Der Rundgang beginnt am Parkplatz 9e. Nach dem ... - Mardorf
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<strong>Der</strong> <strong>Rundgang</strong> <strong>beginnt</strong> <strong>am</strong> <strong>Parkplatz</strong> <strong>9e</strong>. <strong>Nach</strong> <strong>dem</strong> Überqueren der Meerstraße gehen Sie<br />
auf der Badestraße entlang und biegen links in die Ladenstraße ab.<br />
Am Surfcafe verschwenkt der Wanderweg rechts<br />
hinter die hölzerne Barriere. Hinter <strong>dem</strong> Übergang<br />
erreichen wir den K<strong>am</strong>m einer ehemaligen<br />
Wanderdüne. Geradeaus weiter geht der Weg<br />
vorbei <strong>am</strong> links gelegenen Hotel und Restaurant.<br />
Dort befindet sich an der rechten Hausseite ein<br />
öffentliches WC (steile Treppe!). Weiter auf der<br />
Düne passieren wir kuriose Luft- oder Stelzwurzeln (Foto oben) und erreichen schließlich<br />
eine weitere Holzbarriere <strong>am</strong> Knotenpunkt „Weißer Berg“. Hier folgen wir <strong>dem</strong> Dünenpfad<br />
nach links und verlassen die Düne zum schmalen Weg<br />
(1-Foto rechts) Leichte Brise. An der Meerstraße 10a<br />
geht es auf <strong>dem</strong> gegenüberliegenden gepflasterten Fuß-<br />
/Radweg nach links. Vorbei an der Bushaltestelle 10, der<br />
Einmündung Meerstraße 10cPferdeweg erreichen wir<br />
einen Schotterweg 9a und biegen rechts ab. Dem<br />
Waldweg folgen wir bis auf der linken Seite der D<strong>am</strong>m des „Schl<strong>am</strong>mpolders Kolkdobben“<br />
(Entschl<strong>am</strong>mung des Meeres) erscheint. Hinter der Ruhebank Qf rechts geht es hinauf auf<br />
den Dünenk<strong>am</strong>m. Wir sind in den „Schwarzen<br />
Bergen“ (2-Foto rechts). So genannt wegen des<br />
dunklen Untergrunds (Laub, Nadeln, Moos) im<br />
Gegensatz zum „Weißen Berg“, der früher eine<br />
offene helle (Flug-) Sandoberfläche hatte:<br />
Vor ca. 15.000 Jahren entstanden an der nördlich<br />
des (Ur-) Steinhuder Meeres gelegenen Endmoräne viele Sanddünen – Binnenwanderdünen<br />
mit vorwiegend Nord-Richtung, die z. T. noch bis in unsere Zeit in Bewegung waren. Dabei<br />
wurden <strong>am</strong> Meeresufer auch die kleinen Sandstrände gebildet, aus denen auch heute immer<br />
noch Sand landeinwärts weht.<br />
1
An der Gabelung mit einem Wirtschaftsweg verlassen wir kurz den Dünenk<strong>am</strong>m. Weiter<br />
geradeaus ein Stück gemeins<strong>am</strong> mit <strong>dem</strong> Moorpfad M4.<br />
Beim Blick nach links durch das Dickicht kann man hin und wieder den Bannseegraben (nur<br />
bei Entschl<strong>am</strong>mung des Meeres führt er Wasser) und das dahinter liegende Hochmoor<br />
erkennen. Unser Pfad verlässt jetzt rechts den Hauptweg und es geht wieder hinauf auf den<br />
Dünenk<strong>am</strong>m. Dort kommt bald von rechts ein breiter Weg hinzu und nach weiteren 100 m<br />
erscheint links des Weges ein altes Holzhaus auf der Düne (eines der wenigen abseits des<br />
großen Feriengebietes gelegenen Wochenendhauses). Es geht steil bergab, über die<br />
vielbefahrene Meerstraße zur Straße Alten Moorhütte.<br />
Am Buswartehäuschen, Großparkplatz 11 und<br />
Abzweigung Hubertusstraße vorbei, kommen wir zur<br />
Gaststätte mit <strong>dem</strong> „Eichbaum“ im Lokal (Foto Steg):<br />
1923 wurde aus der ehemaligen „Torfstecher-Schutzhütte“<br />
ein „Ausschank“. Erst 1934 konnte eine Landverbindung<br />
zum Dorf hergestellt werden. Bis dahin gab es nur Bootsverkehr zwischen <strong>dem</strong><br />
„Landungssteg“ und Steinhude. 1950 k<strong>am</strong> der<br />
Stromanschluss und nach 1970 wurde beim Ausbau<br />
die 100jährige Eiche in das Gebäude integriert. Bis<br />
heute wächst sie gesund weiter.<br />
Geradeaus ist ein großer Aussichtspunkt (3 – Foto<br />
rechts) mit einer Brücke über den Bannseegraben,<br />
<strong>dem</strong> Holzsteg auf der linken und einer modernen Informationstafel auf der rechten Seite des<br />
ehemaligen kleinen Hafens.<br />
<strong>Nach</strong> rechts um den Biergarten herum erreichen<br />
wir nach 50 m und steilem Aufstieg wieder den<br />
Dünenk<strong>am</strong>m. <strong>Der</strong> Blick nach links zeigt bergab<br />
den nahen „Uferweg“ mit <strong>dem</strong> dahinter<br />
liegenden Erlenbruchwald (4 – Foto links).<br />
Rechts scheinen immer wieder<br />
Wochenendhäuser durch das dichte Unterholz.<br />
<strong>Der</strong> höchste Punkt <strong>am</strong> Nordufer mit 57,4 m auf <strong>dem</strong> Weißen Berg (5 – Foto weiter unten<br />
von 1962 noch als Wanderdüne) ermöglicht den Blick nach Süden zum Steinhuder Meer:<br />
2
Zur Entstehung des „Sandhügels“ besagt eine Legende, dass es vor langer Zeit noch Riesen<br />
auf den Bergen im Grinder Wald gab. Unter Kiefernwurzeln lebten aber auch Zwerge. Sie<br />
spielten den Hünen oft einen Schabernack. Dabei geriet einer der Riesen einmal in große Wut<br />
und die Zwerge mussten fliehen. Doch kaum hatten sie den Wald hinter sich gelassen,<br />
wurden sie auch schon entdeckt. Ärgerlich st<strong>am</strong>pfte der Riese sie mit einem Fußtritt in den<br />
Boden. Dadurch entstand ein großes Loch, das sich mit den Tränen der Zwerge füllte. Es<br />
wurde später das Steinhuder Meer genannt. <strong>Der</strong> Riese hatte aber auch Sand in die Schuhe<br />
bekommen. Er schüttete ihn aus und so entstand der Weiße Berg.<br />
Über den höchsten Punkt des Nordufers<br />
erreichen wir wieder den Knotenpunkt. Wir<br />
gehen nach links zum Wasser hinunter zum<br />
„Uferweg“ und erleben jetzt den Strandpfad.<br />
<strong>Der</strong> befestigte Fuß-/Radweg ist Teil des<br />
vielbefahrenen Steinhuder Meer Rundweges.<br />
Am großen Kite- und Surfstrand (im Winter<br />
Eissegeln) (6 – Foto links) bietet sich eine Pause<br />
an. Bei richtigem Wind wimmelt es hier von (Segel-) Surfern und seit einigen Jahren von<br />
noch mehr markanten Kite-Surfern (Drachensegel). Auf der rechten Wegseite sind 2<br />
Übergänge zu den Surfläden und Restaurants.<br />
3
Vorbei an der Einmündung Badestraße 9d kommen wir zum nächsten Strandabschnitt.<br />
Rechts vor <strong>dem</strong> Spielplatz Weiße Düne steht ein blaues Straßen-Schild mit der Legende:<br />
gustaf-nagel-platz (Foto rechts).<br />
Gustav Nagel (gustaf nagel wie er sich in seinem neuen<br />
Deutsch schreibt) gilt ab 1907 als der erste C<strong>am</strong>per <strong>am</strong><br />
Steinhuder Meer. Geboren 1874 ist er barfüßiger<br />
Wanderprediger und Jerusalem Pilger aus Arendsee<br />
(Altmark), Visionär der neuen Gr<strong>am</strong>matik und<br />
Kleinschrift, 1924 Reichstagskandidat, verfolgt und inhaftiert im Nationalsozialismus und in<br />
der DDR stirbt er <strong>am</strong> 1952.<br />
Auf der Weißen Düne liegt die als „Panor<strong>am</strong>a-Restaurant“ gebaute Gastronomie:<br />
Bereits 1907 hatten hier<br />
Steinhuder für ihre<br />
„Auswanderer“ einen<br />
„Landungssteg“ errichtet.<br />
Um 1918 baute der<br />
<strong>Mardorf</strong>er Windmüller<br />
Wilhelm Meier dazu den<br />
„1.Ausschank“ (eine<br />
Blockhütte) <strong>am</strong> Weißen<br />
Berg. 1925 wurde daraus<br />
das „Badehotel“ (wegen der<br />
Bauvorschriften „getarnt“ als landwirtschaftlicher Betrieb und noch in Fachwerk). Im April<br />
1945 umfunktioniert zu einem britischen Militärkrankenhaus. Bis zum Neubau 1975 war es<br />
dann für viele Jahre wieder Hotel.<br />
Beim Kiosk ist ein öffentliches und barrierefreies WC. Die DLRG-Rettungsstation 8d gehört<br />
zum Badestrand (7 – Foto oben), der ein seicht abfallendes Ufer hat. Am Fähranleger (Steg<br />
N10) gibt es saisonal (auf Anfrage) Bootsfahrten und einen Bootsverleih.<br />
<strong>Der</strong> Rundwanderweg führt geradeaus weiter durch einen schmalen Abschnitt bis zum<br />
Erlenweg. 7d Links würde man auf <strong>dem</strong> Uferweg den öffentlichen Seh-Steg mit<br />
Aussichtspunkt auf <strong>dem</strong> Wasser und den „Hundestrand“ erreichen. Unser Weg geht aber<br />
nach rechts über den Erlenweg zur Meerstraße 7a.<br />
4
Dort rechts weiter auf <strong>dem</strong> geschotterten Weg entlang der Meerstraße bis zur Ampelanlage,<br />
wo rechts ein schmaler Weg zum Findling „Davidstein“ (8 – Fotos unten) führt:<br />
<strong>Nach</strong> einer Legende wollte ein Riese mit N<strong>am</strong>en „Goliath“ der Stärkste und Mächtigste sein<br />
im ganzen Land. Eines Tages stand er auf <strong>dem</strong> „Brunnenberg“ in den Rehburger Bergen und<br />
hatte einen großen Stein in der Hand. Als er ihn gerade fortwerfen wollte, stand plötzlich ein<br />
kleiner Junge vor ihm mit <strong>dem</strong> N<strong>am</strong>en „David“. Er fragte: „Darf ich mit werfen?“ Höhnisch<br />
lachte der Riese und dachte:<br />
„Na, dich werde ich schon<br />
kriegen.“ David suchte sich<br />
schnell einen Stein und es<br />
konnte losgehen. Ein Schwung<br />
und die Steine flogen durch die<br />
Luft. Doch Goliaths Stein flog<br />
nur bis zum „Nethelnberg“<br />
(Lütjen <strong>Mardorf</strong>), während der von David es bis zur „Weißen Düne“ schaffte. Über diesen<br />
misslungenen Wurf war der Riese sehr ärgerlich. Er nahm sein Schwert und schlug seinen<br />
großen Stein mitten durch. <strong>Der</strong> „Davidstein“ aber blieb unversehrt.<br />
Bei der vollständigen Freilegung 1986 (ND H173) wurde er als zweitgrößter Findling in<br />
Niedersachsen eingestuft. Sichtbar<br />
ist heute vielleicht die Hälfte. Er hat<br />
ein Gewicht von über 60 Tonnen,<br />
Höhe ca. 2,5 m, Umfang über 5 m, er<br />
ist in der Elsterkaltzeit (vor 475.000-<br />
370.000 Jahren) aus Mittelschweden<br />
hierher transportiert worden.<br />
Über die Ampelanlage zurück und<br />
an der Meerstraße <strong>am</strong> großen<br />
C<strong>am</strong>pingplatz und Bushaltestelle vorbei erreichen wir den Ausgangspunkt <strong>Parkplatz</strong> <strong>9e</strong>.<br />
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