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4. Von der Idee zum Bauprojekt - Harzer Schmalspurbahnen

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2. Die <strong>Harzer</strong> <strong>Schmalspurbahnen</strong> GmbH<br />

Fallweise musste das Bw Wernigerode auf <strong>der</strong> Brockenbahn auch Dieselloks <strong>der</strong> Baureihe 199 8 im Reisezugdienst einsetzen, was jedoch zu Protesten seitens<br />

<strong>der</strong> Fahrgäste führte. Im Januar 1993 passierte 199 871 die so genannte »Brockenspirale«.<br />

Foto: Gert Schütze<br />

und einer Schlusslok bespannt. Das Angebot wurde auf drei<br />

Zugpaare täglich verringert. Die zunächst geplante Winterruhe<br />

vom 2. November 1992 bis <strong>zum</strong> 30. April 1993 entfiel.<br />

2.3 Betriebsübernahme durch die HSB –<br />

Beginn einer neuen Ära<br />

In <strong>der</strong> Nacht vom 31. Januar <strong>zum</strong> 1. Februar 1993 herrschte in<br />

Wernigerode, Nordhausen und Gernrode rege Betriebsamkeit,<br />

mussten doch bei allen Dampflokomotiven die alten Gussschil<strong>der</strong><br />

mit dem Schriftzug »Deutsche Reichsbahn« durch neue mit <strong>der</strong><br />

Aufschrift »<strong>Harzer</strong> <strong>Schmalspurbahnen</strong>« ersetzt werden. Außerdem<br />

erhielten alle Wagen und Diesellokomotiven Aufkleber mit dem<br />

Logo <strong>der</strong> HSB. Die symbolische Betriebsübernahme erfolgte am<br />

Vormittag des 1. Februar 1993 im Bahnhof (Bf) Wernigerode durch<br />

den Aufsichtsratsvorsitzenden, Dr. Michael Ermrich, und den<br />

Geschäftsführer Lutz Joachim Bartsch. Der Aufsichtsrats vor sitzende<br />

erteilte um 10.44 Uhr dem mit 99 238 bespannten Nah verkehrszug<br />

(N) 8903 nach Nordhausen Nord den Abfahrauftrag. Im Bf Nord -<br />

hausen Nord erfolgte dies durch den stellvertretenden Aufsichts -<br />

rats vorsitzenden Eberhard Linß und den OBL Jörg Bauer. Im<br />

Bf Gernrode (Harz) erteilten <strong>der</strong> Geschäftsführer Lutz Joachim<br />

Bartsch und Friedrich Voigt, Mitglied des Aufsichtsrates, um 1<strong>4.</strong>28<br />

Uhr symbolisch den Abfahrauftrag für den N 8965 nach Eisfel<strong>der</strong><br />

Talmühle. Die HSB mit <strong>der</strong> Harzquer-, Brocken- und Selketalbahn<br />

war damit die erste privatisierte Schmalspurbahn <strong>der</strong> DR und die<br />

erste nichtbundeseigene Eisenbahn (NE-Bahn) mit planmäßigem<br />

Personenverkehr in den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n.<br />

<strong>Von</strong> <strong>der</strong> GHE zur HSB / Band 2<br />

Nach <strong>der</strong> Übernahme <strong>der</strong> drei <strong>Schmalspurbahnen</strong> durch die<br />

HSB wählten die Beschäftigten im Frühjahr 1993 den ersten<br />

Betriebs rat. Zum Betriebsratsvorsitzenden wurde Hans-Werner<br />

Pape gewählt, <strong>der</strong> diese Funktion bis heute ausübt.<br />

Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Übernahme <strong>der</strong> Betriebsführung durch die<br />

HSB bestanden bei <strong>der</strong> Harzquer- und Brockenbahn formal noch<br />

die Gütertarifpunkte Benneckenstein, Brocken, Drei Annen Hohne,<br />

Elend, Ilfeld, Schierke, Wernigerode-Hasserode und Wernigerode<br />

Westerntor. Bei <strong>der</strong> Selketalbahn gab es zu diesem Zeitpunkt offiziell<br />

die Gütertarifpunkte Alexisbad, Harzgerode, Hasselfelde,<br />

Silberhütte (Anhalt), Stiege, Straßberg (Harz) und Steinbruch<br />

Un terberg. Lediglich die Bäuerliche Handelsgenossenschaft (BHG)<br />

in Hasselfelde bezog aber tatsächlich noch Briketts für den Weiter -<br />

verkauf als Hausbrand auf <strong>der</strong> Schiene.<br />

Allerdings gehörte die HSB nicht dem Wechselverkehr im Deut -<br />

schen Eisenbahn Güter- und Tiertarif zwischen <strong>der</strong> Reichs- und<br />

Bundesbahn sowie den NE-Bahnen an. Dies war für die wenigen<br />

verbliebenen Kunden mit Mehraufwendungen verbunden, da<br />

die Frachten nicht durchgehend abgefertigt werden konnten<br />

und in den Übergabebahnhöfen Nordhausen Nord und Wer ni -<br />

gerode neu berechnet werden mussten. Ab 1. Februar 1993 galten<br />

für den Personenverkehr neue Tarife. Die HSB führte einen<br />

Zonentarif mit Kilometerpreisen ein, die zwischen denen <strong>der</strong><br />

Reichs- und <strong>der</strong> Bundesbahn lagen. Das Tarifsystem <strong>der</strong> HSB bestand<br />

aus einer Kurzstrecke (1 D-Mark) sowie Fahrkarten für Zo -<br />

nen bis 10 km (2 D-Mark), von 10 bis 15 km (4 D-Mark), von 15 bis<br />

25 km (6 D-Mark), von 25 bis 40 km (8 D-Mark), von 40 bis 48 km<br />

(12 D-Mark), von 48 bis 61 km (14 D-Mark), von 61 bis 78 km (16<br />

D-Mark) und von 78 bis 90 km (18 D-Mark). Fahrkarten ab 90 km<br />

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