Bei Anruf Beton - HeidelbergCement
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context 4/2008 Markt und Umwelt<br />
abgestorbenen Kalkskeletten und -schalen. Dadurch<br />
entstanden höhere Drücke und damit auch höhere<br />
Temperaturen – eine Voraussetzung zur Verfestigung<br />
von Kalkstein.<br />
„Im Grunde genommen werden die Korallenriffe<br />
schon bei ihrer Entstehung von Lebewesen, wie zum<br />
<strong>Bei</strong>spiel Fischen und Würmern, angefressen“, erklärt<br />
Experte Friedel. Dadurch entstehen Lücken, Kalk bröckelt<br />
ab. Dieser Schutt verschließt zum einen die Lücken<br />
wieder und lagert sich zum anderen auch vor<br />
dem Riff beziehungsweise zwischen den Riffen ab.<br />
Die reinen Riffkörper werden so zu festen Kalkkörpern,<br />
aus denen wir heute massige Kalke gewinnen.<br />
Aus den Bereichen zwischen den Riffen entstehen<br />
geschichtete Kalksteine, die auch Ton und Sand enthalten.<br />
Friedel: „Manchmal finden wir in den Steinbrüchen<br />
beides: Bereiche mit massigem Kalkstein und<br />
Bereiche mit einer ausgeprägten Schichtung. Für uns<br />
ist das günstig, denn dadurch haben wir neben dem<br />
Kalkstein noch fast alle weiteren natürlichen Rohstoffkomponenten<br />
beisammen, die wir für die Zementproduktion<br />
brauchen.“<br />
Dass der Kalkstein eines Tages ausgeht, befürchtet<br />
Gerhard Friedel nicht: „Es gibt in Deutschland gigantische<br />
Mengen an Kalkstein. Allein auf der Schwäbischen<br />
Alb lagern über fünf Billionen Tonnen, genug<br />
für die kommenden 125.000 Jahre. Ob dieser Kalkstein<br />
jemals gewonnen werden kann, ist davon abhängig,<br />
ob er oberflächennah lagert und ob er unter<br />
ungenutzten Gebieten oder unter Naturschutz- oder<br />
Wohngebieten liegt.“<br />
ab<br />
gerhard.friedel@heidelbergcement.com<br />
<br />
lesetipps<br />
Wer die Geschichte der Erde sozusagen im Vorbeigehen kennenlernen<br />
möchte, erhält anhand verschiedener Touren in der Reihe<br />
„Wanderungen in die Erdgeschichte“ viele Anregungen und Informationen.<br />
Die Reihe ist im Pfeil-Verlag erschienen. Über Kalkstein<br />
erfährt man unter anderem in der Reihe Nr. 18 „Schwäbische Alb“<br />
viele anschauliche Details.<br />
Für diejenigen, die tiefer in die Erdgeschichte eintauchen möchten<br />
und keine Angst vor dicken Büchern haben, bietet sich das Werk<br />
„Historische Geologie“ von Steven M. Stanley an. Das im Spektrum<br />
Akademischer Verlag erschienene Buch beantwortet fast alle Fragen<br />
zum Thema Erdgeschichte. Es ist leicht verständlich geschrieben und<br />
glänzt mit tollen Abbildungen. Einziges Manko: Wenn es um konkrete<br />
<strong>Bei</strong>spiele geht, bezieht sich das Buch größtenteils auf die USA.<br />
1,8<br />
65<br />
135<br />
208<br />
251<br />
290<br />
355<br />
410<br />
438<br />
510<br />
570<br />
2500<br />
4600 Mio. Jahre<br />
Kalkstein bildete<br />
sich bereits vor<br />
545 Millionen<br />
Jahren und ist in<br />
vielen erdzeitlichen<br />
Schichten<br />
zu finden.<br />
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