CHEFSACHE GESUNDHEIT MIT UNS ALS PARTNER FÜR SOZIALVERSICHERUNG UND GESUNDHEITSMANAGEMENT IST IHR UNTERNEHMEN PERFEKT AUFGESTELLT. DIE BESTE BERATUNG DER STADT, VERLÄSS- LICHER SERVICE UND LEISTUNGSPAKETE, DIE WEIT ÜBER DIE STANDARDS HINAUSGEHEN: WER IM LAND BREMEN FÜR SEIN UNTERNEHMEN PREMIUM-SERVICES IN SACHEN GESUNDHEIT WILL, KOMMT ZU UNS. AOK. DIE GESUNDHEITSKASSE FÜR BREMEN UND BREMERHAVEN. WWW.AOK.DE/BREMEN
Auf ein Wort Editorial Joachim Feldmann Liebe Handwerkerinnen und Handwerker, sehr geehrte Leserinnen und Leser, die sommerliche Urlaubsphase neigt sich ihrem Ende. Ich wünsche Ihnen, dass auch Sie ein paar Tage frei nehmen, sich erholen und eine schöne Zeit mit Ihren Familien verbringen konnten und nun wohlbehalten aus dem Urlaub zurückgekehrt sind. In der Medienwelt spricht man im Zusammenhang mit der zurück liegenden Ferienzeit oft vom so genannten Sommerloch. Gemeint ist, dass – bedingt durch die Abwesenheit der wichtigen Entscheider – in dieser Zeitspanne meist wenig Spannendes oder Entscheidendes passiert. Für das HAND- WERK IN BREMEN gilt dies nicht. Vor Ihnen liegt die erste Ausgabe nach der Sommerpause, die Redaktion hat für Sie wieder ein buntes Heft zusammengestellt und informiert darüber, was sich im bremischen Handwerk so alles tut. Traditionell nehmen dabei die Berichte der Freisprechungsfeiern einen großen Raum ein, denn der erfolgreiche Nachwuchs für unsere handwerklichen Berufe beendet zum großen Teil im Sommer seine Ausbildung. Nun gibt es aber auch weniger erfolg - reiche Menschen. Einige von ihnen finden keinen geeigneten Ausbildungsplatz. Andere bringen es nicht fertig, regelmäßig die Schule zu besuchen. Es geht mir an dieser Stelle aber nicht darum, zu erklären, warum es in Deutschland so viele junge Menschen ohne Ausbildungsplatz gibt. Auch möchte ich mich hier nicht an der Diskussion beteiligen, ob die Defizite vieler Schüler, die ihnen den Einstieg in ein Lehrverhältnis erschweren, dem fehlerhaften Programm der Bildungspolitiker, den pädagogischen Unzulänglichkeiten im Schul- Handwerk in <strong>Bremen</strong> 9/2008 system oder dem mangelnden Fleiß der Schüler zuzuordnen sind. Um solche jungen Menschen in die Ausbildung zu bekommen, will die Bundesregierung in den kommenden drei Jahren rund 100.000 zusätzliche betriebliche Ausbildungsplätze schaffen. Dabei soll ein finanzieller Ausbildungsbonus den Betrieben einen Anreiz zur Einstellung dieser Menschen geben, der für Altbewerber ohne Schulabschluss, mit Sonderschul - abschluss oder Hauptschulabschluss gezahlt wird. Hier gibt es aber eine ganze Reihe von Kriterien, die unbedingt erfüllt sein müssen, wenn Arbeitgeber die finanzielle Förderung bekommen möchten. Ich selbst bezweifle, dass solche Förderung langfristig der richtige Weg ist. Denn immer wieder wird deutlich, dass viele Schulabgänger nicht das nötige Rüstzeug für eine Ausbildung in einem anspruchsvollen Handwerksberuf mitbringen. Und durch finanzielle Förderung bekommen wir höchstens kurzfristig die Leute von der Straße, aber eben nicht langfristig die pfiffigen Köpfe, die wir so dringend benötigen. Ist es dann richtig, Steuergelder für den Ausbildungsbonus auszugeben, anstatt dieses Geld in eine bessere Ausbildung der jungen Menschen zu investieren? Wir müssen uns im Klaren sein, dass Wirtschaftswachstum das wirkungsvollste Mittel für mehr Beschäftigung, mehr Ausbildung und gegen Armut ist. Armut bedeutet ein geringeres Realeinkommen und damit eine geringere Verfügung über Konsumgüter. Um unsere anwachsende Armut zu beseitigen, muss daher viel und möglichst produktiv gearbeitet werden. Arbeit, durch eine vernünftige Wirtschaftspolitik geschaffen, sorgt für mehr Wohlstand und Ausbildung und ist daher die beste Sozialpolitik. Unser Staat aber behindert mit ständig neuen Gesetzen und immer stärkerer Besteuerung die Wirtschaft. Auch in <strong>Bremen</strong> fristet die Wirtschaftspolitik derzeit ein trauriges Dasein. Speziell für die kleinen und mittleren Unternehmen, die zu einem erheblichen Teil zur Wirtschaftsleistung unseres Landes beitragen, wird nichts durch den Senat getan. Statt diese kleinen und mittleren Betriebe zu fördern, werden sie durch Maßnahmen – wie die Umweltzone mit ihrem umstrittenen und höchst zweifelhaften Nutzen – nur zusätzlich belastet. Das ist nicht <strong>gut</strong> für die wirtschaftlichen Interessen der Bremer. Bestätigt wird diese Ansicht durch die Planungen des Senats. Aktuell hat er sein Konzept zum Ausbau der bremischen Stärken und Kompetenzen vorgelegt. Da ist die Rede davon, dass man künftig die vorhandenen Entwicklungspotentiale optimal nutzen wolle und dass das Strukturkonzept dazu die programmatische Basis bilde. Das Handwerk aber sucht man vergebens in dieser Planung. Ist das ein glücklicher politischer Stil? Vielleicht sollten wir die Politiker deutlicher darauf hinweisen, dass Legislaturperioden und Koalitionen endlich sind, und nach der Wahl immer auch heißt: vor der Wahl. Beim ersten Parlamentarischen Abend der <strong>Handwerkskammer</strong> im Park-Hotel waren sich die meisten Gäste noch darüber einig, dass wir in Deutschland Vorbilder brauchen. Menschen, die anderen Menschen Orientierung geben und Wertvorstellungen vermitteln. Dazu gehören traditionelle Tugenden wie Fleiß, Ehrlichkeit und Pünktlichkeit ebenso wie Fairness, Toleranz und Anstand. Wir Handwerker stehen für diese Werte und wir vermitteln sie täglich an unsere Auszubildenden. Es lässt für mich den Vorbildcharakter vermissen, wenn bremische Politiker Wirtschaftsziele festschreiben, ohne im Vorfeld auch alle Wirtschaftsbereiche einzubinden. Daneben hinterlässt es schon einen schalen Beigeschmack, wenn im gleichen Zuge, in dem die zuständigen Stellen die Vertreter von mehr als 30.000 bremischen Handwerkern übergehen, auch die bisher vom Wirtschaftssenator gestiftete Meistergründungsprämie als Auszeichnung hervorragender Gründungskonzepte abgeschafft wird. Kann es ein falscheres politisches Signal in Richtung Handwerk und des wirtschaftlich tätigen Mittelstandes geben? Herzlichst Ihr Joachim Feldmann Präses der HANDWERKSKAMMER BREMEN 3