Albvereinsblatt_2004-4.pdf
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Die Abteilung „Das Landschaftsbild der Schwäbischen Alb“<br />
mit inzwischen weit über 600 Werken wird in der Galerie<br />
Albstadt stets in einer Auswahl präsentiert. Gegenwärtig<br />
steht sie mit Werken u. a. von Erich Heckel, Fritz Steißlinger,<br />
Wilhelm Laage, Kurt Weinhold und Theodor Werner ganz<br />
im Zeichen expressionistischer Weltsicht, gefolgt von<br />
neueren künstlerischen Herangehensweisen in der zweiten<br />
Hälfte des 20. Jahrhunderts wie etwa in Werken von Manfred<br />
Henninger, Kurt Lehmann und Werner Schmal, Gabriele<br />
alle: Galerie Albstadt<br />
17<br />
Stimmungen, die Albwanderern nicht unbekannt sind,<br />
hielt Alfred Hagenlocher in seinen kleinenformatigen<br />
Gemälden fest, die meist mit Harzöl auf Hartfaserplatten<br />
gemalt sind. Während „Albfels“ (1952, oben)<br />
und „Der Fels“ (1950) eindeutig der Schwäbischen Alb<br />
und vor allem dem Donautal zuzuordnen sind, spiegeln<br />
„Gebirge“ (um 1953, linke Seite) und „Rote Sonne“<br />
(Harzöl auf Blattgold auf grundiertem Bütten, links)<br />
eher eine Traumatmosphäre.<br />
Straub und Gert Wiedmaier. So wurde das, was Alfred<br />
Hagenlocher vor nun über 25 Jahren begann, in den<br />
vergangenen Jahren bewusst in die Gegenwart fortgeführt.<br />
Gegenüber seiner beachtlichen Sammelleidenschaft, der<br />
nicht zuletzt auch das „Museum für Volkskunst – Sammlung<br />
Alfred Hagenlocher“ in Meßstetten seine Entstehung<br />
verdankt, steht Hagenlochers anfängliche künstlerische<br />
Laufbahn als Maler und Graphiker im öffentlichen<br />
Bewusstsein eher im Hintergrund. Noch kurz vor seinem<br />
Tod gab Alfred Hagenlocher 1998 ein Konvolut von<br />
Gemälden und Graphiken aus seiner Hand an die Galerie<br />
Albstadt. In einer kleinen Sonderausstellung wird daraus<br />
erstmals eine Auswahl präsentiert – eine Auswahl, die ganz<br />
im Zeichen der Schwäbischen Alb steht.<br />
Die Gemälde entstanden zwischen 1952 und 1971 in einer<br />
überaus feinen lasierenden<br />
Malweise. Dass diese ihm die Hochachtung<br />
des mit Hagenlocher freundschaftlich<br />
verbundenen Malers<br />
Edmund Steppes einbrachte, hat<br />
ihn stets mit Genugtuung erfüllt. Wie<br />
Steppes liebte er die Felsen des<br />
Lautertals, suchte aber auch die<br />
Waldeinsamkeiten und Schneeflächen<br />
der Hochebene mit ihrer<br />
kargen Schönheit. Hagenlochers<br />
mehrheitlich recht kleinformatige<br />
Gemälde führen die Wald- und<br />
Felsmotive der Alb, oft in fast<br />
immateriell wirkendes Mondlicht<br />
getaucht, in geistige Räume von<br />
metaphysischer Tiefe.<br />
Öffnungszeiten: Di-Fr 10-12, 14-17 Uhr,<br />
Do bis 19 Uhr, Sa, So und an Feiertagen<br />
10-17 Uhr durchgehend geöffnet. Am<br />
Samstag, 9. Juli, hat die Galerie im<br />
Rahmen der „Nacht der Musen – Kunst<br />
und Gesang“ bis 23 Uhr geöffnet. Am 2.<br />
August <strong>2004</strong> schließt die Galerie Albstadt<br />
wegen anstehender Sanierungsarbeiten für<br />
etwa ein Jahr. Die Wiedereröffnung ist für<br />
Sommer/Herbst 2005 geplant.