02.12.2013 Aufrufe

WORTwechsel 1/2011 Sonderausgabe

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

50 Jahre Lebenshilfe Celle - Grußwort<br />

Grußworte des<br />

Oberbürgermeisters<br />

der Stadt Celle<br />

Ich beglückwünsche Sie als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

Leitung, Förderer und Unterstützer der Lebenshilfe für eine<br />

großartige fortdauernde Leistung.<br />

1958 wurde in Marburg die erste „Lebenshilfevereinigung für<br />

das geistig behinderte Kind“ gegründet. Bereits drei Jahre<br />

später gab es in Celle eine Lebenshilfegemeinschaft, die heute<br />

auf ein 50-jähriges Jubiläum zurückblicken kann. Die Lebenshilfe<br />

ist zum Bestandteil unseres Gemeinwesens geworden<br />

und kümmert sich um Menschen mit Behinderung in<br />

unserer Region mit dem Ziel der Integration in die Gesellschaft.<br />

Integration beginnt bei der Lebenshilfe nach der Geburt durch<br />

Angebote der Frühförderung, der Betreuung und Bildung im<br />

Heilpädagogischen Kindergarten, in der Tagesbildungsstätte,<br />

und folgt dem Lebensverlauf durch Angebote der beruflichen<br />

Bildung, der Werkstatt für Behinderte, dem Rückbauzentrum<br />

und den beiden Hotelbetrieben Blumlage in Celle und dem<br />

Hotel Am Kloster in Wienhausen. Neben der Arbeit bietet die<br />

Lebenshilfe zahlreiche Wohnmöglichkeiten an, vom niedrigschwelligen<br />

ambulant betreuten Wohnen über Wohngruppen<br />

und Wohnheime bis hin zur letzten Lebensphase, dem Seniorenwohnheim<br />

und dem Pflegeangebot.<br />

Neben vielen Kooperationspartnern auf Landes- und Bundesebene<br />

ist die kommunale Partnerschaft mit der Lebenshilfe<br />

eine wichtige, stellt sich ungeachtet aller Zuständigkeiten gerade<br />

der Stadt doch die umfassende Aufgabe, dafür zu sorgen,<br />

dass ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger unmittelbar zu ihrem<br />

Recht kommen, selbstbestimmt leben können und sich hier zu<br />

Hause fühlen. Dies gilt in besonderer Weise für behinderte<br />

Menschen in unserem Gemeinwesen. Hier übernehmen wir<br />

alle die besondere Verantwortung, ihnen ein normales Leben<br />

zu ermöglichen, das sich möglichst wenig von dem der nichtbehinderten<br />

Menschen unterscheiden sollte.<br />

Heute wird viel über den Begriff Inklusion gesprochen. Es<br />

geht darum, die Möglichkeiten von behinderten Menschen<br />

in Bezug auf gesellschaftliche Teilhabechancen zu erweitern<br />

und ihre Selbstbestimmungsmöglichkeiten denen nicht behinderter<br />

Menschen gleichzustellen um so z. B. von vornherein<br />

auszuschließen, dass behinderte Menschen sich ohne<br />

Alternative in speziellen Einrichtungen betreuen lassen müssen.<br />

Dies ist ein hoher Anspruch, auch die Lebenshilfe thematisiert<br />

dies intensiv.<br />

Vor 50 Jahren stellten sich solche anspruchsvollen Inklusionsdebatten<br />

noch nicht. Da ging es zunächst darum, eine Gruppe,<br />

die bis dahin weitgehend ihrer Rechte beschränkt und in Teilen<br />

vernachlässigt wurde, eine Stimme zu geben und sie aus der<br />

gesellschaftlichen Nichtbeachtung herauszuführen. So wurde<br />

die Lebenshilfe zum Anwalt der behinderten Menschen und ist<br />

es bis heute. Für diesen Beitrag danken wir Ihnen.<br />

Ihre Dienstleistungen müssen am inzwischen<br />

globalen Markt wettbewerbsfähig<br />

sein. Es ist eine große Leistung, als Betrieb<br />

die Aufgabe der Integration mit der<br />

Aufgabe der marktökonomischen Produktion<br />

erfolgreich zu verbinden. Auch<br />

dafür sei allen Beteiligten, allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern, egal auf<br />

welcher Seite der Werkbank sie stehen,<br />

herzlich gedankt.<br />

Auch die Qualität der Behindertenpädagogik<br />

konnte fachlich ausgebaut werden<br />

und hat einen Grad erreicht, hinter den<br />

neue Betreuungskonzepte nicht zurückfallen<br />

dürfen. Inklusionskonzepte werden<br />

sich daran orientieren müssen.<br />

Dennoch gehe ich davon aus, dass bei<br />

einer Beförderung dieser notwendigen<br />

Debatte nicht nur die Konzepte sondern<br />

auch die Realität in 25 Jahren beim 75.<br />

Jubiläum anders aussehen wird. Doch<br />

der ständige Wandel ist das Geschäft<br />

von Menschen in sozialen Institutionen<br />

und so wünsche ich Ihnen weiterhin<br />

eine glückliche Hand bei allem, was sie<br />

zukünftig beginnen mögen.<br />

Dirk Ulrich Mende<br />

(Oberbürgermeister)<br />

Dirk Ulrich Mende

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!