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Late Bloomers Parada 20 Die Kunst, sich die Schuhe zu binden Schweden 2011, R: Lena Koppel D: Sverrir Gudnason, Bosse Östlin, David Gustafsson, Elinore Holmer Start: 20.9. Komödie Alex hält sich für den Größten, doch seine Umgebung ist da anderer Ansicht. Selbst seine Freundin hält den chronischen Jobabbrecher und selbstverliebten Möchtegern-Starschauspieler für einen Voll idioten. Als sie ihn verlässt und auch seine Schauspielkollegen ihm den Rücken zukehren, heuert der am Boden liegende Loser als Betreuer bei einem Behindertenheim in der Provinz an. Bei seiner neuen Arbeit gibt es zwar wieder prompt Konflikte mit dem Arbeitgeber, aber Alex’ Ansatz, den geistig Behinderten mehr Kreativität und Spaß zu gönnen, führt bei den Betreuten zu ungewöhnlichen Erfolgen. Beflügelt meldet Alex seine Truppe bei „Schweden sucht den Superstar“ an. Storytechnisch ist der Feelgood-Film nach Schema F aufgebaut. Als lose Vorlage dient die Geschichte des Glada Hudik-Theaters, dessen behinderte Mitglieder es sogar zu internationalen Auftritten gebracht haben. Einige aktuelle Mitglieder der Theatergruppe spielen jetzt auch im Film mit und verleihen der Geschichte – trotz aller dramaturgischen Konstruiertheit – eine gewisse Authentizität. -ic Late Bloomers F 2011, R: Julie Gavras D: Isabella Rossellini, William Hurt Start: 6.9., Cinenova Komödie Seit 30 Jahren sind Mary und Adam ein glückliches Ehepaar. Die beiden stehen an der Schwelle zum Pensionsalter, die Kinder haben die Wohnung bereits verlassen. Als Mary plötzlich Probleme mit dem Gedächtnis bekommt, fürchtet sie, in eine Demenz zu schliddern. Vorsorglich beginnt sie damit, ihre Londoner Wohnung altengerecht umzugestalten. Sehr zum Ärger von Adam, der das Alter lieber mit betont jugendlichen Vorhaben in seine Schranken verweisen will. Die Herausforderung Alter scheint das bislang gut funktionierende Paar in eine echte Beziehungskrise zu manövrieren. Eher angestaubt als amüsant behandelt die reichlich oberflächliche Komödie das Thema von Beziehungen im Alter. Dabei verfügte die Filmemacherin mit ihren beiden Hauptdarstellern Isabella Rossellini und William Hurt über zwei veritable Schauspielgrößen, die aber in diesen unausgereiften und teilweise unglaubwürdigen Rollen nie ihr Potenzial zeigen können. -nr Parada Serbien/Kroatien/Mazedonien/Slowenien 2012, R: Srdjan Dragojeviæ D: Nikola Kojo, Hristina Popovi, Goran Jevtiæ, Miloš Samolov Start: 13.9., Filmpalette Tragikomödie Seiner Verlobten Pearl kann der halbseidene Geschäftsmann Limun einfach keinen Wunsch abschlagen. Die aufgedonnerte Dame träumt von einer extravaganten Hochzeit, und die kann ihr nur Mirko liefern. Der Matchmaker ist eigentlich Theaterregisseur, kann aber als bekennender Homosexueller auf Belgrads Bühnen keine Stücke inszenieren. Um das homophobe Klima in der serbischen Metropole zu ändern, plant Mirko mitsamt seinem Lebensgefährten und einem unerschrockenen Grüppchen Gleichgesinnter eine Gay-Parade durch die Innenstadt. Angesichts ständiger rechtsradikaler Übergriffe ein echtes Himmelfahrtskommando. Da kommt Limun ins Spiel, der von Pearl unmissverständlich dazu aufgefordert wird, mit den Leuten seiner Sicherheitsfirma die Parade zu schützen. Limun, selbst ein Macho reinsten Wassers, muss sich dem Willen von Pearl beugen, sogar als seine Leute, Ex-Kriminelle und Kriegs teilnehmer wie er selbst, ihm die Gefolgschaft versagen. Mit den beiden Schwulen im Gefolge reist er quer durch Ex-Jugoslawien, um ausgerechnet bei seinen alten Gegnern neue Gefährten für die heikle Aufgabe zu finden. Getreu dem Motto, dass man manch tragischem Thema nur mit den Mitteln der Komödie begegnen kann, inszeniert der serbische Regisseur eine knallbunte Balkan-Burlesque, bei der u.a. der Westernklassiker „Die glorreichen Sieben“ Pate stand. Seine Versöhnungstour durch den Balkan wird zur aberwitzigen Utopie. Gerade hatte man sich an das überdrehte Szenario voller schräger Typen und deftiger Gags gewöhnt, da holt der Film den Zuschauer im dramatischen Finale wieder auf den Boden der traurigen Tatsachen zurück. Bis die Regenbogenflagge auch auf dem Balkan gehisst werden kann, das macht der Film deutlich, bedarf es noch einiger Wunder. -nr Paranorman USA 2012, R: Sam Fell, Chris Butler Start: 23.8., Cinedom Trickfilm Der Schüler Norman gilt in der neuenglischen Kleinstadt Blithe Hollow als Außenseiter. Selbst in seiner Familie hat der stille Junge einen schweren Stand, denn Norman ist nicht nur ein großer Horror-Fan, sondern kann auch noch all die Toten sehen und sprechen, die, ohne Ruhe gefunden zu haben, auf der Erde wandeln. Als sich kurz vor dem 300. Jubiläumstag einer legendären Hexen-Hinrichtung die Anzeichen für eine Rückkehr der Hexe mehren, findet Norman kein Gehör, sondern wird nur noch mehr gemobbt. Bis sich plötzlich die Gräber der Pilgerväter öffnen, die damals die angebliche Hexe gerichtet hatten, und die Untoten als Zombies die Stadt heimsuchen. Jetzt ist es an Norman, dank seiner Gabe und seines Mutes die Stadt vor dem Untergang zu retten. Der zweite Film der „Coraline“-Macher besticht durch viele schwarzhumorige Einfälle und eine meisterliche Stop-Mo tion-Technik in 3-D. Dabei behält der im schaurig-schönen Look gehaltene Film immer seine Botschaft im Blick, die Toleranz und Verständigung propagiert. So geht trotz einiger Schreckens-Szenen die Freigabe ab 6 Jahren in Ordnung, denn sowohl Kinder wie Erwachsene dürften an der dramatischen und
Sound of Heimat – Deutschland singt PROGRAMM SEPTEMBER | 2012 komischen Gruftie-Geschichte ihren Spaß haben. -ic Revision D 2011, R: Philip Scheffner Start: 13.9., Filmpalette Doku Am 29. Juni 1992 entdeckten zwei Mähdrescherfahrer in einem Gerstenfeld in Mecklenburg-Vorpommern die Leichen der beiden Rumänen Grigore Velcu und Eudache Calderar. Die Suche nach den Tätern führte zu einer Gruppe von Jägern, die im Morgengrauen auf Wildschweinjagd waren. Zu einem Prozess kam es aber erst drei Jahre später. Belangt wurden die Jäger nie, denn eine Verurteilung war aufgrund der zahlreichen Ermittlungspannen nicht möglich. 2002 wurde das Verfahren endgültig eingestellt. Während der gesamten Dauer hielt man es vonseiten der deutschen Behörden nicht für nötig, die Angehörigen der Opfer über den Prozess zu informieren. Philip Scheffner greift mit seinem Film das Verfahren wieder auf. Er gibt mit dem Besuch bei den Angehörigen in Rumänien den Opfern eine Stimme und beleuchtet das politische und gesellschaftliche Klima, das damals im Osten Deutschlands herrschte. Zu einer Zeit, als in Rostock der Mob Jagd auf Asylbewerber machte, sorgte der Unfalltod zweier illegal eingereister Rumänen nicht für so große Empörung, dass mit Nachdruck die Täter zu Rechenschaft gezogen wurden. So interessant und exemplarisch der Fall sich darstellt, den Scheffner hier wieder aufrollt, so problematisch ist seine Herangehensweise, die viel zu verdrechselt und verklausuliert die Fakten auffächert. Die Experimentierwut seines filmischen Puzzles, die auch auf der Tonebene seltsame Blüten treibt, schafft zuweilen mehr Verwirrung als Klarheit. -nr Sound of Heimat – Deutschland singt D 2012, R: Arne Birkenstock, Jan Tengeler Start: 27.9., Residenz Doku Der schottisch-neuseeländische Musiker Hayden Chisholm lebt schon eine Weile in Deutschland und hat in seinem Alltag als Musiker des Öfteren das ambivalente Verhältnis der Deutschen zu ihrer eigenen Volksmusik und dem Heimatbegriff hautnah erlebt. Um der Sache auf den Grund zu gehen, begibt sich Hayden Chisholm auf eine Entdeckungsreise durch die Republik. Er singt mit den Kölner Kneipengästen des „Singenden Holunders“, besucht einen Jodelkurs im Allgäu und erlebt fränkische Volksmusik von ihrer unangepassten, ursprünglichen Sorte. Tradition und Moderne finden auch bei den Musikern um die junge Sängerin Bobo in Sachsen-Anhalt ihren Widerhall, wenn diese Lieder der Romantik experimentell interpretiert. Von Heimattümelei und biederer deutscher Gemütlichkeit sind diese Volksmusikfreunde weit entfernt. Bei seiner Station im ehemaligen KZ Buchenwald wird deutlich, warum viele Deutsche lange Zeit Vorbehalte und Aversionen gegen ihre eigenen musikalischen Wurzeln hatten. Die Instrumentalisierung und die Pervertierung vieler Volkslieder durch die Nazis liegen als dunkler Schatten auf dem deutschen Liedgut. Von Flensburg über Klingenthal bis nach Süddeutschland führt das musikalische Roadmovie, das durch den Blick eines Außenstehenden dem Zuschauer neue Zugänge zu dem Thema eröffnet. -ic Step up: Miami Heat USA 2012, R: Scott Speer D: Ryan Guzman, Kathryn McCormick, Adam G. Sevani Start: 30.8., Cinedom Tanzfilm Die junge Tänzerin Emily zieht gemeinsam mit ihrem Vater für einige Monate nach Miami. Während der Hotelier und Baulöwe dort ein historisches Hafenviertel in eine Luxuswohn- und Geschäftsanlage verwandeln möchte, trainiert die junge Tänzerin für die Aufnahmeprüfung in eine Profitruppe. Auf den Straßen der Stadt verliebt sie sich in den jungen Tänzer Sean, der als Mitglied der Tanzgruppe „The Mob“ mit spektakulären Flashmobs auf sich aufmerksam macht. Ziel der Gruppe ist es, mit einem der Videos ihrer Flashmobs die magische Grenze von 10 Millionen Klicks im Internet zu erreichen. Dann würden den Tänzern lukrative Prämien und Werbedeals winken. Als sich die Lage um das Viertel zuspitzt und neben den VOM DACH DIREKT AUFS OHR <strong>Zum</strong> Ende des Sommer wird’s im Rheinauhafen noch mal richtig heiß: Am zweiten September-Wochenende präsentiert „Rheinlesen“ zum vierten Mal Literatur und Autoren aus Köln – vor der beeindruckenden Kulisse der Kranhäuser. Zeitgleich startet mit Crime Cologne ein neues Literaturformat: 60 Autoren werden auf einem Krimi- Schiff, im Sport & Olympia Museum und an weiteren innerstädtischen Orten lesen. Absolutes Highlight ist am 8. September das von Sennheiser präsentierte Erdmöbel Silent Kranhaus Konzert. Die bekannte Kölner Band wird in 60 Meter Höhe auf dem Dach von Kranhaus 1 ein Rooftop-Konzert spielen, das für etwa 450 Zuhörer am Boden via Kopfhörer und Plasma-Bildschirmen übertragen wird. Karten für das einzigartige Konzert gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen. Mit dem Cirque Bouffon, dem DKV-Brückenlauf, dem Run of Colours und vielen Kultur- und Genussangeboten wird das Programm im September abgerundet. Hier eine Auswahl des Programms: 01 SA WEIN UND SCHOKOLADE Uhrzeit: 18.30–21.00 Uhr Ort: Schokoladenmuseum ERÖFFNUNG PLAYBOY BUNNY CLUB Ort: Playboy Club Cologne, Im Zollhafen 2–4 04 BARILLA READY MEAL TOUR 2012 DI Uhrzeit: Ort: 12–15Uhr Harry-Blum-Platz 08 SA LESUNG ZUM BUCH „FRAUEN IM KÖLNER RHEINAUHAFEN“ Uhrzeit: 16.30–17.30 Uhr Ort: Historisches Hafenamt, Harry-Blum-Platz MIT ALLEN SINNEN Uhrzeit: 14 Uhr Ort: Schokoladenmuseum ERDMÖBEL SILENT KRANHAUS KONZERT Von Sennheiser präsentiert Uhrzeit: 20–22 Uhr Ort: Kranhaus 1 TIPP! 32. DKV-BRÜCKENLAUF Uhrzeit: 10–13 Uhr Ort: Deutsches Sport & Olympia Museum 12 MI KINDERLIEDERMACHER DANIEL KALLAUCH Uhrzeit: 17–19 Uhr Ort: Arche Noah im Rheinauhafen 14 SCHOKOLADE & FREUNDE FR Uhrzeit: Ort: 17.30 Uhr Schokoladenmuseum 15 RUN OF COLOURS SA Uhrzeit: Ort: ab 12 Uhr Harry-Blum-Platz 16 LIFESTYLE-MARKT SO Uhrzeit: 11–18 Uhr Ort: Elisabeth-Treskow-Platz BIER & SCHOKOLADE Uhrzeit: 18.30 Uhr Ort: Schokoladenmuseum 22 WEIN UND SCHOKOLADE SA Uhrzeit: Ort: 18.30–21.00 Uhr Schokoladenmuseum 29 YOGA UND ZEN-MEDITATION SA Uhrzeit: 17–21 Uhr Ort: ginger up Das komplette Programm gibt es auf www.rheinauhafen-koeln.de KULTUR | GENUSS | SPORT MEHRTÄGIGE VERANSTALTUNGEN DEUTSCHES SPORT & OLYMPIA MUSEUM Olympische Dimension - 3-D-Fotoausstellung 27.7.–23.9.2012 KUNSTHAUS RHENANIA Kunstfestival Strom 30.8.–02.9.2012 Abe Frajndlich Ausstellung 8.9.–23.9.2012 Offene Ateliers 29.9.–30.9.2012 5 ORTE Thomas Bortfeldt – Bilder Ausstellung 28.9.–14.10.2012 GALERIE HEINZ HOLTMANN Selected Prints – Joseph Beuys, Sigmar Polke, Dieter Roth u. a. 15.7.–4.9.2012 RHEINLESEN 2012 Literatur aus Köln – Verlage, Autoren, Lesungen 7.9.–9.9.2012 SEGWAY-POINT KÖLN Geführte Segway-Touren Termine täglich nach Vereinbarung DIE ARCHE NOAH Dauerausstellung noch bis zum 23.9.2012 SION SOMMERKINO täglich wechselndes Programm CIRQUE BOUFFON Artistik, Theater, Musik, Humor 15.8.–16.9.2012 Ort: Schokoladenmuseum Mit freundlicher Unterstützung der Kölner Illustrierten
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