4. Von der Idee zum Bauprojekt - Harzer Schmalspurbahnen
4. Von der Idee zum Bauprojekt - Harzer Schmalspurbahnen
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5. Hostmann & Co., ALE und DR – die Entwicklung <strong>der</strong> Selketalbahn<br />
Der heutige Hp Sternhaus-Haferfeld besaß bei<br />
<strong>der</strong> Eröffnung des Abschnitts Gernro de (Harz)–<br />
Mägdesprung ein Ladegleis und eine War te -<br />
halle. Diese Aufnahme entstand um das Jahr<br />
1890. Foto: Archiv Dirk Endisch<br />
112.164,04 Mark. Damit konnte jedoch nur eine Dividende auf<br />
die Stamm-Prioritätsaktien ausgezahlt werden. Die Besitzer <strong>der</strong><br />
Stammaktien gingen meist leer aus. Gleichwohl galt die GHE, die<br />
inzwischen ihren Sitz von Harzgerode in die Kreisstadt Ballenstedt<br />
verlegt hatte, als ein wirtschaftlich solides Unternehmen.<br />
Die Firma Vering & Waechter gab Ende 1898 die Betriebsführung<br />
auf <strong>der</strong> Anhaltischen Harzbahn an die Deutsche Eisenbahn-<br />
Betriebs-Gesellschaft (DEBG) ab, an <strong>der</strong> Vering & Waechter beteiligt<br />
waren. Der Betriebsführungsvertrag hatte eine Laufzeit<br />
bis <strong>zum</strong> 31. März 1905.<br />
Zur vorletzten Jahrhun<strong>der</strong>twende präsentierte sich die GHE als<br />
eine leistungsfähige Schmalspurbahn mit einer Streckenlänge<br />
von insgesamt 43,5 km. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit betrug<br />
auf dem Abschnitt Gernrode (Harz)–Alexisbad–Harz ge -<br />
rode/Silberhütte (Anhalt) 15 km/h. Zwischen Silberhütte (Anhalt)<br />
und Hasselfelde waren hingegen 20 km/h erlaubt. Das Stamm -<br />
kapital <strong>der</strong> Gesellschaft betrug nun 1,6 Millionen Mark. Im Zu -<br />
sam menhang mit dem Bau <strong>der</strong> Strecke Alexisbad–Hasselfelde<br />
hatte die GHE 1889 weitere Aktien ausgegeben. Daher setzte sich<br />
das Stammkapital nun aus 600 Stamm-Prioritätsaktien (Lit. A;<br />
Nummern 1–300 und 901–1200) und 1.000 Stammaktien (Lit. B;<br />
Nummern 301–900 und 1.201–1.600) zusammen. Darüber hinaus<br />
hatte die GHE noch Anleihen und Kredite aufnehmen müssen,<br />
mit denen in erster Linie <strong>der</strong> Kauf neuer Fahrzeuge finanziert<br />
wurde. Zum Stichtag 31. März 1900 lasteten auf dem Un ter nehmen<br />
Anleihen in Höhe von 600.000 Mark, die mit 4 % verzinst werden<br />
mussten. Die Anleihen waren in Stücken von 200, 300, 500 und<br />
1.000 Mark im Umlauf. Davon mussten noch 587.300 Mark beglichen<br />
werden. Außerdem stand in den Büchern <strong>der</strong> GHE eine so<br />
genannte »schwebende Schuld« in Höhe von 150.000 Mark.<br />
Die Bilanz <strong>der</strong> GHE wies hingegen als Aktiva Grundstücke im<br />
Wert von 73.849 Mark aus. Die Aufwendungen für den Bahnbau<br />
und die Ausrüstung wurden mit 2.140.863 Mark beziffert. Dazu<br />
kamen noch für die »Vervollständigung und Verbesserung <strong>der</strong><br />
Bahnausrüstung« 14<strong>4.</strong>079 Mark. Der Wert <strong>der</strong> Materialvorräte<br />
lag bei 10.217 Mark, für ihre Wertpapiere gab die GHE 61.981<br />
Mark an. Die Guthaben bei <strong>der</strong> Hausbank und bei <strong>der</strong> DEBG als<br />
Betriebsführer wurden auf 31.835 bzw. 16.878 Mark beziffert.<br />
Auch die Rücklagen des Unternehmens waren beachtlich. Der<br />
Er neuerungsfonds lag bei 23.385 Mark. Dazu kamen noch <strong>der</strong><br />
In <strong>der</strong> Ortslage Alexisbad verläuft die Trasse in<br />
unmittelbarer Nähe <strong>der</strong> Selke. Im Hintergrund<br />
<strong>der</strong> um 1920 entstandenen Aufnahme sind die<br />
Anlagen des Bahnhofs zu erkennen.<br />
Foto: Archiv Dirk Endisch<br />
<strong>Von</strong> <strong>der</strong> GHE zur HSB / Band 1<br />
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