<br />
für Kinder und insgesamt<br />
der Lebensqualität im Quartier.“<br />
„Der <strong>CDU</strong>-Stadtverband tritt deshalb für<br />
den Erhalt dieser Bildungseinrichtung<br />
ein,“ so der Stadtverbandsvorsitzende<br />
Maik Stefan Braumann, „die Vorstandsmitglieder<br />
plädieren zukünftig für eine Mischform<br />
aus professionellem Einsatz und ehrenamtlichem<br />
Engagement.“ Der Stadtverband<br />
begrüßt ausdrücklich die Gründung<br />
des Fördervereins der Schlößlesfeldbibliothek,<br />
der sich als Ziel den langfristig gesicherten<br />
Erhalt der Zweigstelle Schlößlesfeld<br />
gesetzt hat. Michael Karwath<br />
Pressereferent der <strong>CDU</strong> <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Stadtverband Bietigheim-Bissingen:<br />
Erlös vom 3. Backhausfest an die<br />
Amsel-Kontakt-Gruppe Bietigheim-Bissingen übergeben<br />
Zum dritten Mal in<br />
Folge hat der Arbeitskreis<br />
Soziales<br />
des <strong>CDU</strong>-Stadtverbandes<br />
Bietigheim-<br />
Bissingen für die Amsel-Kontakt-Gruppe<br />
Bietigheim-Bissingen<br />
gebacken. Nach<br />
alter Tradition wurden<br />
im Holzbackofen<br />
des Backhäusles in<br />
der Fräuleinstraße<br />
knusprig leckerer<br />
Zwiebel-, Kartoffelund<br />
Rahmkuchen sowie<br />
süßer Kuchen nach einem altbewährten Familienrezept hergestellt.<br />
Passend zu den herzhaften Kuchen wurde u. a. neuer süßer<br />
Wein ausgeschenkt. Die ehrenamtlichen Helfer freuten sich über<br />
einen Erlös in Höhe von 1.100 Euro, den sie stolz zusammen mit der<br />
Vorsitzenden des AK Soziales, Eva Jahnke, der Amsel-Kontaktgruppe<br />
überreichten. Die<br />
soziale Einrichtung<br />
finanziert sich ausschließlich<br />
aus Spendengeldern<br />
und wird<br />
für diese Spende sicherlich<br />
ebenfalls<br />
eine gute Verwendung<br />
finden. Nach<br />
solch einem Erfolg<br />
wird man auch im<br />
kommenden Jahr ein<br />
weiteres Backhausfest<br />
für die Amsel-<br />
Kontaktgruppe veranstalten.<br />
> Seite 11
Aus den Ortsverbänden<br />
KREISTEIL<br />
Stadtverband Bietigheim-Bissingen:<br />
St. Petersburg – über 300 Jahre europäische Geschichte<br />
Die Kulturhauptstadt Russlands, die<br />
nördlichste Millionenstadt der Welt und<br />
das Venedig des Nordens, war Ziel der Reisegruppe<br />
aus Bietigheim-Bissingen.<br />
Prunkvolle Paläste, prächtig schimmernde<br />
Hausfassaden, geschwungene Brücken<br />
vergoldete Kuppeln und Turmspitzen<br />
strahlen den ehemaligen Prunk und Pomp<br />
der die Stadtführerin viel zu erzählen<br />
wusste, so wie auch in der prachtvollen<br />
Isaak-Kathedrale, dem viertgrößten Kuppelgebäude<br />
der Welt.<br />
Wieder einmal hatte sich <strong>CDU</strong>-Stadträtin<br />
Eva Jahnke, Vorsitzende des Arbeitskreis<br />
Soziales etwas besonderes einfallen lassen.<br />
Diesmal sollten es nicht nur vier sondern<br />
acht Tage sein um Schönes zu erleben.<br />
Mit dem modernsten Reisebus der Fa.<br />
Spillmann ging es gen Norden und Ziel war<br />
Travemünde. Nachts um 3.00 Uhr legte die<br />
Fähre ab und am nächsten Morgen hatte<br />
man einen herrlichen Blick auf eine ruhige<br />
Ostsee. Im Hintergrund dunkle Wolken<br />
und in Fahrtrichtung Sonne und die sollte<br />
die Gruppe dann auch in den folgenden Tagen<br />
begleiten. Ohne Wellengang verbrachte<br />
man zwei Nächte auf dem Schiff<br />
und vor allem konnte man tagsüber die<br />
Zeit auf dem Sonnendeck genießen.<br />
In Helsinki angekommen ging es über<br />
Porvoo – Kotka zum Grenzübergang Vaalimaa<br />
nach St.Petersburg. Natürlich nicht<br />
ganz so schnell, denn man hatte an der<br />
Grenze noch etwas unfreiwilligen Aufenthalt.<br />
Aber was man in den folgenden Tag<br />
erleben durfte und zu sehen bekam entschädigte<br />
alles.<br />
und prägen gleichzeitig den Charme dieser<br />
Stadt, die auch den weltweiten Ruf als „Architekturmuseum<br />
unter freiem Himmel“<br />
genießt.<br />
Eine Besonderheit ist auch die alte<br />
Prachtstrasse, der Newskij-Prospekt, die<br />
Champs-Elysees Russlands. Und am Ende<br />
dieser 4.5 km langen Hauptstrasse lag<br />
auch das Hotel der Reisegruppe und wer<br />
aus dem Fenster schaute sah direkt auf das<br />
St.-Alexander-<br />
Newskij-Kloster.<br />
Dort befinden<br />
sich auch zwei<br />
Friedhöfe, auf<br />
denen zahlreiche<br />
russische<br />
Künstler, Komponisten,<br />
Literaten<br />
und Schauspieler<br />
ihre letzte<br />
Ruhe fanden.<br />
Die fand die<br />
Zarenfamilie in<br />
der Peter-Paul-<br />
Kathedrale, in<br />
Davor steht die Reiterstatue mit Peter<br />
dem Großen und unweit davon ging es<br />
dann aufs Wasser. Mit dem Boot auf Moika<br />
und Newa sah man die Stadt aus einem anderen<br />
Blickwinkel.<br />
Und es gab so vieles noch zu sehen und<br />
so kommt man nicht am Schlossplatz oder<br />
Alexanderplatz vorbei. Der größte und imposanteste<br />
Platz. Im Süden das Generalstabsgebäude<br />
mit seinem Triumphbogen.<br />
<strong>Ludwigsburg</strong> 11/2010 >>> Seite 13
Aus den Ortsverbänden<br />
KREISTEIL<br />
In der Mitte die Alexandersäule und den<br />
Norden schmückt die einstige Zarenresidenz,<br />
der barocke Winterpalast, eines der<br />
fünf Gebäude der Eremitage. Diese lies Katharina<br />
II. für ihre Bildersammlung bauen.<br />
Bei der Gründung waren es 225 Bilder,<br />
heute sind es ca. 3 Mill. Exponate.<br />
Davon konnte man in drei Stunden nur<br />
wenige sehen, dafür gab es aber noch eine<br />
Sonderausstellung von Picasso.<br />
Was auf keinen Fall fehlen darf ist ein Besuch<br />
in Zarskoje Selo, zusammen mit dem<br />
Peterhof die schönste Zarenresidenz Russlands.<br />
Allen voran natürlich der Katharinenpalast,<br />
mit der 300 Meter langen barocken<br />
Fassade mit den weißen Säulen,<br />
vergoldete Atlanten und Fensterrahmen,<br />
die einen schönen Kontrast zu dem lasurblauen<br />
Wandgrund bildet.<br />
Dazu das legendäre Bernsteinzimmern<br />
und die goldenen Kuppeln auf die auch<br />
noch die Sonne strahlte.<br />
Es gab vieles<br />
noch im Vorbeifahren<br />
zu sehen und<br />
so verabschiedete<br />
man sich aus einer Stadt die einen Bleibenden<br />
Eindruck hinterließ.<br />
Wieder zurück, über die diesmal etwas<br />
bewegte Ostsee ging es noch nach Lübeck.<br />
Hier gab es am nächsten Morgen noch<br />
eine Stadtführung, ehe der Bus wieder den<br />
Süden Deutschlands ansteuerte.<br />
> Seite 14<br />
mit einem einstimmigen Votum entschieden,<br />
sich hinter das Projekt zu stellen, die<br />
Vorteile aktiv zu vertreten und damit die<br />
Landesregierung zu unterstützen.<br />
Aus der Sicht des <strong>CDU</strong> Ortsverbands<br />
sprechen im Wesentlichen folgende Fakten<br />
für S21:<br />
* Das Projekt S21 dient in allen Bereichen<br />
der langfristigen Entwicklung der europäischen<br />
Wachstumsregion Stuttgart<br />
und damit der nachhaltigen wirtschaftlichen<br />
Stärkung des Wirtschaftstandortes<br />
Baden-Württemberg.<br />
* Stetiges substanzielles wirtschaftliches<br />
Wachstum ist weiterhin erforderlich,<br />
um auch in Zukunft im Land, in den<br />
Kreisen und in den Gemeinden soziale,<br />
ökologische oder kulturelle Einrichtungen<br />
zu finanzieren.<br />
* Baden-Württemberg als eine bedeutende<br />
Exportregion erhält eine neue und<br />
zeitgemäße verkehrstechnische Infrastruktur<br />
und liefert damit einen weiteren<br />
Beweis für seine innovative Leistungsfähigkeit<br />
und seine technologische<br />
Führungsrolle.<br />
* Kürzere Reisezeiten im europäischen<br />
und regionalen Verkehrsverbund erfordern<br />
ein neues verkehrstechnisches Infrastrukturkonzept,<br />
um mit der direkten<br />
Verbindung zum Flughafen und zur<br />
Messe die wirtschaftliche Entwicklung<br />
zu fördern.<br />
* Eine einmalige städtebauliche Chance
Aus den Ortsverbänden<br />
KREISTEIL<br />
für die Stadt Stuttgart, um mit der Umgestaltung<br />
des alten Bahnhofgeländes<br />
eine zentrumsnahe Fläche als Geschäfts-<br />
und Wohnquartier auszuweisen<br />
und neue Grünflächen für ein stadtnahes<br />
Erholungsgebiet zu rekultivieren.<br />
* Eine derart komplexes, langfristiges<br />
und überregionales Großprojekt wie<br />
S21 muss weiterhin von den gewählten<br />
politischen Gremien und nicht per<br />
Volksentscheid entschieden werden, da<br />
sonst im Widerstreit unterschiedlichster<br />
Interessengruppen in Zukunft kein<br />
Großprojekt zu wirtschaftlich vertretbaren<br />
Bedingungen mehr zustande<br />
kommen wird. > Seite 15
Aus den Arbeitskreisen & Vereinigungen<br />
KREISTEIL<br />
Präimplatationsdiagnostik<br />
Bilger vermisst klare Haltung der Kirchen<br />
Der Bundestagsabgeordnete Steffen Bilger<br />
hat jetzt den Kreisverband des Evangelischen<br />
Arbeitskreises der <strong>CDU</strong> besucht.<br />
Bei der gut besuchten Veranstaltung in<br />
<strong>Ludwigsburg</strong> ging es darum, wie Politik in<br />
christlicher Verantwortung gestaltet werden<br />
kann. „Ich kann mehr bewegen, als ich<br />
gedacht hätte“, resümiert Bilger über das<br />
erste Jahr seiner Abgeordnetentätigkeit in<br />
Berlin. Dort arbeitet er im Verkehrsausschuss<br />
des Bundestags mit, insbesondere<br />
an den Themen Elektromobil und „Galileo“.<br />
„Sehr schnell wurde mir da Verantwortung<br />
übertragen“, so Bilger.<br />
In der sehr lebendigen Diskussion war<br />
die Präimplantationsdiagnostik (PID) das<br />
herausragende Thema. Bilger wünscht sich<br />
eine eindeutige Unterstützung der Kirchen,<br />
die er bislang vermisst. PID, zunehmende<br />
Abtreibung auf der einen Seite und<br />
Kinderlosigkeit auf der anderen Seite stehen<br />
in einem Widerspruch. Dieser muss<br />
rasch noch in dieser Legislaturperiode gelöst<br />
werden. Inwieweit PID verboten werden<br />
könne, hängt davon ab, wie mit den<br />
anderen Parteien Kompromisse gemacht<br />
werden können. „Das Ausland als Vorbild,<br />
und was da gefordert wird, kann für uns<br />
kein Maßstab sein. Maßstab muss die Bibel<br />
aus reformatorischer Sicht sein“, fordert<br />
Roland Schmierer, stellvertretender<br />
EAK-Vorsitzender.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt war das Thema<br />
Christenverfolgung v.a. in den muslimischen<br />
Ländern. Wenn, wie Bundespräsident<br />
Wulff fordert, der Islam zu Deutschland<br />
gehört, gehört das Christentum noch<br />
stärker als bisher zur Türkei. Immerhin<br />
sind die Anfänge des Christentums stark<br />
mit dem vorderasiatischen Land verbunden.<br />
Noch im letzten Jahrhundert hatte<br />
der Anteil der Christen in der türkischen<br />
Gesellschaft zweistellige Prozentwerte.<br />
Heute sind es nur noch ein Prozent. „Über-<br />
griffe gegen christliche Gemeinden und<br />
Institutionen, wie z.B. im Irak, seien in keiner<br />
Weise hinnehmbar. Gerade die <strong>CDU</strong><br />
müsse sich in solchen Fragen stärker profilieren<br />
und das Unrecht, wie z.B. gegen die<br />
Armenier, zur Sprache bringen“, stellt die<br />
EAK-Vorsitzende Monika Helm fest.<br />
Es sei dringend einzufordern, dass sich<br />
Muslime stärker in die deutsche Gesellschaft<br />
integrieren. Das Zusammenleben<br />
mit Muslimen etwa in Berlin sei bei weitem<br />
nicht so konfliktfrei, wie beschrieben.<br />
Wenn die Türkei den EU-Beitritt tatsächlich<br />
wolle, müsse sie im gleichen Atemzug<br />
eine christliche Wertedebatte im eigenen<br />
Land zulassen. Ob das in ihrem Interesse<br />
ist, sei fraglich. Insofern sei die privilegierte<br />
Partnerschaft besser.<br />
„Am meisten hat mich gewurmt, dass die<br />
Kirchen oft nicht hinter der Politik stehen,“<br />
so setzte Fritz Fleckhammer, EAK-Vorstandsmitglied,<br />
das Schlusswort. „Politik<br />
kann nicht christlicher sein als die Kirchen.<br />
Darum seid klug wie die Schlangen und<br />
ohne Falsch wie die Tauben.“ (Mt 10, 16).<br />
Joachim Hofmann<br />
Senioren-Union Stadtverband <strong>Ludwigsburg</strong> und Umgebung<br />
Herbstfahrt auf der „Hohenloher Milchstraße“<br />
und Besuch des geistigen Zentrums der Staufer<br />
Mit zwei Bussen der Firma Spillmann<br />
konnte die große Gruppe der <strong>CDU</strong>-Senioren-Union<br />
Stadtverband <strong>Ludwigsburg</strong> und<br />
Umgebung ihre diesjährige letzte Tagesfahrt<br />
starten. Von unseren Zustiegen in<br />
Marbach, Neckarweihingen und <strong>Ludwigsburg</strong><br />
fuhren wir nach Waiblingen, Schorndorf<br />
und weiter nach Lorch.<br />
Weit sichtbar lag das Kloster Lorch auf<br />
der Höhe über dem Remstal – unser erstes<br />
Ziel. Im Jahre 1102 wurde es als Grablege<br />
der Staufer gegründet. Königin Irene ist<br />
<strong>Ludwigsburg</strong> 11/2010 >>> Seite 16<br />
die berühmteste Stauferin, die hier bestattet<br />
wurde. Die Blütezeit des Benediktinerklosters<br />
lag im späten Mittelalter. Noch<br />
heute kann die reizvolle Anlage mit Kirche,<br />
Klausur, Wirtschaftsgebäuden und Klostergarten,<br />
umgeben von einer noch vollständig<br />
erhaltenen Ringmauer, besichtigt<br />
werden. In der eindrucksvollen Klosterkirche<br />
erinnert die im Mittelschiff aufgestellte<br />
Staufer-Tumba von 1475 an die Staufer<br />
als Klostergründer. Die sie umgebenden<br />
Wandpfeiler sind mit Darstellungen der<br />
bedeutendsten staufischen Herrscher geschmückt.<br />
Auch konnten wir in den ehemaligen<br />
Esssaal der Benediktiner einen<br />
Blick werfen und uns gut vorstellen, wie<br />
der damalige Alltag<br />
in dieser wunderschönen Kloster-Anlage<br />
seinen Verlauf nahm. Das kleine Gebäude<br />
mit seinen Haustieren, bewohnt von dem<br />
Lorcher Maler Hans Kloss, bestaunten wir<br />
genauso, wie den Kapitelsaal. Zur 900-<br />
Jahrfeier 2002 entstand hier ein großes<br />
Staufer-Rundbild von Hans Kloss gemalt.<br />
Bunt, lebendig und mit Humor gewürzt<br />
wird die Geschichte des legendären Fürstengeschlechts<br />
erzählt. Auch Sponsoren<br />
wurden hier verewigt - so erkannte ich einen<br />
sehr bekannten Marbacher Bürger in<br />
der Mitte des Bildes.<br />
Wir hätten noch weitere Zeit in diesem<br />
schönen, geschichtsträchtigen Klostersaal<br />
verbringen können. Wir waren mit Eindrücken<br />
dieses schönen Erbes der Staufer<br />
vollbeladen. Danach ging die Fahrt weiter<br />
nach Pfahlbronn, Welzheim, Gschwend,<br />
Gaildorf, Obersontheim und nach Bühlertann.<br />
Gleich neben der Dorfkirche lag der<br />
Landgasthof „zum Stern“. Hier erlebten<br />
wir eine gemütliche, genussvolle Mittagspause.<br />
Weiter ging es dann nach Vellberg.<br />
Das mittelalterliche Städtchen hat 4.300<br />
Einwohner. Ein Ortskern mit einem nicht
Aus den Vereinigungen<br />
KREISTEIL<br />
alltäglichen Ensemble historischer Gebäude.<br />
Einmal im Jahr, nahe dem Rathaus, wird<br />
hier im Brunnen Wasser zu Wein beim<br />
historischen Weinbrunnenfest. Das Untere<br />
Schloss entstand im Jahr 1543 bis 1546.<br />
Im Keller und im Erdgeschoss befindet sich<br />
die zweigeschossige Schlosskapelle, deren<br />
Freskenmalereien 1549 entstanden sind.<br />
Erbauer des Schlosses war Wolf von Vellberg,<br />
der vorletzte Ritter, mit seiner Frau<br />
Anna Treusch von Buttlar. Er veranlasste<br />
die Neugestaltung der Schlosskapelle im<br />
protestantischen Sinn. Zu sehen ist auch<br />
ein christologischer Freskenzyklus. Der<br />
mittelalterliche Stadtkern von Vellberg,<br />
der schummerige Wehrgang, die Stöckenburg<br />
mit einem wertvollen Altar aus der<br />
Riemenschneider’schen Schule und viele<br />
mittelalterliche Gebäude ziehen viele Besucher<br />
an. Das schöne, ruhige Bühlertal<br />
lädt zum Wandern ein.<br />
Der Abschied vom Städtle und den<br />
freundlichen Führern fiel uns schwer. Auf<br />
unserer Weiterfahrt in das Limpurger Land<br />
wurden wir schon in der Bio-Dorfkäserei<br />
Geifertshofen erwartet. Mit einem Film<br />
wurde die Herstellung des geschmackvollen<br />
Bio-Käses erklärt. Nur Milch von hoher<br />
Qualität wird hier in der dörflichen Käserei<br />
verarbeitet. Für alle gab es Käseproben<br />
und dazu eine Mostschorle. Von mild bis<br />
würzig, einzigartig die verschiedenen Sorten<br />
wie: Limpurger Landkäse, Sonnentaler,<br />
Trollingerkäse, St. Barbara, Bühlertaler<br />
Das Foto zeigt die Gruppe im Kapitelsaal des Klosters Lorch vor dem Staufer-Rundbild des<br />
Malers Hans Kloss.<br />
Dorfkäse usw. wurden von uns verkostet.<br />
Durch die Glasfenster konnten wir in die<br />
Käserei schauen und so das Entstehen des<br />
Käses beobachten.<br />
Daneben im Dorfladen haben wir noch<br />
den hochwertigen Bio-Käse für ein gutes<br />
Vesper gekauft. Einen Tag voller Erlebnisse<br />
nehmen wir mit nach Hause. Herbstlich<br />
kalt und regnerisch war die Heimfahrt zu<br />
unseren Einstiegstellen. Aber wunderbare<br />
Eindrücke dieser Tagesfahrt, dazu in einer<br />
harmonischen großen Gemeinschaft im<br />
Kreis der Senioren des Stadtverbandes, haben<br />
diese Fahrt durch unsere schöne Heimat<br />
zu einem Erfolg werden lassen.<br />
Ingrid Mutschler<br />
Senioren-Union Stadtverband <strong>Ludwigsburg</strong> und Umgebung<br />
Landespolitik und<br />
eine DIA-Schow über China<br />
Die <strong>CDU</strong> Senioren-Union, Stadtverband<br />
<strong>Ludwigsburg</strong> und Umgebung hat zu<br />
einem politischen Nachmittag eingeladen.<br />
Jürgen Mutschler, stellv. Vorsitzender,<br />
begrüßte den sehr großen Zuhörerkreis<br />
und den Referenten, Herrn Land-<br />
<strong>Ludwigsburg</strong> 11/2010 >>> Seite 17
Aus den Vereinigungen<br />
KREISTEIL<br />
tagsabgeordneter Albrecht Fischer, der anschließend<br />
über die Landespolitik berichtete.<br />
Die Senioren interessierte es besonders:<br />
wie wird Baden-Württemberg regiert?<br />
Aktuelle Tages-Themen gibt es genug.<br />
Es ist aber nötig, dem Bürger darüber<br />
zu berichten und die Politik zu erklären,<br />
denn es geht viel an den Menschen vorbei.<br />
Albrecht Fischer fand den richtigen Draht<br />
zu dem Zuhörerkreis. Er erklärte die Politik<br />
und die Arbeit der <strong>CDU</strong>-Landtagfraktion<br />
und gab auch seine persönliche Meinung<br />
dazu ab. Gesundheitswesen, Energieversorgung,<br />
Finanzen und Bildung waren seine<br />
Schwerpunkte. Fragen dazu wurden<br />
spontan von ihm beantwortet und erklärt.<br />
Auch Stuttgart 21 wurde von den Zuhörern<br />
angesprochen. Man war sich einig: der<br />
wirtschaftliche Aufschwung bringt Arbeitsplätze<br />
und Sicherheit. Gute Bildung<br />
sichert Ausbildungsplätze für unsere Jugendlichen.<br />
Aber 20 Millionen ältere Menschen<br />
gehen zur Wahl. Der demografische<br />
Wandel bringt es mit sich, dass sich die Politiker<br />
auch um den älteren Mitbürger bemühen<br />
müssen. Tägliche Sorgen und Nöte<br />
sollten auch in der Politik beachtet werden.<br />
Das geschieht nur mit einer besseren<br />
Senioren-Politik. Im Anschluss zeigte Vorstandsmitglied<br />
Bernd Bohnert Dias seiner<br />
letzten China-Reise. Wir sahen und erlebten<br />
China auf ungewöhnliche Weise. Bilder<br />
der Menschen und ihrer Kultur. Der normale<br />
Alltag in der Stadt und auf dem Land<br />
- auch die Essgewohnheiten in der chinesische<br />
Küche wurden gezeigt.<br />
Der Nachmittag endete mit großem Beifall<br />
für Albrecht Fischer und Bernd Bohnert.<br />
Ingrid Mutschler<br />
Gute Argumente verbinden Kontinente:<br />
JU-Pro S21 Demo in Buenos Aires<br />
Befürworter von Stuttgart 21 trafen sich<br />
an einem ungewöhnlichen Ort für eine Pro<br />
S21 Demo: In der argentinischen Hauptstadt<br />
Buenos Aires fand ein Treffen von<br />
Stuttgart 21 Sympathisanten vor dem<br />
Theatro Cólon und dem „Obelisco“, beides<br />
Wahrzeichen der argentinischen Hauptstadt<br />
statt.<br />
Unter dem Motto „Gute Argumente verbinden<br />
Kontinente“ wurde ein Zeichen für<br />
Investitionen und Fortschritt gesetzt. „Der<br />
Optimismus und die Fröhlichkeit in Argentinien<br />
kann als Vorbild für unsere Debatte<br />
in Deutschland dienen“, so aus Teilnehmerkreisen.<br />
> Seite 18
Unsere Abgeordneten<br />
KREISTEIL<br />
<strong>CDU</strong>-Landtagsfraktion besucht<br />
den Stuttgarter Schlossgarten<br />
Die Fraktionsmitglieder Herrmann und Fischer<br />
kritisieren das Wildcampieren der S21 Gegner<br />
schichte ist ja, dass die<br />
selbsternannten ‘Parkschützer’<br />
hier mutwillig und voller Tatendrang Bereiche<br />
des Schlossgartens zerstören, die von Stuttgart<br />
21 überhaupt nicht tangiert werden. Man sieht<br />
hier deutlich, dass ihnen am Park selbst und seinen<br />
Bäumen nicht viel liegen kann“, fasst Albrecht Fischer<br />
am Ende die Tour zusammen.<br />
Räumen kann den Garten nur die Stadt Stuttgart<br />
„Bei uns gehen täglich Anrufe und E-<br />
Mails von Bürgern ein, die sich über<br />
den Zustand der Parkanlagen beschweren“,<br />
erläutert der stellvertretende<br />
<strong>CDU</strong>-Fraktionsvorsitzende und<br />
Landtagsabgeordnete aus <strong>Ludwigsburg</strong>,<br />
Klaus Herrmann, den Anlass für<br />
den Ortstermin in der Stuttgarter Mitte.<br />
Vor Wochen schon haben sich dort<br />
Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21<br />
mit Obdachlosen in einer regelrechten<br />
„Zeltstadt“ zusammengefunden in der<br />
sie seitdem hausen. „Wir wollten uns<br />
jetzt einmal vor Ort ansehen wie die<br />
Zustände wirklich sind“,<br />
so Klaus Herrmann weiter.<br />
Zu sehen bekam er<br />
dabei einerseits hüttenartige<br />
Behausungen aus<br />
Kunsstoffplanen und<br />
Holzbrettern. Auf er anderen<br />
Seite gleicht der<br />
Stadtpark an dieser Stelle<br />
eher einer Müllhalde als<br />
einem Naherholungsgebiet.<br />
„Ironie der Ge-<br />
Albrecht Fischer neben dem Fraktionsvorsitzenden<br />
Peter Hauk<br />
Auch wenn der Fraktionsvorsitzende Peter Hauk<br />
sich nicht vorstellen kann, dass es für das unkonventionelle<br />
Zusammentreffen irgendeine Genehmigung<br />
gibt. Räumen kann den Stadtgarten indes<br />
nur die Stadt Stuttgart. Obwohl das Land Baden-<br />
Württemberg Eigentümer ist. Die Landesregierung<br />
wird jetzt erst einmal nachfragen ob schon Bußgelder<br />
verhängt worden sind. Alles weiter wird danach<br />
entschieden. > Seite 19
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