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Die Rolle der Digitalen Bibliothek in der modernen Wissenschaft

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<strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Digitalen</strong> <strong>Bibliothek</strong> 315<br />

gen von Fachkollegen, Rechercheergebnisse aus dem Internet, etc. regelmäßig<br />

<strong>in</strong> die eigene Volltextdatenbank überführen, um e<strong>in</strong> fruchtbares Umfeld für<br />

ihre weitere Arbeit zu schaffen, ist auch an Universitäten noch weitgehend<br />

unterentwickelt.<strong>Die</strong> Datenbanklandschaft hat im letzten Jahrzehnt e<strong>in</strong>en von<br />

vielen Fachwissenschaftlern unbemerkten Paradigmenwechsel erfahren, <strong>der</strong><br />

dar<strong>in</strong> liegt, daß man früher Daten, Fakten o<strong>der</strong> Dokumente <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em festgelegten<br />

Format <strong>in</strong> die Datenbanken o<strong>der</strong> Retrievalsysteme e<strong>in</strong>brachte,<br />

während wir heute zunehmend Dokumente im SGML- bzw. HTML-Format,<br />

mit Metadaten versehen, auf den verschiedensten Servern vorhalten, die von<br />

Indexdateien wie AltaVista, Harvest, HotBot, Hyperwave, Lycos o<strong>der</strong> WAIS,<br />

um nur e<strong>in</strong>ige zu nennen, im Volltext erschlossen werden.<br />

Von e<strong>in</strong>er gewissen <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Größe an könnte bei den <strong>Digitalen</strong><br />

Lehr- und Handbüchern sicher nicht mehr unterschieden werden, ob es sich<br />

noch um e<strong>in</strong>e digitale Enzyklopädie o<strong>der</strong> bereits um e<strong>in</strong>e virtuelle wissenschaftliche<br />

<strong>Bibliothek</strong> handelt. <strong>Die</strong> USA haben mit dem Inter- und Intranet<br />

e<strong>in</strong>e Basis geschaffen, an dem die mo<strong>der</strong>ne professionelle Wissensverwaltung<br />

nicht mehr vorübergehen kann. Das Wissen um diese Basis for<strong>der</strong>t allerd<strong>in</strong>gs<br />

<strong>in</strong>zwischen auch e<strong>in</strong> Verständnis für e<strong>in</strong>en Grundgedanken, wie er sich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

SGML-Philosophie angekündigt hat, und sich im World Wide Web (WWW)<br />

immer deutlicher manifestiert.<br />

Wissen wächst evolutionär und kann vermutlich nur mit <strong>der</strong> Biogenetischen<br />

Evolutionsstrategie s<strong>in</strong>nvoll aufgebaut werden. Auf dieser Basis entsteht<br />

e<strong>in</strong> objektorientiertes Erschließungssystem, das wir im S<strong>in</strong>ne von C.W. Morris<br />

22 , dem wir die Unterscheidung von Semantik, Syntaktik und Pragmatik<br />

verdanken, am besten mit dem Begriff pragmatischer Thesaurus def<strong>in</strong>ieren,<br />

<strong>der</strong> bei korrekter Kommunikation <strong>in</strong> direkter Konkordanz zum semantischen<br />

Thesaurus stehen muß. Ohne daß dieser Gedanke hier weiter begründet werden<br />

kann, soll er lediglich andeuten, daß wir aus <strong>der</strong> Biogenetischen Evolutionsstrategie<br />

heraus Ansätze f<strong>in</strong>den können, wie e<strong>in</strong>e pragmatische<br />

Wissensorganisation aus <strong>der</strong> Analogie <strong>der</strong> Biogenetischen Grundregel Haekkels<br />

heraus, organisch wachsen müßte.<br />

4. <strong>Die</strong> wirtschaftliche <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Digitalen</strong> <strong>Bibliothek</strong><br />

Ganz ohne Zweifel braucht die <strong>Wissenschaft</strong>sgesellschaft von morgen mehr<br />

<strong>Wissenschaft</strong>ler als je zuvor. Ob sich diese allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> vernünftigen Arbeitsverhältnissen<br />

bef<strong>in</strong>den werden, hängt von den politischen, sozialen und wirt-<br />

22 Morris, C.W., Signs, Language, and Behavior. New York: George Braziller, Inc. 1955.

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