ZT | Maerz 2013
Ausgabe 13 - 03/13
Ausgabe 13 - 03/13
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
4.<br />
Stellen Sie‘s auf den Kopf<br />
Gehen Sie wieder von einem vertrauten Satz aus und<br />
probieren Sie aus, ob das Gegenteil davon vielleicht<br />
einen schrägen Effekt verursacht. Warum sollte ich etwas<br />
für die Nachwelt tun? Was hat denn die Nachwelt für<br />
mich getan? Viele typische Comedy-Pointen arbeiten<br />
mit diesem Humor-Kniff: „Der Müllmann ist da.“ - „Sag<br />
ihm, wir brauchen nichts.“<br />
5.<br />
Seien Sie unverschämt<br />
Das gesündeste Lachen ist eigentlich das Lachen über<br />
sich selbst, bei dem man sich selbst relativiert: Ich<br />
möchte nicht einem Verein angehören, der so jemanden<br />
wie mich als Mitglied akzeptieren würde. Gefährlicher ist<br />
es, Witze über das Publikum zu machen. Das kann jedoch<br />
auch seinen Reiz haben: Ich war nie nervös, denn<br />
ich wusste, ich war besser als das Publikum.<br />
6.<br />
Seien Sie übertrieben ehrlich<br />
Grouchos entwaffnende Ehrlichkeit war nicht nur<br />
unverschämt frech, sondern auch ein probates Lockmittel,<br />
um das Publikum neugierig auf seinen Humor<br />
zu machen: Ich beginne meine Vorträge am liebsten mit<br />
einem selbst erfundenen arabischen Sprichwort.<br />
7.<br />
Untertreiben Sie schamlos<br />
Das geht mit den Wörtchen „nicht einmal“ fast von<br />
selbst. Von einem Prominenten will man Dinge erfahren,<br />
die man nicht einmal von sich selbst wissen will.<br />
8.<br />
Kombinieren Sie die bisherigen Methoden<br />
Etwa die überraschende Weiterführung eines bekannten<br />
Satzes mit gleichzeitiger Unverschämtheit: Ich vergesse<br />
niemals ein Gesicht, aber bei Ihnen werde ich mal<br />
eine Ausnahme machen. Nach dem gleichen Muster:<br />
Ich hab‘ mich echt schiefgelacht, als ich Ihr Buch in die<br />
Hand bekam. Eines Tages werde ich es vielleicht sogar<br />
lesen.<br />
9.<br />
Halten Sie einen guten Satz für den Schluss parat<br />
Groucho Marx beendete Interviews gern so: Und wenn<br />
Sie mich zitieren, dann bitte den folgenden Satz: „Ich bin<br />
falsch zitiert worden.“<br />
***<br />
Tiki Küstenmacher<br />
Werner Tiki Küstenmacher<br />
Bereits als Schüler entwickelte er eine Leidenschaft für das Zeichnen von Comics und Karikaturen.<br />
Zeichnend unter der Schulbank erwischt, erhielt der Linkshänder drei Verweise und zwei Arreste.<br />
Küstenmacher studierte nach dem Abitur evangelische Theologie in München, Tübingen und<br />
Neuendettelsau und war anschließend zwei Jahre Vikar in Freising. Er absolvierte journalistische<br />
Zusatzausbildungen beim Münchner Merkur und sowohl beim Bayerischen Rundfunk als auch<br />
beim Bayerischen Fernsehen. In den 70er Jahren gab er einen Tiki-Kalender heraus. In den 1980er<br />
Jahren machte er sein Hobby zum Nebenberuf und zeichnete den ersten von acht Bilderbögen,<br />
in denen er sich auf witzige Art und Weise mit der Bibel, der Kirche und den konfessionellen Unterschieden<br />
beschäftigt. Außerdem brachte er unzählige Taschenbücher und Begleithefte für den<br />
Konfirmandenunterricht heraus.<br />
www.simplify.de<br />
März <strong>2013</strong> | <strong>ZT</strong> 23