27.11.2013 Aufrufe

RCKSTR

Die Vergabe des „Fuck You, You Fuckin' Fuck“- Awards ist jeweils eines der Highlights im RCKSTRJahr. Und wie immer, wenn's ums Nominieren der zehn nervigsten Schweizer geht, sitzen wir verzweifelt um unseren Loungetisch herum und wissen einfach nicht, wie weiter. Denn in 365 Tagen gehen uns dermassen viele Landsleute auf den Senkel, dass es schier unmöglich scheint, darunter die zehn schlimmsten Nervbratzen auszumachen. Hier ein paar Namen, die den Sprung in die Top 10 nicht geschafft haben:

Die Vergabe des „Fuck You, You Fuckin' Fuck“-
Awards ist jeweils eines der Highlights im RCKSTRJahr.
Und wie immer, wenn's ums Nominieren der
zehn nervigsten Schweizer geht, sitzen wir
verzweifelt um unseren Loungetisch herum und
wissen einfach nicht, wie weiter. Denn in 365
Tagen gehen uns dermassen viele Landsleute
auf den Senkel, dass es schier unmöglich scheint,
darunter die zehn schlimmsten Nervbratzen auszumachen. Hier ein paar
Namen, die den Sprung in die Top 10 nicht geschafft haben:

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T H E S T A R S A N D H Y P E S M A G A Z I N E<br />

#<br />

107<br />

rockstar.ch<br />

„Thor: The Dark World“<br />

Warum der Donnergott ohne seinen<br />

Halbbruder nicht der Hammer ist<br />

Wählen Sie den<br />

nervigsten Schweizer<br />

des Jahres!<br />

Lorde<br />

Mit 17 zum Weltstar<br />

Ellen Page nackt!<br />

Dank „Beyond: Two Souls“<br />

Lederjacken!<br />

· an Covergirl Notonix<br />

· an den Acts des Reeperbahn Festival<br />

· an Jake Bugg<br />

Dazu warm anziehen für:<br />

Placebo • Gesaffelstein • Swim Deep • China • Ebony Bones!<br />

Grösste Schweizer Zeitschrift für Musik und Popkultur.<br />

NOVEMBER 2013 10. Jahrgang CHF 5.00 EUR 3.50


-<br />

-<br />

NO MUSIC<br />

PLANET<br />

NO PART<br />

Y<br />

DIE<br />

GRÜNE<br />

NOTE<br />

O<br />

N<br />

62


........................<br />

Hit That Shit<br />

Hot Dates ....04<br />

News, Gossip, Zeugs ....08<br />

Iss was mit:<br />

Ebony Bones! ....10<br />

30 Jahre G-Shock ...11<br />

<strong>RCKSTR</strong> feiert sich duch:<br />

Swansea mit Soda ....12<br />

........................<br />

Thema<br />

„Fuck You”-Award 2013<br />

Die Nominierten ....14<br />

Reeperbahn Festival ....44<br />

Covergirl: Notonix ....28<br />

........................<br />

Rockstars<br />

Lorde ....18<br />

Placebo ...20<br />

Swim Deep ....22<br />

Frischfleisch ....23<br />

........................<br />

Style<br />

Took The Look ....24<br />

Trend November ....25<br />

Nachsitzen! ....25<br />

Shopping ...26<br />

........................<br />

Reviews<br />

Neue Alben ....32<br />

Neue EPs ....36<br />

Charts ....36<br />

Die Harte Doppelseite ....38<br />

........................<br />

Roots<br />

Legend: Paul Simon ....40<br />

Re-Issues ....42<br />

........................<br />

Arts<br />

Kurzfilmtage Winterthur ...48<br />

........................<br />

Movies<br />

Thor: The Dark World ....50<br />

Kurz-Reviews ....51<br />

The Fifth Estate ...52<br />

Heimkino ....52<br />

........................<br />

Games<br />

Battlefield 4 ....54<br />

Kurz-Reviews ....55<br />

Assassin’s Creed IV ...56<br />

Beyond: Two Souls ....57<br />

........................<br />

Hardware<br />

Karren ....58<br />

........................<br />

Ausgehen<br />

Gig-Previews ....60<br />

Yuksek ....61<br />

Party-Previews ....61<br />

Kalender ....62<br />

Rückspiegel ....65<br />

........................<br />

Lockvogel ....37<br />

Member ....66<br />

Impressum ....66<br />

........................<br />

Hallo Leser<br />

Die Vergabe des „Fuck You, You Fuckin' Fuck“-<br />

Awards ist jeweils eines der Highlights im <strong>RCKSTR</strong>-<br />

Jahr. Und wie immer, wenn's ums Nominieren der<br />

zehn nervigsten Schweizer geht, sitzen wir<br />

verzweifelt um unseren Loungetisch herum und<br />

wissen einfach nicht, wie weiter. Denn in 365<br />

Tagen gehen uns dermassen viele Landsleute<br />

auf den Senkel, dass es schier unmöglich scheint,<br />

darunter die zehn schlimmsten Nervbratzen auszumachen. Hier ein paar<br />

Namen, die den Sprung in die Top 10 nicht geschafft haben:<br />

· Rachele Sarcione, Kandidatin im ersten 3+-„Bachelor“: Schied schlussendlich<br />

aus, weil wir schon den neuen Bachelor nominieren wollten. Dafür<br />

thematisieren wir nun ihr Gebrüst auf der nächsten übernächsten Seite.<br />

· Maxim Schweiz: Jennifer Ann „Miss Schweiz 2001“ Gerber ist die<br />

„heisseste Frau des Landes“?!<br />

· Mr. Pink: Der DJ wollte seine Versicherung betrügen, indem er sich seine<br />

pinke Karre absichtlich stehlen liess und verpasste wegen der darauffolgenden<br />

Verhaftung beinahe seine eigene Hochzeit.<br />

· Die Callboy-Zwillinge Renato und Mailo: An diese Typen wenden sich<br />

sexuell unzufriedene Ehefrauen? Jesses, wie müssen dann die Gatten dieser<br />

Freierinnen aussehen?!<br />

· Die Macher des Bauernkalenders: Die Hälfte der Fotos im neuen<br />

Bauernkalender zeigen griechische Models statt Schweizer Landwirte, was<br />

soll der Scheiss?<br />

Doch manchmal reicht es eben nicht, sich kacke aufzuführen, um für den<br />

FYYFFA nominiert zu werden. Manchmal muss man ein grosses<br />

Arschloch sein und/oder was richtig Beschissenes getan haben. Wem<br />

das dieses Jahr gelungen ist, steht auf Seite 14 dieser Ausgabe.<br />

Schimun Krausz,<br />

Chefredaktor<br />

1 / 28<br />

Grösste Musik- und Popkulturzeitschrift der Schweiz.<br />

Cover:<br />

Ausgabe #<br />

Model: Notonix<br />

facebook.com/Notonix<br />

notonic.tumblr.com<br />

twitter.com/NotonixOfficial<br />

Fotograf: Jason Perkins<br />

jasonperkinsphotography.co.uk<br />

107November 2013<br />

FYYFFA 2013<br />

Ist Gülsha Adilji<br />

von joiz die<br />

nervigste<br />

Schweizerin<br />

des Jahres?<br />

14<br />

INHALT<br />

„David Guetta und One<br />

Direction verursachen Ohrenkrebs“,<br />

findet Ebony Bones!<br />

Schön talentiert: Lorde.<br />

Gesaffelstein wirbelt mit<br />

seinem Debütalbum ordentlich<br />

Technostaub auf.<br />

„Thor: The Dark World“:<br />

No Loki, no likey?<br />

Moritz Bleibtreu spricht in<br />

und über „Battlefield 4“.<br />

Das beste Piraten-Videospiel<br />

aller Zeiten.<br />

10<br />

18<br />

32<br />

50<br />

54<br />

56<br />

#<br />

Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe 107 <strong>RCKSTR</strong> MAG. 03


INTRO<br />

presented<br />

HOT<br />

D A T E S<br />

11.11. Volkshaus (Zürich)<br />

Airbourne<br />

Zwei Bierdosen hat Frontmähne Joel<br />

O'Keeffe am diesjährigen Greenfield<br />

Festival an seinem Schädel aufgeschlagen.<br />

Wer wissen will, ob er das an<br />

Clubshows ebenfalls macht – oder sich<br />

unter Dach kultivierter aufführt und z.B.<br />

einfach Wein-Tetra-Paks aufreisst –,<br />

verpasst die Volkshaus-Show in Zürich<br />

auf keinen Fall. Wer auf echten Hard-<br />

Rock mit nackten Oberkörpern und<br />

schwitzenden Mannskerlen steht, sowieso<br />

nicht. Zur Vorbereitung unbedingt die<br />

aktuelle Platte „Black Dog Barking“ auf<br />

Stufe elf hören. (shy)<br />

Wir verlosen<br />

für alle hier aufgeführten<br />

Konzerte 3x2 Tickets!<br />

Wer gewinnen will, schickt uns eine Mail mit<br />

seinem vollen Namen und passendem Betreff<br />

an win@rockstar.ch:<br />

The Naked And Famous: NKDFMSTR<br />

Trentemøller (nur Zürich): TRNTSTR<br />

The Lumineers: LMNRSTR<br />

White Lies: WHTLSTR<br />

Airbourne: RBRNSTR<br />

13.11. Les Docks (Lausanne), 15.11. Volkshaus (Zürich)<br />

Trentemøller<br />

Trentemøller kommt zurück: Mitte November haben Sie die<br />

Möglichkeit, in Lausanne oder Zürich ver-Herbstlicht zu werden. Gut,<br />

so lange ist es nicht her, seit der dänische Düster-DJ bei uns war,<br />

doch genau dies sollte der Grund für die Vorfreude sein; denn der<br />

Auftritt am Zürich Openair setzte passend zum neuen Album „Lost“<br />

den (hohen) Massstab des Rückkehrers. Bei Unsicherheiten<br />

diesbezüglich ist aber noch genug Zeit, um sich nochmals in Ruhe die<br />

das zugehörige LP-Review in unserer Oktober-Ausgabe einzuprägen,<br />

denn auch zehn Jahre nach dem noch sehr elektronischen Debüt<br />

hat's der Anders Trentemøller nach wie vor voll drauf. (arse)<br />

15.11. KINSKI<br />

(Zürich)<br />

LOUD!<br />

Die verzerrten<br />

Gitarren sind nicht<br />

nur zurück, sie sind<br />

gekommen, um zu<br />

bleiben. Nach dem<br />

erfolgreichen Einstand<br />

im Oktober<br />

poltert die Party<br />

Mitte November erneut<br />

durchs KINSKI<br />

und diesmal stellen<br />

die DJs G.A.S.,<br />

LaRocka, Little<br />

Rascals und Hell-<br />

Child den Rock-<br />

Punk-Alternative-<br />

Metal-only-Soundtrack.<br />

11.11. Komplex 457 (Zürich)<br />

The Naked And<br />

Famous<br />

Die grösste Herausforderung beim<br />

neuen, zweiten Album „In Rolling<br />

Waves“ habe darin bestanden, die<br />

Songs mit zwei Armen und zwei<br />

Beinen live spielen zu können, sagte<br />

uns Sängerin Alisa Xayalith im<br />

Interview in unserer September-<br />

Ausgabe. Auf der Bühne des<br />

Komplex 457 sollten The Naked And<br />

Famous genug Platz haben, um alles<br />

nötige Equipment aufzustellen,<br />

damit ihr Synthpop in echt<br />

mindestens so episch klingt wie auf<br />

Platte. (shy)<br />

04 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe<br />

2.12. Komplex 457 (Zürich)<br />

The Lumineers<br />

Nachdem The Lumineers 2012 mit ihrer<br />

Single „Hey Ho“ europaweit Erfolge<br />

feierten und bei Konzerten im Komplex<br />

457 sowie am OpenAir St. Gallen und<br />

dem Montreux Jazz Festival sämtliche<br />

Herzen höher schlagen liessen,<br />

wünschten wir uns, dass das Trio aus<br />

Denver sobald wie möglich den Weg<br />

zurück in unsere Breitengrade finden<br />

möge. Und siehe da: Die Americana-<br />

Folker kehren Anfang Dezember zurück<br />

in den Zürcher Komplex, wo sie letztes<br />

Mal übrigens einige Songs unplugged<br />

inmitten des Publikums spielten – wir<br />

kreuzen die Finger, dass sie's diesmal<br />

wieder tun. (bibi/shy)<br />

15.11. Komplex 457 (Zürich)<br />

White Lies<br />

Frontmann Harry McVeigh mag an Zürich<br />

besonders, dass mitten in der Stadt ein See liegt,<br />

in dem man sogar baden kann. Vielleicht wär<br />

das Mitte November ein bisschen gar frisch, aber<br />

nach einer Show der White Lies tut eine<br />

Abkühlung meist gut; denn der Postpunk der<br />

drei Londoner ist trotz all der düsteren<br />

Melancholie beispiellos packend und tanzbar –<br />

auf dem dritten Album „Big TV“ zwar nicht mehr<br />

so unmittelbar wie beim 2009er Debüt, aber die<br />

Platten, welche erst ein wenig ins Ohr wachsen<br />

müssen, sind am Ende ja bekanntlich die besten.<br />

(shy)


6.12. KINSKI (Zürich)<br />

BÜSI<br />

7.12. Plaza (Zürich<br />

Wir spielen Rihanna, Capital<br />

Cities, den „Ghostbusters“-<br />

Song, Two Door Cinema<br />

Club, Jessie J,<br />

Yuksek und<br />

Stromae – ob Independent<br />

oder Mainstream,<br />

spielt keine<br />

Rolle. Hauptsache,<br />

der Clubbesuch macht mal<br />

wieder so richtig Spass.<br />

Kosmos Klub<br />

Partys<br />

Im Saal unten feiert<br />

die Sausenreihe<br />

Glitter Gwitter ihr<br />

Dreijähriges (jesses,<br />

wie die Zeit vergeht),<br />

während wir<br />

oben im Kosmos Klub – wo der Boden aus<br />

blinkenden Lichtern besteht und rauchen<br />

erlaubt ist – sexy Indie-Dance von den<br />

Plattentellern (oder eher MacBook-Soundkarten)<br />

lassen.<br />

9.11. Exil (Zürich)<br />

W.A.R! – We<br />

Are Rockstars!<br />

Platz eins in den australischen Charts! Mit seinem<br />

Debütalbum „Universus“ hat sich der Down-Under-<br />

Deckschredder Karl Thomas aka ShockOne (Bild)<br />

sein eigenes Denkmal geschaffen. Daran gebastelt<br />

wurde allerdings schon lange davor: Angefangen mit<br />

der Band Xygen – zusammen mit Rob Swire und<br />

Gareth McGrillen von Pendulum und Knife Party –, hat<br />

sich ShockOne spätestens mit dem Überhit „Polygon“<br />

auf den Radar sämtlicher D'n'B-Feiernasen gebeamt;<br />

dazu kommen Remixes für Netsky und The Aston<br />

Shuffle sowie gemeinsame Tracks mit Metrik und<br />

Phetsta.<br />

Unterstützt wird der Australier an der<br />

W.A.R! von New-Bass-Order-Sensei<br />

Dubnium, KILLER-Labelgründer<br />

Disco D, Project-Riot-Rabauke<br />

Frontline und W.A.R!-Initiant<br />

Himself.<br />

► Tickets: exil.cl<br />

► rockstar.ch<br />

INTRO<br />

ABSOLUTE<br />

TOUGHNESS<br />

100<br />

95<br />

75<br />

25<br />

5<br />

0<br />

WWW.CASIO-WATCH.CH


HIT<br />

THAT SHIT<br />

Wotsch ufs<br />

Cover?<br />

Zum Release der PlayStation 4<br />

am 29. November gestalten<br />

wir das Cover plus eine Fotostrecke<br />

im Innern unserer<br />

nächsten Ausgabe ganz im<br />

Look von Sonys neuem<br />

Konsolen-Flaggschiff und<br />

dafür brauchen wir Sie da<br />

draussen: Sind Sie weiblich<br />

und wollen unbedingt auf<br />

und ins <strong>RCKSTR</strong> Magazine<br />

oder kennen Sie eine<br />

weibliche Person, die Sie<br />

unbedingt auf und im <strong>RCKSTR</strong><br />

Magazine sehen wollen?<br />

Dann ab auf folgende<br />

Website und bei unserem<br />

PlayStation-4-Cover-<br />

Casting anmelden:<br />

►rckstr.sonyplaystation.ch<br />

23.11. Festhalle (Bern)<br />

Vans Warped Tour<br />

Die grösste Hardcore-(Pop-)-Punk-Metal-Rawk-Sommerparty des Jahres kommt zum ersten Mal überhaupt<br />

in die Schweiz. Nur halt nicht im Sommer, weil sie dann durch die USA tingelte. Und halt nicht<br />

mit denselben Szenengrössen wie in Amerika. Und halt alles ein paar Nummern kleiner. Aber 1. spielt<br />

das keine Rolle, denn es ist nur schon geil, dass die Tour endlich auch mal bei uns<br />

stattfindet und 2. wenn sie hier ein voller Erfolg wird, kehrt sie nächstes Jahr<br />

mit Sicherheit zurück und zwar dicker, fetter, abgefahrener. (shy)<br />

► alle Infos unter vanswarpedtour.ch<br />

Die Bands<br />

Zwar stehen Flogging Molly zuoberst auf dem<br />

Line-up, wir freuen uns aber vor allem auf den<br />

Moshpit bei Enter Shikari (Bild). Ebenfalls<br />

unverpassbar sind Parkway Drive, Yellowcard<br />

und We Came As Romans. Und gehen Sie Blood<br />

Command schauen, die Norweger haben nicht nur<br />

einen tollen 80s-Action-Flick-Bandnamen, sondern<br />

sind auch ein Geheimtipp von uns. Wer alles spielt,<br />

steht auf der Website. Wann wer spielt, erfahren<br />

Sie Warped-Tour-üblich erst am Veranstaltungstag,<br />

der um 12 Uhr beginnt und bis 23 Uhr dauert.<br />

Wir verlosen<br />

3x2 Tickets!<br />

Wer gewinnen will,<br />

schickt uns eine Mail mit<br />

seinem vollen Namen und<br />

Betreff WRPDSTR an<br />

win@rockstar.ch.<br />

Das Drumherum<br />

Auf den drei Bühnen läuft zwar genug, damit<br />

Sie den ganzen Tag was zu tun und moshen<br />

haben, daneben gibt's in der Berner Festhalle<br />

aber noch viel mehr zu sehen: Zeigen Sie auf<br />

der Skateramp, dass Sie mehr drauf haben als<br />

unser Covergirl Notonix (siehe weiter hinten<br />

im Heft) und besuchen Sie den Markt, wo Sie<br />

Merch jeder auftretenden Band und<br />

Produkte vieler Szenebrands kaufen<br />

können. Autogrammjäger freuen sich zudem<br />

auf die Signierstunden der Acts.<br />

<strong>RCKSTR</strong> Newsletter:<br />

Jede Woche Tickets und heisse Gadgets zu gewinnen.<br />

Jetzt anmelden!<br />

rockstar.ch<br />

06 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe


- Dick Fosbury, Olympiasieger im Hochsprung 1968 -<br />

«Hab den Mut,<br />

Dinge anders zu machen.»<br />

100<br />

95<br />

75<br />

25<br />

5<br />

zoo}-zoo}<br />

DER NEUE MAZDA3.<br />

Mexiko, 1968: Alle sprangen beim Hochsprung – wie üblich – vorwärts über die Latte. Nur Dick Fosbury<br />

entwickelte seine eigene Technik, sprang rückwärts und wurde Olympiasieger. Mit dieser Einstellung – Dinge<br />

anders machen, um sie besser zu machen – haben wir die SKYACTIV Technologie entwickelt. Diese kommt im<br />

Mazda3 beispielsweise als SKYACTIV-D 150 Dieselmotor zum Einsatz und bietet bei einem Verbrauch ab nur 4,1 l pro<br />

100 km* beeindruckende 150 PS (110 kW), begeisternde 380 Nm und puren Fahrspass. Der weltweit erste serienmässige<br />

Motor mit einem Verdichtungsverhältnis von 14:1.<br />

MAZDA. LEIDENSCHAFTLICH ANDERS.<br />

0<br />

*Neuer Mazda3 SKYACTIV-D 150 MT: Energieeffizienz-Kategorie A — C, Verbrauch gemischt 4,1 — 5,8 l/100 km, CO 2<br />

-Emissionen 107 — 135 g/km. Durchschnitt<br />

aller verkauften Neuwagen 153 g CO 2<br />

/km.<br />

www.mazda3.ch


HIT<br />

THAT<br />

SHIT<br />

SIEGERTIGER SAGT:<br />

„Ich bin der<br />

Grund, warum<br />

Katy Perry<br />

so laut<br />

‚roar't.“<br />

Stöhnen und<br />

spannen<br />

Die grösste Schweizer Erotikmesse Extasia<br />

findet dieses Jahr vom 29.11.–1.12. in der<br />

Basler St. Jakob-Arena statt. Zum Zehnjährigen<br />

kommen Beischlaf-Altmeisterinnen<br />

wie Dolly Buster und Vivian Schmitt, ein<br />

sympathischer Typ namens Mr. Big Fat Dick<br />

und der junge tschechische Sonnenschein<br />

Little Caprice (Bild) vorbei.<br />

Wir können Ende November leider<br />

nicht, da wir Heftabschluss haben.<br />

Schicken Sie uns dafür ein paar Bilder<br />

von der Messe? Wär allerliebst.<br />

► extasia.ch<br />

8-Bit-Gepäck<br />

Der Travel Boy ist ein<br />

Rollkoffer im Game-Boy-Look,<br />

der ganz ohne Batterien<br />

auskommt und bei dem auch<br />

nicht ständig der Kontrast<br />

korrigiert werden muss.<br />

Falls er mal nicht<br />

funktionieren sollte, hilft<br />

oben reinblasen jedoch<br />

wahrscheinlich nichts.<br />

► jetzt erhältlich für ca.<br />

CHF 63.— unter thinkgeek.com<br />

Maus vs. Bieber<br />

Als bekannt wurde, dass Justin Bieber in einem<br />

südkoreanischen Club bei DJ Michael Woods<br />

oben ohne nach Hip-Hop-Tracks verlangte,<br />

twitterte deadmau5: „Dear @justinbieber, would<br />

you please grow the fuck up already? In the<br />

meantime, put a shirt on, and stay away from<br />

nightclubs.“<br />

Recht hat er. Wir stürmen ja auch nicht<br />

die Bühne und bitten Biebs darum,<br />

weniger beschissene Musik zu spielen.<br />

Obwohl, sollten wir eigentlich.<br />

CH-<br />

Beer-Pong-Elite<br />

Am 15. und 16. November finden im<br />

Zürcher X-TRA die vierten Schweizer<br />

Meisterschaften im Beer Pong statt.<br />

Die Team-Anmeldefrist ist zwar<br />

abgelaufen, aber hingehen,<br />

mitfiebern und abstürzen<br />

können Sie trotzdem.<br />

► ssobp.ch<br />

08 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe


....................................................................................................<br />

THE QUEST<br />

INTRO<br />

FOR CHEST<br />

Grave-Gold-Digger<br />

Das Wirtschaftsmagazin Forbes hat ermittelt, dass<br />

Michael Jackson momentan 160 Millionen US-<br />

Dollar pro Jahr macht – dreimal so viel wie der am<br />

zweithöchsten verdienende Elvis Presley.<br />

Das ist nicht „Bad“ und es wär ein „Smooth<br />

Criminal“, ihm dieses Geld aus den toten<br />

Händen zu reissen, weil dann könnten wir<br />

dem „Man In The Mirror“ nicht mehr in die<br />

Augen schauen. HAHAHAHAHA, we so clever.<br />

Ryan Reynolds ist<br />

zum Kotzen<br />

Grinsebacke Ryan Reynolds und Ehefrau<br />

Blake Lively bekamen in einem Flugzeug<br />

Erbrochenes von einer Passagierin ab, die<br />

„zu viel Wein getrunken hatte“.<br />

Ähä, „Wein“. Wir tippen eher<br />

darauf, dass der Auslöser Reynolds'<br />

Sci-Fi-Mist „R.I.P.D.“<br />

war, der als<br />

Bordfilm gezeigt<br />

wurde<br />

Name der Trägerin: Rachele Sarcione<br />

Alter: 25<br />

Woher kommen die Brüste: Dietikon, Schweiz<br />

Konsistenz: Die heilige Dreifaltigkeit –<br />

falsche Haarfarbe, falsche Nägel, falsche<br />

Schöppen.<br />

Supporting facts: Rachele war und ist unser<br />

liebstes Überbleibsel von der ersten<br />

„Bachelor“-Staffel auf 3+. Und wir lieben<br />

es auch, wie sie sich weiterhin in der<br />

Klatschpresse mit ihrem neuen Gschpusi<br />

in Unterwäsche präsentiert. Da kann man<br />

nur hoffen, dass die neue Staffel sowas<br />

wie eine Rachele 2 hervorbringt. Keep up<br />

the good silicone work, Mädels!<br />

10957 Tage<br />

100<br />

Clubgeschichte<br />

95<br />

Unser Fribourger Lieblingsclub Fri-Son feiert<br />

sein 75<br />

30-Jähriges und hat zu diesem Anlass ein<br />

todschickes (nicht nur wegen des Cover-Artworks)<br />

Jubiläumsbuch zusammengestellt, das mit allerlei<br />

Bestaunens- und Beschmunzelswertem aus drei<br />

Jahrzehnten 25<br />

Kulturschaffen aufwartet.<br />

5<br />

► „Fri-Son 1983-2013“ jetzt erhältlich für CHF 44.—<br />

unter fri-son.ch<br />

0<br />

Werbeikone<br />

Nachdem Miley Cyrus mit einer<br />

Dose AriZona Iced Tea und nicht viel<br />

mehr am Leib von Schmuddel-Edel-<br />

Knipser Terry Richardson abgelichtet<br />

wurde, bedankte sich der Eistee-<br />

Hersteller in einem offenen Brief für<br />

die Gratiswerbung, welche die<br />

Absatzzahlen durch die Decke gejagt<br />

hat.<br />

Weil wir auf einen ähnlichen<br />

Coup hoffen, haben wir ihr nun<br />

eine <strong>RCKSTR</strong>-Ausgabe geschickt<br />

an:<br />

Miley Cyrus,<br />

69 Tongue Blvd,<br />

Prostitutown, USA.<br />

#<br />

Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe<br />

107<br />

<strong>RCKSTR</strong> MAG. 09


HIT<br />

THAT<br />

SHIT<br />

Rechnung (3 Personen)<br />

............................<br />

Buffet CHF 20.70<br />

Buffet CHF 27.00<br />

Buffet CHF 25.20<br />

2 Zitronenlimonade 2,5 dl CHF 9.00<br />

Total CHF 81.90<br />

............................<br />

Restaurant Hiltl<br />

Sihlstrasse 28<br />

8001 Zürich<br />

► hiltl.ch/restaurant.php<br />

Iss was<br />

Ebony Bones! im Hiltl<br />

mit:<br />

(Zürich)<br />

In welches Restaurant führt man eine Dame, die am liebsten alles selbst macht? Die auf ihrer jüngsten<br />

In welches Restaurant führt man eine Dame, die am liebsten alles selbst macht? Die auf ihrer jüngsten<br />

Veröffentlichung Art-Director, Produzentin, Sängerin und Labelboss ist – und dazu noch Veganerin?! Wir<br />

stellten uns mit Ebony Bones! ans Hiltl-Buffet und überliessen immerhin das Kochen jemand anderem.<br />

von Marco Rüegg<br />

Du hast dich kräftig bei indischen<br />

Gerichten bedient. Heimweh nach<br />

London oder Fernweh nach<br />

Mumbai?<br />

Stimmt, ich hätte mein Curry auch in Soho<br />

um die Ecke holen können. In Mumbai habe<br />

ich die Orchester-Parts fürs neue Album<br />

aufgenommen, jetzt weiss ich immerhin,<br />

dass sie dort keine Kühe essen. Weil ich<br />

damals noch nicht vegan lebte, schlemmte<br />

ich Seafood. Shrimps, Hummer… Doch<br />

darüber hinaus: Wer nach Indien geht,<br />

kommt als anderer Mensch zurück.<br />

Inwiefern?<br />

Mumbai ist krass, totale Armut auf der<br />

einen Seite – und gleich daneben das Taj<br />

Palace. Ich sah einen Fünfjährigen, der im<br />

Regen seine kleine Schwester gewaschen<br />

hat. Solche Dinge verändern die<br />

Perspektive. Erstmals habe ich aufgehört,<br />

mich primär um mich selbst zu sorgen und<br />

machte mir Gedanken à la: Wo stecke ich<br />

meine Energie hin? Was will ich der Welt<br />

sagen? Denn niemand braucht eine<br />

weitere Stimme, die nur Blabla macht.<br />

Und jetzt bist du Veganerin.<br />

Seit acht Monaten! Am Anfang war das<br />

ungewohnt, ich bin mit karibischen Eltern<br />

aufgewachsen, mit Hühnchen und Fisch;<br />

Familien-Festessen meide ich jetzt nach<br />

Möglichkeit. Schlussendlich ist es ein<br />

Entscheid für mich als Künstlerin – ich bin<br />

schlicht am kreativsten, wenn ich Gemüse<br />

esse.<br />

Ist ja auch gesünder als Whiskey<br />

und LSD.<br />

Ja, halt nicht so Rock'n'Roll, sorry<br />

deswegen.<br />

Verstehen die Leute überall, was<br />

„vegan“ bedeutet?<br />

Nun, in Barcelona sassen wir kürzlich in<br />

einem Laden mit veganer Karte – da waren<br />

Fisch und Käse drauf. Doch die Philosophie<br />

ist im Kommen, wird vermehrt als Lifestyle<br />

wahrgenommen. Und wenn die Pasta mal<br />

Käse drauf hat, dann tu ich ja nicht bitchig<br />

und schieb das Zeug einfach zur Seite.<br />

Herde krankhafter Individualisten.<br />

Spielt darauf das Artwork von<br />

„Behold, A Pale Horse“ an, das in<br />

der Ästhetik des Römischen Reichs<br />

gehalten ist?<br />

Genau! Es traf mich wie ein Schlag, als der<br />

Tourguide im Kolosseum erzählte, wie das<br />

Volk mit Brot und Spielen bei Laune<br />

gehalten wurde, um es davon abzulenken,<br />

was für ein trauriges Leben es führt.<br />

Scheisse, so funktioniert unsere<br />

Gesellschaft, wir leben in einem modernen<br />

römischen Imperium!<br />

Dein Debüt „Warrior“ entfachte<br />

2009 einen Myspace-Hype. Wie<br />

stehst du heute zu Social Media?<br />

Prinzipiell bevorzuge ich direkte Kommunikation<br />

– Körpersprache ist nonverbal. Zudem<br />

finde ich es alarmierend, wenn man<br />

Und als Konsequenz gibst du jetzt<br />

eine One-Girl-Show durch?<br />

Soll ich ein „W.A.R.R.I.O.R. 2“ machen, um<br />

möglichst viele Platten zu verkaufen, wie<br />

One Direction oder Guetta? Nein, die<br />

Musik soll der Soundtrack meines Lebens<br />

sich über Likes und Instagram-Follower<br />

sein, nicht die Ursache von<br />

definiert. Überhaupt dieses Wort<br />

►<br />

Ohrenkrebs. Sie soll aus-<br />

„Follower“, schrecklich! Ich will<br />

Aktuelles Album:<br />

drücken, wo ich im Moment<br />

Fans, keine dämlichen Schafe!<br />

„Behold, A Pale Horse“<br />

stehe. Darum mache ich<br />

Du kannst doch niemanden nach<br />

seinem Facebook-Profil beur-<br />

(1984/Namskeio)<br />

► Live: 13.11. Mascotte<br />

alles selbst, vom Songwriting<br />

über die Art-<br />

teilen.<br />

(Zürich), 14.11. Dachstock<br />

Direction bis zur Promotion.<br />

(Bern)<br />

Ich finde, das ist, was Küns-<br />

Als Künstlerin lebst du doch<br />

tler tun sollten, statt sich von<br />

selbst die Rolle eines Alter-Egos.<br />

Natürlich, und ich kommuniziere ja auch<br />

über Facebook. Der Unterschied ist, spiele<br />

nicht meinen eigenen Paparazzo, um mich<br />

irgendwelchem Personal<br />

verhätscheln zu lassen. Nur...das alles<br />

aufessen, das kann ich nicht alleine.<br />

Können die das einpacken?<br />

irgendwie wichtig zu fühlen. So kreieren<br />

wir eine Gesellschaft aus Narzissten, eine<br />

10 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe


INTRO<br />

95<br />

75<br />

25<br />

5<br />

0<br />

Mirlando sind<br />

Geschichte<br />

Die seit drei Jahren verheirateten<br />

Orlando Bloom und<br />

Miranda Kerr haben sich<br />

vor ein paar Monaten schon<br />

getrennt, dies aber erst Ende<br />

Oktober bekanntgegeben.<br />

Also könnten wir bereits<br />

seit Wochen bei ihr<br />

scharren und haben das<br />

nicht gewusst?!<br />

Verdammt, wir haben<br />

einiges aufzuholen, das<br />

wird stressig.<br />

Nipplegate?<br />

In einem Interview mit dem<br />

Online-Portal Stereogum<br />

sagte Model-gone-Pop-<br />

Musikerin Sky Ferreira,<br />

dass sie befürchte, ihr eben<br />

in den USA erschienenes<br />

Debütalbum „Night Time,<br />

My Time“ werde sich nicht<br />

gut verkaufen, da es viele<br />

Supermärkte wegen des<br />

offenherzigen Cover-<br />

Artworks wohl nicht ins<br />

Sortiment aufnehmen<br />

würden.<br />

100<br />

Keine Angst, Sky, WIR<br />

KAUFEN DANN<br />

SÄMTLICHE<br />

RESTPOSTEN AUF!<br />

G-Shock<br />

30 Jahre Unzerstörbarkeit<br />

Mit der Vision, die Uhr nicht weiterhin als zerbrechliches Schmuckstück, sondern<br />

als strapazierfähigen Gebrauchsgegenstand zu verstehen, läutete Kikuo Ibe vor<br />

30 Jahren eine neue Ära der Uhrenherstellung ein.<br />

von Ellinor Lori und Schimun Krausz<br />

Bevor die Unternehmung G-Shock hiess, lief sie unter dem Namen Project Team<br />

Tough, ins Leben gerufen vom Japaner Kikuo Ibe. Er verfolgte dabei das Ziel, eine<br />

neue Uhr mit den „Triple Ten“-Merkmalen auszustatten: Zehn Jahre Lebensdauer,<br />

dicht bis zehn Bar Wasserdruck und einen Zehn-Meter-Sturz überstehend. Hunderte<br />

Modelle wurden aus dem Turm der Mutterfirma Casio in Yamagata fallen gelassen,<br />

um sie auf ihre Bruchfestigkeit zu testen, doch jedes zersplitterte.<br />

Verzweifelt setzte sich Ibe in einen Park und begrub das Projekt bereits, als er plötzlich<br />

ein Mädchen sah, das mit einem Gummiball spielte. Egal, wie hart der Ball<br />

aufschlug, der innere Kern nahm davon keinen Schaden, da er in der Masse schwebte. Wenn Ibe ein<br />

Herzstück herstellen könnte, welches nur durch wenige Punkte mit der stabilen Aussenhülle<br />

verbunden wäre, müsste dieses Prinzip auch bei einer Uhr funktionieren. Der revolutionäre<br />

Aufbau der G-Shock war geboren und startete den globalen Siegeszug, der zum 30-Jahre-<br />

Jubiläum noch lange nicht zu Ende ist.<br />

► g-shock.eu/de/30years<br />

Zeitgenossen<br />

Wie die Zeit vergeht<br />

Die G-Shock-Modelle blieben nicht nur stets den neuesten Trends<br />

treu, sondern wurden über die Jahre auch immer resistenter<br />

gegenüber jeglichen Umwelteinflüssen. Während die DW-5000<br />

(Bild) 1983 als erste G-Shock „bloss“ die drei Grundkriterien erfüllte,<br />

wurde von Höhenmessgeräten über Baro- und Thermometer bis hin<br />

zur Solartechnologie und der Gravitationsresistenz für jedes<br />

Arbeitsumfeld die passende Uhr entwickelt. Und so verwundert es<br />

auch nicht, dass der verrückte Zukunftstraum Kikuo Ibes eine Uhr<br />

ist, die gleichzeitig als Sprachübersetzer dient.<br />

Modelle gehen mit der Zeit<br />

Baby-G mit Zeigern<br />

Rising Red Line<br />

Ihrem grossen G-Shock-<br />

Im Zuge The<br />

Bruder nacheifernd,<br />

Rising Red Line<br />

präsentiert sich<br />

kleidet G-Shock<br />

die Baby-G in der<br />

vier bekannte<br />

neuen Kollektion<br />

Modelle in<br />

nun ebenfalls<br />

limitierter<br />

mit analogem<br />

Auflage in<br />

Uhrwerk.<br />

ein rotgüldenes<br />

Jubiläumsgewand.<br />

Zeit zum<br />

Feiern<br />

G-Shocks<br />

30. Geburtstag<br />

wurde<br />

nicht bei<br />

einem lahmen<br />

Stehapéro gefeiert;<br />

man liess die<br />

Korken knallen und gab<br />

als Auftakt zu weltweiten<br />

Happenings Anfang August<br />

eine fette Party in<br />

New York City. Nebst der<br />

Präsentation neuer Modelle<br />

– unter anderem<br />

durch Model Jessica<br />

Stam oder Boarder<br />

Louie Vito – trat<br />

Eminem (Bild) live<br />

auf und kündigte<br />

nebenbei seine<br />

Kollaboration mit<br />

G-Shock an.<br />

Unter den Schweizer G-Shock-Botschaftern sind auch zwei unserer liebsten helvetischen Hip-Hopper,<br />

Skor und Manillio. Der Uhrenhersteller hat den beiden Fragen gestellt, die absolut nichts mit G-Shock<br />

zu tun haben, weil WARUM AUCH NICHT!<br />

Manillio<br />

Skor<br />

Lieblingsort?<br />

Lieblingsort? Ich mag das<br />

Der Fensterplatz meiner Wohnung in<br />

Gonzo, vor allem mittwochs an<br />

Solothurn, wo mein Handy Empfang<br />

der Trapped-Party.<br />

hat und ich gleichzeitig Dessert<br />

Lieblingsdrink? Eigentlich Bier.<br />

essen und den gestressten Leuten aus dem Gym winken<br />

Wann schicken dich deine Freunde heim? Wenn ich zu<br />

kann.<br />

viele Lieblingsdrinks hatte.<br />

Wann schicken dich deine Freunde heim?<br />

In welches Filmgenre gehörst du? Egal, ich spiele einfach<br />

die Hauptrolle.<br />

Wenn ich anfange, den Grossteil meiner Getränke ihnen<br />

oder Fremden anzuschütten.<br />

Welche Rasur bevorzugst du? Wo?<br />

#<br />

Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe<br />

107<br />

<strong>RCKSTR</strong> MAG.<br />

11


HIT<br />

THAT<br />

SHIT<br />

.............................................................................................<br />

SWAN-<br />

SÜFFEL<br />

Was wo gekippt wurde<br />

Worthington's<br />

White Shield<br />

Ist: Klassisches India Pale<br />

Ale aus dem beschaulichen<br />

Burton-upon-Trent.<br />

Wo: Peppermint Bar.<br />

Schmeckt nach:<br />

Englisch herb.<br />

Fühlt sich an:<br />

Stark und macht die<br />

Knie weich.<br />

Corona Extra<br />

Ist: Das meistverkaufte Bier<br />

Mexikos.<br />

Wo: Friday's.<br />

Schmeckt nach: Keine<br />

Ahnung, schon geschluckt.<br />

Fühlt sich an: Nicht<br />

mal Luft geht so leicht<br />

runter wie dieses Bier.<br />

Blue<br />

Lagoon<br />

Ist: Cocktail mit<br />

Wodka, blauer<br />

Curaçao,<br />

Zitronensaft.<br />

Wo: Bambu,<br />

in Kübeln.<br />

Schmeckt nach:<br />

Ferien.<br />

Fühlt sich an:<br />

Wie auf einer<br />

Luftmatratze im<br />

karibischen Meer.<br />

<strong>RCKSTR</strong> feiert<br />

Swanse<br />

sich durch...<br />

Am Tag vor dem Europa-League-Spiel des FC St. Gallen in Swansea sind wir<br />

Am Tag vor dem Europa-League-Spiel des FC St. Gallen in Swansea sind wir<br />

mit dem Electro-Duo Soda durch die walisische Stadt gezogen. Auf dem Weg<br />

zum Hotel beglückwünscht uns der Taxifahrer, Mittwoch sei der beste Tag,<br />

um in Swansea zu feiern; Hunderte von Studenten und anderen jungen<br />

Menschen würden die Wind Street in eine Festmeile verwandeln. Perfekt!<br />

von David Gadze (Locken) mit Christine Bosshard<br />

1. Station, 20:00<br />

Peppermint Bar<br />

Noch ist nicht viel von der erhofften Partymeute<br />

zu sehen. Es sind vor allem FCSG-Fans,<br />

welche die Beizen füllen. Die Peppermint Bar<br />

scheint uns ein guter Ort, um den Abend<br />

einzuölen. Serviert werden zwar ganze<br />

„drinks menus“, wir steigen aber mit je einem<br />

Pint Worthington's ein. Das Gute an dem Abend:<br />

Man kann gegen den Barkeeper „Rock-Paper-<br />

Scissors“ spielen. Gewinnt man, geht die nächste<br />

Runde auf ihn. Das Schlechte an dem Abend: Wir<br />

machen Papier, er Schere.<br />

3. Station, 22:15<br />

Bambu<br />

Die Wind Street ist inzwischen ziemlich gut<br />

gefüllt, vor den Clubs und Bars bilden sich erste<br />

Schlangen. Die Karibik-Bar Bambu erweckt den<br />

Eindruck, als dürften wir sie uns nicht entgehen<br />

lassen. Was irgendwie auch stimmt: Hier tragen<br />

die Gäste nicht nur alle erdenklichen Kostüme –<br />

warum, wissen wir nicht mehr so genau –,<br />

sondern auch ihre Drinks in Kübeln mit sich.<br />

Nach einem Pint Carling gönnen auch wir uns je<br />

einen „big bucket“ für läppische fünf<br />

Pfund. Der Laden ist zwar amüsant, der<br />

DJ aber extra mies, sodass wir irgendwann<br />

weiterziehen. Draussen treffen wir einen<br />

jungen Mann mit dickem Körper und Brüsten.<br />

2. Station, 20:45<br />

Friday's<br />

Um etwas Boden unter die Füsse zu bekommen und<br />

die Nacht (und den nächsten Tag) einigermassen<br />

schadlos zu überstehen, gönnen wir uns im Friday's<br />

die laut Soda-Manuel (kürzere Haare, weniger Bart)<br />

„legendärsten Burger“. Dazu gibt's Corona und<br />

Staropramen. Kellner Steve, der eigentlich aus Bristol<br />

kommt und hier an der Uni studiert, verspricht uns,<br />

am nächsten Abend eine Runde zu spendieren, falls<br />

der FC St. Gallen gewinnt. Steve ist ein Glückspilz.<br />

12 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe


INTRO<br />

a<br />

mit Soda<br />

5. Station, 01:30<br />

4. Station, 00:15<br />

Moloko<br />

Im Moloko fängt das Soda zu blubbern an: Der DJ massiert<br />

uns mit saftigem Electro die Bambu-geschundenen Ohren.<br />

Allerdings in einer solchen Lautstärke, dass uns danach die<br />

Trommelfelle zu den Ohrmuscheln hinaus hängen. Die<br />

nasse und seifige Tanzfläche verwandelt den Club<br />

unterdessen in eine Rutschdisco – wir haben Spass daran,<br />

der Türsteher weniger.<br />

100<br />

95<br />

75<br />

25<br />

5<br />

0<br />

5. Station, 01:30<br />

Peppermint Bar<br />

Die Schlangen vor den Clubs werden immer länger, jene vor dem Idols ist<br />

endlos. Wir beschliessen, im Peppermint unser Gambler-Glück nochmals<br />

herausfordern. Der Barkeeper erklärt uns, dass das Bier reduziert ist, wir aber<br />

den vollen Preis bezahlen müssen, wenn wir beim „Rock-Paper-Scissors“<br />

verlieren. Pascal beschliesst, auf das Glück zu scheissen. Inzwischen sind wir<br />

ohnehin schon ziemlich voll, die Tanzfläche jedoch<br />

erschreckend leer. Also nix wie weiter.<br />

6. Station, 02:30<br />

Chick-o-Land<br />

In die Popworld kommen wir nicht<br />

mehr rein, also decken wir uns im<br />

Chick-o-Land mit Hot-Wings ein.<br />

Draussen fachsimpeln wir mit<br />

einheimischen Fussballfans, was am<br />

Ende jedoch mehr simpeln als fach<br />

ist. Ein Fan von Sheffield Wednesday<br />

will uns lallend erklären, dass jemand<br />

Gott ist, während er sich sein Essen<br />

aus der Plastikschale auf den Pulli<br />

schüttet. Und ein Anhänger von<br />

Swansea zeigt uns seinen blanken<br />

Hintern, auf den er aus Liebe zum<br />

Club „Uppa Swans“ tätowiert hat. Als<br />

ob wir nicht eh schon gewusst hätten,<br />

dass dieser Verein für'n Arsch ist.<br />

► sodamusic.ch<br />

.............................................................................................<br />

#<br />

Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe<br />

107<br />

<strong>RCKSTR</strong> MAG.<br />

13


THEMA<br />

FUCK YOU, YOU<br />

AWARD 2013<br />

Eigentlich könnten wir die 2012er „Fuck You, You Fuckin' Fuck“-Award-Gewinner, die „Bio, Bio“-Song-<br />

Interpreten Sons Of Nature bzw. Produzent Roman Camenzind, gleich nochmals für die Auszeichnung als<br />

nervigste Schweizer des Jahres nominieren; denn die Coop-Naturaplan-Folter läuft seit ein paar Wochen wieder<br />

im Fernsehen. Aber 1. wollen wir uns nur ungern wiederholen bei den Nominationen und 2. hat uns Coop mit so<br />

viel Bio-Bier, -Prosecco, -Orangensaft und -Energy-Drinks versorgt – als Zeichen des guten Humors –, dass wir<br />

nun „so“ sind mit dem Detailhandelsriesen. Ja, wir sind bestechlich. Falls Xenia Tchoumitcheva also sichergehen<br />

will, dass sie nicht gewinnt, unsere Adresse für Überzeugungs-Besuche lautet: Zentralstrasse 37, 8003 Zürich.<br />

Aber jetzt mal Tacheles: Wir nominieren, Sie blamieren! Hier sind<br />

die zehn nervigsten Schweizer des Jahres und Sie haben's in der Hand bzw.<br />

im Finger, wer den FYYFFA 2013 abstauben und somit zum grössten<br />

helvetischen Aufreger 2013 gekrönt wird. Klicken sie auf den „Fuck You<br />

2013“-Button unserer Facebook-Page<br />

(facebook.com/ROCKSTARmag) und wählen Sie die Ihrer Meinung nach grösste<br />

Arschgeige des laufenden Jahres aus, schicken Ihre Stimme ab und weisen am<br />

besten grad all Ihre Gspönli an, ebenfalls für Ihren Lieblings-Kandidaten zu<br />

voten.<br />

Wer gewonnen hat, steht ab dem 6. Dezember im <strong>RCKSTR</strong> Mag. #108<br />

und die feierliche Award-Verleihung findet dann am 17. Dezember an der<br />

<strong>RCKSTR</strong>-Weihnachtsparty im Zürcher Mascotte statt.<br />

Die Nominierten sind:<br />

Giorgio<br />

Ghiringhelli<br />

Wenn das Bundesparlament die Sache<br />

absegnet, darf man im Tessin bald per<br />

Kantonsverfassung sein Gesicht nicht mehr<br />

verhüllen. Weil uns arabische, Burka und<br />

Nikab tragende Frauen ja dermassen in<br />

unserem Lebensstil einschränken und die<br />

allgemeine Sicherheit bedrohen, klar.<br />

Selten war ein Verbot dermassen unnötig<br />

und fragwürdig – genauso verwunderlich<br />

ist, wie es zu einer 65,4-prozentigen Ja-<br />

Mehrheit kommen konnte. Das Ganze<br />

diente nur dazu, Initiant Giorgio<br />

Ghiringhelli wieder aufs politische Parkett<br />

des Tessins zu bringen; wir wollen dem<br />

Typen deswegen mit einem stählernen<br />

Fuck-You-Finger zum Sieg gratulieren.<br />

???????<br />

14 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe


THEMA<br />

FUCKIN' FUCK<br />

13<br />

???<br />

100<br />

95<br />

75<br />

25<br />

5<br />

0<br />

Vujo Gavric<br />

Darum ist der neue 3+-„Bachelor“ Vujo<br />

Gavric ein kolossal dumpfbackiges Arschloch,<br />

auch wenn wir bis Redaktionsschluss<br />

noch keine Folge der neuen Staffel sehen<br />

konnten: 1. Er ist der Nachfolger von<br />

Lorenzo Leutenegger. 2. Carl Hirschmann<br />

gehört zu seinen Freunden. 3. Er posiert<br />

als besonnenbrillter Adolf Hitler und lädt<br />

das Foto dann noch bei Instagram hoch.<br />

4. Auf ebendiesem Social-Media-Portal<br />

imitiert er Kleinwüchsige und trägt dabei<br />

ein Shirt seines Pizza-Arbeitgebers Dieci.<br />

Was für ein kolossal dumpfbackiges<br />

Arschloch.<br />

DJ Tatana<br />

Was war der Blick entsetzt, als<br />

bekannt wurde, dass DJ<br />

Tatana an der diesjährigen<br />

Street Parade nicht auflegen<br />

durfte, weil ihr Sound nicht mehr<br />

gefragt sei; weitere Medien<br />

sprangen auf den Zug des<br />

künstlichen Echauffierens auf,<br />

woraufhin praktisch die komplette<br />

Vorberichterstattung zum Mega-<br />

Event aus traurigen Zitaten der<br />

enttäuschten Tatana bestand.<br />

Warum schauen wir nicht mehr auf<br />

Röhrengeräten fern? Weil sie<br />

ausgedient haben. Und die<br />

Röhrenfernseher heulen deswegen<br />

auch nicht rum, also reiss dich<br />

zusammen und akzeptier's, Tatana.<br />

Jede Stimme zählt!<br />

Jetzt abstimmen auf facebook.com/ROCKSTARmag<br />

Tanja La Croix & Yves Larock<br />

„...and create the best Swiss party ever“ – gefühlte<br />

zehn Jahre lief die nervtötende Werbekampagne<br />

von Carlsberg für die angeblich beste Schweizer<br />

Party überhaupt, mit Tanja La Croix und Yves<br />

Larock als stümperhafteste Darsteller seit<br />

diesem Porno mit dem Stroh am Boden. In<br />

Tat und Wahrheit wurden die TV-Spots von<br />

Mai bis September ausgestrahlt, doch mit solch<br />

einer penetranten Häufigkeit, dass garantiert<br />

niemand mehr an diese Fete gehen wollte. Die<br />

menschenarmen Fotos von der Party auf dem<br />

Pilatus am 12. September bestätigen das.<br />

Roger<br />

Schawinskis<br />

Bart<br />

Kurz vor Redaktionsschluss trat<br />

Medienpionier und Niemanden-ausreden-<br />

Lasser Roger Schawinski zwar wieder<br />

blankrasiert in seiner Talkshow auf, doch<br />

die zwei Monate davor züchtete er in<br />

seinem Gesicht einen Hipster-<br />

Haarteppich, der nicht auf die Backen<br />

eines 68-Jährigen gehört, sondern auf die<br />

eines Studenten, der barfuss im Starbucks<br />

hockt und auf seinem MacBook (Air, CDs<br />

sind sooo 2008) über vegane Restaurants<br />

blogt. Und da der Bart jetzt ab ist und<br />

nichts mehr zu tun hat, könnte er den<br />

FYYFF-Award ja problemlos im Mascotte<br />

abholen kommen, falls er ihn gewinnt.<br />

#<br />

Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe<br />

107<br />

<strong>RCKSTR</strong> MAG.<br />

15


THEMA<br />

FUCK YOU, YOU FUCKIN' FUCK<br />

AWARD 2013<br />

Die Bellers<br />

Er ist Baulöwe, hat ein pralles Bankkonto<br />

und darf nicht mehr unverhaftet<br />

in die USA einreisen, weil er dort nicht<br />

zu einem Gerichtstermin wegen<br />

Tätlichkeit im März erschienen ist. Sie<br />

ist 40, ihre Lederhaut sieht aus wie<br />

400 und trotzdem scheint sie ihr<br />

Luxus-Leben vorwiegend im Bikini zu<br />

verbringen – jedenfalls lassen uns das<br />

die unzähligen Fotos in der Boulevardpresse<br />

glauben. Nächstes Jahr zeigt 3+<br />

Walter und Irina Beller in einer<br />

Reality-Dokusoap à la „Die Geissens“,<br />

die Frau Beller gegenüber Blick.ch so<br />

zusammenfasst: „Man wird sehen, wie<br />

geil ich es finde, Walters Geld auszugeben.“<br />

Das ist so furchtbar dekadent<br />

und unsympathisch, dass wir 1. ein<br />

lautes „Fuck you“ an die beiden richten<br />

und uns 2. wahnsinnig auf „Die<br />

Bellers“ freuen.<br />

16 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe<br />

Xenia<br />

Tchoumitcheva<br />

Als wäre der Progressive-House-Track „So<br />

Beautiful“ des Westschweizer, öhm, „Musikers“<br />

Djerem (Wer?!) nicht schon schlimm genug,<br />

„rappt“ die Miss-Schweiz-2006-Zweite Xenia<br />

Tchoumitcheva im letzten Drittel noch diese<br />

geistreichen Zeilen dazu: „Sexy people, look at<br />

me / Beauty is my therapy / These playboys<br />

look here like money / These playgirls look here<br />

like cash / Mirror, mirror on the wall / who's<br />

the hottest of them all / Mirror, mirror, say it<br />

now.“ Schuster, bleib bei deinen Leisten und<br />

Xenia, halt die Klappe und mach das, was du<br />

wirklich kannst,<br />

hübsch aussehen<br />

nämlich.<br />

Melanie Winiger<br />

Der erst gross angekündigte und dann nach<br />

kurzer Zeit abgebrochene Neues-Leben-Anfang<br />

in New York, der furchtbare Kinofilm „Who<br />

Killed Johnny?“, die teeniehaft grün gedipdyeten<br />

Haare, das angebliche Rumgemache mit<br />

Snowboarder-DJ Iouri Podlatchikov im Gonzo –<br />

Melanie Winiger gibt uns viele Gründe für eine<br />

FYYFFA-Nomination, doch der dringendste ist,<br />

dass sie im Rahmen der diesjährigen Swiss Music<br />

Awards mit Die-Toten-Hosen-Fronter Campino<br />

geknutscht hat und sich die Beziehungsgerüchte<br />

um die beiden immer mehr verhärten. SIE<br />

NIMMT UNS DEN PUNK WEG! Ja, die Hosen<br />

sind längst nicht mehr Punk, ABER TROTZDEM!<br />

Gülsha Adilji<br />

Barbara<br />

Günthard-Maier<br />

Ja, es war saudumm, dass die Organisatoren<br />

der Winterthurer Tanzdemo am<br />

21. September keine Bewilligung für ihr<br />

Vorhaben eingeholt haben, speziell nach<br />

dem Berner Vorfall. Und die Leute, die<br />

sich an solch einer Veranstaltung absichtlich<br />

daneben benehmen, sind sowieso<br />

elende Vollpfosten. Was die Winterthurer<br />

Polizeivorsteherin und FDP-Stadträtin<br />

Barbara Günthard-Maier jedoch als<br />

„selbstbeherrschtes und zurückhaltendes“<br />

Verhalten der Ordnungskräfte bezeichnete,<br />

kostete einer friedlichen Demonstrantin<br />

die Sehkraft auf einem Auge und<br />

verursachte bei einem jungen Polizeibeamten<br />

kompletten Hörverlust auf<br />

einem Ohr. Darum fordern wir einen<br />

unzurückhaltenden Metall-Stinkefinger<br />

für Frau Günthard-Maier.<br />

Jede Stimme zählt!<br />

Jetzt abstimmen auf facebook.com/ROCKSTARmag<br />

Die einen lieben die joiz-Moderatorin, die anderen finden gar nicht schnell genug die Senderwechsel-Taste,<br />

sobald Gülsha Adilji auf dem TV-Bildschirm auftaucht. Oder auf dem Computermonitor.<br />

Oder auf dem Smartphone-Display. joiz ist schliesslich cross-medial. In der Streetgame-<br />

Sendung „Sherlock Hol's“ auf SRF zwei kommentierte sie die Entscheidung ihres Kandidaten, sich<br />

bei der Suche nach Leuten mit Deo oder Parfüm im Gepäck auf junge Personen zu konzentrieren,<br />

mit: „Wil alti Lüt stinken sowieso.“ Sarkasmus hin oder her, dem respektlosen Plappermaul gehört<br />

das Maul mit Seife ausgewaschen!<br />

Alle bisherigen Gewinner finden Sie auf rockstar.ch.


<strong>RCKSTR</strong> Mag. proudly presents:<br />

THE HEAVY-D'N'BASS-ELECTRO-EXPERIENCE<br />

We Are Rockstars<br />

ShockOne<br />

Disco D (Killer)<br />

Dubnium (New Bass Order)<br />

Frontline<br />

100<br />

95<br />

(Project Riot)<br />

75<br />

Himself<br />

25<br />

5<br />

Sa. 9. Nov. 13<br />

(W.A.R!)<br />

0<br />

Doors: 23.00h<br />

tickets:<br />

exil.cl<br />

more bass:<br />

EXIL<br />

Zürich<br />

rockstar.ch<br />

(AUS)<br />

(Preth/Viper)<br />

Exil Club – Hardstrasse 245<br />

(gegenüber Schiffbau)<br />

Zürich 5


ROCK<br />

STARS<br />

Lorde<br />

Ich bin anders<br />

18 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe


ROCKSTARS<br />

5<br />

0<br />

Wenn das Lied „Royals“ im Radio läuft, fräst es sich förmlich in die Gehörgänge,<br />

wirft bei jedem weiteren Vordringen kleine Widerhaken aus und bleibt hängen. Das<br />

Stück der gerade mal 17-jährigen Neuseeländerin Lorde zwingt sich auf. Da bleibt<br />

nur eins: Kapitulation. Und wir ergeben uns gerne. von Franz X.A. Zipperer<br />

orin genau liegt die Faszi-<br />

„meine Mutter hat mich auch der<br />

Wnation von Ella Yelich-<br />

Kunst der Kurzgeschichte näher<br />

O'Connor alias Lorde, dass<br />

gebracht. Da muss die Geschichte<br />

sie momentan so gewaltig durchstartet<br />

und das zur Hitsingle „Royals“ gehörige<br />

Video inzwischen schon über zehn<br />

Millionen Mal auf YouTube aufgerufen<br />

wurde? Dass vom Billboard über den<br />

Guardian und das Q Magazine bis hin<br />

kompakt erzählt werden. Nahezu<br />

jeder Buchstabe zählt, hat seinen<br />

notwendigen Platz und muss voller<br />

Ausdruck sein. Und darin liegt auch<br />

die Parallele zum Liedtext, du hast<br />

keine Zeit für Füllworte.“<br />

zum NME alle so begeistert über sie<br />

Wer so denkt, braucht keine weitere<br />

Electro-Soul<br />

herfallen, als hätte es die letzten zehn<br />

Erklärung mehr dafür zu liefern, dass<br />

Jahre lang keine Musik mehr gegeben?<br />

Lorde<br />

die Stücke einen so spürbar ureigenen,<br />

unverwechselbaren Charakter<br />

Pure Heroine<br />

Alles inspiriert<br />

haben und mit einer besonderen<br />

(Universal)<br />

Es sind diese seltenen, melodischen<br />

Zunächst mal wundert man<br />

Ausstrahlung punkten, herrlich<br />

Momentaufnahmen, deren Gesang so<br />

sich, warum die wunderbare unangepasst und eigenwillig klingen,<br />

viel mehr zum Klingen bringt, als<br />

Musik so schnell vorbei ist; ohne dadurch sperrig oder befremd-<br />

Lorde in ihrem kurzen, erst 17 Jahre<br />

„Pure Heroine“ dauert lich zu wirken. „Royals“ ist ein<br />

dauernden Leben erfahren haben<br />

kann. Selbst, wenn sie über die banalsten<br />

Augenblicke eines Teenager-<br />

knappe 37 Minuten. Liegt in<br />

der Kürze denn auch die<br />

Würze? Lordes Klänge weisen<br />

wunderbares Beispiel dafür; da wird<br />

die banale Teenagersituation des<br />

Wartens auf das Erwachsenwerden<br />

daseins schwadroniert, gelingt es ihr,<br />

schon grosse Ähnlichkeiten banal beschrieben. Das befremdet und<br />

diesen Zeitraum noch mit beein-<br />

zur Musik von Lana Del Rey gleichzeitig wird gejubelt, weil sich<br />

druckender Magie aufzuladen. Und<br />

und Santigold auf. Wäre da<br />

Lorde eben jener Banalität angenom-<br />

nicht immer wieder dieses<br />

dann sind da immer noch diese<br />

men hat, welche Erwachsene einfach<br />

Quäntchen Überraschung,<br />

bestechenden, trippigen Electropop-<br />

das aufhorchen lässt – in der<br />

immer abtun.<br />

Landschaften, die Lorde da nach und<br />

Stimme und in der<br />

nach auftürmt. Aus vielen Quellen<br />

Notenfärbung. Am Ende der<br />

lässt sie dabei ihren Klangfluss<br />

37 Minuten kann der Unvergleichlich<br />

speisen, Quellen, die zu Beginn des<br />

Kompositionsprozesses für sie selbst<br />

oft nicht kalkulierbar sind. „Ich habe<br />

Neuseeländerin bescheinigt<br />

werden: Sie bewegt sich<br />

irgendwo zwischen ihren<br />

Dieses bewusste Anderssein veranlasst<br />

die Kritiker offensichtlich, die 17-jährige<br />

Neuseeländerin (oder 16, wenn<br />

nie einen konkreten Klang im Kopf,<br />

Vergleichskünstlerinnen, was Sie diesen Artikel vor ihrem Geburts-<br />

wenn ich mich hinsetze und schreibe“,<br />

durchaus positiv gemeint ist tag am 7. November lesen) auf Biegen<br />

reflektiert sie, „dazu höre ich viel zu<br />

und die kurze Dauer fast<br />

und Brechen mit anderen Künstler-<br />

wett macht. (fxaz)<br />

querbeet Musik. Darunter ist dann<br />

innen zu vergleichen – und dafür<br />

Wer das mag, mag auch: London<br />

Hip-Hop ebenso wie alles, was in den<br />

wird jedwede Schublade aufgezogen:<br />

Grammar „If You Wait“,<br />

Top 40 der Hitparade zu finden ist. An<br />

Haim „Days Are Gone“,<br />

von Lana Del Rey über Romy Madley<br />

anderen Tagen lausche ich minima-<br />

Lana Del Rey „Born To Die“7<br />

Croft von The xx und Santigold bis<br />

listischer, elektronischer Musik. James<br />

hin zu jeder anderen Frau im<br />

Blake etwa, der mich dadurch beeindruckt, dass er<br />

mit drei winzigen Klanganteilen ganze Stücke<br />

gestaltet und schliesslich explodieren lässt. Da ich<br />

kein Instrument spiele, suche ich für meine Stimme<br />

immer eine herausfordernde Klangumgebung.“<br />

Popgeschäft. „Die vielen Vergleiche sind mir<br />

natürlich nicht fremd, doch ich bin anders, nicht<br />

einzuordnen“, fährt Lorde fort, „meine Musik ist<br />

eingängig und ist es auch wieder nicht. Das liegt<br />

daran, dass ich mit meinen 16 Jahren ein Kind des<br />

Internets bin. Ich schaue mir lächerliche Cartoons<br />

„Jeder Buchstabe zählt“<br />

Diese Art von Herausforderung brauchen diese<br />

ausdrucksstarke Fräuleinwunder-Stimme und die<br />

an und beschäftige mich ebenso ernsthaft mit Allen<br />

Ginsberg; und mische das alles, so, wie es sich für<br />

mich gut anfühlt. Allein das macht mich anders.“<br />

zum Vortrag gebrachten, poetisch-rauen Lyrics<br />

auch. Und auch bei textlichen Einflüssen ist Lordes<br />

Blickwinkel nicht begrenzt. „Als ich einmal in einem<br />

Interview auf T. S. Elliot zu sprechen kam, ist der<br />

Gesprächspartner still geworden“, sagt sie lachend,<br />

„aber da meine Mutter selbst Schriftstellerin ist,<br />

blieb es nicht aus, dass eine grosse und vor allem<br />

vielfältige Bibliothek unser Haus ziert.“ Aber der<br />

Unterschied zwischen T. S. Eliot und der<br />

Und so wird sie zur Heldin, denn nichts anderes<br />

bedeutet das Wort „Heroine“ aus dem Titel ihres<br />

Debütalbums übersetzt. Auch wenn die vielen<br />

falschen Übersetzungen nicht ganz unrecht haben,<br />

wenn sie von Heroin (schreibt man im Englischen<br />

auch ohne e am Schluss) und damit von hoher<br />

Suchtgefahr sprechen. Denn die ist bei Lordes<br />

jugendlichem Schaffen absolut gegeben.<br />

Geschichte, die ein Lied erzählt, das mit kleinem<br />

Textraum auskommen muss, ist dann doch<br />

► Debütalbum „Pure Heroine“ (Universal) jetzt erhältlich.<br />

verdammt gross. „Ja und nein“, entgegnet Lorde,<br />

100<br />

95<br />

75<br />

25<br />

Selbst ist die Frau<br />

Lorde gehört zu einer Reihe<br />

junger DIY-Solokünstlerinnen,<br />

die allesamt Chartpotential<br />

haben und dabei<br />

authentisch bleiben. Wir<br />

stellen die drei aufregendsten<br />

Newcomerinnen vor.<br />

(shy)<br />

Chlöe Howl<br />

Gerade mal volljährig<br />

und das Gesicht voller<br />

Sommersprossen, doch<br />

die Stimme der Londonerin<br />

zeugt von Tiefe und<br />

ihre Texte von Reife und<br />

Cleverness. Die neue<br />

Single „Paper Heart“ ist<br />

schön poppig und das<br />

Debütalbum soll 2014<br />

kommen.<br />

BANKS<br />

Düster,<br />

schwermütig<br />

und doch<br />

wunderschön –<br />

kein Wunder, ist<br />

Ellie Goulding<br />

erklärter Fan<br />

der R&B-Sirene<br />

aus Los Angeles,<br />

die übrigens ihre<br />

direkte Telefonnummer<br />

auf<br />

Facebook stehen<br />

hat. Die neue „London“-<br />

EP ist der Wahnsinn, nur<br />

leider in unserem iTunes<br />

noch nicht erhältlich.<br />

LOLO<br />

Eine Stimme wie Adele,<br />

aber ohne deren „Mein<br />

Freund hat mich<br />

verlassen und eigentlich<br />

möchte ich doch nur<br />

schwanger werden und<br />

alle Menschen sind<br />

gemein zu mir“-Drama.<br />

Die New Yorkerin ist zu<br />

hören auf der Panic!-At-<br />

The-Disco-Hitsingle „Miss<br />

Jackson“ und hat selbst<br />

drei vielversprechende<br />

Songs draussen.<br />

#<br />

Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe<br />

107<br />

<strong>RCKSTR</strong> MAG.<br />

19


ROCKSTARS<br />

Placebo<br />

Inspiration Is A Bitch<br />

Irgendwie scheint klar zu sein, dass jeder Künstler, jede Band in gewissen Zeitabständen eine neue Platte<br />

vorzulegen hat. Dass die Inspiration dabei aber ein grosses Wörtchen mitzureden hat und eine ziemliche<br />

Zicke sein kann, erzählt uns Brian Molko, Frontmann von Placebo, im Interview. von Franz X.A. Zipperer<br />

Woher weisst du als Künstler<br />

eigentlich, dass die Zeit reif ist für<br />

ein neues Album – passiert das<br />

bewusst oder eher zufällig?<br />

Beides mag sicherlich für einige Künstler<br />

zutreffen. Für uns hat sich über die Jahre<br />

ein Zyklus entwickelt, den wir bisher nie<br />

unterbrochen haben. Wir machen eine<br />

Platte, das dauert von der ersten Idee bis<br />

zum Endergebnis etwa ein Jahr. Dann sind<br />

wir damit zwei Jahre quer durch die Welt<br />

unterwegs und es beginnt von vorn. Das<br />

klingt jetzt fast so, als sei das ein unumstössliches<br />

Gesetz; vielleicht sollten wir<br />

mal darüber nachdenken und den Zyklus<br />

ganz bewusst durchbrechen. Ansatzweise<br />

haben wir den stupiden Reigen vor „Loud<br />

Like Love“ zumindest durch ein Jahr Pause<br />

unterbrochen.<br />

Wie kam es dann zu den ersten<br />

Stücken für „Loud Like Love“?<br />

Wir sind alle Musiker, das ist inzwischen<br />

unser Beruf. Irgendwann kommt da schon<br />

diese Stimmung auf, diese innere Unruhe.<br />

Der Drang, schreiben zu wollen – sogar zu<br />

müssen. Plötzlich, von einer Sekunde auf<br />

die andere, bist du empfänglich für Inspiration<br />

und schon schreibst du wieder.<br />

Weisst du in diesem<br />

Moment schon, dass das neue<br />

Placebo-Lieder sind oder schreibst<br />

du erst mal einfach drauf los, wenn<br />

du den magischen Moment der<br />

Inspiration erkannt hast?<br />

Diesmal war das von Beginn an etwas<br />

anders, ohne dass ich es hätte gleich benennen<br />

können. Je mehr ich schrieb, desto<br />

klarer wurde mir: Das sind keine Placebo-<br />

Stücke, das ist Material für ein Solo-<br />

Album. Es klangen in mir Piano-Noten und<br />

akustische Gitarren, ich hörte einfach keine<br />

verzerrten Gitarren. „Scene Of The Crime“,<br />

„Too Many Friends“ und „Hold On To Me“<br />

sind Stücke aus dieser Phase.<br />

Aber genau diese drei Stücke sind<br />

doch auf dem Album zu hören.<br />

Ja, schon und ich bin glücklich darüber. Sie<br />

haben dem Placebo-Klang eine neue<br />

Frische verliehen und Klangfarben nutzbar<br />

gemacht, die so bisher bei uns nicht zu<br />

hören waren. Der Hintergrund ist der, dass<br />

wir gleichzeitig<br />

ein neues Placebo-Album im Blick hatten;<br />

auch dafür hatte ich geschrieben, aber wir<br />

hatten schlichtweg nicht genug Lieder. Also<br />

kramte ich in dem Material, das ich in die<br />

Brian-Molko-Solo-Album-Schublade gelegt<br />

hatte und legte Stücke daraus der Band<br />

vor. Einige fielen bei Stefan [Olsdal, Bass;<br />

Anm.d.Red.] und Steve [Forrest, Drums]<br />

sofort durch, die genannten drei fanden sie<br />

grossartig.<br />

Hört sich aber auch danach an, als<br />

ob Inspiration noch lange keine<br />

fertigen Lieder schreibt.<br />

Natürlich nicht. Ohne Inspiration würde es<br />

nie neue Platten geben. Aber wenn wir<br />

anschliessend nicht mit der nötigen Portion<br />

Disziplin an die Arbeit gegangen wären<br />

und manchmal nicht regelrecht gekämpft<br />

hätten mit den Stücken, dann stände<br />

„Loud Like Love“ heute noch immer nicht<br />

in den Läden.<br />

► Neues Album „Loud Like Love“<br />

(Vertigo/Universal) jetzt erhältlich; Review in<br />

<strong>RCKSTR</strong> Mag. #105 unter<br />

issuu.com/rckstr/docs/rs105.<br />

► Live (mit Support TOY): 18.11. Hallenstadion<br />

(Zürich), 24.11. Arena Genève (Genf)<br />

20 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe


Du willst immer die neueste<br />

Musik dabei haben?<br />

Du kannst<br />

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Orange Young Universe<br />

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#<br />

Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe 107 <strong>RCKSTR</strong> MAG.<br />

21


ROCKSTARS<br />

Swim Deep<br />

Bald so gross wie Michael Jackson?<br />

Während in der Schweiz ihre zweite Headliner-Show im 300 Leute fassenden Exil<br />

ansteht, hat die wie Peace aus Birmingham stammende Psychedelic-Popband Swim<br />

Deep Ende September die 2'000er Halle des Londoner O2 Shepherd's Bush Empire<br />

ausverkauft. Wir haben mit Frontmann und Bandhirn Austin Williams über die die<br />

Gefahren von Hypes und seine Weltstar-Ambitionen gesprochen.<br />

von Schimun Krausz<br />

Wie fühlt es sich an, für 2'000 Leute aufs Mal zu<br />

spielen?<br />

Grossartig, wahrscheinlich war das der beste Gig, den wir je<br />

gespielt haben. Letztes Jahr traten wir noch in viel kleineren<br />

Venues auf; unser erstes, offizielles Londoner Headliner-Datum<br />

spielten wir etwa vor 100 Leuten. Eine Show auszuverkaufen, ist<br />

aber immer super, egal, wie gross die Location ist.<br />

War's nicht ziemlich einschüchternd, vor so vielen<br />

Leuten zu spielen?<br />

Nicht unbedingt. Ich finde, für 100 Leute zu spielen, die in einer<br />

kleinen Location praktisch direkt neben dir stehen, ist viel<br />

einschüchternder. Da siehst du ihre Gesichter und direkt, ob sie<br />

die Show mögen oder nicht. Und wenn da 2'000 Leute sind, die<br />

zusammen abgehen, hast du halt viel mehr Support, als 100<br />

Menschen hinbekommen können, wenn sie direkt vor dir stehen<br />

und jede deiner Bewegungen beobachten.<br />

Ihr klingt live ziemlich anders als auf eurem<br />

Debütalbum „Where The Heaven Are We“.<br />

Stimmt. Das liegt glaube ich daran, dass wir kein gitarrenlastiges<br />

Album machen wollten und beim Aufnehmen einfach viel mehr<br />

Instrumente zur Verfügung hatten. Wenn wir live spielen, haben<br />

wir nur einen Keyboarder [der zudem nur live zur Band gehört;<br />

Anm.d.Red.], aber zwei Gitarren. Und ich hasse es, wenn Bands<br />

eine Gitarre auf der Bühne haben, einfach, damit eine da ist – das<br />

wollte ich bei uns nie so haben. Darum klingen wir live auch wirklich<br />

nach Gitarre, viel roher, dreckiger und energiegeladener als<br />

auf der Platte. Das muss meiner Meinung nach so sein. Ich würde<br />

unser Album nicht unbedingt als entspannt bezeichnen, aber es ist<br />

durchaus Easy-Listening-Stoff. Wenn man live spielt, muss man<br />

dem Publikum aber etwas mehr geben, so, dass die Leute auf und<br />

ab springen – man muss ihnen geben, was sie wollen.<br />

Was ging dir durch den Kopf, als das Album endlich<br />

draussen war?<br />

Ich war erleichtert. Und endlich beurteilte man uns auch nach<br />

unserer Musik und nicht nur nach den Hosen, die wir tragen<br />

oder was für Fotos von uns geschossen wurden. Als wir erst ein<br />

paar Songs draussen hatten, war plötzlich diese unglaubliche<br />

Erwartungshaltung von aussen da und wir sind glücklich<br />

darüber, dass wir mit der Platte dem Hype gerecht werden<br />

konnten. Ich bin froh, dass die Leute nicht enttäuscht waren – es<br />

wäre eine grosse Schande gewesen für uns, wenn wir so viel<br />

Aufmerksamkeit erhalten und die Leute das Album dann nicht so<br />

gut gefunden hätten, wie sie's erwartet hatten. Das ist eine<br />

gefährliche Sache, dieser Hype um Bands. Aber es ist unser erstes<br />

Album, quasi ein Amateur-Album, eine Sammlung der ersten<br />

Songs, die wir überhaupt als Band geschrieben haben Wenn du<br />

Picassos erstes Gemälde nehmen und der Welt zeigen würdest<br />

mit den Worten: „So sieht ein Picasso aus“, dann wär das nicht<br />

ganz fair. Und er hat's schliesslich ja ziemlich weit gebracht.<br />

Eine Sammlung der ersten Songs, die ihr geschrieben<br />

habt – einige davon sind schon fast so alt wie die gut<br />

zweijährige Band selbst, oder?<br />

Ja, genau. Und ich fand es richtig, diese auch aufs Album zu<br />

nehmen. Ich möchte nicht in einer Band sein, die gesignt wird<br />

und dann die bereits bestehenden Songs ignorieren und neue<br />

Musik schreiben muss, einfach nur, weil sie neu ist und vielleicht<br />

gut ankommt. Du musst dir treu bleiben und es riskieren.<br />

Obwohl's bei uns kein so grosses Risiko war, da's sowieso die<br />

ersten Songs sind, die wir überhaupt geschrieben haben...<br />

...und die waren ja bereits beliebt.<br />

Absolut. Wir hatten schon sowas wie einen kleinen Kult um ums<br />

aufgebaut. Wenn Leute in deinem Alter deine Musik mögen,<br />

dann vertraust du ihnen; denn man verarscht seine eigene<br />

Generation nicht.<br />

Hat es dich genervt, dass man euch zunächst mehr<br />

über eure Klamotten als über eure Musik beurteilt hat?<br />

22 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe


ROCKSTARS<br />

Natürlich hilft es, wenn die Leute finden, dass du cool<br />

aussiehst, aber der Look ist nicht alles. Ich finde, Musik ist<br />

attraktiv als etwas Ganzes. Led Zeppelin und ihre Musik sind<br />

attraktiv, weil die Band damals sehr sexy war und sexualisiert<br />

wurde. Ich glaube, die Leute brauchen das; wenn du nicht<br />

weisst, wie eine Band aussieht, ist sie für dich dich nicht so fassbar,<br />

wie sie sein könnte. Ich will, dass die Leute sich auch optisch<br />

an mich erinnern, wenn ich 60 Jahre alt bin und bereits viele<br />

Alben rausgebracht habe.<br />

Und in der Plattenbio steht, dass du einen Einfluss<br />

auf die Popmusik haben willst.<br />

Ja, ich möchte von Bedeutung sein, am liebsten so bedeutend<br />

wie Michael Jackson. Warum sollte ich es auch nicht<br />

probieren? Warum nicht versuchen, so einflussreich wie MJ,<br />

Moby oder Fatboy Slim zu sein? Man sollte nach den Sternen<br />

greifen; was kann dabei schon Schlimmes passieren?<br />

Naja, dass es nicht klappt und du am Boden zerstört<br />

bist. bist.<br />

Schon, aber ich fänd's schlimmer, bereuen zu müssen, dass ich<br />

dieses oder jenes nicht getan habe. Wenn ich diesen Job nicht<br />

hätte, würde ich trotzdem Musik schreiben – ich verfolge damit<br />

nicht ein konkretes Ziel, aber wenn ich das schon mache, kann<br />

ich ja auch versuchen, es so weit wie möglich zu bringen.<br />

100<br />

5<br />

0<br />

Und ihr seid ja erst grad am Anfang.<br />

Genau, schauen wir einfach mal, was passieren wird.<br />

95<br />

75<br />

► Debütalbum „Where The Heaven Are We“ (Chess Club/Sony)<br />

jetzt erhältlich; Review in <strong>RCKSTR</strong> Mag. #105 unter<br />

issuu.com/rckstr/docs/rs105.<br />

► Live: 19.11. Exil (Zürich)<br />

25<br />

Fakepunk<br />

Auf dem richtigen Weg<br />

Aus: Zürich, Schweiz Wer das mag, mag auch: Pulled Apart By Horses, Death<br />

From Above 1979, Funeral Party<br />

Produzent Kid Schurke hat uns das YouTube-Video zum Song<br />

„Fakepunk Is Dead“ mit den Worten „der neuste shit aus züri“<br />

geschickt. In der Erwartung, wie so oft bei solchen Zusendungen<br />

tatsächlich shit zu hören, haben wir – gelangweilt, weil gespannt<br />

nicht cool ist – auf den Link geklickt und was dann aus den Boxen<br />

schallte, blies uns die Ray Ban von der Nase und direkt in den Chai-<br />

Latte. Tight wie ein Ministrant vor seiner ersten Messe und energiegeladen<br />

wie ein wütendes Pikachu peitschen Fakepunk durch knapp<br />

drei Minuten Noise-Punk und lassen uns nach mehr lechzen. Ob da<br />

noch was kommt, wissen wir nicht; Schurke ist das einzige feste<br />

Mitglied und statt Pressebildern schickt er uns Fotos von alten<br />

Säcken. Klingt seltsam, ja. Klingt aber auch ziemlich geil. (shy)<br />

► Single „Fakepunk Is Dead“ (Eigenvertrieb) gratis zum Download auf fakepunk.com.<br />

► facebook.com/fkpnk<br />

Wolf Alice<br />

Auf unserem Live-Wunschzettel<br />

Aus: London, England Wer das mag, mag auch: Splashh, Chairlift, Milky Chance<br />

Der bislang schönste Swim-Deep-Song, „She Changes The<br />

Weather“, handelt von Sänger Austins Liebe zu seiner Freundin<br />

Ellie Rowsell, Gründerin und Frontfrau der Londoner Wolf Alice,<br />

dessen Musik irgendwo zwischen verträumtem Indie-Folkpop und<br />

grungigem Psychedelic-Rock rumlungert. Schauen Sie sich die<br />

Videos an und schmunzeln Sie, dasselbe gilt für die Texte, die trotz<br />

ihrer Einfachheit was Cleveres haben – doch die grosse Stärke des<br />

Quartetts sind die Melodien, die auch dann nicht kitschig werden,<br />

wenn sie süss klingen. Wir wünschen uns zu Weihnachten, die<br />

Band möglichst bald in einem Schweizer Clubkeller anschmachten<br />

zu dürfen; wir versprechen dafür auch, ab sofort artig zu sein. (shy)<br />

► Debüt-EP „Blush“ (Chess Club) jetzt erhältlich.<br />

► facebook.com/wolfalicemusic | soundcloud.com/wolfalice<br />

#<br />

Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe<br />

107<br />

<strong>RCKSTR</strong> MAG. 23


Sty<br />

evon<br />

evon<br />

Katinka Templeton<br />

TOOK THE LOOK<br />

of<br />

Swim Deep<br />

Die englische Band Swim Deep nimmt uns styletechnisch mit auf ein Zeitreisli. Was aussieht, als wäre es<br />

in den Brockenhäusern dieser Welt zusammengetragen, findet man aber heute wieder in den Läden. Shirts<br />

aus den Achtzigern, zerrissene Jeans aus den Neunzigern und passend dazu der rausgewachsene Kurt-<br />

Cobain-Haarschnitt – fertig ist der Look à la Boyband anno 2013.<br />

Batik-Shirt<br />

von Topman, CHF 33.—<br />

Taco-Socken<br />

von ASOS, CHF 23.—<br />

Thundercats-Shirt<br />

von Topman, CHF 36.—<br />

Armbanduhr<br />

von ASOS, CHF 65.—<br />

Vintage Bleach Jeans<br />

von Topman, CHF 45.—<br />

Total:<br />

CHF 217.—<br />

um<br />

„Back To The Future“<br />

zu gehen.<br />

Oder so.<br />

24 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe<br />

Herz-Sonnenbrillen<br />

von Urban Outfitters,<br />

CHF 15.—


Trend November:<br />

Heilige Scheisse, ist das kalt geworden draussen! Höchste Zeit,<br />

Heilige Scheisse, ist das kalt geworden draussen! Höchste Zeit,<br />

sich mit einem guten Mantel einzudecken.<br />

Wollmantel mit<br />

Ethno-Muster<br />

von Mango, CHF 99.95<br />

Dufflecoat mit<br />

Faux-Fur-Kragen<br />

von Zara, CHF 279.—<br />

Kontrast-Zweireiher<br />

von ASOS, CHF 130.—<br />

Mantel im<br />

Schaffell-Look<br />

von H&M, CHF 159.—<br />

Mantel in<br />

Lammfell-Optik<br />

von Mango, CHF 69.95<br />

Zugeknöpft!<br />

Knöchellanger<br />

Strick-Mantel<br />

von Zara, CHF 229.—<br />

Boyfriend-Mantel<br />

von Topshop, CHF 94.—<br />

Eggshape-Mantel<br />

von Topshop, CHF 124.—<br />

(fotografiert von usgang.ch am 12.10. an der „Life Is A Bitch“-<br />

Party im Station Club, Zürich)<br />

____________<br />

100<br />

95<br />

75<br />

25<br />

5<br />

0<br />

Nachsitzen!<br />

<strong>RCKSTR</strong> gibt Style-Nachhilfe: Lippenbekenntnisse<br />

Wie man ohne<br />

Pro Longwear Paint Pot Lidschatten<br />

Händeringen auf<br />

von Mac, CHF 28.—<br />

Long<br />

Nightlifeportal-<br />

Lasting<br />

Fotos auch zu<br />

Lipstick<br />

später Party-<br />

von<br />

stunde noch<br />

Clinique,<br />

makellos aus-<br />

CHF 30.90<br />

sieht? Mit diesen<br />

Gadgets:<br />

Long Lasting Liquid Liner von Artdeco, CHF 26.90<br />

Teint Idole Ultra 24 Hour<br />

Foundation<br />

von Lancôme, CHF 56.90<br />

#<br />

Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe<br />

107<br />

<strong>RCKSTR</strong> MAG. 25<br />

______________________________________________________________________________


SHOPPING<br />

Liebling<br />

Für Linda der Star<br />

der Kollektion: der<br />

Blazer! Sozusagen<br />

als Beweis trägt sie<br />

diesen auch bei<br />

unserem Besuch.<br />

Betritt man das Atelier von sagenhaft, befindet man sich in einer<br />

anderen Welt: Es ist herzig, weiblich und mit viel Liebe gestaltet. Im<br />

zweiten Teil des Raumes herrscht dann das kreative Chaos: An den<br />

Wänden hängen Bilder zur Inspiration, auf dem Tisch warten<br />

Stoffrollen darauf, zugeschnitten zu werden. Hier hat sagenhafts<br />

Modedesignerin Linda auch die aktuelle Herbst-/Winterkollektion<br />

erarbeitet.<br />

Mädchenkram<br />

Geprägt ist diese von dunklen Farben und dem eigens dafür designten<br />

Sternenbild. Die Sommerkollektionen sind meistens verspielter und<br />

weiblicher, erzählt Linda. Die Liebe zum Herzigen und<br />

Mädchenhaften konnte sie aber auch in die aktuelle<br />

Kollektion integrieren, das sieht man an den süssen<br />

Details: Da findet man zum Beispiel ein kleines, verstecktes<br />

Mäschchen oder mit Spitzen besetzte<br />

Schultern. Verkauft werden die Kleider vor allem<br />

direkt im Atelier; Accessoires wie Halstücher<br />

und die überaus beliebten Kragen werden<br />

zusätzlich in ausgewählten Läden angeboten.<br />

► Wiesenstrasse 3, 8004 Winterthur<br />

► sagenhaft.ch<br />

► Nächste Events: 1.–3.11. Designgut, Casino<br />

(Winterthur), 16.11. Showroom an den<br />

Mercedes Benz Fashion Days, Schiffbau (Zürich)<br />

sagenhaft<br />

Spitzenstoff<br />

„Jeder Kollektion sein Märchen“, lautet das Motto vom Label<br />

sagenhaft. Die aktuelle Linie startete mit der Idee von Väterchen<br />

Frost und endete am Schluss in der Galaxie.<br />

Text: Nora Haider<br />

Fotos: Myriam Brunner für my-photo<br />

Wer steckt<br />

dahinter?<br />

Hinter sagenhaft steckt<br />

Linda Giezendanner,<br />

studierte Modedesignerin.<br />

Sie hat bereits die fünfte<br />

Kollektion herausgebracht<br />

und ist ein bekennender<br />

Fan von<br />

Stoffen aus<br />

Spitze.<br />

26 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe


100<br />

95<br />

75<br />

25<br />

5<br />

0


Covergirl<br />

Notonix<br />

Notonix<br />

Sie hat gerade mit dem Skaten angefangen<br />

und zu ihren besten Tricks gehört, sich auf<br />

die Fresse zu legen. Aber hoffentlich nicht<br />

zu doll, wär nämlich schade ums hübsche<br />

Gesicht unseres November-Covermeitlis<br />

Notonix.<br />

Text:<br />

Schimun Krausz<br />

Fotos:<br />

Jason Perkins<br />

28 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe


Auf ein Wort<br />

Der Shoot ist vorbei, darum sag mal: Ist so<br />

ein Fishnet-Anzug nicht verdammt<br />

unbequem?<br />

Er ist eigentlich gar nicht so schlimm, aber die<br />

Maschen blieben ständig an meinen Nippeln<br />

hängen (lacht).<br />

Was trägst du denn, wenn du's so<br />

riiichtig gemütlich haben willst?<br />

Eine Jogginghose, einen schön wolligen<br />

Pulli und flauschige Socken. Oder ich bin<br />

einfach nackt.<br />

Wenn wir deine Fotos so<br />

durchschauen (also die im<br />

Internet, nicht die hier im<br />

Heft), scheinst du begeisterte<br />

Skateboarderin zu sein –<br />

welches ist dein bester<br />

Trick?<br />

Oh, ich hab erst angefangen mit<br />

dem Skateboarden, darum ist<br />

mein, äh, „bester Trick“ wohl<br />

ein Rock To Fakie [siehe Extra-<br />

Kasten].<br />

COVERGIRL<br />

Rock To<br />

Fakie<br />

Wenn man die Miniramp<br />

raufrollt, mit der<br />

Skateboard-Mitte auf<br />

der Kante stehen<br />

bleibt und dann<br />

rückwärts wieder<br />

runterfährt,<br />

hat man<br />

einen Rock<br />

To Fakie<br />

gemacht.<br />

Bravo, Notonix,<br />

sogar kleine Kinder<br />

können das.<br />

Beeindruckend, ähem. Was<br />

war deine bisher schlimmste<br />

Skateboard-Verletzung?<br />

Nun, mich auf die Fresse zu legen.<br />

Du lebst an Englands Südküste<br />

in Bournemouth – surft man da<br />

auch oder skatet man nur?<br />

Surfen ist ziemlich beliebt hier,<br />

wenn auch nicht ein so grosses<br />

Thema wie z.B. in Newquay<br />

[südwestlichste Spitze Grossbritanniens;<br />

Anm.d.Red.]. Aber wir<br />

haben ein Surfer-Riff und Surfer-<br />

Shops, es geht also durchaus was.<br />

Aber auch dort wird's bald<br />

mal Winter und surfen/skaten<br />

ist dann nicht mehr so<br />

angenehm – gehen Engländer<br />

dann snowboarden und Ski<br />

fahren?<br />

Ich kenne richtig viele Leute, die in<br />

der Wintersaison in die Alpen Fahren<br />

zum Snowboarden und Ski fahren, ja.<br />

Das würd ich auch gerne mal machen,<br />

aber ich übe das Snowboarden momentan<br />

noch in den Indoor-Anlagen.<br />

100<br />

95<br />

75<br />

25<br />

5<br />

0<br />

Hier in der Schweiz haben wir<br />

viele Skigebiete, komm doch mal<br />

vorbei.<br />

Ich war noch nie in der Schweiz zum<br />

Snowboarden, will das aber unbedingt<br />

mal tun. Hoffentlich Hoffentlich in den nächsten paar<br />

Jahren.<br />

Super. Wir warten hier auf dich. Tag<br />

und Nacht. Wenn's sein muss, für<br />

immer.<br />

► facebook.com/Notonix<br />

#<br />

Die auch Berlin ist ei ne<br />

Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe<br />

107<br />

<strong>RCKSTR</strong> MAG. 29


COVERGIRL<br />

Hä? Wer?<br />

Name: Notonix<br />

Alter: 23<br />

Wohnort: Südküste Englands<br />

Beruf: Vollzeit-Model<br />

Traumberuf: DJ<br />

Liebste Bands und Musiker:<br />

Andy C, A Day To Remember,<br />

Bob Marley<br />

Liebste Filme und TV-Serien:<br />

„The Wedding Singer“ (Film)<br />

„The Simpsons“ (TV)<br />

Liebste Videospiele:<br />

„Grand Theft Auto“,<br />

„Crash Bandicoot“<br />

30 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe


COVERGIRL<br />

Päng, Päng!<br />

Klassischer November oder haariger Movember?<br />

Haariger Movember. Also bei Typen.<br />

High-Heels oder Moon Boots?<br />

Moon Boots.<br />

Katzen oder Hunde?<br />

Äääähm...beides!<br />

Gepiercte Zunge oder gepiercte Nippel?<br />

Gepiercte Nippel, sieht man doch.<br />

London oder Manchester?<br />

Manchester.<br />

Brighton oder Bournemouth?<br />

Bournemouth ist schöner.<br />

Skateboard oder Snowboard?<br />

Klar Skateboard.<br />

100<br />

95<br />

75<br />

25<br />

5<br />

0<br />

#<br />

Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe<br />

107<br />

<strong>RCKSTR</strong> MAG.<br />

31


REVIEWS<br />

Neue Alben<br />

von der <strong>RCKSTR</strong>-Redaktion gnadenlos getestet<br />

von der <strong>RCKSTR</strong>-Redaktion gnadenlos getestet<br />

EBM-Techno<br />

Gesaffelstein<br />

Aleph<br />

(Parlophone/Warner)<br />

8.2.<br />

Digital Maag<br />

(Zürich)<br />

Nach langem Warten legt der Pariser DJ, Produzent und Schönmann Gesaffelstein<br />

nun sein Debütalbum vor und das klingt trotz Vergangenheitsanleihen frisch und<br />

aufregend. (fxaz)<br />

„Okay, ich gebe zu, der Name ist schon ein wenig<br />

künstlerischen Ideen abzulesen; die der<br />

anmassend“, lächelt Mike Levy alias Gesaffelstein.<br />

immerwährenden Variation von kleinen<br />

„Vor ein paar Jahren lebte ich in Belgien, warum<br />

kreativen Anteilen, die in der Betrachtung des<br />

auch immer drängte mein Interesse massiv in<br />

Ausgangsstücks stets neue Sichtweisen<br />

Richtung Wissenschaft. In diesem<br />

aufreissen.<br />

Zusammenhang las ich auch viel über Einstein<br />

Auf seinem Debüt „Aleph“ zeigt Gesaffelstein<br />

und seine Relativitätstheorie. Angetan hatten es<br />

meisterlich, wie die ständige Variation von<br />

mir auch die Gedanken, die dem<br />

Klängen in zweierlei Richtungen gleichzeitig<br />

Schmetterlingseffekt zugrunde liegen, dass<br />

führen kann. Er betritt mit der überraschenden<br />

geringfügig veränderte Anfangsbedingungen im<br />

Art und Weise seiner Klangkombination<br />

langfristigen Verlauf zu einer völlig anderen<br />

futuristisches Neuland, während er zeitgleich<br />

Entwicklung führen können. Dann stiess ich auf<br />

Spuren in die Klangvergangenheit legt. Hin zu<br />

die Idee des Gesamtkunstwerks, eben jener<br />

Front 242 und deren dunkle Gefühle betonender<br />

Verwebung der Künste; Musik, Dichtung,<br />

Electronic Body Music oder noch weiter zurück<br />

Darstellende Kunst, Architektur und Malerei<br />

bis zu den Anfangstagen von Kraftwerk.<br />

werden eins. Doch ist diese Verbindung nicht<br />

Gesaffelstein nimmt sich die Errungenschaften<br />

beliebig, sie ist eine notwendige Ergänzung und<br />

von damals, setzt sie in der Gegenwart ein und<br />

huldigt dem Ausdruck. Der Name Gesaffelstein ist<br />

gestaltet damit bereits die Zukunft. „Dieser<br />

also nichts anderes als eine Bastelei aus den<br />

ständige Blick nach vorne hängt natürlich damit<br />

Begriffen Gesamtkunstwerk und Einstein.“<br />

zusammen, dass dies der Ort ist, wo ich den Rest<br />

Seit 2008 wirft er unter diesem Namen Remixes<br />

meines Lebens verbringen werde“, fügt er an, „da<br />

und eigene EPs auf den Markt, darunter<br />

halte ich es ganz mit Woody Allens Ausspruch.“<br />

aufgepumpte Versionen von Lana Del Reys „Blue<br />

Jeans“ oder dem Justice-Stück „Helix“. Bereits in<br />

Wer das mag, mag auch: Kanye West „Yeezus“, Boys Noize „Out<br />

diesen Arbeiten sind seine grundsätzlichen<br />

Of The Black“, The Klinik „Eat Your Head Out“<br />

Grosser Mundart-Pop/Rock<br />

Valium21<br />

Lifestyle<br />

21.12.<br />

Stall 6<br />

(Zürich)<br />

(Auenland)<br />

Auf ihrem neuen Album<br />

„Lifestyle“ trumpfen<br />

Valium21 mit Melodien auf,<br />

die nach grossen Bühnen<br />

schreien. Im Gegensatz zum<br />

2006er Vorgänger „Sonarzwilling“<br />

experimentieren<br />

die Zürcher nicht mehr mit<br />

verschiedenen Stilen,<br />

sondern scheinen ihren<br />

Sound – auch durch die<br />

Unterstützung des britischen<br />

Produzenten George Shilling<br />

(Blur, My Bloody Valentine)<br />

– mittlerweile gefunden zu<br />

haben. Doch obwohl die<br />

einzelnen Lieder mit interessanten<br />

Passagen locken,<br />

sind sie sich insgesamt etwas<br />

zu ähnlich, weshalb wir uns<br />

für einen Nachfolger noch<br />

mehr Abwechslung<br />

wünschen. (lori)<br />

Wer das mag, mag auch: White Lies<br />

„To Lose My Life...“, Editors „An End<br />

Has A Start“, Arctic Monkeys<br />

„Whatever People Say I Am, That's<br />

What I'm Not“<br />

32 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe


REVIEWS<br />

60s-Revival-Soul-Pop<br />

John Newman<br />

Tribute<br />

(Island/Universal)<br />

Alle paar Jahre ist die Popwelt empfänglich<br />

für Retroriffs – 2008 war's Duffys<br />

„Rockferry“, 2010 Plan Bs „...Strickland Banks“ und 2013 ist es<br />

der von Hitsingle-Features mit Rudimental bekannte englische<br />

Newcomer John Newman mit seinem Debütalbum „Tribute“,<br />

dessen Songs sich offensichtlich an die Ex-Freundin des 23-<br />

Jährigen richten. Kritiker monieren, die 60er Jahre hätten<br />

angerufen und würden ihren Sound zurückwollen, aber den hier<br />

möchten wir eigentlich ganz gerne behalten; denn auch wenn er<br />

nichts Neues und etwas kitschig ist, haben die elf Stücke – allen<br />

voran die Singles „Love Me Again“ und „Cheating“ – ordentlich<br />

Drive, Herz und grosse Melodien. (shy)<br />

Wer das mag, mag auch: Plan B „The Defamation Of Strickland Banks“, Duffy<br />

„Rockferry“, Tom Odell „Long Way Down“<br />

Eclectic Rock<br />

Anna Murphy<br />

Cellar Darling<br />

(Nation)<br />

Nebelschwaden wandern zwischen dunklen<br />

Bäumen umher, bedrohliches Knacken<br />

stört die Stille und plötzlich findet man sich in einer düsteren<br />

Zusammenkunft virtuoser Klänge wieder. So könnte das Setting<br />

von Anna Murphys erstem Soloalbum „Cellar Darling“ aussehen,<br />

auf dem sie mit mystischer Stimme und dem Einsatz<br />

mittelalterlicher Instrumente wie Drehorgel oder Dulcimer<br />

verzaubert. Der Einfluss ihrer Stammtruppe Eluveitie ist zwar<br />

spürbar, die Musik wirkt jedoch dank elektronischer Elemente<br />

moderner und poppiger. (lori)<br />

Wer das mag, mag auch: Evanescence „Evanescence“, Epica „Requiem For The<br />

Indifferent“, Flyleaf „New Horizon“<br />

Never Change A Winning Sound<br />

Kings Of Leon<br />

Mechanical Bull<br />

19.11.<br />

Härterei<br />

(Zürich)<br />

23.11.<br />

Schüür<br />

(Luzern)<br />

(RCA/Sony)<br />

Nach drei Jahren bringen Kings Of Leon<br />

mit „Mechanical Bull“ ein neues Album<br />

heraus, das gut als zweite Hälfte des Vorgängers „Come Around<br />

Sundown“ gesehen werden kann. Caleb Followill umgarnt den<br />

Stadion-Southern-Rock der Band wie gehabt mit seiner rauen<br />

Stimme und insgesamt überrascht die Platte zwar zu keinem<br />

Zeitpunkt, doch liefert sie erneut den Soundtrack für Festival-<br />

Gefühle inklusive halbfeuchten Knutschern und vertorkeltem<br />

Getanze und hilft damit Sommerkindern, die kalte Winterzeit<br />

unbeschadet zu überstehen. (lori/shy)<br />

Wer das mag, mag auch: The Black Keys „El Camino“, Kasabian „West Ryder<br />

Pauper Lunatic Asylum“, Arctic Monkeys „AM“<br />

Electro-Swing<br />

7.11.<br />

Parov Stelar<br />

Metropop<br />

Festival<br />

The Art Of Sampling (Lausanne)<br />

100<br />

(Universal)<br />

Eine Sammlung der grössten Hits der<br />

95<br />

letzten Jahre präsentiert uns der<br />

Österreicher Parov Stelar auf „The Art Of Sampling“. Gespickt<br />

mit neuen Songs ist ihm ein weiteres Album gelungen, welches<br />

75<br />

den Hörer an der Hand auf die Tanzfläche zieht und bis zum<br />

letzten Song nicht mehr gehen lässt. Gewohnt loungig mit einer<br />

dicken Portion Electro-Swing, hüpft man vom einen zum<br />

nächsten Song und muss dabei nicht Angst haben, auf<br />

25<br />

Unerwartetes zu treffen; denn dem altbewährten Rezept werden<br />

nur wenige Gewürze hinzugefügt, was es halt auch nicht<br />

merklich spannender macht. (lori)<br />

5<br />

Wer das mag, mag auch: Caravan Palace „Panic“, Swing Republic „Midnight<br />

Calling“, Cash Candy „Lee Disco“<br />

0<br />

Party-Protokoll<br />

Bloc Party<br />

Tapes mixed by Kele<br />

(!K7)<br />

The Rapture, die Foals und The<br />

Big Pink haben schon ein Tape<br />

gemixt, nun setzen Bloc Party<br />

bzw. Sänger Kele die !K7-Tapes-<br />

Serie fort. Lassen Sie sich nicht<br />

vom Bandnamen auf dem Cover<br />

beirren, die Scheibe ist nämlich<br />

eine Compilation und entführt<br />

Sie durch eine Partynacht; sie<br />

beginnt mit einer verträumten<br />

Aufwärmphase, wird bald mitreissend<br />

tanzbar, gönnt Ihnen<br />

zwischendurch eine Runde auf<br />

dem Sofa und entlässt Sie<br />

schliesslich in den Morgenstunden<br />

mit zwei – wie Kele meint –<br />

Post-Clubmusik-Songs sanft und<br />

beglückt in den Schlaf. (lori/shy)<br />

Wer das mag, mag auch: French Fries<br />

„Yo Vogue“, Bambounou<br />

„Orbiting“, Ben Klock „One“<br />

Rock<br />

Pearl Jam<br />

Lightning Bolt<br />

(Monkeywrench/Universal)<br />

„Lightning Bolt“ setzt die Serie<br />

der sehr guten vergangenen<br />

Pearl-Jam-Platten fort, auf<br />

denen die Band aus Seattle mit<br />

erfrischenden Ideen und einem<br />

neuen Selbstverständnis eine Art<br />

zweite Karriere gestartet hat.<br />

Auch das neue Album konserviert<br />

die Rohheit der alten Tage,<br />

lässt aber gleichzeitig diese neu<br />

gewonnene Lockerheit in die<br />

Musik einfliessen. Die Breite, in<br />

der sich das Quintett nach mehr<br />

als 20 Jahren bewegt, ist umwerfend.<br />

Neben den gewohnten<br />

Krachern servieren die Grunge-<br />

Veteranen auch Songs wie das<br />

balladeske „Sirens“ oder das<br />

wunderbar entspannte „Pendulum“<br />

und knüpfen damit an die<br />

Grosstaten aus den 1990er<br />

Jahren an, ohne in einem<br />

einzigen Moment verstaubt zu<br />

klingen. (dave)<br />

Wer das mag, mag auch: Neil Young<br />

„Ragged Glory“, Bruce Springsteen<br />

„Wrecking Ball“, Brad<br />

„United We Stand“<br />

# Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe 107<br />

<strong>RCKSTR</strong> MAG. 33<br />

1 2 . N O V ’ 1 3<br />

HÄRTEREI ZÜRICH<br />

SUBLIME<br />

WITH ROME<br />

1 9 . N O V ’ 1 3<br />

HÄRTEREI ZÜRICH<br />

JOHN<br />

NEWMAN<br />

2 2 . N O V ’ 1 3<br />

WERFT 219<br />

VITALIC &<br />

YUKSEK<br />

2 4 . N O V ’ 1 3<br />

WERFT 219<br />

THE SOUNDS<br />

2 7 . N O V ’ 1 3<br />

VOLKSHAUS<br />

TOM ODELL<br />

3 . D E Z ’ 1 3<br />

HÄRTEREI ZÜRICH<br />

SILLY<br />

4 . D E Z ’ 1 3<br />

HÄRTEREI ZÜRICH<br />

PATRICE<br />

6 . D E Z ’ 1 3<br />

EVENTHALL<br />

JAKE BUGG<br />

9 . D E Z ’ 1 3<br />

EVENTHALL<br />

* ZUSATZKONZERT<br />

IMAGINE<br />

DRAGONS<br />

1 9 . D E Z ’ 1 3<br />

HÄRTEREI ZÜRICH<br />

STEFF LA<br />

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REVIEWS<br />

Neo-Rock'n'Roll<br />

Jake Bugg<br />

Shangri La<br />

(Mercury/Universal)<br />

Gerade mal 18 Jahre alt ist Jake Bugg beim Release seines letztjährigen Debüts und schon<br />

steht Oasis-Überbleibsel Noel Gallagher auf der Matte und bescheinigt vollmundig: „Er ist<br />

die Zukunft der Musik!“ Die Gallaghers neigten ja schon immer zu Übertreibungen oder<br />

Schnellschüssen, aber diesmal behält Noel Recht. (fxaz)<br />

Produzent des zweiten Jake-Bugg-Albums ist<br />

Hört man „Shangri La“ durch, zaubern die<br />

Rick Rubin, der schon Johnny Cash, Black<br />

neuen Lieder sofort ein Lächeln auf die Lippen;<br />

Sabbath und ZZ Top vergoldet hat; das Werk<br />

denn vom ersten Bruchteil der Anfangssekunde<br />

trägt den Titel „Shangri La“, den Namen von<br />

ist klar, dass sich da zwei Künstlerseelen gefun-<br />

Ricks Aufnahmestudio im kalifornischen<br />

den haben, die sich einfach finden mussten:<br />

Malibu. Warum hat es Jake eigentlich so eilig<br />

Jake Bugg mit seinen von altmodischem Skiffle<br />

mit seinem Zweitling? Das selbstbetitelte Debüt<br />

beeinflussten Noten, die er schlicht und ohne<br />

erschien ja vor nicht mal einem Jahr. „Ach, alles<br />

Schnickschnack vorträgt auf der einen Seite –<br />

hat seit meinem zwölften Lebensjahr Fahrt<br />

auf der anderen Rick Rubin, der Purist unter<br />

aufgenommen und die Geschwindigkeit hat sich<br />

den Produzenten, dem es darum geht, eine<br />

von Jahr zu Jahr erhöht“, blickt der knapp<br />

6.12.<br />

Gitarre eine Gitarre sein zu lassen und eine<br />

20-jährige Engländer auf sein Teenager-<br />

Maag Halle<br />

Stimme eine Stimme. Das duftig Jungenleben<br />

zurück. „Mit zwölf habe ich erstmals<br />

hafte lässt er Jake ebenfalls und das muss<br />

(Zürich)<br />

zur Gitarre gegriffen, mit 14 das erste Stück<br />

reichen, mehr brauchen grossartige Stücke<br />

geschrieben und mit 18 liegt die erste Platte auf<br />

nicht. Und es reicht. Es ist sogar kraftvoller in<br />

dem Tisch. Und wenn du erst mal so richtig<br />

der Wirkung als jedes unnötige Rumgefrickle.<br />

musikalisches Blut geleckt hast, dann willst du<br />

„Und wie sagte schon John Lennon“, zitiert<br />

nie wieder aufhören. Ich habe in dieser ganzen<br />

Jake, „ein Track ist dann fertig, wenn du nichts<br />

Zeit so viele verrückte Sachen erlebt, dass ich<br />

mehr wegnehmen kannst.“<br />

noch lange nicht alles erzählen konnte in<br />

meinen bisherigen Liedern. Worauf hätte ich<br />

Wer das mag, mag auch: The Last Shadow Puppets<br />

also warten sollen, bis ich mein zweites Album<br />

„The Age Of The Understatement“, The Lumineers<br />

rausbringe?“<br />

„The Lumineers“, Bombay Bicycle Club „Flaws“<br />

Electropop/Indie-Dance<br />

The Toxic Avenger<br />

Romance And Cigarettes<br />

(Roy/Alive)<br />

Den hatten wir eigentlich<br />

abgeschrieben; The Toxic Avenger<br />

war bereits aktiv, als Justice mit „†“<br />

die Karten der Clubmusik neu<br />

gemischt haben. Sein Sound: Knarzig,<br />

hart und brachial, was man halt so<br />

geil fand anno 2007. Davon ist sechs<br />

Jahre später nicht mehr viel übrig.<br />

Das zweite Album des Franzosen<br />

besticht mit melancholischem<br />

Electropop („Romance & Cigarettes“),<br />

Singalong-Refrains („Say My Name“)<br />

und der einen oder anderen Giorgio-<br />

Moroder-Hommage („Eyes“). Das<br />

wirkt streckenweise zwar etwas<br />

chaotisch, ist dafür jedoch schön<br />

vielfältig und mit einigen echten<br />

Sleeper-Hits versehen. (rez)<br />

Wer das mag, mag auch: Lifelike & A-Trak<br />

„Don't Stop“, New Order „Substance“,<br />

Cut Copy „In Ghost Colours“<br />

Storytelling-<br />

Singer/Songwriter<br />

Radical Face<br />

The Family Tree:<br />

The Branches<br />

(Nettwerk/Soulfood)<br />

Ben „Radical Face“ Cooper erzählt die<br />

im Vorgänger „The Family Tree: The<br />

Roots“ begonnene Geschichte einer<br />

Familie aus dem 19. Jahrhundert<br />

weiter und haucht ihr mit wunderbar<br />

melancholischen und traumhaften<br />

Liedern Leben ein. Auch diesmal<br />

bedient sich der Amerikaner, der nach<br />

einem Computer-Crash inkl.<br />

komplettem Manuskript-Verlust seine<br />

Arbeit als Autor links liegen liess und<br />

sich der Musik widmete, nur an<br />

Instrumenten aus den 1800er Jahren –<br />

das mag einschränkend sein, doch die<br />

Songs werden nach mehrmaligem<br />

Hören nicht langweilig, sondern nur<br />

schöner. Zum Glück ist eine Album-<br />

Trilogie geplant! (raf)<br />

Wer das mag, mag auch: City And Colour<br />

„Bring Me Your Love“, Bon Iver „Bon Iver“,<br />

Other Lives „Tamer Animals“<br />

Den Soundtrack von<br />

<strong>RCKSTR</strong> #107 hören?<br />

facebook.com/ROCKSTARmag<br />

34 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe


REVIEWS<br />

Rosa Happy-Pop<br />

Micky Green<br />

Daddy I Don't Want To<br />

Get Married<br />

(Polydor/Universal)<br />

Will uns das Mädchen mit ihrem Schlafzimmerblick auf dem<br />

Cover etwas mitteilen? Oder ist es Zufall, dass auch die Songs<br />

etwas müde daherkommen? Als Micky G-Shirt“ die Herzen<br />

(sehr) und die Charts (einigermassen) stürmte,reen vor sechs<br />

Jahren mit ihrem ersten Album „White T klang das Ganze noch<br />

süss und frisch; die Australierin traf genau den Nerv der Zeit<br />

und schlug für die Musik sogar eine Karriere als Model in den<br />

Wind. Mittlerweile hat sich die Konkurrenz im Discopop-Sektor<br />

jedoch kräftig entwickelt, was Micky wohl etwas verpennt hat.<br />

(lori)<br />

Wer das mag, mag auch: Lilly Wood & The Prick „Invincible Friends“, Charlotte<br />

Gainsbourg „IRM“, Brigitte „Et vous, tu m'aimes?“<br />

1.11.<br />

Stoner-Rawk<br />

Plattentaufe im<br />

ISC (Bern), 9.11. Gaswerk<br />

Hot Running Blood<br />

(Winterthur), 15.11. Café<br />

Mokka (Thun), 23.11.<br />

Love Is Blind<br />

La Fourmi<br />

(Subversiv)<br />

(Luzern)<br />

Werden die Klänge von Hot Running Blood<br />

als Vorboten eines Sommersturms<br />

beschrieben, so ist „Love Is Blind“ die donnernde Gewitterwolke<br />

dazu. Schlagzeug und Bass produzieren ein bedrohliches<br />

Fundament, über das sich dunkel Jonny Yan Agains Stimme legt.<br />

Ein musikalischer Höhepunkt der Platte ist definitiv „Get Over<br />

It“, den die vier Berner mit A-capella-Elementen gestalten. Die<br />

Jungs harmonieren, doch sollten sie nicht düsterer<br />

daherkommen wollen, als sie tatsächlich sind. (lori)<br />

Wer das mag, mag auch: Queens Of The Stone Age „Songs For The Deaf“,<br />

Kyuss „Welcome To The Sky Valley“, Fu Manchu „We Must Obey“<br />

Autobiophonie<br />

Okkervil River<br />

The Silver Gymnasium<br />

(PIAS/Musikvertrieb)<br />

Konzeptalben sind schwierig. Mitmenschen<br />

mit seinen Kindheitserinnerungen zu<br />

belästigen, ist auch schwierig. Okkervil River machen beides<br />

gleichzeitig: ein Konzeptalbum über die Kindheit von Frontmann<br />

Will Sheff. Mathematisch ergibt Minus mal Minus automatisch<br />

etwas Positives, aber Musik ist zum Glück nicht nur Mathematik,<br />

sondern auch Herz, Gefühle und blauen Flecken. Doch<br />

beschleicht uns beim Hören von „The Silver Gymnasium“ das<br />

Gefühl, Will hatte eine behütete Kindheit, ohne Raufereien,<br />

aufgeschrammten Ellbogen und ausgeschlagenen Zähne. (röhr)<br />

Wer das mag, mag auch: My Morning Jacket „Z“, Local Natives „Hummingbird“,<br />

Wolf Parade „Expo 86“<br />

Nachhauseweg-Mukke<br />

John Talabot<br />

DJ-Kicks<br />

14.12. D! Club<br />

(Lausanne),<br />

15.12. Komplex Klub<br />

(Zürich)<br />

21.11.<br />

Palace<br />

(St. Gallen)<br />

1.11.<br />

Zukunft<br />

(Zürich)<br />

100<br />

(!K7)<br />

95<br />

Die Clubtür möchte man nicht öffnen, aber<br />

der Türsteher hält sie einem auf. Es<br />

blendet. Nach und nach bekommt die grelle Welt da draussen<br />

75<br />

ihre Konturen zurück. Dumpf dringen die Verkehrsgeräusche<br />

ans Ohr, aber richtig bewusst werden sie einem nicht. Sie nerven.<br />

Man will zurück in die geborgene Höhle der musikdurchtränkten<br />

Nacht. Die Hände vergraben sich auf der Suche nach den<br />

25<br />

Kopfhörern in den Taschen. Gefunden. Einstecken. Linkes Ohr,<br />

rechtes Ohr. Der Daumen drückt Play. Genau DANN braucht die<br />

Welt diese Compilation. (röhr)<br />

5<br />

Wer das mag, mag auch: Boards Of Canada „Tomorrow's Harvest“,<br />

Kruder&Dorfmeister „The K&D Sessions“, GusGus „Arabian Horse“<br />

0<br />

Syndietronic<br />

Captain Capa<br />

Foxes<br />

(Audiolith)<br />

Ein bisschen zu cheesy, ein<br />

bisschen zu produziert, aber<br />

immer zum Mitwippen und<br />

immer einen guten Hook<br />

ausgeworfen. Man kann es<br />

hören und wenden wie man<br />

will, mit „Foxes“ ist Captain<br />

Capa etwas gelungen, was<br />

andere Bands seit ihrer Gründung<br />

nur proben. Man experimentiert<br />

mit Einflüssen,<br />

schlägt auch mal ruhigere Töne<br />

an und tritt langsamer; das<br />

deutsche Duo wirkt erwachsener<br />

und abgeklärter zwar, aber<br />

baut trotzdem noch genügend<br />

Wut und Druck auf, um nicht<br />

komplett zu verspiessen. (röhr)<br />

Wer das mag, mag auch: I Heart<br />

Sharks „Summer“, M83 „Hurry Up,<br />

We're Dreaming“, Zoot Woman<br />

„Things Are What They Used To Be“<br />

Düstergitarren<br />

PINS<br />

Girls Like Us<br />

(Bella Union/Musikvertrieb)<br />

Mit dem Erstling „Girls Like<br />

Us“ der aus Manchester<br />

stammenden All-Girl-Band<br />

PINS möchte man sich am<br />

liebsten mit Zigis und Whisky<br />

im Keller einschliessen. Die<br />

Songs sind geprägt von einer<br />

aggressiven Dramatik und<br />

könnten direkt für einen<br />

Streifen über eine Mädchen-<br />

Gang aus einem düsteren<br />

Londoner Vorort herhalten.<br />

Von den PINS wird man auf<br />

jeden Fall noch hören, doch<br />

man wünscht ihnen den Mut,<br />

auch mal leise Töne anzuschlagen;<br />

denn jede Rebellion<br />

wird irgendwann langweilig<br />

und verliert sich etwas in ihrer<br />

eigenen Wiederholung. (lori)<br />

Wer das mag, mag auch: Deap<br />

Vally „Sistrionix“, The Raveonettes<br />

„Pretty In Black“, The<br />

Jezabels „Prisoner“<br />

# Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe 107<br />

<strong>RCKSTR</strong> MAG. 35<br />

02 NOV 2013 | ZÜRICH, KOMPLEX 457<br />

SEASICK STEVE<br />

05 NOV 2013 | ZÜRICH, HALLENSTADION<br />

THIRTY SECONDS TO MARS<br />

06 NOV 2013 | BASEL, ST. JAKOBSHALLE<br />

QUEENS OF THE STONE AGE<br />

06 NOV 2013 | ZÜRICH, KOMPLEX 457<br />

CRYSTAL FIGHTERS<br />

11 NOV 2013 | ZÜRICH, KOMPLEX 457<br />

THE NAKED AND FAMOUS<br />

12 NOV 2013 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB<br />

RED<br />

12 NOV 2013 | ZÜRICH, EXIL<br />

MARTIN JONDO<br />

15 NOV 2013 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB<br />

THE SLACKERS<br />

15 NOV 2013 | ZÜRICH, KOMPLEX 457<br />

WHITE LIES<br />

15 NOV 2013 | PRATTELN, Z7<br />

VISTA CHINO<br />

16 NOV 2013 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB<br />

THEES UHLMANN<br />

23 NOV 2013 | BERN, FESTHALLE<br />

VANS WARPED TOUR<br />

23 NOV 2013 | ZÜRICH, EXIL<br />

CHAKUZA<br />

23 NOV 2013 | ZÜRICH, KOMPLEX 457<br />

PRINZ PI<br />

25 NOV 2013 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB<br />

OH LAND<br />

26 NOV 2013 | ZÜRICH, KOMPLEX 457<br />

GOGOL BORDELLO<br />

26 NOV 2013 | PRATTELN, Z7<br />

HEAVEN SHALL BURN<br />

28 NOV 2013 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB<br />

GLASVEGAS<br />

29 NOV 2013 | ZÜRICH, DYNAMO WERK21<br />

DAVE HAUSE<br />

01 DEC 2013 | ZÜRICH, DYNAMO WERK21<br />

TOUCHÉ AMORÉ<br />

01 DEC 2013 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB<br />

DEAP VALLY<br />

02 DEC 2013 | ZÜRICH, KOMPLEX 457<br />

THE LUMINEERS<br />

03 DEC 2013 | ZÜRICH, KOMPLEX KLUB<br />

UNCLE ACID & THE DEADBEATS<br />

05 DEC 2013 | ZÜRICH, DYNAMO WERK21<br />

THE BROWNING<br />

05 DEC 2013 | ZÜRICH, KOMPLEX 457<br />

AYO<br />

MORE SHOWS: MAINLANDMUSIC.COM<br />

TICKETS: STARTICKET.CH


REVIEWS<br />

TOP 5<br />

Woche 43 2013<br />

Album (CH)<br />

1<br />

Helene Fischer<br />

Farbenspiel<br />

2<br />

Pearl Jam<br />

Lightning Bolt<br />

3<br />

Nicole Bernegger<br />

The Voice<br />

4<br />

Stromae<br />

Racine carrée<br />

5<br />

Bastian Baker<br />

To Old To Die Young<br />

iTunes Singles (CH)<br />

1<br />

Avicii<br />

Hey Brother<br />

2<br />

Katy Perry<br />

Roar<br />

3<br />

Klingande<br />

Jubel<br />

4<br />

Avicii<br />

Wake Me Up<br />

5<br />

Martin Garrix<br />

Animals<br />

Billboard Independent<br />

Albums<br />

1<br />

The Head And The Heart<br />

Let's Be Still<br />

2<br />

Chase Rice<br />

Ready Set Roll [EP]<br />

3<br />

KoRn<br />

The Paradigm Shift<br />

4<br />

Dom Kennedy<br />

Get Home Safely<br />

5<br />

Bryan & Katie Torwalt<br />

Kingdom Come<br />

Billboard<br />

Alternative Songs<br />

1<br />

Bastille<br />

Pompeii<br />

2<br />

Grouplove<br />

Ways To Go<br />

3<br />

Cage The Elephant<br />

Come A Little Closer<br />

4<br />

Lorde<br />

Royals<br />

5<br />

Fitz And The Tantrums<br />

Out Of My League<br />

Beatport Indie-<br />

Dance / Nu-Disco<br />

1<br />

Andrey Exx, Fomichev<br />

Groovejet (Remix)<br />

2<br />

Kolombo<br />

Throw Your Hands<br />

3<br />

Elekfantz<br />

Diggin' On You<br />

4<br />

Croatia Squad<br />

Be Good To Me<br />

5<br />

Sugar Hill<br />

Feeling For You<br />

DIE NEUEN<br />

EPs<br />

Zürirock<br />

geniale Songs, die uns das<br />

angekündigte Album mit<br />

Last Chance<br />

Spannung erwarten lassen. Die<br />

Stimme von Frontfrau Elin<br />

To Say Goodbye<br />

schlägt unvermittelt zu, drückt<br />

16.11.<br />

das Publikum mit einer<br />

The Promise<br />

Alte Kaserne<br />

gewaltigen Wucht zu Boden und<br />

(Eigenvertrieb)<br />

(Zürich)<br />

lässt es bis zum letzten Ton nicht<br />

mehr aufstehen. Unterstützt<br />

Bald als Support-Act der Briten<br />

durch das meisterhafte Spiel des<br />

Tainted Nation in Spanien unter-<br />

gerade mal 18-jährigen<br />

wegs, begeistert die Zürcher<br />

Gitarristen Dorian, besitzt das<br />

Formation Last Chance To Say<br />

junge Quartett auch in ruhigen<br />

Goodbye mit sauberem, zurück-<br />

Passagen eine unglaub-liche<br />

haltendem Alternative-Rock. Die<br />

Kraft und hält jetzt schon<br />

zweite EP „The Promise“ erfindet<br />

Vergleichen mit Janis Joplin<br />

das Gitarren-Rad nicht neu,<br />

oder Jimi Hendrix stand. (lori)<br />

überzeugt aber durch und durch<br />

Wer das mag, mag auch: Kadavar<br />

und zeigt, dass der Vierer seit<br />

dem ersten Release 2010 an<br />

„Kadavar“, The Jimi Hendrix Experience<br />

Reife gewonnen hat. Und sie<br />

„Are You Experienced“, Graveyard<br />

macht uns heiss aufs fürs nächste<br />

„Hisingen Blues“<br />

Jahr angekündigte Debütalbum,<br />

auf dem LCTSG hoffentlich<br />

Indie-Dance<br />

weiterhin musikalische Experimente<br />

wagen. (lori/shy)<br />

The Other<br />

Wer das mag, mag auch: Throw The Fight<br />

„What Doesn't Kill Us“, Shadowqueen<br />

Tribe<br />

„Don't Tell“, Tainted Nation „F.E.A.R.“<br />

A Tribute To Punk<br />

Fall Out Boy<br />

PAX AM Days<br />

(Island/Universal)<br />

Sind wir in den 80ern und die<br />

Ramones betreten die Bühne des<br />

New Yorker CBGB? Weit gefehlt,<br />

das sind Fall Out Boy – und zwar<br />

im Jahr 2013! Grösser könnte<br />

der Unterschied zu ihrem hochpolierten<br />

Album „Save Rock And<br />

Roll“ kaum sein; man munkelt,<br />

die Gitarren bei den Aufnahmen<br />

zu „PAX AM Days“ seien nur<br />

ganz zu Beginn gestimmt worden<br />

und auch dann nur per Gehör.<br />

Gerade mal einer der acht Songs<br />

dauert länger als zwei Minuten –<br />

wir sind nicht sicher, ob die Fans<br />

diese unverfälschte, alte Punk-<br />

Attitüde schätzen; von unserer<br />

Seite gibt's jedenfalls zwei<br />

„Gefällt mir“-Daumen. (saw)<br />

Wer das mag, mag auch: Ramones<br />

„Ramones“, The Clash „London Calling“,<br />

Sex Pistols „Never Mind The Bollocks,<br />

Here's The Sex Pistols“<br />

Vintage-Rock<br />

Blues Pills<br />

5.11.<br />

Devil Man<br />

Mascotte<br />

(Nuclear Blast/Warner)<br />

(Zürich)<br />

Blues Pills liefern mit ihrer<br />

Debüt-EP „Devil Man“ vier<br />

My Girl<br />

(Sony)<br />

Erst sangen sie über kurze Sommerröcke,<br />

dann forderten sie uns<br />

zum Tanzen auf, nun trällern<br />

The Other Tribe über ihr Meitli.<br />

Textlich ist das in etwa so anspruchsvoll<br />

wie Justin Bieber in<br />

seinen eloquentesten Momenten,<br />

aber die fünf Jungs aus Bristol<br />

zielen eh seit ihrer ersten<br />

Veröffentlichung ohne<br />

Umschweife auf den Kellerclub-<br />

Dancefloor und da schlägt „My<br />

Girl“ mit seinen tropischen<br />

Indie-Dance-Beats voll ein. Der<br />

Radio Edit ist poppig, die Extended-Version<br />

tanzbar und der<br />

Dub-Mix schliesslich gehört ab<br />

sofort an jede Sause mit engen<br />

Hosen und Crop Tops. (shy)<br />

Wer das mag, mag auch: Swimwear „The<br />

Kissing Machine“, JBAG „Mogadisco“,<br />

Holy Ghost! „Dynamics“<br />

Coversong-Glanzleistung<br />

Army Of 3<br />

EP feat.<br />

Ingrid Michaelson<br />

(Cabin 24)<br />

Neben der Arbeit an einem<br />

neuen Album, welches diesen<br />

Winter erscheinen soll, widmet<br />

sich die US-Singer-Songwriterin<br />

Ingrid Michaelson ihrem Nebenprojekt<br />

Army Of 3, dessen eben<br />

erschienene EP vier gecoverte<br />

Songs bereithält. Es sind Songs,<br />

die man in ihrer Originalversion<br />

längst nicht mehr hören kann,<br />

doch mit ihrer unglaublichen<br />

Stimme schafft es Ingrid, sie zu<br />

rehabilitieren. Das Highlight der<br />

EP ist definitiv ihre A-capella-<br />

Interpretation von Rihannas „We<br />

Found Love“, die dem Clubsong<br />

eine völlig neue Soundrichtung<br />

gibt. (lori)<br />

Wer das mag, mag auch: Erin McCarley<br />

„Love, Save The Empty“, Missy Higgins<br />

„On A Clear Night“, Allie Moss „Passerby“<br />

Euphorischer<br />

Lo-Fi-Surf-Pop<br />

Best Coast<br />

Fade Away<br />

(Jewel City/Wichita)<br />

Angriffslustig wie der Labelwechsel<br />

zur Eigenmarke Jewel<br />

City, so hört sich das neue Baby<br />

von Best Coast an – doch das 7-<br />

Stücke-Mini-Album klingt etwas<br />

sehr nach dem Versuch, eine<br />

persönliche Sinnsuche in den<br />

Kontext eines „reiferen“ Images zu<br />

verpacken. Und ja, es wäre<br />

schöner gewesen, etwas weniger<br />

90er Post-Punk-Feminismus und<br />

etwas mehr Sonnenlaune der<br />

vorangehenden LP „The Only<br />

Place“ mit drin zu haben, doch<br />

trotz allem: Tempo und Authentizität<br />

sind präsent wie eh und je,<br />

den Höhepunkt bildet die Single<br />

„Fear Of My Identity“ – mehr<br />

davon, bitte! (arse)<br />

Wer das mag, mag auch: Vivian Girls<br />

„Everything Goes Wrong“, Pocahaunted<br />

„Hunted Gathering“, „10 Things I Hate<br />

About You“-Soundtrack<br />

Too-Alternative-Rock<br />

The Used<br />

Ocean Of The Sky<br />

(Anger Music<br />

Group/Hopeless)<br />

Die Band befindet sich zurzeit im<br />

Studio für ihr sechstes Album. Um<br />

die Wartezeit bis zu dessen<br />

Release zu verkürzen, hauen The<br />

Used die EP „Ocean Of The Sky“<br />

raus und bleiben ihrem Stil absolut<br />

treu, weshalb man sich vorstellen<br />

kann, in welche musikalische<br />

Richtung die nächste Platte geht.<br />

Abgesehen von der dürftigen<br />

Produktion fällt vor allem der<br />

fünfte und letzte Track „Tethys“<br />

auf, der über 20 Minuten dauert<br />

und mehr wie eine Vertonung von<br />

Landschaftsbildern als ein The-<br />

Used-Song wirkt; seltsam, aber<br />

leider nicht gut seltsam, son-dern,<br />

äh, seltsam seltsam eben. (saw)<br />

Wer das mag, mag auch: My Chemical<br />

Romance „Danger Days: The True Lives Of<br />

The Fabulous Killjoys“, Mindflow „With Bare<br />

Hands“, Crown The Empire „The Fallout“<br />

Den Soundtrack von <strong>RCKSTR</strong> #107 hören?<br />

facebook.com/ROCKSTARmag<br />

36 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe


LOCK<br />

VOGEL<br />

100<br />

95<br />

75<br />

25<br />

5<br />

NOVEMBER<br />

THÉRÈSE<br />

aus: Wil SG<br />

<strong>RCKSTR</strong>-Leserin seit: Ende 2011<br />

Lieblingsband: Major Lazer<br />

Lieblingsclub: Palace<br />

Lockstoff:<br />

REVIEWS<br />

...................................................<br />

Jaja, wir wissen’s.<br />

Es ist<br />

scheiss billig -<br />

aber er funktioniert<br />

- der<br />

Lockvogel.<br />

Keine andere<br />

<strong>RCKSTR</strong>-<br />

Rubrik<br />

wurde<br />

so<br />

schnell<br />

Stadtgespräch.<br />

Dank<br />

ihm<br />

wird<br />

nun<br />

dem<br />

hinteren<br />

Heftteil<br />

noch<br />

mehr<br />

Beachtung<br />

geschenkt.<br />

Danke nochmals an den<br />

Starwerber für den Tipp.<br />

......................................................<br />

Wollen auch Sie dem hinteren<br />

Heftteil zu mehr Aufmerksamkeit<br />

verhelfen und sind ein richtiger<br />

Lockvogel?<br />

Dann senden Sie Ihre Bewerbungsfotos an<br />

lockvogel@rockstar.ch und bringen Sie die<br />

<strong>RCKSTR</strong>-Leser auf den richtigen Weg.<br />

.................................................<br />

Und das verpassen Sie auf<br />

den nachfolgenden Seiten,<br />

wenn Sie jetzt nicht<br />

weiterlesen:<br />

Wer ist härter,<br />

Soulfly<br />

oder Sepultura<br />

?<br />

Der komplette Backkatalog von<br />

Paul Simon neu aufgelegt.<br />

Wir waren am<br />

Reeperbahn Festival.<br />

Hammerhart oder Blitzwitz?<br />

„Thor: The Dark World“.<br />

Ahoi: „Assassin's Creed IV:<br />

Black Flag“.<br />

0<br />

# Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe<br />

107<br />

<strong>RCKSTR</strong> MAG. 37<br />

38<br />

40<br />

44<br />

50<br />

56<br />

VORVERKAUF ticketino.ch starticket.ch<br />

EXIL Hardstrasse 245, cH–8005 zürich +41 (0)43 366 86 84 info@exil.cl<br />

1<br />

sA 02<br />

sA 09<br />

dI 12<br />

dO 14<br />

sA 16<br />

sO 17<br />

dI 19<br />

dO 21<br />

sA 23<br />

MI 27<br />

dO 28<br />

FR 29<br />

sA 30<br />

dI 03<br />

dO 05<br />

FR 06<br />

sA 07<br />

FR 13<br />

sA 14<br />

FR 27<br />

sA 28<br />

sA 1 1<br />

MI 22<br />

EXIL IM<br />

NOVEMBER<br />

2013<br />

PROGRAMM<br />

1<br />

EXIL IM NOVEMBER 2013<br />

‘MAd KAtz’: dJ Feadz<br />

(Ed Banger, Paris)<br />

‘W.A.R! WE ARE ROcKstARs!’:<br />

shockOne (AUs)<br />

Martin Jondo (d)<br />

scout Niblett (UK)<br />

‘RAId.03’: Xilent (Audioporn,<br />

POL) & Hybrid Minds<br />

(spearhead, UK)<br />

Black Milk & Band (UsA)<br />

swim deep (UK)<br />

Bizarre Ride II the Pharcyde<br />

(ft. Fatlip & slimkid3<br />

formerly of the Pharcyde,<br />

UsA)<br />

chakuza (A)<br />

Rider’s connection (d)<br />

Oddisee & Band (UsA)<br />

‘züRI RAP NIGHt’:<br />

MdMA Wicht Phumaso &<br />

smack uva.<br />

‘INdIE.cH’: Escapists (UK)<br />

VORscHAU dEzEMBER<br />

califone (UsA)<br />

Frightened Rabbit (UK)<br />

Moop Mama (d)<br />

‘MAd KAtz’<br />

summer camp (UK)<br />

R.A. the Rugged Man (UsA)<br />

Freestyle convention<br />

tequila Boys<br />

VORscHAU JANUAR<br />

Frank Powers (EP-Release)<br />

the Virgins (UsA)<br />

exil.cl<br />

Party Konzert


REVIEWS<br />

16 Jahre ist es her, als Max Cavalera zum letzten Mal als mit Andreas Kisser und<br />

Paulo Jr. gegen die Welt gekämpft hat. Seit dem Erscheinen des ersten Soulfly-<br />

Albums von Max und dem Einstieg seines Ersatzes am Sepultura-Mikro, Derrick<br />

Green, stehen die zwei Acts einander gegenüber. Nun haben beide eine neue Platte<br />

draussen und <strong>RCKSTR</strong> prüft, wer momentan die Oberhand hat.<br />

von Patrik Wydler<br />

DOPPEL-<br />

DIE HARTE SEITE<br />

FSK<br />

ab<br />

18<br />

HORROR<br />

jetzt auf DVD und Blu-ray<br />

Frankenstein's<br />

Army<br />

(Ascot Elite)<br />

Der Zweite Weltkrieg<br />

tobt, als eine Gruppe<br />

russischer Soldaten<br />

1944 an der Ostfront<br />

auf ein verlassenes<br />

Fabrikgebäude stösst<br />

und darin plötzlich<br />

von grausamen Nazi-<br />

Missgestalten angegriffen<br />

wird. Geschaffen<br />

wurden die mit<br />

Scherenhänden,<br />

Propellerköpfen und<br />

Stahlpanzer ausgestatteten<br />

Dinger von<br />

einem verrückten<br />

deutschen Wissenschaftler,<br />

der da<br />

draussen in der<br />

Einöde seine Experimente<br />

betreibt.<br />

„Frankenstein's Army“<br />

führt das Found-<br />

Footage-Genre ad<br />

absurdum; denn der<br />

ganze Horrorstreifen<br />

ist in der Sicht der<br />

Kameramänner gehalten,<br />

deren Geräte<br />

in den 1940ern jedoch<br />

niemals die gezeigte<br />

Qualität haben dürften.<br />

Meistens nervt die<br />

wackelnde Perspektive<br />

gewaltig, die<br />

Figuren sind so flach<br />

wie doof und die<br />

Handlungswendungen<br />

ein schlechter Witz.<br />

Die fantasievollen,<br />

ohne Computereffekte<br />

auskommenden Nazi-<br />

Monster sind jedoch<br />

ein spassiger<br />

Lichtblick. (shy)<br />

Regie: Richard Raaphorst<br />

► jetzt auf DVD, Blu-ray<br />

4<br />

38 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe<br />

SOULFLY SEPULTURA<br />

VS.<br />

Runde 1: Albumtitel<br />

Soulfly nennen ihr neues Album kurz und knackig „Savages“, ein Titel, ein Statement. Sepultura kommen<br />

mit „The Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart“ mit einem Emo-haften, viel zu langen<br />

Nonsens-Titel daher, der auch abgekürzt Kopfschmerzen auslöst: „TMBHAHMBTH“.<br />

Soulfly 1:0 Sepultura<br />

Runde 2: Arbeitsmoral<br />

Sepultura brauchten zwei Jahre, um elf Songs mit 52 Minuten Laufzeit abzuliefern – Soulfly haben<br />

dieselbe Anzahl Tracks mit 63 Minuten Laufzeit in nur einem Jahr geschafft; obwohl länger in diesem Fall<br />

nicht unbedingt besser bedeuten muss, auch wenn Soulflys „Savages“ tatsächlich frischer und knackiger<br />

daherkommt. Zudem haben Soulfly in 15 Bandjahren neun Platten gebastelt (0,6 Alben/Jahr), während<br />

Sepultura es mit 13 Scheiben in 27 Jahren (0,48 Alben/Jahr) etwas gemütlicher angehen.<br />

Soulfly 2:0 Sepultura<br />

Runde 3: Cover-Artwork<br />

Ein plumper Totenkopf tut's für „Savages“ von Soulfly, während das Artwork von Sepulturas<br />

„TMBHAHMBTH“ dem wirren Kopf von H. R. Giger entstammen könnte, weshalb man sich das Album<br />

unbedingt auf Vinyl besorgen sollte, weil grösser ist diesmal wirklich gleich besser.<br />

Soulfly 2:1 Sepultura<br />

Runde 4: Band-Line-up<br />

Während Sepultura die Cavaleras davonlaufen (Max 1997, Igor 2006), wird Soulfly zunehmend zur<br />

Familienbande: An den Drums sitzt mittlerweile Max' Sohn Zyon Cavalera und als Gast auf dem Opener<br />

darf ein weiterer Cavalera-Sohnemann, Igor Jr., mittun. Nichtsdestotrotz weisen Sepultura das<br />

beständigere Line-up auf mit nur drei Wechseln innerhalb der bald dreissigjährigen Bandgeschichte; bei<br />

Soulfly haut regelmässig jemand ab oder wird rausgeschmissen.<br />

Soulfly 2:2 Sepultura<br />

Runde 5: Albumwertung<br />

Soulfly - „Savages“<br />

Sepultura - „The<br />

7<br />

Soulfly zeigen sich in alter<br />

Frische wie zu Sepulturas<br />

besten „Arise“-Zeiten Anfang<br />

der 90er und wir wünschten<br />

uns, Sepultura wären heute<br />

etwas mehr wie Soulfly – aber<br />

hey, dafür haben wir ja Soulfly. Verwirrend? Uns<br />

trümmelt's auch schon.<br />

Endstand:<br />

Soulfly 3:2 Sepultura<br />

Mediator Between The<br />

5<br />

Head And Hands Must<br />

Be The Heart“<br />

Die 5/10 Punkte sind sehr<br />

wohlwollend; denn die Platte<br />

ist unglaublich sperrig, ein<br />

paar Zacken zu sperrig sogar.<br />

► Soulfly „Savages“ und Sepultura „The Mediator Between The Head And Hands<br />

Must Be The Heart“ (beide Nuclear Blast/Warner) jetzt erhältlich.<br />

Fazit:<br />

Soulfly erringen einen knappen<br />

Sieg über Sepultura, doch noch<br />

immer schenken sich die beiden<br />

Kontrahenten nichts bzw. kaum was.<br />

Wir kreuzen mal die Finger, dass es<br />

doch noch irgendwann zur finalen<br />

Reunion kommt.


REVIEWS<br />

Nach dem 2007 erschienenen Comeback-Album „Light<br />

Up The Dark“ und den damit verbundenen, nicht so<br />

tollen Kritiken, war für China klar: Die nächste Platte<br />

muss in erster Linie die Band begeistern, dann gefällt's<br />

auch den Leuten da draussen.<br />

von Patrik Wydler<br />

China<br />

Raus aus der Mittelmässigkeit<br />

<strong>RCKSTR</strong>-Hard’n’Heavy-Redaktor<br />

Wydler auf Studiobesuch<br />

„‚Light Up The Dark' war ganz klar ein Gitarrenalbum“, so Gründungsmitglied Claudio<br />

Matteo, „wir haben uns aufs Wesentliche konzentrieren wollen und wohl streckenweise<br />

auch daran gedacht, wie uns der Zuhörer gerne hören möchte. Bei ‚We Are The Stars'<br />

wollten wir darum ein Album machen, hinter dem wir fünf zu 100% stehen können.“ Um<br />

diesen mutigen Schritt nach vorn zu veredeln, holten sich China Alice-Cooper-Gitarrist<br />

Tommy Henriksen als Produzenten an Bord. Zusätzlich besannen sie sich wieder auf die<br />

starken Hymnen aus der Vergangenheit, also auf Singalongs, Keyboards, Stadionrock.<br />

„Wir müssen uns nun wohl einen sechsten Mann für die Keyboards an Bord holen“, lacht<br />

Claudio, „damit die Songs live auch so klingen wie auf Platte.<br />

„Zeig mal, was du hast“<br />

„Tommy und ich sind alte Freunde“, kommentiert Sänger Eric St. Michaels die Produzentenwahl.<br />

„Wir haben damals in New York schon zusammen Musik gemacht, da war<br />

die Überlegung naheliegend, ihn an unser neues Material zu lassen. Es ist einfach irgendwie<br />

passiert, als er mir auf einer Barbecue-Party sagte: ‚Zeig mal, was du bisher hast.“ Ich<br />

spielte ihm ein paar Songs vor – und der Rest passierte wie von selbst. „Es war ein hartes<br />

Stück Arbeit“, ergänzt Tommy Henriksen, während er sich stolz das Master der neuen CD<br />

anhört. „Wir hatten nur immer kleine Zeitslots, um am Album zu arbeiten und diese<br />

mussten effizient genutzt werden. Aber am Schluss haben alle Räder sauber gegriffen<br />

und jeder hat sein Herzblut in die Platte fliessen lassen, das hört man in jeder Note.“<br />

Albumtitel als Prophezeiung?<br />

Was die Kritiker angeht, gibt sich Eric abgeklärt: „Nörgler wird es immer geben. ‚We Are<br />

The Stars' ist das Beste, was wir in dieser Konstellation hätten schreiben können und wir<br />

sind alle mächtig stolz drauf, dass die Songs endlich im Kasten sind.“ Dass die Band<br />

100% hinter dem Album steht, daran zweifelt in dieser Sekunde keiner, die positive<br />

Energie ist in jeder Silbe spürbar und ob der Qualität des neuen Werks auch<br />

nachvollziehbar; mit „We Are The Stars“ könnte die Band dem Albumtitel gerecht<br />

werden und sich zurück in alte Sphären katapultieren.<br />

Freitag, 22. November 2013<br />

Komplex 457 Zürich<br />

doors: 19.00 | show: 20.00<br />

MITTWOCH, 11. DEZEMBER 2013<br />

KLUB KOMPLEX ZÜRICH<br />

DOORS: 19.00 /// SHOW: 20.00<br />

OPENING ACT<br />

MITTWOCH, 8. JANUAR 2014<br />

KOMPLEX 457 ZÜRICH<br />

DOORS: 19.00 | SHOW: 20.00<br />

MONTAG, 3. FEBRUAR 2014, KOMPLEX 457 ZURICH<br />

DOORS: 19.00 I SHOW: 20.00<br />

► Neues Album „We Are The Stars“ (K-tel) ab 8.11. erhältlich.<br />

► Live: 8.11. Theatersaal Liebestrasse (Winterthur), 22.11. Plattentaufe im AlpenRock House<br />

(Dietikon), 28.12. Z7 als Support von Shakra (Pratteln), 29.12. Chillout (Boswil)<br />

7<br />

(K-tel)<br />

Es gibt nicht viele Relikte aus den 80ern, die es schaffen, ihren Sound ins neue<br />

Jahrtausend zu bringen und dabei nicht altbacken zu wirken. China ist dies mit „We Are<br />

The Stars“ respektvoll und clever gelungen, nachdem sie es mit den vorhergehenden<br />

Alben nicht ganz gepackt hatten. An den Reglern sass diesmal Tommy Henriksen, der<br />

schon mit Grössen wie Daughtry und Lady Gaga gearbeitet hat und selbst den<br />

Sechssaiter bei Alice Cooper bedient. Herausgekommen ist ein modernes,<br />

massentaugliches Rockalbum – und das ist überhaupt nicht negativ gemeint. (pat)<br />

Wer das mag, mag auch: Alice Cooper „Welcome 2 My Nightmare“,<br />

Daughtry „Daughtry“, Tommy Lee „Tommyland: The Ride“<br />

100 Das neue Album: Rock<br />

China - We Are The Stars<br />

95<br />

75<br />

25<br />

5<br />

0<br />

# Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe 107<br />

<strong>RCKSTR</strong> MAG. 39<br />

MITTWOCH, 12. FEBRUAR 2014<br />

KOMPLEX 457 ZÜRICH<br />

doors: 19.00 | show: 20.00<br />

www.starclick.ch


ROOTS<br />

PAUL SIMON<br />

dAS fOLK-dENKMAL<br />

Ob allein oder mit Art Garfunkel, Paul Simon hat in den vergangenen 50 Jahren die<br />

Musikgeschichte entscheidend mitgeprägt. Nun erscheint das vollständige Solowerk des Künstlers<br />

erstmals als Komplettset. von David Gadze<br />

E<br />

r ist ein Monument. Ein Leuchtturm der Folk-Musik. Einer<br />

der grössten Popmusiker aller Zeiten. U U ber ein halbes<br />

Jahrhundert ist es her, seit Paul Simon erstmals mit einem<br />

Song auf sich aufmerksam machte. „Hey, Schoolgirl“ heisst das<br />

Stü ck aus dem Jahr 1957, das dem heute 72-jährigen New<br />

Yorker und seinem Jugendfreund Art Garfunkel im zarten<br />

Teenageralter einen ersten Eintrag in den Charts beschert.<br />

Tom & Jerry nennen sie sich damals, fü nf Jahre später werden<br />

daraus Simon & Garfunkel. 1964 veröffentlichen sie ihre erste<br />

Platte „Wednesday Morning, 3 A.M.“, gehen nach den<br />

Aufnahmen aber wieder getrennte Wege. Simon zieht nach<br />

England und veröffentlicht 1965 sein Solodebü t „The Paul<br />

Simon Songbook“. Gleichzeitig beginnt auf der anderen Seite<br />

des Atlantiks ein Song aus dem Band-Debü t damit, sich ins<br />

Radio zu drängen: „The Sound Of Silence“. Produzent Tom<br />

Wilson ergänzt das akustische Stü ck mit Bob Dylans Band um<br />

E-Gitarre, Bass und Schlagzeug und gibt ihm so ein neues,<br />

rockigeres Gesicht. An Silvester 1966 erklimmt die<br />

ü berarbeitete Fassung schliesslich die Spitze der Charts.<br />

Grösstes Folk-Duo aller Zeiten<br />

Bereits zuvor kehrt Simon in die USA zurü ck und macht sich<br />

mit Garfunkel an die Arbeit an neuem Material. Das Duo<br />

veröffentlicht Mitte Januar 1966 sein zweites Album „Sounds<br />

Of Silence“. Rund die Hälfte der Songs sind ü berarbeitete<br />

Versionen aus Simons Debü t, weitere fliessen in das im<br />

Oktober desselben Jahres veröffentlichte „Parsley, Sage,<br />

Rosemary And Thyme“. Simon näht das musikalische Korsett<br />

und liefert die eingängigen Melodien, während Garfunkels<br />

heller Gesang die Songs zum Strahlen bringt, er selbst aber<br />

nur wenig Bewegungsfreiheit hat. Fü r den endgü ltigen<br />

Durchbruch ist der Soundtrack zum 1967er Film „The<br />

Graduate“ verantwortlich, der „The Sound Of Silence“ und das<br />

neue Stü ck „Mrs. Robinson“ zu Welthits macht. Das kurze Zeit<br />

später veröffentliche Album „Bookends“ wird zum<br />

Riesenerfolg und etabliert Simon & Garfunkel als grösstes<br />

Folk-Duo aller Zeiten. Ihre Songs bieten einen Kontrast zur<br />

Love-and-Peace-Eintö nigkeit der Hippies, sie gehen tiefer und<br />

bieten einen differenzierteren Blick auf die Welt.<br />

Zwischen den beiden Musikern kommt es jedoch zu<br />

Spannungen. Bei den Aufnahmen zu ihrem bisher letzten<br />

Studioalbum „Bridge Over Troubled Water“ geraten sie sich<br />

immer wieder in die Haare und schaffen es nicht, sich auf<br />

einen zwö lften Song fü r die Platte zu einigen. Ob diese<br />

permanente Reibung gleichzeitig neue kü nstlerische Energie<br />

freisetzt oder das Duo ganz einfach auf dem Höhepunkt<br />

seines Schaffens angelangt ist, sei dahingestellt. Tatsche ist,<br />

dass es 1970 mit „Bridge Over Troubled Water“ eine<br />

Schlü sselplatte des Folk-Rock erschafft, die heute noch<br />

nachhallt.<br />

Simon Without Garfunkel<br />

Als der Longplayer und das Titelstü ck im darauffolgenden<br />

Jahr insgesamt sechs Grammys abräumen, darunter die fü r<br />

das Album und den Song des Jahres, sind Simon & Garfunkel<br />

bereits wieder Geschichte; nur wenige Wochen nach<br />

40 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe


ROOTS<br />

Erscheinen seines Meisterwerks gibt<br />

Das neue Boxset:<br />

das Duo die Trennung bekannt. Paul<br />

Simon und Art Garfunkel schlagen erst<br />

mal Solopfade ein. Während Garfunkels<br />

Erfolg verhältnismässig beschei-<br />

ausser Techno<br />

den bleibt, etabliert sich Simon als<br />

Singer-Songwriter: Seine Platten „Paul<br />

Simon“, „There Goes Rhymin' Simon“<br />

und „Still Crazy After All These Years“<br />

knü pfen kommerziell und kü nstlerisch<br />

nahtlos an die Werke mit Garfunkel an,<br />

erweitern das musikalische Spektrum<br />

aber gleichzeitig um neue Stilrichtungen<br />

wie Reggae, Jazz, Blues, World-<br />

Music oder Gospel.<br />

Es dauert jedoch nicht lange, bis sich<br />

die Wege von Simon und Garfunkel<br />

wieder vereinen und sie gemeinsam<br />

auf der Bü hne stehen. Bereits 1972 Paul Simon<br />

spielen sie zusammen an einem The Complete Albums<br />

Wahlkampf-Konzert fü r den demokra-<br />

Collection<br />

tischen Präsidentschaftskandidaten<br />

(Columbia/Sony)<br />

George McGovern. 1975 erscheint gar<br />

das neue Stü ck „My Little Town“, das<br />

Von den Folk-Anfängen bis zu<br />

als Single und auf Soloplatten beider<br />

fernöstlichen Klangexperimenten: Paul<br />

Musiker verö ffentlicht wird. Auch in<br />

Simon ist bis heute ein musikalischer<br />

den folgenden Jahren und Jahrzehnten<br />

spielen sie sporadisch Konzerte oder<br />

Grenzgänger, seine Diskografie eine<br />

gehen auf Tourneen; einen einsamen<br />

Rundreise durch verschiedene<br />

Höhepunkt stellt ihr Auftritt vom<br />

Musikstile. Das Box-Set vereint die<br />

September 1981 in ihrer Heimatstadt<br />

zwölf Studioalben mit sämtlichen<br />

New York dar, als sie an einem<br />

Bonus-Tracks, die auf den vor zwei<br />

Benefizkonzert gegen die Schliessung<br />

Jahren veröffentlichten Neuausgaben<br />

des Central Park vor mehr als einer<br />

zu finden sind, sowie zwei Live-Platten<br />

halben Million Zuschauer spielen.<br />

im Vinyl-Replica-Stil. Einzig das im<br />

vergangenen Jahr veröffentlichte<br />

Am Ende doch Tom & Jerry<br />

„Live In New York City“ ist nicht<br />

Beflü gelt vom Erfolg, brechen die<br />

enthalten. Komplettisten werden<br />

beiden Musiker im Jahr darauf zu<br />

ausserdem die Single „Slip Slidin'<br />

einer Welttournee auf und beginnen<br />

Away“ oder das Stück „Ten Years“<br />

1983 mit der Arbeit an einem neuen<br />

vermissen. Insgesamt ist das Boxset<br />

Album – kreative Differenzen reissen<br />

aber eine Schatulle voller Juwelen.<br />

die alten Gräben jedoch erneut auf.<br />

Zudem zeigt sich die Plattenfirma vom<br />

(dave)<br />

neuen Material wenig begeistert.<br />

Garfunkel schmeisst den Bettel<br />

entnervt hin, während Simon dessen bereits eingespielte<br />

Parts entfernt, die Songs ü berarbeitet und als Soloalbum<br />

(„Heart And Bones“) verö ffentlicht. Sein grösster Wurf gelingt<br />

ihm drei Jahre später mit „Graceland“: Die Platte fü hrt World-<br />

Music in eine neue Dimension und schlägt eine musikalische<br />

Brü cke zwischen der westlichen Welt und Afrika, wie sie<br />

noch niemand zuvor errichtet hat und die bis heute von<br />

Gruppen wie Vampire Weekend ü berquert wird. Die<br />

Tatsache, dass Simon das Werk zur Zeit des Apartheid-<br />

Regimes in Sü dafrika einspielt, bringt ihm zwar harsche<br />

Kritik ein, musikalisch erntet er aber tosenden Beifall und<br />

einen weiteren Grammy fü r das Album des Jahres. Auch der<br />

Nachfolger „The Rhythm Of The Saints“ zählt zu den<br />

Meilensteinen in der Simon-Diskografie.<br />

In den 90ern kehrt Simon mit Garfunkel auf die Bü hnen<br />

zurü ck; in den Nuller-Jahren folgen weitere gemeinsame<br />

Mit allen Genres –<br />

100<br />

Tourneen. Simon schreibt das Broadway-Musical „The<br />

Capeman“ und verö ffentlicht vier weitere Soloalben,<br />

auf denen er sein musikalisches Territorium<br />

weiter ausweitet. Doch so vielseitig Paul Simon als<br />

95<br />

75<br />

Kü nstler und Musiker auch ist, so schwierig sein Verhältnis<br />

zu Art Garfunkel auch sein mag, so entfremdet sie<br />

nebeneinander auf der Bü hne wirken, ohne den Sänger<br />

scheint er irgendwie unvollständig zu sein. Dass das Duo ► Neues Boxset „The<br />

25<br />

irgendwann auch wieder gemeinsam im Studio landet, ist Complete Albums Collection”<br />

jedoch so wahrscheinlich wie die Einfü hrung der Demokratie und Best-of „Over The Bridge<br />

5<br />

in Nordkorea bis Ende Jahr – dafü r sind sie am Ende doch zu Of Time“ (beide Columbia/<br />

sehr Tom & Jerry.<br />

Sony) jetzt erhältlich.<br />

0<br />

# Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe 107<br />

<strong>RCKSTR</strong> MAG.<br />

41


ROOTS<br />

von David Gadze<br />

Synthpop<br />

Tears<br />

For<br />

Fears<br />

The Hurting<br />

– 30th Anniversary Edition<br />

(Mercury/Universal)<br />

Zum 30. Geburtstag und zur Überbrückung bis zur angekündigten nächsten Platte wurde TFFs<br />

Erstling hübsch aufpoliert.<br />

Es war nicht viel. Aber es reichte, um den Puls<br />

der Fans in die Höhe schnellen zu lassen: Ein<br />

im August veröffentlichtes Cover von Arcade<br />

Fires „Ready To Start“ war das erste<br />

musikalische Lebenszeichen von Tears For<br />

Fears seit bald zehn Jahren. Die Band soll<br />

zwar an einer neuen Platte arbeiten, ein<br />

Termin steht aber noch nicht fest. Bis es so<br />

weit ist, kann man sich mit der Neuausgabe<br />

des Debü ts „The Hurting“ vergnü gen. Mit<br />

ihrem kü hlen und doch anschmiegsamen<br />

Synthpop hatten Tears For Fears 1983 die<br />

New-Wave-Szene erobert; dank Songs wie<br />

„Pale Shelter“, „Change“ oder dem zeitlosen<br />

„Mad World“ avancierte die Platte zu einem<br />

Genre-Fixpunkt der 80er.<br />

Auf der Neuausgabe kommt sie in schö n<br />

aufpoliertem Klanggewand sowie mit B-<br />

Seiten, Remixen oder Alternativ-Versionen als<br />

Zugabe – allein die erste Single „Suffer The<br />

Children“ gibt's in vier Ausfü hrungen. Die<br />

Deluxe Edition enthält ü berdies verschiedene<br />

Aufnahmen aus Radio-Sessions sowie<br />

7<br />

erstmals den Konzertmitschnitt „In My<br />

Mind's Eye“ auf DVD. Ein schö nes<br />

Gesamtpaket.<br />

Retrock<br />

The Kinks<br />

Muswell Hillbillies<br />

(Sanctuary/Universal)<br />

Nach dem acht Monate zuvor veröffentlichten,<br />

enttäuschenden<br />

Soundtrack „Percy“ kehrten The<br />

Kinks Ende 1971 mit „Muswell Hillbillies“ zu alter Stärke zurü ck.<br />

Mehr noch: Im langen Katalog der Londoner Gruppe nimmt die<br />

Platte eine besondere Stellung ein und zählt zu den besten<br />

Werken. Während die Band wieder ihre musikalische Virtuosität<br />

zelebriert, erzählt Ray Davies Geschichten ü ber das Leben der<br />

working class. Die Neuausgabe enthält das remasterte Album<br />

im Mono- und Stereo-Mix sowie Live-Mitschnitte,<br />

Demos, alternative Versionen und kurze Interviews.<br />

8<br />

Hard-Rawk<br />

Thin Lizzy<br />

Thunder And Lightning<br />

(Mercury/Universal)<br />

Auf ihrem letzten Album brachten<br />

Thin Lizzy das Feuer, das auf den vergangenen<br />

Werken zu einem Flämmlein<br />

geschrumpft war, nochmals zum Lodern. „Thunder And<br />

Lightning“ ist ein Rock-Gewitter, das die Luft mit elektrischer<br />

Spannung auflädt; die Iren manövrieren sich mit viel Wind in<br />

den Segeln und zielsicher durch eine raue See aus zackigen<br />

Gitarren und peitschenden Drums. Wie bereits die Neuausgaben<br />

der anderen Lizzy-Platten, gefällt „Thunder And Lightning“<br />

6<br />

mit einem guten Remaster, der gerade die druckvolle<br />

Rhythmus-Sektion schö n betont. Die Bonus-CD enthält<br />

einen Live-Mitschnitt aus dem Jahr 1981 sowie verschiedene<br />

Demo-Versionen der Album-Tracks.<br />

48 42 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 106 107 Die mal auch nicht Berlin schlaflos ist eine in Stadt Zürich-Ausgabe mit Schlafkappen-Ausgabe


Live:<br />

8.11.<br />

Theatersaal Liebestrasse<br />

Winterthur<br />

22.11.<br />

Plattentaufe im AlpenRock House<br />

Dietikon<br />

28.12.<br />

Z7 als Support von Shakra<br />

Pratteln<br />

29.12.<br />

Chillout<br />

Boswil<br />

chinamusic.ch<br />

100<br />

95<br />

also available:<br />

75<br />

New Single<br />

«Everywhere You Are»<br />

New Album Out 8. Nov!<br />

CHINA «We Are The Stars»<br />

25<br />

Digital Only!<br />

5<br />

0<br />

distributed by K-tel International (Switzerland) AG, CH-6343 Rotkreuz, k-tel.ch


THEMA<br />

Reeperbahn Festival<br />

Das Musik-Hoch im deutschen Norden<br />

War die (ehemalige) Hamburger Sündenmeile<br />

gleich beim Hafen schon länger auf dem Weg hin<br />

zur Amüsierstrasse, hat sie das Reeperbahn<br />

Festival für ein verlängertes Wochenende endgültig<br />

dazu gemacht. Über 70 Spielstätten, Clubs und<br />

Keller beherbergten vom 25. bis zum 28. September<br />

Hunderte von Bands von überall her.<br />

von Franz X.A. Zipperer<br />

Mit nationalen Acts gibt sich das Hamburger Festival schon<br />

lange nicht mehr zufrieden. Die Organisatoren haben es<br />

geschafft, die Stadt für vier Tage zum internationalen Mekka<br />

der populären Musik zu machen, zum Spiegel der weltweiten<br />

Popkultur. Dazu tragen die vielen internationalen Showcases<br />

bei.<br />

Für die Beine und für den Kopf<br />

So blockierten die Kanadier mit ihrem Canadian Blast mit<br />

23 Bands ganze zwei Tage lang den Club Hörsaal. Die<br />

Franzosen taten es ihnen gleich. Die Österreicher auch. Selbst<br />

das kleine Luxemburg machte mächtig Lärm und die Polen<br />

schrien lauthals: „Don't panic, we're from Poland!“ Da konnten<br />

sich die Eidgenossen nicht lumpen lassen und schickten<br />

ebenfalls eine Waggonladung Musiker, Käse und Weisswein gen<br />

Norden [siehe Extrakasten].<br />

Das Reeperbahn Festival ist nicht nur eine Leistungsschau der<br />

Musik, es wird auch tagsüber durch Seminare, Tagungen und<br />

Vorträge am sog. Reeperbahn-Festival-Campus ergänzt. Dort<br />

geht's um Remixes um Apps, um Musik in Computerspielen<br />

oder um musikalische Start-ups. Für den Campus konnten<br />

dieses Jahr so grossartige Sprecher wie Ex-Eurythmics-Mann<br />

Dave Stewart oder Ex-Chefredaktor und Moderator der „MTV<br />

News“ Steve Blame gewonnen werden. Man setzt in Hamburg<br />

beim Festival-Campus auf inhaltliche Qualität und auch das<br />

zahlt sich in stetig ansteigenden Besucherzahlen aus.<br />

Mise En Scene:<br />

Meitli-Indie-Rock aus Kanada.<br />

44 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe


THEMA<br />

BRNS:<br />

Artsy-wohklingender<br />

Noise-Pop aus Belgien.<br />

100<br />

95<br />

75<br />

25<br />

5<br />

0<br />

Überraschungen – positive und negative<br />

Das Musikangebot ist inzwischen so riesig, dass es hart an der<br />

Grenze der Unüberschaubarkeit angekommen ist. Da bedarf es<br />

Hilfsmittel, um sich ordentlich orientieren zu können. Das<br />

Reeperbahn Festival bietet dazu eine hervorragend arbeitende<br />

App an; sie sagt, wann es wo Verzögerungen im<br />

Veranstaltungsablauf gibt oder welcher Club ausverkauft ist. Bei<br />

solch einer Musikwalze ist es fast unmöglich, Pläne zu<br />

schmieden, also was tun? Man lässt sich gemächlich treiben. Mal<br />

mit dem Strom. Mal gegen den Strom. Bleibt dort stehen, wo die<br />

Schlange am kürzesten ist oder lässt sich von der Masse in eine<br />

Lokalität schieben, in die man gar nicht wollte.<br />

Da die Clubs beim Reeperbahn Festival auch voll sind mit<br />

Newcomern und Bands, die man sonst nicht zu Gesicht bekommt<br />

(etwa solche aus Tel Aviv), ist die abendliche Tour immer auch<br />

eine überraschende Entdeckungsreise. So lief uns im Clubheim<br />

des Kiezvereins FC St. Pauli die englische Truppe Scholars über<br />

den Weg. Noch nie gehört. Und dann tobten sich da auf der<br />

Bühne fünf Briten zu punkigen Gitarren und scheppernden<br />

Trommeln aus, als würden ihnen sofort nach dem Auftritt die<br />

Instrumente weggenommen. Auf der anderen Seite bleibt die<br />

eine oder andere Enttäuschung leider nicht aus; dazu gehören<br />

BRNS, die belgischen Experimental-Synthietüftler, die von jedem<br />

zweiten Festivalgast wärmstens empfohlen wurden und live im<br />

Mittelmass stecken blieben.<br />

Wachstumssteigerung<br />

Damit das Hamburger Reeperbahn Festival auch in Zukunft<br />

für einige Tage das musikalische Zentrum des Universums<br />

wird, reisen die Macher durch Welt, machen bei vielen<br />

anderen Festivals und Konferenzen Station und zeigen<br />

massiv Flagge; zuletzt bei Vienna Waves CMJ oder beim<br />

Music Marathon in New York. Schliesslich kommt es ja<br />

nicht von ungefähr, dass beim abgelaufenen Festival<br />

mehr als 600 Programmpunkte unterschiedlichster<br />

Sparten in mehr als 70 Spielstätten auf und rund um die<br />

Hamburger Reeperbahn auf dem<br />

Zettel standen.<br />

Zur neunten Ausgabe des<br />

Reeperbahn Festival waren über<br />

30.000 Besucher auf den<br />

Strassen rund um die ehemalige<br />

Sündenmeile unterwegs. Und<br />

gibt keinen Grund, warum sich<br />

da im kommenden Jahr nicht<br />

noch weitere Steigerungen<br />

einstellen sollten. Auf dass sich<br />

Ende September das neue<br />

Musik-Hoch stabil im<br />

deutschen Norden halte!<br />

► reeperbahnfestival.com<br />

#<br />

Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe<br />

107<br />

<strong>RCKSTR</strong> MAG. 45


THEMA<br />

Swiss Business Mixer<br />

Die Schweizer Showcases am<br />

Reeperbahn Festival<br />

Wenn die Schweizer ihre Klänge nach Hamburg schicken,<br />

dann kann das nur im „Herz von St. Pauli“ geschehen, so der<br />

Name des Clubs – natürlich mitten im Kiez. Damit fürs Ohr<br />

und das Hirn auch eine gute Grundlage geschaffen wird,<br />

laden die Granden der Schweizer Musikszene zu Kaffee und<br />

Croissants. Aber es geht ja nicht um Kafi und Gebäck, es<br />

geht um Musik, Musik, Musik. Ins Rennen geschickt werden:<br />

We Invented Paris aus Basel; das Duo OY, das in Ghana,<br />

der Schweiz und in Berlin verortet ist; der Singer-Songwriter<br />

Dagobert aus Bern, aber in Berlin lebend; und last but not<br />

least das Schweizer Aushängeschild Pegasus aus Biel, das<br />

sich auf der kommenden Tournee die Bühne mit Hurts teilen<br />

darf.<br />

We Invented Paris: Europäisches<br />

Musikerkollektiv mit Homebase in Basel und<br />

tanzbarstem Folk-Indie im Repertoire.<br />

OY: Ist die Zürcherin Joy Frempong, die in<br />

Ghana geboren wurde, einen seltsam<br />

gekleideten Drummer hat und ihren Jazz-<br />

Pop mit afrikanischen Einflüssen anreichert.<br />

Der Laden ist gestopft voll, als We Invented Paris beginnen.<br />

So voll, dass hinten die Leute anfangen, auf die Stühle<br />

zu steigen, damit überhaupt noch ein Blick erhascht werden<br />

kann. Gekonnt streut die Band ihre Indie-Folknoten unters<br />

Volk; dem gefällt's und verabschiedet die Basler mit grossem<br />

Geklatsche. Und schon sitzt ein Wesen mit komischem Hut<br />

hinter dem Schlagzeug, einem Hut, der bis zum Hals reicht<br />

und das Gesicht verbirgt. Er (der Mann darunter, nicht der<br />

Hut selbst) liefert den Rhythmus für OY-Sängerin Joy<br />

Frempong, die ihrerseits in afrikanisch angehauchten<br />

Electroklängen schwelgt. Bei Dagobert weiss man nie so<br />

recht, ob er ein pomadiger Schnulzensänger oder ein<br />

Romantiker ist, der hohe Kunst zelebriert. Und Pegasus<br />

sind eine Band, für die Pop nun mal kein dreckiges Wort ist.<br />

Zwischendurch sorgen Schweizer Köche und ein Sommelier<br />

dafür, dass es Käse-Raclette zu essen und Heida-Gletscherwein<br />

zu trinken gibt. Warum sollte man da überhaupt noch<br />

die Location wechseln? Gute Musik und gutes Essen – ein<br />

(schweizerischer) Traum!<br />

Klischee-Kost:<br />

Stilecht wurde den Gästen<br />

der CH-Showcases Raclette<br />

serviert.<br />

Das Herz von St. Pauli:<br />

Hier fanden die Schweizer Showcases<br />

statt.<br />

Ab nach Hamburg!<br />

Auch abseits des Reeperbahn Festival ist die Hansestadt<br />

stets einen Besuch wert – und sei es nur, um mal ein<br />

Astra-Bier in dessen originalem Umfeld zu zischen.<br />

Tragen Sie dem Planeten Sorge und nehmen Sie dafür<br />

den Zug; Hin- samt Rückfahrt kosten Sie etwa<br />

400 Stutz (Vollpreis, also kein Halbtax etc. eingerechnet)<br />

und ein Weg dauert siebeneinhalb Stunden,<br />

was nicht zu lange, sondern richtig gemütlich ist.<br />

► Infos und Fahrplan unter sbb.ch<br />

-<br />

-<br />

NO MUSIC<br />

PLANET<br />

NO PART<br />

Y<br />

DIE<br />

GRÜNE<br />

NOTE<br />

46 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe<br />

O<br />

N


PRÄSENTIERT<br />

EMILIANA<br />

TORRINI<br />

DI 12/11/2013 X-TRA, züRIch<br />

SINGER-SONGWRITER<br />

PräSENTIErT<br />

EMILIANATORRINI.cOM<br />

EBONY BONES<br />

MI 13/11/2013 MAScOTTE, züRIch<br />

ELEcTRO POP<br />

IAMEBONYBONES.cOM<br />

ASGEIR<br />

SUPPORT: FARAO<br />

MI 20/11/2013 PAPIERSAAL, züRIch<br />

MELODIc FOLK<br />

ASGEIRMUSIc.cOM<br />

FARAO.cO.UK<br />

MOUNT KIMBIE<br />

SUPPORT: SEAMS<br />

MI 04/12/2013 MAScOTTE, züRIch<br />

ELEcTRO DUBSTEP<br />

MOUNTKIMBIE.cOM<br />

SEAMSMUSIc.cOM<br />

V V BROWN<br />

SO 08/12/2013 PAPIERSAAL, züRIch<br />

DARK ELEcTRONIcA<br />

SWIM DEEP<br />

DI 19/11/2013<br />

EXIL, zürICh<br />

DIE INDIE-SENSaTION aUS GrOSSbrITTaNIEN KEhrT IN DIE SChWEIz zUrüCK<br />

UM SEIN DEbüTaLbUM «WhErE ThE hEavEN arE WE» zU PräSENTIErEN.<br />

SWIM-DEEP.TUMbLr.COM<br />

VVBROWN.cOM<br />

INFOS UND TIcKETS – jUSTBEcAUSE.ch – FAcEBOOK.cOM/MYjUSTBEcAUSE – STARTIcKET.ch<br />

INFOS UND TICKETS – jUSTbECaUSE.Ch – FaCEbOOK.COM/MYjUSTbECaUSE – STarTICKET.Ch<br />

PRäsENtIERt<br />

100<br />

FRANZ FERDINAND<br />

75<br />

95<br />

DI 25 01/04/2014<br />

x-tRA, 5 ZüRIch<br />

FRANZFERDINAND.com<br />

0<br />

INFos UND tIcKEts – jUstbEcAUsE.ch – stARtIcKEt.ch – x-tRA.ch – FAcEbooK.com/myjUstbEcAUsE


ARTS<br />

Internationale<br />

Kurzfilmtage<br />

Winterthur<br />

Zelluloid-Häppchen<br />

Ein 90-minütiger Museumsbesuch, bei dem man die Kunstwerke aus dem bequemen<br />

Sessel heraus bestaunen kann, statt sich die Hacken abzulatschen – Grund genug, die<br />

Winterthurer Kurzfilmtage hart zu mögen, doch auch das Programm macht einiges<br />

her. von Ellinor Lori<br />

Die Internationalen Kurzfilmtage Winterthur<br />

bringen auch dieses Jahr mit 47 Filmen aus 21<br />

Ländern Abwechslung in den grauen Herbst.<br />

Während man draussen dem peitschenden Regen<br />

und Haare zerzausendem Wind ausgesetzt ist, wird<br />

man im Casinotheater Winterthur während sechs<br />

Tagen in ferne Länder und farbige Illusionen<br />

entführt. Ob man sich für ein Programm mit<br />

kleinen Kunstwerken aus Kuba, dem Wilden<br />

Westen oder den Vereinigten Staaten entscheidet,<br />

bleibt jedem selbst überlassen; Perlen finden sich<br />

in allen Filmblöcken.<br />

Den Schwerpunkt legen die Kuratoren dieses Jahr<br />

auf das Spezialprogramm „Independent Cinema<br />

USA“. Gerade der Kurzfilm wird schon seit jeher als<br />

Ausdruck des Independent-Genres – das sich nebst<br />

tiefen Produktionskosten auch durch eine<br />

besondere Ästhetik auszeichnet – gehandelt, da er<br />

viel experimenteller wirken kann als ein Spielfilm<br />

und nicht auf den Erfolg an den Kinokassen<br />

angewiesen ist.<br />

Bierkurvenkino<br />

Nicht nur die Themen-Programme haben sich<br />

dieses Jahr vermehrt, auch die Zahl der<br />

Austragungsorte ist gestiegen. So ist neben dem<br />

Sulzer-Areal – u.a. Architekturhalle der ZHAW, Alte<br />

Kaserne und Hotel Krone –, wo sich gruselige<br />

Vampire tummeln werden (siehe Kasten „Nocturne:<br />

‚V/H/S'“), auch das Stadion Schützenwiese dabei.<br />

Die acht Filme, die man dort bestaunen kann,<br />

drehen sich passenderweise um Fussball: Ob kleine<br />

Jungs, die von ihrem grossen Traum schwärmen,<br />

Rabbiner, die über Spiele im Himmel<br />

philosophieren oder Fans, die mit jeder Faser ihres<br />

Körpers Emotionen leben – hier wird Fussball in<br />

seiner ganzen Vielseitigkeit gezeigt.<br />

Internationale<br />

Kurzfilmtage Winterthur<br />

► 5.–10.11. Casinotheater<br />

und weitere Locations<br />

(Winterthur)<br />

► kurzfilmtage.ch<br />

Freitag, 8.11. Adam Yauch<br />

Beastie Boy Adam Yauch wird ein Abend gewidmet, der sich mit dem Filmschaffen des 2012 verstorbenen New<br />

Yorkers befasst. Nebst den Musikvideos zu Stücken wie „Intergalactic“ oder „Shadrach“ wird ein Streifen über<br />

Yauchs Alter Ego Nathaniel Hörnblowér gezeigt. Der Schweizer Filmemacher, der sich mit Lederhosen und<br />

Langlaufskiern durch die Strassen des Big Apple kämpft, lässt sein Umfeld an seiner exzentrischen Art<br />

verzweifeln und überrascht mit schweizerdeutsch-bayrischen Satzfragmenten.<br />

48 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe


5<br />

0<br />

Freitag, 8.11.<br />

95<br />

75<br />

25<br />

Nocturne:<br />

V/H/S<br />

Wer Halloween verpasst hat, sollte sich den mitternächtlichen<br />

Leckerbissen im Sulzer-Areal nicht entgehen lassen. Dem<br />

amerikanischen Indie-Sub-Genre Mumblecore zugeordnet,<br />

zeichnet sich der Horror-Flick „V/H/S“ technisch durch die<br />

Handkameraführung und inhaltlich durch blutrünstige,<br />

zähnefletschende Monster aus. Wir stellen die ersten drei der<br />

insgesamt sechs Episoden vor:<br />

Amateur Night<br />

Dass ein normaler Abend<br />

schliesslich in grausam<br />

abgerissenen Schwänzen<br />

(die vorne, nicht die<br />

hinten) und blutüberströmten<br />

Körpern endet,<br />

hätten die Jungs wohl nicht gedacht, als sie zur<br />

Belustigung eine Kamera an der Brille des einen<br />

Kumpels befestigten.<br />

Second Honeymoon<br />

Während Tagesaufnahmen<br />

vom langweiligen<br />

Urlaub eines Paares<br />

zeugen, das sich von<br />

einer Sehenswürdigkeit<br />

zur Nächsten kämpft,<br />

wird während irritierender Nachtaufnahmen klar, dass<br />

es nicht alleine reist.<br />

100<br />

Tuesday The 17th<br />

Die Kamera, die eigentlich<br />

vor allem die Reize<br />

der beiden Frauen<br />

einfangen sollte, die<br />

zusammen mit ein paar<br />

Jungs im Wald unterwegs<br />

sind, bekommt zwischendurch immer wieder Bilder mit<br />

blutüberströmten Menschen vor die Linse.<br />

Samstag, 9.11.<br />

Nocturne:<br />

Western –<br />

A Fistful Of Shorts<br />

Die Schönheit der Prärie, die<br />

Anarchie der Selbstjustiz sowie die<br />

Bedrohung durch fremde Völker<br />

inspirierte aktuelle Filmemacher,<br />

ihre Sichtweise auf die vergangene<br />

Zeit auszudrücken. Kuratiert von<br />

Laura Walde und Sebastian Henn<br />

ist so ein Programm entstanden,<br />

das die verschiedenen Facetten<br />

des Westerns zeigt und das<br />

Publikum zum Schmunzeln bringt<br />

– hier unsere drei Lieblinge:<br />

Der Cowboy und ich<br />

Zwischen weiten Landschaften,<br />

wärmendem Lagerfeuer<br />

und dem Duft nach Freiheit<br />

versucht der Film die Frage zu<br />

ergründen, wie nahe unser<br />

Bild des Cowboys der<br />

Definition des Mannseins<br />

kommt. Dass dem Suchenden<br />

ein echter Cowboy zur Seite<br />

steht, verleiht dem Film<br />

zusätzliche Tiefe.<br />

Wanted Melody<br />

Ein Quickie im Wilden Westen,<br />

der nur so vor Penissen wimmelt<br />

und u.a. aufzeigt, wie<br />

sich ein Schnäbi von einem<br />

Totempfahl befreien kann.<br />

Tumbleweed<br />

THEMA<br />

Im cineastischen Stil eines<br />

alten Westerns werden uns<br />

Tumbleweeds vorgestellt,<br />

Grasbüschel, geboren aus den<br />

Ästen von Kakteen und nur das<br />

Eine im Sinn: zu tumblen<br />

(rotieren) nämlich. Doch dieses<br />

Tumbleweed ist anders. Es<br />

tumblet nicht. Es steht...still.<br />

# Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe 107<br />

<strong>RCKSTR</strong> MAG. 49<br />

PRäsentieRt<br />

emiliana toRRini<br />

singeR-songwRiteR<br />

di 12/11/2013<br />

x-tRa, ZüRiCH<br />

ebony bones<br />

eleCtRo PoP<br />

mi 13/11/2013<br />

masCotte, ZüRiCH<br />

youngblood<br />

bRass band<br />

bRass band<br />

FR 15/11/2013<br />

KuFa, lyss<br />

swim deeP<br />

indie<br />

di 19/11/2013<br />

exil, ZüRiCH<br />

asgeiR<br />

suPPoRt: FaRao<br />

melodiC FolK<br />

mi 20/11/2013<br />

PaPieRsaal, ZüRiCH<br />

mount Kimbie<br />

suPPoRt: seams<br />

eleCtRo dubsteP<br />

mi 04/12/2013<br />

masCotte, ZüRiCH<br />

V V bRown<br />

daRK eleCtRoniCa<br />

so 08/12/2013<br />

PaPieRsaal, ZüRiCH<br />

summeR CamP<br />

indie PoP<br />

FR 13/12/2013<br />

exil, ZüRiCH<br />

tHe ViRgins<br />

indie RoCK<br />

mi 22/01/2014<br />

exil, ZüRiCH<br />

anna CalVi<br />

PoP-RoCK<br />

mo 17/02/2014<br />

KauFleuten, ZüRiCH<br />

satellite stoRies<br />

indie RoCK<br />

di 18/02/2014<br />

exil, ZüRiCH<br />

tHe 1975<br />

indie RoCK<br />

sa 01/03/2014<br />

x-tRa, ZüRiCH<br />

so 17/11/2013<br />

KauFleuten, ZüRiCH<br />

FR 28/03/2014<br />

d!Club, lausanne<br />

emilianatoRRini.Com<br />

iamebonybones.Com<br />

swim-deeP.tumblR.Com<br />

mountKimbie.Com<br />

seamsmusiC.Com<br />

VVbRown.Com<br />

weaResummeRCamP.Com<br />

RetuRnFRomtHeVoid.Com<br />

satellitestoRies.Com<br />

tHe1975.Com<br />

bastillebastille.Com<br />

bastille<br />

indie eleCtRo<br />

so 23/03/2014<br />

odyssee (esPaCe malley), PRilly-lausanne<br />

FRanZ FeRdinand<br />

indie RoCK<br />

di 01/04/2014<br />

x-tRa, ZüRiCH<br />

inFos und tiCKets: JustbeCause.CH – staRtiCKet.CH<br />

youngbloodbRassband.Com<br />

asgeiRmusiC.Com<br />

FaRao.Co.uK<br />

annaCalVi.Com<br />

FRanZFeRdinand.Com


KINO<br />

Science-Comiction<br />

Thor: The Dark World<br />

Blitzsaubere Fortsetzung?<br />

Im ersten „Thor“ versprach der Titelheld, Natalie Portmans Figur<br />

irgendwann nach Asgard mitzunehmen. In „The Dark World“ löst er das<br />

Versprechen ein und nimmt uns gleich mit, doch dauert uns der Aufenthalt<br />

in der Wikingerwelt etwas zu lange. von Schimun Krausz<br />

Vor Tausenden von Jahren war's verdammt<br />

seine Rückkehr wartet, während Stiefsohn<br />

Finster im Universum. Damals führte der<br />

Loki (Tom Hiddleston) nach der vereitelten<br />

Dunkelelf Malekith (Christopher Eccleston)<br />

Weltherrschaft in „The Avengers“ im Kerker<br />

sein Volk in den Krieg gegen Asgard, Thors<br />

schmort – die Marvel-Comic-Verfilmungen<br />

(Chris Hemsworth) späteren<br />

greifen alle ineinander, was für Kenner toll<br />

Heimatplaneten. Die düsteren Spitzohren<br />

und für Einsteiger frustrierend ist, da<br />

wurden vernichtet und ihre Geheimwaffe,<br />

immer mehr Vorwissen gefordert ist, um<br />

die mächtige Substanz Aether, wurde tief<br />

restlos alles zu verstehen. Um den Krieg<br />

im Nirgendwo versteckt, weil sie nicht<br />

von seiner Heimat fernzuhalten, widersetzt<br />

zerstört werden konnte. Diese<br />

sich Thor Allvater Odin und verfolgt seinen<br />

Vorgeschichte erzählt „Thor: The Dark<br />

eigenen Schlachtplan, für den er allerdings<br />

World“, das Sequel zum so erfolgreichen<br />

Hochverrat begehen und Loki befreien<br />

wie tollen 2011er ersten „Thor“, in den<br />

muss.<br />

ersten Minuten praktisch genauso wie wir<br />

Einmal mehr ist das Rätselraten um Lokis<br />

jetzt, einfach mit einigen Millionen Effekt-<br />

wahre Motive eines der Highlights im Film,<br />

Dollars mehr. Das ist stilistisch nicht<br />

auch dank des genialen Spiels von Tom<br />

elegant, aber erfüllt seinen Zweck, zumal<br />

Hiddleston. Leider kommen die erneut<br />

der Plot später mit den Universum-wieder-<br />

verdammt witzigen Sticheleien zwischen<br />

ins-Dunkel-stürz-Plänen von Malekith – ja,<br />

ihm und Thor wegen all der Dramatik in<br />

er ist zurück und ja, das Aetherzeugs bleibt<br />

„The Dark World“ etwas zu kurz, genauso<br />

nicht lange verborgen, wer hätte das<br />

die Szenen des grobschlächtigen Thor auf<br />

erwartet – inkl. Welten-Konvergenz (hä?)<br />

der Erde, da der Streifen meist auf Asgard<br />

unnötig verkompliziert wird und nicht<br />

oder der Dunkelelfen-Welt Svartalfheim<br />

selten an den langen blonden Haaren<br />

spielt und damit mehr Science-Fiction à la<br />

herbeigezogen wirkt.<br />

„Stargate“ als Comic-Verfilmung ist. Damit<br />

kann der neue „Thor“ seinem Vorgänger<br />

Was will Loki?<br />

nicht ganz zeigen, wo der Hammer hängt,<br />

Kompliziert ist auch die Lage im<br />

doch unterhält er während knapp zwei<br />

Königshaus von Odin (Anthony Hopkins):<br />

Stunden auf hohem Niveau, was nicht alle<br />

Thor träumt von Jane (Natalie Portman),<br />

Sequels von sich behaupten könnten, ähem,<br />

die auf der Erde zunächst vergeblich auf<br />

„Iron Man 2“, hüstel.<br />

Regie: Alan Taylor<br />

Cast: Chris Hemsworth, Natalie Portman, Tom<br />

Hiddleton, Anthony Hopkins, Kat Dennings uvm.<br />

Verleih: Walt Disney<br />

► jetzt im Kino<br />

Besser als:<br />

Blade II (2002)<br />

7 Sterne<br />

Zwar ist „Blade II“ noch besser<br />

als der Totalausfall-Nachfolger<br />

„Trinity“, trotzdem schlug der<br />

Sequel-Fluch zu und liess den<br />

Film klar im Schatten des ersten<br />

Teils stehen, auch, weil exzessive<br />

Gewalt einer durchdachten<br />

Handlung vorgezogen wurde.<br />

Schlechter als:<br />

X2 (2003)<br />

„X-Men“ war toll, der Nachfolger<br />

noch besser, da mehr coole Mutanten<br />

vorkamen (Nightcrawler!)<br />

und die Story einen glaubwürdigen,<br />

sozialkritischen Aspekt<br />

hatte. Der dritte Teil übertrieb es<br />

dann mit der Mutanten-Anzahl<br />

und ist zu Recht der schwächste<br />

der Trilogie.<br />

50 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe


KINO<br />

november<br />

Schweizer Armee-Blödelei<br />

Achtung, fertig, WK!<br />

(Walt Disney)<br />

„Achtung, fertig, Charlie!“ ist der erste Schweizer Kinofilm überhaupt,<br />

der ein Sequel bekommt. Das bleibt aber das einzig Positive, das über<br />

die 2003er Armeeklamotte zu sagen ist. Dementsprechend froh sind<br />

wir, dass keine der Hauptfiguren es bis in „Achtung, fertig, WK!“<br />

geschafft hat: Der untauglich gestempelte Alex (Matthias Britschgi)<br />

absolviert widerwillig einen WK bei seinem Schwiegervater in spe,<br />

Kommandant Reiker (bekannt vom Vorgänger: Marco Rima), damit dieser<br />

ihm und Freundin Anna (Liliane Amuat) sein leer stehendes Haus<br />

überlässt. Die Gags sind durchgehend auf und teilweise unter US-College-Comedy-Niveau<br />

und die Charaktere zwar abwechslungsreich, aber<br />

furchtbar stereotyp, dafür tangiert die Handlung das tatsächlich<br />

existierende Problem der drohenden Armee-Abrüstung und der Film ist<br />

über seine eineinhalb Stunden trotz der Mittelmässigkeit praktisch nie<br />

langweilig – und damit klar diensttauglicher als sein Vorgänger. (shy)<br />

Regie: Oliver Rihs ► jetzt im Kino<br />

5 Sterne<br />

Der Soundtrack<br />

Neben Chartsquatsch<br />

(Bastian Baker) und Schnee<br />

von gestern (Krokodil) ist<br />

auf dem offiziellen<br />

Soundtrack-Sampler zum<br />

Film auch Musik von James<br />

Gruntz, Liricas Analas,<br />

Reverend Beat-Man,<br />

William White und Da Sign &<br />

The Opposite zu hören –<br />

wer gute Schweizer Musik<br />

sucht, greift hier zu.<br />

Pornoproll-Romcom<br />

Don Jon<br />

(Ascot Elite)<br />

In seinem Spielfilm-<br />

Regiedebüt (bei dem<br />

er auch das Drehbuch<br />

schrieb) mimt Joseph<br />

Gordon-Levitt den<br />

Titelhelden Jon<br />

Martello alias „Don Jon“. Der Spitzname ist<br />

angelehnt an Don Juan; denn Jons Verführungskünste<br />

reichen an die eines <strong>RCKSTR</strong>-<br />

Mitarbeiters heran: Im Club sehen, ansprechen,<br />

abschleppen, die Nächste bitte! Doch<br />

kein Fick der Welt ist für Jon so gut, wie<br />

wenn er am Computer zu einem Porno selbst<br />

Hand anlegt. Seiner neuen Freundin Barbara<br />

(Scarlett Johansson) gegenüber spielt er das<br />

Problem zunächst erfolgreich runter, aber<br />

seiner älteren Abendschule-Kommilitonin<br />

Esther (Julianne Moore) macht er so leicht<br />

nichts 100<br />

vor und scheint langsam zu schnallen,<br />

was richtigen Sex tatsächlich ausmacht. Auf<br />

der 95<br />

kurzweiligen und trotz des kitschigen<br />

Schlusses sehr authentischen Reise zur<br />

Erkenntnis 75<br />

nimmt JGL die katholische<br />

Kirche, das Leben als Proll und die<br />

Omnipräsenz von Sex in unserem Leben<br />

clever aufs Korn – hoffentlich setzt er sich<br />

bald 25<br />

wieder in den Regiestuhl. (shy)<br />

Regie: 5<br />

Joseph Gordon-Levitt<br />

► ab 7.11. im Kino<br />

0<br />

7 Sterne<br />

Animations-Spassbremse<br />

Cloudy With<br />

A Chance Of<br />

Meatballs 2<br />

(Sony Pictures/Walt Disney)<br />

Nachdem der erfolglose<br />

Nachwuchs-<br />

Erfinder Flint (Bill Hader) in „Cloudy With A<br />

Chance Of Meatballs“ mittels einer ausser<br />

Kontrolle geratenen Maschine seine gesamte<br />

Heimat-insel mit riesigen Esswaren zugeschüttet<br />

hat, steht in Teil zwei das grosse<br />

Aufräumen an. Zusammen mit seinen seinen neuen<br />

Freunden nimmt Flint das selbst in die Hand,<br />

da er seinen neuen Arbeitgeber Chester V<br />

(Will Forte) beeindrucken will. Doch dieser<br />

nutzt die Aufräumaktion als Vorwand, ist<br />

insgeheim nur an besagter Maschine interessiert<br />

und bereit, Flint dafür in den sicheren<br />

Tod zu schicken. Und der lauert überall auf<br />

der Insel in Form von mutierten, fantasievoll<br />

designten und benannten Esswaren-Viechern,<br />

die klar das Highlight des Animationsstreifens<br />

darstellen. Dem stehen Witze<br />

gegenüber, die Zuschauer über 14 Jahren vor<br />

den Kopf stossen, ein Antagonist, der<br />

offensichtlicher böse ist als Sauron und ein<br />

moralischer Handlungstwist, der bestenfalls<br />

noch Drittklässler berührt. (shy)<br />

Regie: Cody Cameron, Kris Pearn<br />

► jetzt im Kino<br />

5 Sterne<br />

# Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe 107<br />

<strong>RCKSTR</strong> MAG.<br />

51<br />

THe PIrATeS<br />

muSIcbAr & reSTAurAnT HInwIl<br />

www.THePIrATeS.cH


KINO<br />

Politthriller<br />

The Fifth Estate – Inside WikiLeaks (Ascot Elite)<br />

Auf der Suche nach der Wahrheit, kann man schnell den Boden unter den Füssen verlieren.<br />

Wie schnell, zeigt uns hier Benedict „Sherlock“ Cumberbatch alias Julian Assange. (lori)<br />

„The Fifth Estate“, basierend auf zwei Büchern aus Julian Assanges<br />

unmittelbarem Umfeld, zeigt den Aufstieg von WikiLeaks und die<br />

Wandlung der Protagonisten durch den plötzlichen Ruhm sowie<br />

die Macht, welche die Plattform unverhofft erlangt. Während<br />

Assange (grossartig: Benedict Cumberbatch) sich vom Ruhm<br />

beflügeln und die Interessen Anderer mehr und mehr ausser Acht<br />

lässt, wird Daniel Berg (Daniel Brühl) von Gewissensbissen geplagt<br />

und hinterfragt zunehmend die Konsequenzen für den einzelnen<br />

Menschen; denn WikiLeaks geht mit den Dokumenten nicht wie<br />

die Presse um und zensiert sie, sondern stellt sie gänzlich<br />

unverfälscht ins Netz.<br />

Wie weit darf Information gehen?<br />

Zur Eskalation kommt es bei der geplanten Veröffentlichung der<br />

über 250'000 US-Regierungsdokumente, wobei nicht nur brisante<br />

HEIMKINO<br />

Gähngster-Drama<br />

Empire State<br />

(Impuls)<br />

Chris (Liam Hemsworth)<br />

ist neu bei einer New<br />

Yorker Sicherheitsfirma<br />

angestellt, die Geld von<br />

A nach B karrt und einiges<br />

davon in der Zentrale zwischenlagert. Angestachelt<br />

von seinem kleingangsterigen Kumpel Eddie<br />

(Michael Angarano) lässt Chris ein bisschen<br />

Zaster mitgehen; denn niemand weiss genau, wie<br />

viel davon jeweils im firmeneigenen Tresor eingelagert<br />

ist. Als Eddie die Sache rumerzählt, werden<br />

auch grössere Fische auf die Beute aufmerksam,<br />

starten Raubversuche und der zuständige<br />

Detective Ransome (Dwayne Johnson) schluckt<br />

Chris' Unschuldsbeteuerungen langsam nicht<br />

mehr, während dieser sich immer mehr in seinem<br />

eigenen Lügennetz verheddert. Der Stoff an sich<br />

verspricht zwar einiges, der Direct-to-Video-<br />

Release „Empire State“ schreit – im übertragenen<br />

Sinne, sonst wär's echt lästig – jedoch viel zu<br />

laut „nach einer wahren Begebenheit“, da die<br />

Realität meistens nicht sehr spektakulär und<br />

spannend ist – genau wie dieser mittelmässige<br />

Krimistreifen. (shy)<br />

Regie: Dito Montiel<br />

► jetzt auf DVD, Blu-ray<br />

5 Sterne<br />

52 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe<br />

diplomatische Protokolle, sondern auch Kriegsverschwörungen<br />

inklusive deren Quellen publiziert werden sollen. Dass dadurch<br />

Menschenleben gefährdet werden und den WikiLeaks-<br />

Mitarbeitern damit indirekt Blut an den Händen klebt, muss<br />

wohl nicht näher erklärt werden. „The Fifth Estate“ geht der<br />

Frage nach, wo die Linie zwischen kompletter Aufklärung und<br />

Sicherheit des Einzelnen liegt – und wer berechtigt ist, diese zu<br />

ziehen. Auf dieser Grundlage baut Regisseur Bill Condon (hat<br />

auch die beiden finalen „Twilight“-Teile gedreht) einen<br />

packenden Politthriller auf, der nicht nur die inneren Konflikte<br />

der Organisation, sondern ebenso die internationalen<br />

Auswirkungen dieser neuen Art von Aufklärungsarbeit darstellt.<br />

Regie: Bill Condon<br />

► jetzt im Kino<br />

Viel Wort-Drama um nichts<br />

The Words<br />

(Ascot Elite)<br />

Rory Jansen (Bradly<br />

Cooper) findet ein<br />

Manuskript, das ihn so<br />

berührt, dass es ihm die<br />

Grenzen seiner eigenen<br />

gescheiterten Existenz aufzeigt. Auf Drängen<br />

seiner Frau (Zoë Saldaña) verlegt er es unter<br />

seinem Namen und erschafft damit einen<br />

Bestseller, woraufhin der ursprüngliche Autor<br />

(Jeremy Irons) auf Rory aufmerksam wird und<br />

den Hochstapler zunehmend bedrängt. Dennis<br />

Quaid fungiert unterdessen in einem dritten<br />

Erzählstrang ebenfalls als Schriftsteller, Rorys<br />

Geschichte ist sein neuester Roman. Mit den<br />

penetranten Rückblenden ins Paris der<br />

Nachkriegszeit und dem allzu hemmungslosen<br />

Gebrauch aller erdenklichen Klischees, vermisst<br />

man hier absolut jegliche Spuren von Originalität<br />

und das Niveau bewegt sich meist auf dem Level<br />

„Doppelt und dreifach gehörte Jugend-<br />

Anekdoten unserer Grosseltern“. (arse)<br />

Regie: Brian Klugman, Lee Sternthal<br />

► jetzt auf DVD, Blu-ray<br />

3 Sterne<br />

9 Sterne<br />

Computeranimations-Freudenfest<br />

Monsters<br />

University<br />

(Walt Disney)<br />

When Mikey met Sulley.<br />

Oder so. „Monsters<br />

University“ erzählt die<br />

Vorgeschichte zum 2001erPixar-Megaerfolg<br />

„Monsters, Inc.“ und zeigt, wie aus den<br />

ehemaligen Konkurrenten Mike (Billy Crystal)<br />

und Sulley (John Goodman) BFFs wurden.<br />

Passiert ist das auf dem Gelände der<br />

Namensgebenden Monster-Uni, wo die beiden<br />

sich für den Erschrecker-Kurs eingeschrieben<br />

haben und – wir wechseln ins Präsens – die<br />

Freuden (Partys, Studentenverbindungen) und<br />

Leiden (Prüfungen, Studentenverbindungen) des<br />

Studentenalltags erleben. Insgesamt wirkt das<br />

etwas braver als im bereits kindgerechten<br />

Vorgänger und etwas Herzerweichendes wie das<br />

Meitli Boo gibt's diesmal leider nicht, dafür<br />

sitzen die meisten Gags perfekt, die Synchronsprecher<br />

machen einen formidablen Job und die<br />

Monster samt Umgebung sind fantasievoll<br />

designt und knuffig animiert. (shy)<br />

Regie: Dan Scanlon<br />

► jetzt auf DVD, Blu-ray 8 Sterne


JULIANNE MOORE JOSEPH GORDON-LEVITT SCARLETT JOHANSSON<br />

Du finDest<br />

Pornos besser als<br />

eCHten sex? WirkliCH?<br />

iCH liebe<br />

roMantisCHe filMe!<br />

7. NOVEMbER<br />

IM KINO<br />

facebook.com/DonJonFilm<br />

HöcHst amüsant.<br />

total Film<br />

DON<br />

JON<br />

DonJon-DerFilm.ch<br />

intelligent,<br />

witzig & bracHial.<br />

new York times<br />

ascot-elite.ch<br />

100<br />

95<br />

das sicherste gefängnis der welt:<br />

entkommen unmöglich.<br />

75<br />

25<br />

5<br />

0<br />

14. november im kino ascot-elite.ch


GAMES<br />

(Multiplayer-)Ego-Shooter<br />

Battlefield 4<br />

Next-Gen-Chriegerlis<br />

Wir würden Ihnen an dieser Stelle gerne unsere Meinung zum<br />

neuen „Battlefield“ geigen, doch unsere Testversion trudelte<br />

genau dann ein, als wir die losen Blätter dieser Ausgabe in die<br />

Druckerei transportierten. Aber wir können Ihnen sagen, was<br />

Sie erwartet – immerhin, oder?<br />

von Schimun Krausz<br />

Zurück zu den Zweiter-Weltkrieg-Wurzeln von „Battlefield 1942“ wird<br />

die Reihe wohl noch ein Weilchen nicht gehen; „Battlefield 4“ spielt<br />

wie sein ziemlich direkter Konkurrent „Call Of Duty: Ghosts“ (Release<br />

im November) in der nahen Zukunft, also Krieg spielen mit<br />

realistischem Equipment und den tatsächlich denkbaren Streithähnen<br />

USA, Russland und China. Der Commander-Modus ist zurück,<br />

nachdem er in Teil drei ausgesetzt hatte; ein Spieler pro Team kann<br />

die Rolle des Kommandanten übernehmen und taktisch geschickt für<br />

Nachschub und Luftschläge sorgen. Wieder mit dabei sind die Squads,<br />

kleine Viererteams innerhalb Ihrer Fraktion, damit koordiniertes<br />

Vorgehen einfacher wird.<br />

Nadelöhr PS3 und Xbox 360<br />

Neue Spielmodi sind ebenfalls an Bord – „Obliteration“ (Bomben<br />

legen und entschärfen) und „Defuse“ (5 gegen 5 und jeder hat nur ein<br />

Leben) – und die Maps sind nicht nur manipulierbar (Strom kappen,<br />

Schutzgitter aktivieren etc.), sondern auch an vielen Stellen leicht<br />

zerstörbar. Gewisse Elemente – in der Beta Anfang Oktober war's ein<br />

riesiger Wolkenkratzer – können sogar komplett zerlegt werden, was<br />

den Levelaufbau kritisch verändert.<br />

Was auffällt: Die PS3- und Xbox-360-Versionen hinken optisch stark<br />

hinterher und wenn's mal richtig zur Sache geht, ruckelt das<br />

Geschehen ganz schön auf den mittlerweile betagten Konsolen;<br />

ausserdem bekriegen sich dort maximal 24 Gamer pro Spiel. Der PC<br />

schafft 64 Teilnehmer und bei potenter Hardware verdammt schicke<br />

Bilder, denen PS4 und Xbox One später diesen Monat bei derselben<br />

Anzahl Spieler wohl kaum nachstehen werden.<br />

► jetzt für PS3, Xbox 360, PC<br />

► ab 22.11. für Xbox One<br />

► ab 29.11. für PS4<br />

Einschätzung: Ist eh erneut geil!<br />

54 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe


GAMES<br />

Moritz Bleibtreu<br />

im Interview<br />

Der deutsche Schauspieler Moritz<br />

Bleibtreu („Lola rennt“, „Das Experiment“<br />

oder aktuell in „The Fifth<br />

Estate“ zu sehen) gibt der Figur<br />

Staff Sergeant Dunn im Singleplayer-Mode<br />

seine Stimme und<br />

sprach mit uns über visuelle Gewalt.<br />

Deine Figur opfert sich fürs Team, damit der Spieler<br />

die Squad-Leitung übernehmen kann. Dunn<br />

begründet sein Opfer mit dem Satz: „Ein Wolf in der<br />

Falle beisst sich das Bein ab, um zu überleben.“<br />

Geil, oder?<br />

Als du den Satz eingesprochen hast, musstest du ob<br />

all dem triefenden Pathos nicht laut rauslachen?<br />

Nee, im Gegenteil. Ich fand's geil, mal so'n Satz sagen zu<br />

dürfen. Aber geschmunzelt hab ich manchmal schon.<br />

Geschmunzelt, nicht gelacht. Wenn du dir das Ganze ankuckst,<br />

dann ist das auch wirklich hochdramatisch, was da abgeht und<br />

von lustig kann nicht wirklich die Rede sein. Aber es amüsiert<br />

einen zu sehen, mit was für einer Direktheit und was für<br />

einem Mut die halt so'n patriotischen Helden erzählen. Das<br />

würde sich in Deutschland höchstwahrscheinlich nie jemand<br />

trauen und das würde wahrscheinlich auch gar nicht<br />

funktionieren.<br />

Da „Battlefield 4“ einen Krieg simuliert, gehört das<br />

Abknallen von Gegnern elementar zum Spielinhalt.<br />

Wie stehst du zu Gewalt in Videogames?<br />

Naja, also jede Art von Geschichtenerzählen ist immer ne<br />

Dramatisierung, Dramatisierung ist immer ne Zuspitzung und<br />

Verdichtung von Realität und das ist halt'n extrem intensives<br />

Ding. Darum ist die Gewalt Teil des Geschichtenerzählens. Das<br />

zu moralisieren, finde ich persönlich falsch, weil ich denke,<br />

dass dies ja getan wird von staatlichen Gremien – also es gibt<br />

ja zum Glück die FSK, die sich darum kümmert, dass solche<br />

Spiele eigentlich nur Volljährigen zugänglich gemacht werden<br />

und so sollte das auch sein. Und darüber hinaus wird der<br />

Zuschauer immer das mitnehmen, was er sowieso mitnehmen<br />

will. Also ich kann niemanden davon abhalten, sich „Full<br />

Metal Jacket“ anzukucken und es geil zu finden, sich die<br />

Gewalt reinzuziehen, obwohl das sicherlich das Letzte ist, was<br />

der Kubrick im Sinn hatte, als er diesen Film gemacht hat.<br />

95<br />

75<br />

25<br />

5<br />

0<br />

Bist du schon mal an deine persönliche Grenze<br />

gestossen, was visuelle Gewalt angeht?<br />

Ja, das gibt's immer wieder. Es gibt immer wieder Sachen, wo<br />

man sich fragt: „Ist das jetzt nötig oder ist es das nicht?“ Es<br />

gibt Filme, wo ich sage: Ja, da hat man's echt übertrieben, das<br />

war jetzt nicht nötig.“ Und es gibt andere, wo ich sage: „Nee,<br />

das ist richtig so.“ Aber man kann nem Kreativen oder nem<br />

Künstler diese Grenzen nicht aufstellen, er muss das Recht<br />

haben, diese Grenzen für sich selbst auszuloten. Die Kunst<br />

muss erst mal jegliche Freiheit haben – ich möchte nicht in<br />

einer Welt leben, die reglementiert, was man zeigen darf und<br />

was man nicht zeigen darf. Man muss dann als Konsument für<br />

sich entscheiden, wie man damit umgeht.<br />

100<br />

GAMES<br />

Brick-Flick-Mash-up<br />

Lego Marvel Super<br />

Heroes<br />

► ab 15.11. (bzw. 22. Xbox One, 29. PS4) für<br />

alle gängigen Videospiel-Systeme<br />

Beat-'em-up-Adventure-Prequel<br />

Batman: Arkham<br />

Origins<br />

Die Vorgeschichte zu den<br />

erfolgreichen und genialen<br />

beiden „Arkham“-Teilen zeigt<br />

Batman vor seinem Status<br />

als Dark Knight, doch die<br />

Unterwelt will ihn trotzdem<br />

aus dem Weg geräumt<br />

haben, weswegen sich in<br />

einer einzigen Nacht acht<br />

Killer an seine Fersen heften.<br />

Die Grafik ist top, die<br />

Atmosphäre der Wahnsinn und das Kampfsystem wurde endlich<br />

fordernder gestaltet. (shy)<br />

► jetzt für PS3, Xbox 360, PC<br />

► ab 8.11. für Wii U<br />

Basketball-Simulation<br />

NBA 2K14<br />

Das Marvel-Comic-Universum<br />

ist toll, Lego ist toll,<br />

Videospiele sind toll.<br />

Kombinieren Sie diese drei<br />

tollen Dinge und Sie erhalten<br />

das übertolle Open-World-<br />

Action-Adventure „Lego<br />

Marvel Super Heroes“, das<br />

praktisch jede einigermassen<br />

bekannte Marvel-Figur sowie<br />

besten Slapstick- und Comic-Geek-Humor beinhaltet. (shy)<br />

Sieht gut aus, spielt sich<br />

super und ist dazu die<br />

momentan einzige<br />

Basketball-Simulation –<br />

wenn Sie den Sport<br />

nachspielen wollen, gibt's<br />

neben „NBA 2K14“ keine<br />

andere Option, sowohl<br />

qualitativ als auch<br />

quantitativ. Erste Videos der<br />

Next-Gen-Konsolen-<br />

Versionen, die später diesen Monat kommen, sehen übrigens so<br />

fotorealistisch aus wie TV-Übertragungen, jesses. (shy)<br />

► jetzt für PS3, Xbox 360, PC<br />

► ab 22.11. für Xbox One<br />

► ab 29.11. für PS4<br />

8 Invaders<br />

9 Invaders<br />

8 Invaders<br />

#<br />

Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe<br />

107<br />

<strong>RCKSTR</strong> MAG. 55


GAMES<br />

Open-Worrrld-Action-Adventurrre<br />

Assassin's Creed IV: Black Flag<br />

Traumberuf Pirat<br />

Innerhalb von sechs Hauptspielen in ebenso vielen Jahren wurde aus dem Kreuzritter-Auftragsmörderspiel<br />

mit religiösem Setting ein vollumfängliches Piratenspiel – und zwar das beste, das je auf den Markt kam.<br />

von Schimun Krausz<br />

Seit dem ersten „Assassin's Creed“ vor<br />

sechs Jahren leben Sie die Taten von<br />

fiktiven Personen nach, die in der jüngeren<br />

Menschheitsgeschichte aufseiten der<br />

Assassinen wichtige Siege über die Templer<br />

errungen haben. Möglich ist das durch den<br />

sogenannten Animus, mit dem Erinnerungen<br />

zur virtuellen Realität werden. Im neusten<br />

Teil „Black Flag“ wird diese Technologie<br />

der Öffentlichkeit als Unterhaltungsmedium<br />

zugänglich gemacht und Sie<br />

helfen beim Entwickeln und Testen mit.<br />

Anfangsschwierigkeiten<br />

Doch keine Angst, Sie schreiben nicht<br />

endlose Codezeilen, sondern steuern wie<br />

gehabt einen Menschen aus vergangener<br />

Zeit, diesmal den Engländer Edward<br />

Kenway Anfang des 18. Jahrhunderts, der<br />

seine Frau daheim zurücklässt, um es in<br />

der Karibik als Pirat zu Ruhm und vor<br />

allem Reichtum zu schaffen. Für Veteranen<br />

ist zunächst wenig neu, das Erkunden,<br />

Klettern und Kämpfen geht wie gehabt<br />

elegant von der Hand. Neulinge finden sich<br />

bald zurecht, doch warum man bereits früh<br />

im Spiel und als Nicht-Assassine – die<br />

spielen eine ganze Weile lang eh kaum eine<br />

Rolle – z.B. Auftragsattentate ausführen,<br />

Crew-Mitglieder rekrutieren und Shantys<br />

(Seemannslieder) lernen kann, bleibt<br />

zunächst unklar. Hier hätte Entwickler<br />

Ubisoft besser timen können; denn schon<br />

bald besitzen Sie ein Schiff (aha, dafür die<br />

Crew und aha, die singen dann diese<br />

Shantys) und die Assassinen und Templer<br />

kommen ebenfalls nach und nach ins Spiel.<br />

Ein Hoch auf das Seeräubertum!<br />

Das sind jedoch Ungereimtheiten, die nicht<br />

sonderlich ins Gewicht fallen und an<br />

Bedeutung verlieren, wenn Sie erst mal<br />

gemerkt haben, dass die ganze Spielwelt<br />

aus einem Guss ist und lückenlos mit Ihrem<br />

Kahn und auf den Inseln zu Fuss erkundbar<br />

ist. Ähnlich wie in „The Legend Of Zelda:<br />

The Wind Waker“ erforschen Sie die<br />

Eilande, bergen Schätze und schlagen<br />

Seeschlachten – in „Assassin's Creed“<br />

einfach ein paar Nummern grösser und<br />

realistischer. Sie rüsten Schiff, Mannschaft<br />

und sich selbst auf, plündern Händler,<br />

lernen den Umgang mit dem neuen<br />

Blasrohr, bauen Ihr Piratenversteck aus,<br />

studieren Schatzkarten – im Gegensatz<br />

zum etwas substanzlosen Vorgänger gibt's<br />

in Teil vier richtig viel zu tun und was das<br />

Wichtigste ist: Erkunden und Ausprobieren<br />

macht verdammt viel Spass.<br />

All das zusammengenommen hievt „Assassin's<br />

Creed IV“ nicht nur auf Augenhöhe<br />

mit den drei Ezio-Teilen („Assassin's Creed<br />

II“ ist eine Trilogie), sondern macht es<br />

auch zum besten Piratenspiel überhaupt.<br />

Einzig die Performance stottert in grafisch<br />

intensiven Momenten; mal schauen, wie<br />

der Titel ab Ende Monat auf den Next-Gen-<br />

Konsolen und dem PC aussieht und läuft.<br />

► jetzt für PS3, Xbox 360<br />

► ab 22.11. für Xbox One, Wii U, PC<br />

► ab 29.11. für PS4<br />

8 Invaders<br />

56 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe


GAMES<br />

Paranormal-Thriller<br />

Beyond: Two Souls<br />

Die Grenzen zwischen Videogame und Kinofilm verwischen in<br />

„Beyond: Two Souls“, aber nicht nur, weil die komplett digitalisierten<br />

Ellen Page und Willem Dafoe die Hauptrollen spielen. (shy)<br />

Hauptdarstellerin Ellen Page („Juno“,<br />

„Inception“) wird wohl rechtlich gegen<br />

Entwickler Quantic Dreams und Publisher<br />

Sony vorgehen, weil Nacktbilder ihres<br />

komplett digitalisierten Ichs im Internet<br />

aufgetaucht sind. In der Verkaufsversion<br />

von „Beyond: Two Souls“ sehen Sie Page<br />

alias Jodie nur angedeutet nackt, die<br />

Kamera zeigt nie zu viel, doch in<br />

Testversionen des ambitionierten<br />

Adventures ist es mit ein paar Kniffen<br />

möglich, die Perspektive frei zu wählen<br />

und damit mehr zu sehen, als ursprünglich<br />

beabsichtigt.<br />

Mehr Zuschauer als Spieler<br />

Unsere Ausgabe von „Beyond: Two Souls“<br />

kam ohne Nippelblitzer-Feature daher,<br />

weshalb wir uns ganz aufs Spielen<br />

konzentrieren konnten. Obwohl: Viel zu<br />

spielen gibt's eigentlich nicht; der<br />

Bewegungsspielraum ist meist<br />

eingeschränkt, die Handlungsoptionen<br />

vorgegeben und das Kampfsystem<br />

beschränkt sich im Prinzip aufs Drücken<br />

von angezeigten bzw. angedeuteten<br />

Knöpfen.<br />

Vielmehr ist der neue Titel der „Heavy<br />

Rain“-Macher (da gab's ebenfalls einen<br />

kleinen Nackt-Skandal – immerhin war da<br />

die Person frei erfunden) ein interaktiver<br />

Drama-Thriller um Jodie, ihren<br />

geisterhaften, zerstörerischen Begleiter<br />

Aiden und ihren Therapeuten Nathan<br />

(Willem Dafoe, ebenfalls komplett<br />

digitalisiert, jedoch nie nackig zu sehen,<br />

sorry) und je nachdem, welche<br />

Entscheidungen Sie treffen, ändert sich der<br />

Storyverlauf; das geht von kleinen<br />

Abweichungen in einzelnen Szenen bis zu<br />

verschiedenen Game-Eden. Falsche<br />

Entscheidungen gibt's nicht, die manchmal<br />

durchaus zu übertriebene Geschichte geht<br />

immer weiter, weshalb es umso spannender<br />

ist, sie einfach zu geniessen, auch<br />

wenn dieses Spiel eigentlich keines ist.<br />

► jetzt für PS3<br />

7 Invaders<br />

100<br />

AUCH FÜR GAMES<br />

DIE TOP-ADRESSE!<br />

95<br />

75<br />

25<br />

5<br />

0<br />

www.CeDe.ch


KARREN<br />

More To Love<br />

SUVs für die kälteren Tage<br />

Früher oder später wird der Winter uns in seinem eisigen Griff haben. Wer nicht wegen ein paar<br />

Zentimetern Neuschnee stecken bleiben will und auf der Fahrt in die Berge gerne ein paar Rösser mehr<br />

unter der Haube hat, stellt sich einen SUV in die Garage.<br />

von Schimun Krausz<br />

Range Rover Sport TDV6<br />

Prachtstück<br />

Die neuste Version des Sport-Range-Rovers macht seinem Namen alle Ehre; denn er<br />

zeigt sich gegenüber seinem Vorgängermodell um stolze 400 Kilogramm erschlankt.<br />

Optisch passt die Karre mittlerweile fast besser in den Stadtverkehr als an Berghänge,<br />

doch dank flinkem Handling schlägt er sich in beiden Situationen richtig gut. Anfang<br />

2014 kommt ein V8er.<br />

Motor: V6; 3 Liter<br />

Leistung: 258 PS<br />

Höchstgeschwindigkeit: 209 km/h<br />

0-100 km/h: 7,6 s<br />

Gewicht: 2'115 kg<br />

Preis: CHF 115'900.—<br />

VW Touareg V6 TDI<br />

Preiswert<br />

2002 hat Volkswagen mit dem Bau von SUVs begonnen und<br />

mischt spätestens seit der zweiten Touareg-Generation 2010 ganz<br />

oben mit im Segment der dicken Brummer. Dieser VW sieht aus<br />

wie ein Golf, dem ein paar Steroide verabreicht wurden und bietet<br />

innen mehr Platz, als man von aussen vermuten würde. Gibt's'<br />

übrigens nur als Diesel und Hybrid, nicht als Benziner.<br />

Porsche Cayenne Turbo S<br />

Potenzschleuder<br />

Selbst, wenn Ihnen Ihr Pimmel bzw. Ihre Nippel abgefallen<br />

wären, würden sie noch steif werden, wenn Sie die Turbo-S-<br />

Variante des Cayenne in Aktion erleben. Wahrscheinlich könnte<br />

ihn in voller Fahrt nicht mal der Hulk aufhalten, dafür säuft<br />

dieser unglaublich komfortable und manövrierfähige Porsche<br />

wie ein Ire während der Happy-Hour.<br />

Motor: V6; 3 Liter<br />

Leistung: 245 PS<br />

Höchstgeschwindigkeit: 220 km/h<br />

0-100 km/h: 7,6 s<br />

Gewicht: 2'153 kg<br />

Preis: CHF 64'350.—<br />

Motor: V8; 4,8 Liter<br />

Leistung: 550 PS<br />

Höchstgeschwindigkeit: 283 km/h<br />

0-100 km/h: 4,5 s<br />

Gewicht: 2'315 kg<br />

Preis: CHF 201'500.—<br />

58 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe


SPINAS CIVIL VOICES<br />

Stellen Sie sich<br />

hier hin und singen Sie<br />

laut Guantanamera .<br />

Mit etwas Glück<br />

reicht der Erlös für<br />

eine Hand voll Reis.<br />

100<br />

95<br />

75<br />

25<br />

5<br />

0<br />

Traurige Realität für Millionen ausgebeutete<br />

Kinder. Sie können helfen: www.tdh.ch<br />

www.facebook.com/tdh.ch


AUSGEHEN<br />

.....................................<br />

GIGS<br />

die Sie nicht<br />

.....................................<br />

verpassen sollten.<br />

The bianca Story<br />

Villagers<br />

29.11. Kaserne (Basel)<br />

3.12. Plaza (Zürich)<br />

Biffy Clyro<br />

Vive La Fête<br />

18.11. X-TRA (Zürich)<br />

7.11. Galvanik (Zug)<br />

Crystal Fighters<br />

8.11. SUD (Basel)<br />

6.11. Komplex 457 (Zürich)<br />

White Lies<br />

18.11. Les Docks (Lausanne)<br />

15.11. Komplex 457 Zürich<br />

Deap Vally<br />

Woodkid<br />

1.12. Komplex Klub (Zürich)<br />

21.11. Volkshaus (Zürich)<br />

Ebony Bones!<br />

Youth Lagoon<br />

13.11. Mascotte (Zürich)<br />

14.11. Fri-Son (Fribourg)<br />

14.11. Reitschule (Bern)<br />

Friska Viljor<br />

Festivals<br />

5.11. Salzhaus (Winterthur)<br />

7.–9.11. Lausanne VD<br />

Glasvegas<br />

Metropop<br />

28.11. Komplex Klub (Zürich)<br />

23.11. Bern BE<br />

Gold Panda<br />

Vans Warped Tour<br />

15.11. Mascotte (Zürich)<br />

Her Father Knows<br />

26.11. Dynamo (Zürich)<br />

Jake Bugg<br />

6.12. Maag Halle (Zürich)<br />

Left Boy<br />

5.12. Fri-Son (Fribourg)<br />

6.12. Komplex 457 (Zürich)<br />

Local Natives<br />

13.11. Fri-Son (Fribourg)<br />

4.12. Mascotte<br />

London Grammar<br />

8.11. Rote Fabrik (Zürich)<br />

Mount<br />

The Lumineers<br />

2.12. Komplex 457 (Zürich)<br />

Kimbie<br />

Mø<br />

9.11. Papiersaal (Zürich)<br />

Wir können über alles<br />

schreiben; Titten,<br />

The Naked And<br />

Ärsche, Alkohol, Nutten<br />

Famous<br />

und Koks, sogar zur<br />

11.11. Komplex 457 (Zürich)<br />

Verfilmung von<br />

Oh Land<br />

„Feuchtgebiete“<br />

25.11. Komplex Klub<br />

konnten wir uns ein<br />

bisschen Tastenge-<br />

Queens Of<br />

klappere abringen. Was<br />

The Stone Age<br />

wir aber nicht können,<br />

6.11. St. Jakobshalle (Basel)<br />

ist, die Musik von<br />

The Sounds<br />

Mount Kimbie irgendwie<br />

23.11. Bierhübeli (Bern)<br />

beschreibend einordnen.<br />

24.11. Werft 219 / Maag (Zürich)<br />

Klar, gefachsimpelt ist<br />

schnell, blabla Post-<br />

Swim Deep<br />

Dubstep blabla<br />

19.11. Exil (Zürich)<br />

Electrofolk blabla, aber<br />

Tegan & Sara<br />

bringt ja auch nichts,<br />

9.11. Komplex 457 (Zürich)<br />

denn aus den<br />

geschriebenen Worten<br />

Thees Uhlmann<br />

kann man die Musik<br />

16.11. Komplex Klub (Zürich)<br />

nicht raushören. Darum<br />

Veto<br />

lassen wir's sein mit<br />

21.11. Sedel (Luzern)<br />

dem Beschreiben.<br />

22.11. Gare De Lion (Wil SG)<br />

Einfach hingehen. Die<br />

23.11. Biomill (Laufen BL)<br />

Musik von Mount<br />

Kimbie ist... gut. (röhr)<br />

20.11. Exil (Zürich)<br />

AlunaGeorge<br />

AlunaGeorge zählen zu den am meisten gefeierten Newcomern der britischen Musikszene.<br />

Alunas zuckersüsse Stimme und Georges minimalistischen Beats widersprechen<br />

sich und ergänzen sich gleichzeitig – und schaffen den unverwechselbaren Electropop-<br />

R&B-Mix, der zum Tanzen motiviert. Nach einer grossen Asien- und USA-Tour zieht es<br />

die beiden in die Limmatstadt, wo sie zuletzt an der Digitial Maag die Songs ihres im<br />

Sommer erschienenen Debütalbums „Body Music“ zum Besten gaben. (bibi)<br />

30.11. Exil (Zürich)<br />

Escapists<br />

An der indie.ch-Nachtschicht im Frühling<br />

war das Konzert von Urban Cone vor der<br />

Party rappelvoll mit blutjungen Synthpop-<br />

Fans, die nach der Show brav heim zu den<br />

Eltern mussten und das Exil halbleer liessen,<br />

weswegen es die Feierlaune schwer hatte.<br />

Beim diesmaligen Live-Act Escapists wird das<br />

kaum passieren, da die, naja, noch kein Schwein kennt. Das können wir jedoch<br />

nicht ganz nachvollziehen, ist doch die Kombination aus schnellen Indie-<br />

Gitarren und gefühlvollen Stimmen so beliebt wie packend, also geben Sie den<br />

Londonern eine Chance und tanzen danach an der Party bis<br />

indie(.ch)nacht(schicht) hinein. (shy)<br />

5.12. Exil (Zürich)<br />

Frightened<br />

Rabbit<br />

Seit ihrem Debüt „Sing The<br />

Greys“ bis zu ihrem aktuellen,<br />

im Februar erschienenen Album<br />

„Pedestrian Verse“ haben sich<br />

Frightened Rabbit von der kleinen<br />

Folk-Gruppe zur Stadionrocktauglichen<br />

Band entwickelt.<br />

Darum empfehlen wir, das<br />

schottische Quintett jetzt noch<br />

im kleinen und intimen Kreis<br />

schauen zu gehen, denn ihr<br />

Sound ist so vielversprechend<br />

und trotzdem erstaunlich unkommerziell,<br />

dass sie bestimmt<br />

bald in grösseren Läden spielen<br />

werden. (raf)<br />

13.12. Exil (Zürich)<br />

Summer Camp<br />

Mal sonnig bunt, dann wieder grau vernebelt<br />

– einem Herbsttag gleich ziehen sich die<br />

Höhen und Tiefen durch den im September<br />

erschienenen Zweitling „Summer Camp“ des<br />

gleichnamigen Duos. Nicht mehr ganz so<br />

überzeugend wie auf ihrer Debütplatte<br />

„Welcome To Condale“, aber noch immer mit<br />

mitreissenden Songs bepackt, macht sich das<br />

Paar auf, die Bühnen Europas zu bespielen.<br />

Wem der Dezember trotz Guetzli und<br />

Adventskranz zu trostlos ist, sollte sich den<br />

Auftritt von Summer Camp im Zürcher Exil<br />

nicht entgehen lassen. Und alle anderen<br />

gehen eh hin, weil Sommersonne auch im<br />

Winter guttut. (lori)<br />

60 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe


29.11. Café Gold (Zürich)<br />

New Bass<br />

Order<br />

Im August liess Rob Swire (Bild)<br />

die Herzen aller Drum'n'Bassler<br />

einen Schlag aussetzen, als er<br />

trocken twitterte, dass Pendulum<br />

nächstes Jahr wohl ein neues<br />

Album veröffentlichen werden.<br />

Das kam überraschend, da die<br />

Band erst Anfang 2012 eine<br />

Auszeit beschloss. Gehen Sie<br />

Ende Monat ins Café Gold<br />

(ehemals District 4) und fragen<br />

Sie den Australier bei seinem<br />

DJ-Set doch gleich selbst, was<br />

Sache ist. Und mailen uns dann<br />

seine Antwort, ja? Danke. (shy)<br />

AUSGEHEN<br />

....................................<br />

PARTYS<br />

....................................<br />

die Sie bereuen,<br />

wenn Sie sie nicht<br />

gefeiert haben:<br />

15.11. Bonsoir (Bern)<br />

Planet Mercury<br />

Weil er von Beginn an in der<br />

aufkeimenden House-Szene im<br />

Detroit der 80er mitmischte, hat der<br />

ehemalige Hip-Hop-DJ und Telefonstatt-Kopfhörer-Verwender<br />

Terrence<br />

Parker (Bild) es mit seinem Werk zum<br />

Forschungsgegenstand der<br />

Geschichtsdepartemente zweier US-<br />

Universitäten gebracht. Wenn Sie<br />

Geschichte also live erleben, dabei<br />

aber lieber im Club tanzen statt im<br />

Hörsaal sitzen, dann ab an die Sause<br />

der Berner Lokalhelden Mercury<br />

Mitte November. (shy)<br />

1.11. KINSKI (Zürich)<br />

BÜSI<br />

mit Shy Lajoie, Whisker<br />

2.11. KuGl (St. Gallen)<br />

Cyberpunkers<br />

mit Cyberpunkers (live) und<br />

Support<br />

2.11. Exil (Zürich)<br />

Mad Katz<br />

mit DJ Feadz, Jack Pryce b2b VLT,<br />

Disco D uvm.<br />

2.11. Bar 3000 & Zukunft (Zürich)<br />

8 Jahre Zukunft<br />

mit Dejan, Jauss, M.A. uvm.<br />

8.–9.11. KiFF (Aarau)<br />

Kaleidoskop<br />

mit DJ Hell, Dillinja, Mind Vortex<br />

uvm.<br />

9.11. Exil (Zürich)<br />

W.A.R.! – We Are<br />

Rockstars!<br />

mit ShockOne, Dubnium, Frontline<br />

uvm.<br />

22.11. Härterei (Zürich)<br />

Yuksek<br />

Der Headliner<br />

Ein eigenes Plattenlabel, Remixes im Monatstakt<br />

und Produktionsarbeit für einige der dick-<br />

Yuksek spielt mit seinem DJ-Set eigentlich nur<br />

sten Newcomer des Jahres – Yuksek hat viel zu<br />

zweite Geige am 22. November in der Härterei, der<br />

tun. Am 22. November gewährt der Indie-Dance-<br />

Haupt-Act ist<br />

Vitalic<br />

(Bild) mit seiner Liveshow,<br />

König eine Audienz in der Zürcher Härterei, zu-<br />

bei der Retro-Electroclash auf Rave-Fanfaren<br />

sammen mit seinem Landsmann Vitalic. (rez)<br />

trifft. Lokalen Support gibt's von<br />

The Local Yocals und<br />

Ein kultiger Werbespot reicht manchmal nicht; die Musik, die<br />

Tee Moe.<br />

dabei wummert, sollte möglichst vom gleichen Format sein. Das<br />

100<br />

wissen die Marketing-Menschen von Evian und darum lassen sie ihre<br />

vitalen Babys zum Yuksek Remix des Reggae-Klassikers „Here Comes The Hot Stepper“ tanzen. Mit 64<br />

95<br />

Millionen Plays auf YouTube ist der Clip ein viraler Hit und Pierre-Alexandre Busson aka Yuksek dürfte es<br />

das eine oder andere Booking mehr eingebracht haben, obwohl er auch vorher schon genug zu tun hatte.<br />

75<br />

Vor knapp zehn Jahren schnuppert er das erste Mal Bühnenluft als Teil der Electro-Combo Klanguage. Der<br />

Band ist er bis heute treu, doch bereits wenig später startet er sein eigenes Projekt und die Zeit dafür<br />

könnte nicht besser sein: Die Clubwelt schreit nach New-Rave und Yuksek antwortet mit harten Bässen<br />

und schnellen Gitarren. Daneben liefert er einige der bis dato besten Indie-Remixes; Phoenix, Empire Of<br />

25<br />

The Sun oder die Kaiser Chiefs wurden alle vom 36-jährigen Franzosen auf Tanzflächentauglichkeit<br />

geschraubt. Seit einem halben Jahr nun unterhält Pierre-Alexandre auch ein eigenes Label, auf Partyfine<br />

5<br />

sind Newcomer wie die Juveniles oder die dänische Synthie-Fee Oh Land daheim. Das Yuksek'sche<br />

Imperium wächst weiter und wir können seine Weltherrschaft kaum erwarten.<br />

0<br />

15.11. KINSKI (Zürich)<br />

LOUD!<br />

mit G.A.S., LaRocka, Little Rascals,<br />

HellChild<br />

16.11. Nordstern (Basel)<br />

Kollektiv<br />

Turmstrasse<br />

mit Kollektiv Turmstrasse,<br />

Benotmane (live), Yare uvm.<br />

16.11. Hive (Zürich)<br />

20 Jahre Kompakt<br />

mit Justus Köhnke, Coma (beide<br />

live), Terranova, Tobias Thomas<br />

uvm.<br />

29.11. Bonsoir (Bern)<br />

Kele Okereke DJ-Set<br />

mit Kele, Favila & Valentine<br />

30.11. Blok (Zürich)<br />

Einsteins<br />

mit Kid Sleazy, Prince Boogie,<br />

2-Takt<br />

6.12. KINSKI (Zürich)<br />

BÜSI<br />

mit Shy Lajoie, Whisker<br />

#<br />

Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe<br />

107<br />

<strong>RCKSTR</strong> MAG.<br />

61


Lieferschein<br />

Tag<br />

Monat<br />

Jahr<br />

Jour<br />

Mois<br />

Année<br />

Day GARE Month DE LION Year<br />

Datum<br />

Date<br />

Date<br />

Preis<br />

Prix<br />

Price<br />

Spezifikation<br />

Spécification<br />

Specification<br />

Zeit<br />

Heure<br />

Time<br />

Vorverkauf<br />

Location<br />

Presale<br />

Ende<br />

Fin<br />

End<br />

Highlights<br />

Oktober 2013<br />

ID<br />

LS6<br />

FR 01 St.Kitts Royal Orchestra (CH)<br />

Die Ostschweizer Band tauft ihre erste<br />

Platte auf den Namen “ADA”. Ideenreicher<br />

Rock vom königlichen Orchester...<br />

Lieferung / Livraison / Delivery<br />

Abbildung / Image / Picture<br />

FR 08 MC René (DE)<br />

“Alles auf eine Karte. Wir sehen uns im<br />

Zug” - Eine Mischung aus Lesung, Rap und<br />

Comedy.<br />

FR 22 Veto (DK) und Yokko (CH)<br />

Indie-Rock im Doppelpack! Gute Musik<br />

kommt aus Kopenhagen und Bern im Wiler<br />

Kulturbahnhof!<br />

FR 29 Shakra (CH)<br />

Mitteilung / Communication / Message<br />

DIE Schweizer Hardrockformation kommt mit<br />

ihrem neunten Album “Powerplay” in den<br />

Gare de Lion!<br />

Gare de Lion / www.garedelion.ch / Silostrasse 10 / 9500 Wil<br />

Mehr auf www.garedelion.ch<br />

LIVE:STEIL<br />

1.11. Hola Ghost (DK)<br />

2.11. Baschi (CH)<br />

5.11. Friska Viljor (SWE)<br />

13.11. The Ocean (D) Shining (NOR)<br />

Hacride (FR) Tides from Nebula (POL)<br />

15.11. Monkey Safari (WhatWhat, Monaberry)<br />

22.11. DIA (WIP, Barcelona)<br />

5.12. Shantel & BucovinaClub Orkestar (D)<br />

7.12. Faul (Paris) Max Manie (Wien)<br />

12.12. Mama Rosin (CH) Puts Marie (CH)<br />

19.12. Yokko (CH) Spencer (CH)<br />

10.1. Kashmir (DK)<br />

SA 02. 11.<br />

TURBOSTAAT D<br />

FR/SA 08./09. 11.<br />

KALEIDOSKOP ELECTRONIC MUSIC FESTIVAL<br />

DJ HELL D – MIND VORTEX Uk<br />

DILLINJA Uk U.V.M.<br />

FR 16. 11.<br />

AMATORSKI BE – BLACK MARBLE USA<br />

DO 21. 11.<br />

MISS LI SWE<br />

DO 21. 11.<br />

STRFKR USA<br />

DI 26. 11.<br />

METALMAYHEM: AGNOSTIC<br />

FRONT USA<br />

DO 05. 12.<br />

SKIP & DIE zA - LIVE-SET<br />

FR 06. 12.<br />

YOKKO CH – PRISMA CH<br />

DI 10. 12.<br />

METALMAYHEM: UNEARTH USA<br />

S<br />

salzhaus.ch SALZHAUS WINTERTHUR starticket.ch<br />

MEHR INFOS & SHOWS UNTER: WWW.KIFF.CH


100<br />

95<br />

75<br />

FREITAG 6.12<br />

KINSKI<br />

DOORS: 23:00<br />

ELL<br />

OUT<br />

Büsi Dez13<br />

Sonntag, 27. Oktober 2013 04:47:06<br />

Es war<br />

Nicht alles<br />

SchEiSSE!<br />

25<br />

5<br />

0<br />

loudII<br />

Rock, Punk, Alternative and Metal only!<br />

G.A.S. | La rocka | HellChild | Little Rascals<br />

16. November 2013, 23:00<br />

VVK: pApiersAAl.ch<br />

Ab 18 JAhren<br />

Fr. 15. November 23 Uhr<br />

KINSKI


AUSGEHEN<br />

present:<br />

Mittwoch<br />

5.3.14<br />

20.00<br />

Musical Theater<br />

Basel<br />

Einziges<br />

Konzert<br />

in der<br />

Schweiz<br />

DOWNLOAD A FREE SONG FROM JOE<br />

jbonamassa.com/basel<br />

WWW.HAIMTHEBAND.COM<br />

DEBUT ALBUM – DAYS ARE GONE – OUT NOW<br />

www.jbonamassa.com<br />

www.ticketcorner.ch<br />

VERANSTALTER: AllBlues Konzert AG und act entertainement AG<br />

www.allblues.ch<br />

www.actnews.ch<br />

64 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe


Etzweiler zu Krausz: „Altä, du<br />

häsch en riise Pickel am Hals.“<br />

Yo Praktikantin Elli,<br />

mach mal dein<br />

Auf-dem-Klo-Gesicht!<br />

Danke.<br />

Salutieren – you're doing it wrong.<br />

<strong>RCKSTR</strong><br />

Vintage-Club<br />

18.10. GONZO<br />

(Zürich)<br />

<strong>RCKSTR</strong><br />

Star-Club<br />

4.10. KINSKI<br />

(Zürich)<br />

Gewinnt stets unseren Doppelkinn-<br />

Wettbewerb: Promogörl Meret.<br />

Signature-Moves: Verleger Meier<br />

trinkt, Promogörlmami Gloria<br />

duckfacet.<br />

Körperspannung ist alles. Auch beim<br />

Reden.<br />

Die <strong>RCKSTR</strong>-Posse besteht<br />

ausschliesslich aus wunderschönen<br />

Menschen, ähem.<br />

Nicht von ungefähr wird Huevo<br />

stets zum beliebtesten KINSKI-<br />

Mitarbeiter gewählt.<br />

Da hatte Tausendsassin Zoé ihr<br />

Handy noch. Derjenige, der's danach<br />

geklaut hat, wird von uns für den<br />

FYYFFA nachnominiert.<br />

xoxo Lars<br />

AUSGEHEN<br />

..................<br />

Gast-Promo-<br />

GÖRL des<br />

Monats<br />

..................<br />

...And <strong>RCKSTR</strong> For All!<br />

Und wenn<br />

Lars Ulrich<br />

schon Werbung<br />

macht fürs Heft,<br />

revanchieren wir uns<br />

natürlich gerne:<br />

Gehen Sie den<br />

Metallica-Film<br />

„Through The Never“<br />

im Kino schauen –<br />

grosser Artikel dazu<br />

in unserer Oktober-<br />

Ausgabe.<br />

..................<br />

<strong>RCKSTR</strong> #108 erscheint<br />

am 6. Dezember!<br />

..................<br />

Themen im<br />

nächsten Heft:<br />

Wir haben Amsterdam<br />

und die MTV Europe<br />

Music Awards<br />

auseinander genommen.<br />

Die PlayStation 4<br />

ist da!<br />

Okay, manchmal sind wir wirklich<br />

wunderschön.<br />

nächste<br />

<strong>RCKSTR</strong>-Partys<br />

1.11. KINSKI<br />

9.11. Exil<br />

6.12. KINSKI<br />

(Zürich)<br />

„Fuck You, You<br />

Fuckin' Fuck“-<br />

Award 2013: Wen haben<br />

Sie zum nervigsten Schweizer<br />

des Jahres gewählt?<br />

Riesiger Extrateil zum neuen<br />

Album „Midnight Madness“<br />

von One Direction inkl.<br />

exklusiven Nacktbildern von<br />

Harry Styles.<br />

..................<br />

#<br />

Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe 107 <strong>RCKSTR</strong> MAG. 65


ZUGABE<br />

Jetzt noch sexyer:<br />

WERDEN SIE<br />

<strong>RCKSTR</strong> MEMBER.<br />

69<br />

FÜR NUR<br />

FRANKEN / JAHR<br />

inkl.<br />

♦ Membercard<br />

♦ Member-Shirt<br />

♦ CeDe.ch-GUTSCHEIN<br />

♦ 1 Jahr <strong>RCKSTR</strong> in den Briefkasten<br />

♦ Zutritt zur <strong>RCKSTR</strong>-Backstage-Area<br />

und wöchentlich coolen Preise<br />

JETZT BESTELLEN!<br />

rockstar.ch<br />

66 <strong>RCKSTR</strong> MAG. # 107 Die auch Berlin ist eine Stadt mit Schlafkappen-Ausgabe<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>RCKSTR</strong> MAG.<br />

Grösste Musik- und Popkulturzeitschrift<br />

der Schweiz.<br />

Chefredaktor:<br />

Schimun Krausz (shy)<br />

Redaktions-Praktikantin:<br />

Ellinor Lori (lori)<br />

Redaktion:<br />

David Gadze (dave)<br />

Katinka Templeton (kätt)<br />

Marco Rüegg (rgg)<br />

Patrik Wydler (pat)<br />

Rainer Etzweiler (rez)<br />

Freie Autoren:<br />

Andy Lanzone (lance)<br />

Angel R. Schmocker (arse)<br />

Cyril Schicker (cys)<br />

David Branca (drum)<br />

Elena Calì (eli)<br />

Esther Meyer (töpf)<br />

Franz X.A. Zipperer (fxaz)<br />

Luisa Bider (bibi)<br />

Michael Rechsteiner (rec)<br />

Nora Haider (hai)<br />

Raffaela Kolb (raf)<br />

Reto Beeler (röhr)<br />

Sandra Simic (itsch)<br />

Sascha Wydler (saw)<br />

Konzertfotos:<br />

Ian Keates<br />

Melanie Schweizer<br />

Melanie Wydler<br />

Tatjana Rüegsegger<br />

Cover:<br />

Model: Notonix<br />

Fotograf: Jason Perkins<br />

Grafik & Layout:<br />

Joel Meier<br />

Korrektorat:<br />

André Reithebuch und sein<br />

Assistent Schimun Krausz<br />

Propaganda & Events:<br />

Gloria Keller<br />

Verkauf:<br />

Rainer Etzweiler<br />

Zoé Zimmermann<br />

Distribution:<br />

Pit „Pot“ Kägi<br />

Team Rotkreuz:<br />

Martin Schiess<br />

Henna Matter<br />

Team Wädenswil:<br />

Monika Bestel<br />

Walti Bestel<br />

Katrin Widmer<br />

Promogirls:<br />

Nadia, Meret, Sandra, Stephi,<br />

Vic, Melanie, Meme, Jasmin,<br />

JayJay, Laura, Zora<br />

Herausgeberin:<br />

Youngcom AG<br />

Zentralstrasse 37<br />

CH-8003 Zürich<br />

Geschäftsführer:<br />

Joel Meier<br />

Druck:<br />

Die Wattenscheider<br />

Medienvertriebs GmbH<br />

D-44867 Bochum<br />

Vetrieb:<br />

Youngcom AG<br />

Passive Attack GmbH<br />

Modul GmbH<br />

Valora AG,Muttenz<br />

Jahresabo:<br />

CHF 69.- (Ausland EUR 60.-)<br />

abo@rockstar.ch<br />

Aboverwaltung:<br />

Gloria Keller<br />

Auflage: 50'000 Ex.<br />

Leser: 90'000 (MACH 2012-2)<br />

Redaktionsadresse:<br />

RockStar Magazine<br />

Zentralstrasse 37<br />

CH-8003 Zürich<br />

Telefon: +41 43 333 09 05<br />

Telefax: +41 43 333 09 06<br />

Mail: redaktion@rockstar.ch<br />

Anzeigen:<br />

Telefon:+41 43 333 09 04<br />

Telefax:+41 43 333 09 06<br />

Mail: rockstar@rockstar.ch<br />

Web: www.rockstar.ch<br />

Anzeigenleitung:<br />

Joel Meier<br />

Designed on PC with<br />

Teilnahmeberechtigt an Wettbewerben,<br />

Preisausschreibungen und Verlosungen<br />

sind alle Personen. Teilnahme an allen<br />

Verlosungen (auch SMS) per Postkarte an<br />

<strong>RCKSTR</strong> Mag., Wettbewerb «Betreff»,<br />

Zentralstrasse 37, 8003 Zürich möglich.<br />

Persönliche oder Kontaktangaben sind nur<br />

für den internen Gebrauch bestimmt.<br />

<strong>RCKSTR</strong> Mag. behält sich vor, die<br />

T e i l n e h m e r a u c h i n a n d e r e m<br />

Zusammenhang per Post, E-Mail oder SMS<br />

anzuschreiben. Sachpreise können nicht<br />

umgetauscht, zurückgegeben oder in bar<br />

ausbezahlt werden. SMS-Newsletter<br />

abbestellen per SMS mit dem Text «Stop<br />

Pass» an die Zielnummer 543. Der<br />

Rechtsweg ist ausgeschlossen. Es wird<br />

keine Korrespondenz geführt. Jegliche<br />

Ver wendung des Inhaltes nur mit<br />

s c h r i f t l i c h e r G e n e h m i g u n g d e s<br />

Herausgebers. Für unaufgefordert<br />

eingesandte Dokumente, Druckfehler und<br />

irrtümliche Versprechen/Angebote<br />

übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />

Member-Angebote so lange Vorrat. <strong>RCKSTR</strong><br />

Mag. ist eine eingetragene Marke der<br />

Youngcom AG (c) 2012<br />

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www.rockstar.ch<br />

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MUSIK PRODUKTIV SCHWEIZ AG<br />

NEUES LOGO!<br />

NEUER ONLINESHOP!<br />

NEUES MP MAG!<br />

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JACK DANIEL'S WINTER JACK<br />

BEI COOP<br />

UND DENNER<br />

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© 2013 Jack Daniel’s. www.jackdaniels.com JACK DANIEL’S WINTER JACK is a registered trademark.

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