24.11.2013 Aufrufe

1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia

1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia

1.Der erste Blick Das war die Tageszeit, zu der ich mir ... - Wikia

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Carlisle blieb stehen und <strong>ich</strong> auch; er wandte s<strong>ich</strong> <strong>mir</strong> <strong>zu</strong> um meinen Ges<strong>ich</strong>tsausdruck <strong>zu</strong><br />

untersuchen.<br />

Aber du wirst n<strong>ich</strong>t wegrennen, o<strong>der</strong>?<br />

Ich senkte meinen Kopf.<br />

Bist du <strong>zu</strong> stolz, Ed<strong>war</strong>d? Es ist keine Schande, wenn –<br />

„Nein, es ist n<strong>ich</strong>t mein Stolz, <strong>der</strong> m<strong>ich</strong> hier hält. N<strong>ich</strong>t jetzt.“<br />

Weißt du n<strong>ich</strong>t, wo du hinsollst?<br />

Ich lachte kurz auf. „Nein, das würde m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t aufhalten, wenn <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> da<strong>zu</strong> bewegen<br />

könnte, <strong>zu</strong> gehen.“<br />

„Wir kommen selbstverständl<strong>ich</strong> mit dir, wenn es das ist, was du brauchst. Du musst es nur<br />

sagen. Ihr seid immer mit uns gezogen ohne euch <strong>zu</strong> beschweren. Sie werden dir das n<strong>ich</strong>t<br />

nachtragen.“<br />

Ich hob eine Augenbraue.<br />

Er lachte. „Ja, Rosalie vielle<strong>ich</strong>t, aber sie schuldet dir was. Abgesehen davon, es ist besser für<br />

uns, jetzt so gehen, wo noch n<strong>ich</strong>ts passiert ist, als <strong>zu</strong> <strong>war</strong>ten bis ein Leben beendet wurde.“ Am Ende<br />

des Satzes <strong>war</strong> sein Humor verflogen.<br />

Ich runzelte <strong>die</strong> Stirn bei seinen Worten.<br />

„Ja,“ stimmte <strong>ich</strong> ihm mit rauer Stimme <strong>zu</strong>.<br />

Aber du wirst n<strong>ich</strong>t gehen?<br />

Ich seufzte. „Ich sollte.“<br />

„Was hält d<strong>ich</strong> hier, Ed<strong>war</strong>d? Ich kann es n<strong>ich</strong>t sehen…“<br />

„Ich weiß n<strong>ich</strong>t, ob <strong>ich</strong> es erklären kann.“ Selbst für m<strong>ich</strong> machte es keinen Sinn.<br />

Er stu<strong>die</strong>rte sehr lange meinen Ges<strong>ich</strong>tsausdruck.<br />

Nein, <strong>ich</strong> v<strong>erste</strong>he es n<strong>ich</strong>t. Aber <strong>ich</strong> respektiere deine Privatsphäre, wenn es dir lieber ist.<br />

„Danke. <strong>Das</strong> ist großzügig von dir, wenn man bedenkt, dass <strong>ich</strong> niemandem Privatsphäre<br />

gebe.“ Mit einer Ausnahme. Ich gab mein bestes um das <strong>zu</strong> än<strong>der</strong>n, o<strong>der</strong> n<strong>ich</strong>t?<br />

Wir haben alle unsere Macken. Er lachte wie<strong>der</strong>. Sollen wir?<br />

Er hatte gerade den Duft einer kleinen Rehherde aufgeschnappt. Es <strong>war</strong> schwer genug<br />

Begeisterung auf<strong>zu</strong>bringen, wenn man bedenkt, dass das Aroma einem n<strong>ich</strong>t gerade das Wasser im<br />

Mund <strong>zu</strong>sammenlaufen ließ. Und jetzt, wo <strong>ich</strong> <strong>die</strong> Erinnerung an den Duft des Mädchens noch frisch<br />

im Kopf hatte, drehte s<strong>ich</strong> <strong>mir</strong> sogar fast <strong>der</strong> Magen um bei dem Geruch.<br />

Ich seufzte. „Na los,“ stimmte <strong>ich</strong> <strong>zu</strong>, obwohl <strong>ich</strong> wusste, dass es kaum helfen würde, wenn<br />

<strong>ich</strong> noch mehr Blut meine Kehle hinunter zwang.<br />

Wir nahmen beide unsere Jagdhaltung an und ließen uns von dem unappetitl<strong>ich</strong>en Duft<br />

vorwärts leiten.<br />

Als wir wie<strong>der</strong> nach Hause kamen, <strong>war</strong> es kälter geworden. Der geschmolzene Schnee <strong>war</strong> gefroren;<br />

es <strong>war</strong> als wäre alles mit einer dünnen Glassch<strong>ich</strong>t überzogen – jede Tannennadel, je<strong>der</strong> Farnwedel,<br />

je<strong>der</strong> Grashalm <strong>war</strong> mit Eis überzogen.<br />

Während Carlisle s<strong>ich</strong> fertig machte für seine Frühschickt im Krankenhaus, blieb <strong>ich</strong> am Fluss<br />

stehen und <strong>war</strong>tete auf den Sonnenaufgang. Ich fühlte m<strong>ich</strong> aufgebläht von dem vielen Blut, dass <strong>ich</strong><br />

getrunken hatte, aber <strong>ich</strong> wusste, dass <strong>ich</strong> keinen Durst verspürte würde wenig helfen, wenn <strong>ich</strong><br />

wie<strong>der</strong> neben dem Mädchen saß.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!