04.12.2013 Aufrufe

Albvereinsblatt_2009-6.pdf

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Hans Georg Zimmermann<br />

Wanderung auf dem Nordrandweg<br />

Die gemeinsame Wanderung begann bei der Ziegelhütte.<br />

Vizepräsident Reinhard Wolf führte die stattliche Wandergruppe<br />

am Randecker Maar entlang und erläuterte dessen<br />

Entstehung. Begleitet wurde die Gruppe von einem Team<br />

des SWR-Fernsehens sowie von zahlreichen Fotografen und<br />

Journalisten der regionalen Presse. Weiter ging es in einer<br />

einstündigen Wanderung über den Auchtert zum Breitenstein,<br />

wo die Zertifizierungsurkunde überreicht wurde.<br />

5<br />

Hans Georg Zimmermann<br />

Warum eine Zertifizierung?<br />

Bereits vor einigen Jahren wurde erkannt, dass dem Wandertourismus<br />

eine zunehmende wirtschaftliche Bedeutung<br />

in Deutschland zukommt. Wanderern muss man attraktive<br />

Wege anbieten, die bestimmten Qualitätskriterien genügen.<br />

Der Wanderer sucht Abwechslung im Wegverlauf, will<br />

etwas von der Kultur des Gebietes erfahren, durch das er<br />

wandert, und, geführt durch perfekte Markierung, sicher an<br />

seinem Ziel ankommen. Der Deutsche Wanderverband hat<br />

sich mit den Qualitätsmerkmalen von Wanderwegen ausgiebig<br />

befasst und zusammen mit dem Deutschen Tourismusverband<br />

ein Qualitätssiegel »Wanderbares Deutschland«<br />

erarbeitet. Derzeit gibt es 54 Wanderwege, die mit<br />

diesem Prädikat ausgezeichnet sind; drei liegen in unserem<br />

Vereinsgebiet (Alb-Nordrandweg, Donauberglandweg<br />

und Donau-Zollernalb-Weg).<br />

Die Kriterien sind in fünf Bereiche »Wegeformat«, »Wanderleitsystem«,<br />

»Natur / Landschaft«, »Kultur« und »Zivilisation«<br />

unterteilt. Beim »Wegeformat« geht es um die naturbelassenen<br />

Wege, Pfade und Strecken neben oder auf<br />

befahrenen Straßen. Das »Wanderleitsystem« beschäftigt<br />

sich mit der nutzerfreundlichen Markierung, den Wegweiserstandorten<br />

und der Vernetzung. Bei dem Kriterium »Natur<br />

/ Landschaft« werden Abwechslung, Ausblicke, die natürliche<br />

Stille und Gewässer mit einbezogen. Gefällige Ortsszenen,<br />

Sehenswürdigkeiten und Baudenkmäler fasst der<br />

Bereich »Kultur«. Unter »Zivilisation« versteht man Themen<br />

wie das Umfeld, Gastronomie, ÖPNV und Rastmöglichkeiten.<br />

Insgesamt wird ein zu zertifizierender Weg in Abschnitte<br />

von vier Kilometern zerlegt. Jeder Abschnitt wird nach neun<br />

Kern- und 23 Wahlkriterien geprüft. Alle Kernkriterien müssen<br />

auf der Gesamtstrecke erfüllt werden, bei den Wahlkriterien<br />

muss ein bestimmter Grenzwert erreicht werden.<br />

Beispielsweise müssen die naturbelassenen Wege mindestens<br />

35 % der Gesamtstrecke ausmachen, die schlecht<br />

begehbaren dürfen Wege nur auf 5 % der Gesamtstrecke<br />

sein. Unser HW 1 hat bei einer Gesamtlänge von 365 km<br />

einen sehr hohen Anteil (46 %) an naturbelassenen Wegen<br />

und keine schlecht begehbaren Wegstücke.<br />

Mehr als zwei Jahre Arbeit<br />

Zusammen mit dem Tourismusverband Schwäbische Alb<br />

wurde vor ca. 2 ½ Jahren dieses Projekt ins Leben gerufen.<br />

Der Tourismusverband hat den Schwäbischen Albverein<br />

dabei nicht nur finanziell unterstützt, sondern war stets ein<br />

guter Partner, wenn es um die Zusammenarbeit mit anderen<br />

Behörden ging. Am Anfang der Arbeiten wurden insgesamt<br />

zehn Gauwegemeister und Ortsgruppen-Wegewarte<br />

in einer zweitägigen Schulung auf die notwendigen Arbeiten<br />

vorbereitet. Dann ging’s ans Prüfen der Weg -<br />

abschnitte und Behebung der »Mängel«, bevor die Zertifizierungsstelle<br />

den Weg genau kontrollierte. Wegen der Länge<br />

des Weges erstreckte sich diese Phase bis in den Frühsommer<br />

<strong>2009</strong>. Außerdem war es erforderlich, die eine oder<br />

andere Nacharbeit vorzunehmen, speziell im Bereich der<br />

Wegemarkierung.<br />

Das Zertifikat ist nun drei Jahre gültig. Es ist notwendig,<br />

das erreichte Qualitätsniveau durch ständige Prüfungen<br />

und Mängelbeseitigungen zu erhalten. Unsere Gauwegemeister<br />

und Ortsgruppenwegewarte werden weiterhin ein<br />

waches Auge auf diesen Weg richten und alles tun müssen,<br />

diesen Status zu sichern.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!