die outdoorküche - Modellsport Verlag
die outdoorküche - Modellsport Verlag
die outdoorküche - Modellsport Verlag
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Irmin Leghissa<br />
Hagen Ulbrich (DVD)<br />
mit Fotos von Ronny Scheiding & Björn Ulbrich<br />
wild<br />
things<br />
<strong>die</strong> <strong>outdoorküche</strong><br />
erstklassig genießen in der wildnis<br />
das lagerfeuer-gourmet-kochbuch1<br />
Arun
Copyright © 2012 by Arun-<strong>Verlag</strong>.<br />
Arun-<strong>Verlag</strong>, Engerda 28, D-07407 Uhlstädt-Kirchhasel,<br />
Tel.: 036743-23311, Fax: 036743-23317<br />
info@arun-verlag.de, www.arun-verlag.de, arun-verlag.blogspot.com<br />
Fotos: Ronny Scheiding & Björn Ulbrich.<br />
Vorwort: Dirk Grosser.<br />
Rezepte: Irmin Leghissa.<br />
Tagebuch: Björn Ulbrich (aus den Tagebüchern von Helmut Kuffner und Björn Ulbrich).<br />
Umschlagmotiv: Björn Ulbrich.<br />
Gesamtgestaltung: Arun-<strong>Verlag</strong>.<br />
Landkarte S.140-141: Geographic Maps © Lantmäteriet licensnumber i2012/0834.<br />
DVD-Regie, Film, Schnitt, Tonmix, Mastering: Hagen Ulbrich.<br />
DVD-Musik: Konstantinos Kalogeropoulos.<br />
DVD-Herstellung: digicon AG.<br />
Gesamtherstellung: Jelgavas Tipografija, Jelgava, Lettland.<br />
Alle Rechte der Verbreitung in deutscher Sprache und Übersetzung, auch durch Film, Funk<br />
und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Ton- und Datenträger jeder Art und auszugsweisen<br />
Nachdrucks sind vorbehalten.<br />
4<br />
ISBN 978-3-86663-079-6
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort 9<br />
Die Outdoor-Küche<br />
Vorspeise<br />
• Blattsalat mit (Wild-)Kräutern, Thunfisch, Tomate und Ei 15<br />
• Bruschetta mit Parma-Schinken 17<br />
• Fenchel-Orangen-Salat mit gehobeltem Parmesan 19<br />
• Involtini vom Rentier mit Senfsoße und grünen Bohnen 21<br />
• Kräuterbrot 25<br />
• Salat von gegrillten Paprika mit Anchovis 27<br />
• Rührei aus der Muurikka 29<br />
• Sellerie-Apfel-Salat mit gerösteten Walnüssen 31<br />
• Oliventapenade 33<br />
• Weinbergschnecken mit Kräuterbutter und gebratenen Mairüben 35<br />
Suppe und Eintopf<br />
• Asiatische Gemüsesuppe mit Nudeln 39<br />
• Brennnesselcremesuppe mit gerösteten Brotwürfeln 41<br />
• Kartoffelsuppe mit Majoran und Wiener Würstchen 43<br />
• Deftiger Balsamico-Linseneintopf mit geräuchertem Wammerl 45<br />
5
Getreide und Nudeln<br />
• Bärlauchspätzle mit Röstzwiebeln und Käse 49<br />
• Carbonara wild things 51<br />
• Flammkuchen in der Muurikka 53<br />
• Graupenragout mit Weißer Melde und geschmorten Tomaten 57<br />
• Blumenkohl-Gröstel mit Camembert 59<br />
• Gegrillte Maiskolben mit Kräuterbutter 61<br />
• Risotto mit Waldpilzen 63<br />
• Pizza in der Muurikka 65<br />
• Spaghetti all’aglio e olio con melanzane 69<br />
• Spaghetti mit zweierlei Soße (pesto und arrabbiata) 71<br />
Fisch<br />
• Asiatisch marinierter Hecht auf Wokgemüse 75<br />
• Forelle (Öring) mit Mandelkruste und Avocadocreme 77<br />
• Gebackene Barschfilets mit Apfel-Remoulade und Ra<strong>die</strong>schen 79<br />
• Mit Salbei gebratener Hecht mit grünem Balsamico-Spargel und<br />
pikanten Polentaecken 81<br />
• Unter Birkenrinde warm geräucherter Hecht mit Champignonreis 83<br />
• Mit Schafgarbe gebratener Zander, Brennnessel-Spinat und Blinis 85<br />
6
Fleisch<br />
• Elchgulasch mit roter Paprika und Quarknockerl 89<br />
• Mit Wodka flambierte Elchsteaks an roten Zwiebeln aus der Glut<br />
und Zitronenpüree 91<br />
• Knusprig gebratene Entenbrust mit Aprikosen-Chutney und Kartoffelrösti 93<br />
• Hühnchenkeulen marokkanisch mit Couscous und Datteln 95<br />
• Lammkeule vom Lagerfeuer mit Joghurtsoße, gegrillten Gemüsen<br />
und Maisplätzchen 97<br />
• Mit Knoblauch geschmorte Ochsenbacke in Begleitung von Möhren<br />
und Mairüben 99<br />
• Schweinenacken im Ganzen mit Folienkartoffeln und Schnittlauchquark 101<br />
• Trockenfleisch vom Rentier 103<br />
• Westernpfanne mit Spiegelei und Bratkartoffeln 105<br />
Nachspeise und Süßes<br />
• Flambierte Banane mit Schokoladensoße 109<br />
• Bratapfel mit Mandelsoße 111<br />
• Grießschmarren mit Kirschkompott 113<br />
• Hirsepudding auf (Wald-)Himbeeren 115<br />
• Holunderblüten-Zabaione mit Mango 117<br />
• Cocos-Milchreis mit Pfirsichen 119<br />
• Panna cotta mit (Wald-)Erdbeeren 121<br />
• Pfannkuchen mit karamellisierten Apfelspalten und Kiefernnadelsirup 123<br />
• Schokocrossies 125<br />
• Sterz mit Kaffee 127<br />
• Topfenknödel mit eingelegten Dörrpflaumen 129<br />
• Zimtbirne mit Vanillesoße 131<br />
7
Drinks<br />
• Chilly Sunday 135<br />
• Waldpunsch 137<br />
Die Tour<br />
• Der Rogen und das Gränslandet 141<br />
• Die Route (mit Landkarte) 142<br />
• Tour-Tagebuch 144<br />
• Die Crew 154<br />
Anhang<br />
Der Film<br />
• Adressen, Tipps, Danksagung 156<br />
• Register 158<br />
8<br />
• Hauptfilm (TV-PAL)<br />
• Pizza in der Muurikka<br />
• Flammkuchen in der Muurikka<br />
• Outtakes<br />
• Bonus: Hauptfilm (FullHD) & viatores-Donnerseele
Sonne und Regen und Wind,<br />
<strong>die</strong> Kraft der Erde und <strong>die</strong> Arbeit vieler Hände<br />
sind in unserem Essen gegenwärtig.<br />
Mögen wir es achtsam und dankbar annehmen.<br />
Möge es uns nähren und stärken<br />
für unser Leben inmitten von Leben.<br />
Dirk Grosser<br />
Vorwort<br />
chwedisch-norwegisches Fjäll im Juni. Der Rogen-Nationalpark mit seinen<br />
SSeen, Flüssen, Ebenen und Wäldern wirkt wie <strong>die</strong> Bestätigung eines Satzes von Henry<br />
David Thoreau: „Alles Gute ist wild und frei…“<br />
Wir wandern, befahren mit unseren Booten <strong>die</strong> eindrucksvolle Seenlandschaft und sind Teil<br />
einer Welt, deren Anblick in uns wirkt, uns eine tiefe Verbundenheit spüren lässt, uns wahre<br />
Heimat schenkt.<br />
Die Sonne verabschiedet sich nach einem ereignisreichen Tag in der Wildnis. Die müden Beine<br />
ausgestreckt, ein knisterndes Lagerfeuer und der Duft guten und frischen Essens. Selbst<br />
gesammelte Beeren und Kräuter, selbst gefangener Fisch, ein paar Kartoffeln, <strong>die</strong> in der Glut<br />
des Feuers garen… Alles ist echt, alles ist gut, alles ist richtig.<br />
Meist bleibt solch ein Erlebnis leider ein Traum, denn während bei Outdoor-Touren <strong>die</strong> Augen<br />
auf wunderschönen Landschaften ruhen, <strong>die</strong> Ohren dem Stadtlärm entzogen sind und<br />
<strong>die</strong> Luft nach Wildnis und Freiheit duftet, werden <strong>die</strong> Geschmacksnerven mit Fertignahrung<br />
gequält.<br />
„Du bist, was du isst“?! Besser nicht!<br />
Natürlich kann man praktische Gründe anführen: Tütennahrung ist leicht zu transportieren<br />
und wer schon einmal einen 20 kg Rucksack einen Berghang hinaufgeschleppt hat, ist für<br />
jedes gesparte Gramm dankbar.<br />
Doch unsere Tour wurde von anderen Gedanken getragen: Genuss für alle Sinne, dazu Echtheit,<br />
Ruhe, eine Pause von all der Künstlichkeit, <strong>die</strong> uns so oft in unserem Alltag umgibt. Eine<br />
Zeit in der Wildnis, doch nicht als Survival-Abenteuer, nicht als leistungsorientierte Qual,<br />
sondern als Ankerplatz für <strong>die</strong> Seele. Wir wollten uns fernhalten von all den Surrogaten, <strong>die</strong><br />
unsere Gesellschaft uns – auch wortwörtlich – zum Fraß vorwirft.<br />
9
10<br />
Den ganzen Tag von unglaublicher Schönheit umgeben sein und abends dann ein unansehnlicher<br />
Brei aus nicht identifizierbaren Flocken mit künstlichen Aromen und Geschmacksverstärkern?<br />
Diesmal nicht.<br />
o machten wir uns auf,nicht nur erstklassig zu reisen,sondern<br />
Sauch erstklassig zu essen – und beides wirklich zu genießen und <strong>die</strong>ses Erlebnis<br />
entsprechend zu dokumentieren. Die Tour, <strong>die</strong> Landschaft, das Kochen, das Essen, das<br />
Fotografieren und das Filmen für <strong>die</strong> DVD, all das war und ist Teil einer einzigen Idee und<br />
findet sich in <strong>die</strong>sem Buch wieder.<br />
Wie das eingangs beschriebene Gefühl des Echten, was uns auf unserer Tour durch <strong>die</strong> nordschwedische<br />
Wildnis umfing, ist auch <strong>die</strong>ses Buch echt: Alle Gerichte entstanden auf <strong>die</strong>ser<br />
Tour und wurden am Lagerfeuer zubereitet, teils in blendendem Sonnenschein, teils in Regen<br />
und Nebel, teils in der Dunkelheit. Alle Fotos sind während und direkt nach dem Kochen<br />
entstanden – nichts wurde nachgestellt und <strong>die</strong> Aufnahmen wurden auch nicht nachträglich<br />
bearbeitet. Und natürlich konnten wir auch keine professionelle Beleuchtung mit uns herumschleppen.<br />
Um ehrlich zu sein, hatten wir mit dem Essen schon genug zu tun…<br />
Dies ist also kein durchgestyltes Hochglanzwerk, das unerreichbare Kochkünste in perfekten<br />
Photoshop-Bildern zeigt, sondern ein authentisches Bild des Möglichen. Sicher werden <strong>die</strong><br />
meisten Outdoor-Reisenden nicht all unsere Vorschläge und Rezepte umsetzen können und<br />
wollen, denn der Aufwand ist nicht zu unterschätzen. Doch wer sich auf einer Tour einmal<br />
etwas Besonderes gönnen möchte, wer einfach ein Highlight setzen oder sich für eine besondere<br />
Etappe seiner Reise belohnen möchte, findet hier sicherlich Anregungen, <strong>die</strong> dazu<br />
geeignet sind, das Leben mit Hochgenuss zu feiern.<br />
ieses Feiern des Lebens ist es doch,was uns auf jeder Tour wirklich und<br />
Dauthentisch bei uns selbst ankommen lässt.<br />
Die Wild Things Crew<br />
September 2012
Über <strong>die</strong> Haltbarkeit von frischen Lebensmitteln im Freien<br />
V<br />
on gebratener Entenbrust, über Lammkeule bis hin zu Elch-Steaks reichen <strong>die</strong> Rezepte,<br />
<strong>die</strong> ich in der freien Wildbahn des Rogen Nationalparks zubereitet habe. Da stellt sich <strong>die</strong><br />
Frage, wie man ohne Kühlschrank oder Tiefkühltruhe solche Lebensmittel auf so lange Zeit<br />
haltbar machen kann.<br />
Nun, das gesamte Fleisch habe ich mir unter Vakuum einschweißen lassen. Zusätzlich war<br />
das kalte Wetter in Schweden, welches bei Nacht sogar für Temperaturen unter Null sorgte,<br />
von Vorteil. So haben sich alle empfindlichen Lebensmittel problemlos über zwei Wochen gehalten.<br />
Den Schweinenacken habe ich mir gepökelt und geräuchert gekauft, so gab es auch<br />
hier keine Probleme. Fisch haben wir uns vor Ort selbst geangelt. Man beachte hierzu jedoch,<br />
dass man Angelschein und -erlaubnis für <strong>die</strong> jeweilige Region benötigt!<br />
Ist man hingegen hierzulande unterwegs, bietet es sich an, alle zu kühlenden Lebensmittel<br />
in eine Kunststofftonne zu packen und in einem kalten Gebirgsbach zu versenken. Festbinden<br />
bzw. mit Steinen aus dem Bach sichern nicht vergessen. Auch im Sommer findet man<br />
noch oft Schneefelder in den Gebirgen, <strong>die</strong> sich ideal als Outdoor-Kühlschrank anbieten.<br />
Um Eier vor dem Zerbrechen zu schützen, kann man sie samt den Schachteln in stoßsichere<br />
Plastikboxen mit Deckel packen.<br />
Bei den allermeisten Obst- und Gemüsesorten gilt: kalt, trocken und stoßsicher aufbewahren.<br />
Obst und Gemüse beginnt zuerst an den Druck- und Stoßstellen zu verderben.<br />
11
vorspeise<br />
Wenn das einzige Gebet,<br />
das du jemals gesprochen hast,<br />
„Danke“ war,<br />
dann hast du<br />
alle Gebete der Welt gesagt.<br />
Meister Eckart<br />
13
Z utaten:<br />
4 dünn geschnittene Schnitzel<br />
aus der Keule eines Rentiers (oder Kalb)<br />
4 Scheiben gekochter Schinken<br />
4 Scheiben Mozzarella oder Butterkäse<br />
8 Blätter Salbei oder Basilikum<br />
2 Knoblauchzehen<br />
Salz, Pfeffer<br />
einige Zahnstocher<br />
1 El Senf<br />
1 Tasse Weißwein<br />
250 g grüne Bohnen<br />
Butter<br />
2 Scheiben Speck<br />
20
Z ubereitung: Involtini vom Rentier<br />
mit Senfsoße und grünen Bohnen<br />
Einen kleinen Topf mit gesalzenem Wasser zum Kochen bringen. Die Bohnen putzen.<br />
Die Schnitzel etwas klopfen, mit Salz und Pfeffer würzen. Je eine Scheibe Schinken, Käse<br />
und Salbei darauf legen, eng zusammenrollen und mit einem Zahnstocher fixieren. In einer<br />
Pfanne etwas Öl erhitzen. Die Fleischröllchen darin rundherum anbraten. Einen ordentlichen<br />
Esslöffel Butter, <strong>die</strong> angedrückten Knoblauchzehen und <strong>die</strong> restlichen Salbeiblätter in <strong>die</strong><br />
Pfanne geben. Das Fleisch während dem Braten mit Hilfe eines Löffels ständig mit der heißen<br />
Butter übergießen. Am Feuerrand langsam durchziehen lassen. Den Senf in <strong>die</strong> Pfanne<br />
geben, mit dem Weißwein ablöschen und den Bratensatz loskochen. Die Soße etwas reduzieren,<br />
mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit einer Butterflocke vollenden.<br />
Inzwischen den Speck in kleine Streifen schneiden und in einer Pfanne mit Butter anbraten.<br />
Die Bohnen in das kochende Wasser werfen, gar kochen, herausheben und in <strong>die</strong> Pfanne zu<br />
dem Speck geben. Involtini schräg halbieren, mit dem Salbei (bzw. Basilikum), der Soße und<br />
den Bohnen anrichten.<br />
21
getreide<br />
nudeln<br />
+<br />
Für<br />
das Brot, das wir heute teilen dürfen,<br />
und den Samen, den wir für morgen<br />
aufbewahren können,<br />
sind wir dankbar.<br />
Joy Mead
Z utaten:<br />
400 g Mehl<br />
4 Eier<br />
160 ml Milch<br />
6 El Bärlauchpesto<br />
1 Tl Salz<br />
Muskatnuss<br />
3 Zwiebeln<br />
Butter<br />
250 g Butterkäse<br />
eine Handvoll frischer Bärlauchblätter<br />
Für das Pesto:<br />
1 großes Bund Bärlauchblätter<br />
ca. 100 ml Öl<br />
48
Bärlauchspätzle<br />
mit Röstzwiebeln und Käse<br />
Z ubereitung:<br />
Für das Pesto <strong>die</strong> Bärlauchblätter mit Salz und Öl in einer Mulinette zu einem sehr feinen<br />
Püree mixen. Je nach Menge des Bärlauchs richtet sich auch <strong>die</strong> Menge des Öles. Es sollte<br />
flüssiger als ein herkömmliches Pesto sein. Ich empfehle, es zu Hause vorzubereiten. Natürlich<br />
kann man sich das Pesto in einem Mörser mit Stößel direkt vor Ort machen, allerdings<br />
wird es nicht so fein!<br />
Einen großen Kessel mit leicht gesalzenem Wasser zum Kochen bringen. Mehl in einer Schüssel<br />
mit den Eiern, Milch, Salz und Muskat, am besten mit einem stabilen Holzlöffel verrühren.<br />
Nun wird der Teig sehr kräftig und lange mit dem Holzlöffel geschlagen. Im Zuge dessen<br />
fügt man auch das Bärlauchpesto hinzu. Ca. 20 Minuten ruhen lassen.<br />
Zwiebeln schälen, halbieren und fein würfeln. Käse würfeln, frischen Bärlauch in Streifen<br />
schneiden. Zwiebeln in einer Pfanne mit reichlich Butter braun rösten.<br />
Den Teig durch ein Spätzlesieb in das kochende Wasser streichen, oder vom Brett schaben.<br />
Einmal umrühren, kurz aufkochen lassen, abgießen und abtropfen lassen.<br />
Die heißen Spätzle zu den Zwiebeln in <strong>die</strong> Pfanne geben. Mit Salz und Pfeffer würzen und<br />
gut durchschwenken. Käse und Bärlauchstreifen hinzufügen und noch einen Moment über<br />
dem Feuer schwenken, bis der Käse zu schmelzen beginnt.<br />
49
fisch<br />
Everything is beautiful<br />
because everything is dying.<br />
Justin Sullivan, Autumn<br />
73
Z utaten:<br />
1 kleiner Hecht ca. 1,5-2 kg, filetiert<br />
(Saibling oder Bachforelle eignen sich<br />
auch sehr gut)<br />
Marinade:<br />
3 El Erdnussöl<br />
1 El Sesamöl<br />
1 Tl frisch gehackter Ingwer<br />
1 El helle Sojasoße<br />
1 Tl zerstoßene Korianderkörner<br />
1/2 Chili-Schote fein gehackt<br />
etwas gehacktes Koriandergrün<br />
2 Stangen Zitronengras fein gehackt<br />
etwas geriebene Limettenschale<br />
2 Karotten<br />
1 Stück Sellerie<br />
1/2 Stange Lauch<br />
6 Shiitake-Pilze<br />
je 1/2 rote und gelbe Paprikaschote<br />
Salz, Pfeffer<br />
Chili-Flocken<br />
Sojasoße<br />
1 Prise Curry<br />
etwas geriebener Ingwer<br />
1/2 gehackte Knoblauchzehe<br />
Sesamöl<br />
74
Asiatisch marinierter Hecht<br />
auf Wokgemüse<br />
Z ubereitung:<br />
Alle Zutaten für <strong>die</strong> Marinade miteinander vermischen. Die Fischfilets damit marinieren und<br />
1-2 Stunden ziehen lassen.<br />
Sämtliche Gemüse in feine Streifen schneiden, <strong>die</strong> Pilze in Scheiben. Sesamöl im Wok oder<br />
Muurikka erhitzen, das Gemüse darin unter Rühren anbraten. Mit den genannten Gewürzen<br />
abschmecken. Das Gemüse sollte schön knackig bleiben, also nicht zu lange braten. Das Gemüse<br />
in der Muurikka auf <strong>die</strong> Seite schieben. Etwas Öl in der Mitte erhitzen, den Fisch mit<br />
der Hautseite hineinlegen und 3-5 Minuten knusprig braten. Wenden, eine Minute weiter<br />
braten.<br />
Den Fisch auf das Gemüse gebettet anrichten. Die restliche Marinade darüber träufeln.<br />
75
fleischHuf und Horn, Huf und Horn,<br />
was da stirbt, wird neu gebor´n.<br />
Gras und Korn, Gras und Korn,<br />
was da fällt, beginnt von vorn.<br />
Chant<br />
87
Z utaten:<br />
4 Elchsteaks (jeweils 250 g)<br />
aus dem Rücken<br />
mehrere Zweige Gundelrebe<br />
1/2 El schwarzer Pfeffer<br />
2 Knoblauchzehen<br />
4 El Wodka plus Wodka zum Flambieren<br />
1 El Honig<br />
5 El Olivenöl<br />
600 g Kartoffeln<br />
100 ml Sahne<br />
50 ml Milch<br />
Abrieb von 2 unbehandelten Zitronen<br />
100 g Butter<br />
Salz<br />
Muskatnuss<br />
Kartoffeln schälen, vierteln, in leicht gesalzenem<br />
Wasser gar kochen. Abgießen, ausdampfen<br />
lassen und noch warm durch ein<br />
Sieb streichen. Die abgeriebene Zitronenschale<br />
mit einem Messer sehr fein hacken.<br />
Sahne mit Milch aufkochen, Zitronenschale<br />
zugeben. Butter einschwenken, mit Salz<br />
und Muskat abschmecken. Die heiße Mischung<br />
auf <strong>die</strong> Kartoffeln gießen und glatt<br />
rühren. Abgedeckt warmhalten.<br />
3-4 mittelgroße rote Zwiebeln<br />
Olivenöl<br />
grobes Meersalz<br />
bunter Pfeffer gemahlen<br />
Chili-Flocken<br />
90
Z ubereitung:<br />
Mit Wodka flambierte Elchsteaks<br />
an roten Zwiebeln aus der Glut<br />
und Zitronenpüree<br />
Gundelrebe waschen, grob hacken, Knoblauch in Scheiben schneiden und in einer Schüssel<br />
mit grob gemahlenem Pfeffer, Wodka, Honig und Olivenöl vermischen. Die von Sehnen befreiten<br />
Steaks in <strong>die</strong> Marinade legen, vermengen und einige Stunden oder über Nacht ziehen<br />
lassen. Ab und zu wenden.<br />
Die Zwiebeln sollten alle in der gleichen Größe sein, so haben sie in etwa <strong>die</strong>selbe Garzeit. Sie<br />
werden ungeschält in der Glut eines reifen Feuers versenkt und unter gelegentlichem Wenden<br />
30 Minuten gebacken. Mit einer Nadel anstechen, um zu prüfen, ob sie gar sind. Zum<br />
Anrichten werden sie einmal quer halbiert, mit Olivenöl beträufelt und mit den Gewürzen<br />
bestreut.<br />
Elchsteaks aus der Marinade nehmen, salzen und in einer heißen Pfanne von beiden Seiten<br />
scharf anbraten. Einen guten Schuss Wodka in <strong>die</strong> Pfanne gießen, <strong>die</strong>se dabei rütteln,<br />
damit sich der Alkohol schön verteilt. Vorsicht, der Alkohol wird sich von selbst entzünden.<br />
Das Fleisch aus der Pfanne nehmen und auf den Gitterrost setzen, aber nicht direkt über<br />
das Feuer, sondern am Rand, sodass es langsam auf den gewünschten Garpunkt durchziehen<br />
kann. Die restliche Marinade mit etwas Fleischbrühe in <strong>die</strong> Pfanne geben und einkochen<br />
lassen, salzen und mit etwas Stärke abbinden. Einen Esslöffel Butter in <strong>die</strong> Soße einrühren<br />
und durch ein Sieb gießen.<br />
Das Kartoffelpüree als Sockel in <strong>die</strong> Mitte eines Tellers anrichten. Ein Steak darauf legen, mit<br />
der Soße beträufeln und je 1-2 Zwiebelhälften dazulegen.<br />
91
106
nachspeise<br />
+ süßes<br />
Die gefährlichste Weltanschauung ist<br />
<strong>die</strong> Weltanschauung derjenigen,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> Welt nicht angeschaut haben.<br />
Alexander von Humboldt<br />
107
Z utaten:<br />
2 El (50 g) Butter<br />
1 Tütchen Vanillezucker<br />
1 El Zucker<br />
2 Eier<br />
etwas Abrieb von Orange und Zitrone<br />
1 El Rum<br />
200 g Quark<br />
150 g Toastbrotwürfel ohne Rinde<br />
gemahlene Haselnüsse zum Wenden<br />
Zimt-Zucker<br />
flüssige Butter<br />
200 g getrocknete Pflaumen ohne Kern<br />
1 El Zucker<br />
1 Zimtstange<br />
1 Zweig Rosmarin<br />
1 Tl Speisestärke<br />
ca. 400 ml Rotwein<br />
etwas Rum<br />
128
Topfenknödel<br />
mit eingelegten Dörrpflaumen<br />
Z ubereitung:<br />
Butter mit beiden Zuckersorten schaumig rühren, Eier verquirlen und unter Rühren in <strong>die</strong><br />
Buttermasse laufen lassen. Den Quark nach und nach hinzufügen. Die feinen Toastbrotwürfel<br />
unterheben und <strong>die</strong> Masse etwa 20 Minuten ziehen lassen.<br />
Zucker karamellisieren, Zimtstange und Rotwein zugeben, etwas einkochen lassen. Stärke<br />
mit kaltem Wasser verrühren, den Rotweinsud damit leicht binden. Pflaumen und gehackte<br />
Rosmarinnadeln hinzufügen und ein paar Minuten köcheln lassen. Zimtstange entfernen,<br />
mit Rum abschmecken.<br />
Quarkmasse noch einmal kurz durchrühren, mit feuchten Händen kleine Knödel formen und<br />
<strong>die</strong>se in leicht gesüßtem Wasser ca. 10 Minuten köcheln lassen. Knödel aus dem Wasser fischen,<br />
abtropfen lassen und in den Haselnüssen, welche zuvor in einer Pfanne mit etwas<br />
Zimt und Zucker angeröstet wurden, wälzen.<br />
Mit den Pflaumen, heißer Butter und Zimt-Zucker servieren.<br />
129