Albvereinsblatt_2009-6.pdf
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Quenstedt-Denkmal auf dem Roßberg, aus: »Blätter des Schwäbischen<br />
Albvereins, 5. Jahrgang, 1893«. Man beachte die noch<br />
weitgehend offene Umgebung des Denkmals.<br />
Das Quenstedt-Denkmal im Sommer <strong>2009</strong>. In den über 100 Jah -<br />
ren seit der Errichtung des Denkmals ist der Wald fast an dieses<br />
herangerückt.<br />
Weißen Jura. Diese Gliederung beruht auf den Farbtönungen,<br />
die durch unterschiedliche Wassertiefen, Temperaturen<br />
und Festlandsnähe verursacht wurden. Diese drei Abteilungen<br />
wurden von Quenstedt weiter in je sechs Stufen<br />
gegliedert, für die er die ersten sechs Buchstaben des griechischen<br />
Alphabets (alpha, beta, gamma, delta, epsilon, zeta)<br />
wählte. Jede dieser Stufen ist durch Leitfossilien, Gestein<br />
und Landschaftsform gekennzeichnet und erhielt einen<br />
treffenden Namen. In neuerer Zeit war man bemüht,<br />
neben den Quenstedtschen Stufen auch die international<br />
gültige Stufengliederung zu berücksichtigen. Diese wurde<br />
1972 eingeführt und 1995 durch den »Symbolschlüssel Geologie«<br />
ersetzt bzw. modifiziert.<br />
Die Quenstedtsche Gliederung des Juras ist augenscheinlich an<br />
der »Geologischen Pyramide« beim Schloss Lichtenstein zu be -<br />
sich tigen. Diese ließ Wilhelm, Herzog von Urach, Graf von Württemberg,<br />
für alle Freunde der Schwäbischen Alb 1902 – 1903<br />
errichten.<br />
9<br />
Für seine vielseitigen Verdienste wurde Quenstedt von König<br />
Karl von Württemberg mit dem persönlichen Adelstitel<br />
geehrt. Friedrich August Quenstedt, der bis ins hohe Alter<br />
rüstig blieb, wurde sowohl von der Bevölkerung als auch<br />
seitens der Wissenschaft hoch geschätzt. Er starb am 21.<br />
Dezember 1889 in Tübingen. Unter wesentlicher Mithilfe<br />
des jungen Schwäbischen Albvereins wurde 1893 auf dem<br />
Roßberg, nur wenige Schritte vom Albvereins-Wanderheim<br />
entfernt, zu seinem Andenken ein Denkmal errichtet, das<br />
die Inschrift trägt: »Dem geologischen Erforscher der Alb<br />
F. A. Quenstedt, Prof. in Tübingen, von 1833 –1889, 9. Juli<br />
1893«.<br />
Der Schwäbische Albverein wird dem Nestor der Alp-Geologie<br />
(Quenstedtsche Schreibweise) für seine Verdienste<br />
für die Schwäbische Alb weiterhin ein ehrendes Gedenken<br />
bewahren.