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SE P T E M B E R · A U SST E LLU N G 2 0 1 3 - Kovacek & Zetter

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Eine kleine Sensation im Oeuvre Oswald Grills, der bei Ausstellungen und Sammlern zeitlebens<br />

mit seinen unvergleichlich stimmungsvollen Atterseemotiven und plastischen Winterlandschaften<br />

reüssierte, stellt nebenstehendes rares „Reisebild“ des Künstlers dar: irgendwo an der adriatischen<br />

Küste, wahrscheinlich in Istrien, entstand dieser geradezu idealtypische „Sonnenuntergang am<br />

Hafen“. Der Betrachter steht fasziniert vor einem zarten Furioso an Farben, vor einer ruhigen<br />

Landschaft voller Dramaturgie. Ein heißer Sommertag geht friedlich zur Neige, die Sonnenscheibe,<br />

teils durch Wolkenbänke verdeckt, sinkt gegen den Horizont hinab und färbt Himmel und Wasser<br />

mit ihren letzten Strahlen in einem veritablen Farbenrausch. Die weite Meeresfläche, die fast zwei<br />

Drittel des Bildraumes einnimmt, schimmert perlmuttartig in zahllosen Schattierungen von Blau,<br />

Grün, Lila und Türkis, mit eingesprengten orangen und gelben Reflexen der tiefstehenden Sonne.<br />

Die Barrieren der im Gegenlicht dunkel ins Wasser ragende Hafenmolen rhythmisieren raffiniert<br />

den Bildraum und geben dem sich in ständiger Bewegung befindlichen Meer einen optischen Halt.<br />

Abgerundet wird diese zauberhafte, sich seit Jahrtausenden wiederholende Szene durch ein ruhig<br />

dahindriftendes Segelboot, das noch vor Einbruch der Finsternis den Weg in den Hafen gefunden<br />

hat.<br />

5<br />

Oswald Grill<br />

(Wien 1878 –1964 Wien)<br />

Sonnenuntergang<br />

am Hafen<br />

um 1915<br />

Öl auf Leinwand<br />

50 x 57 cm<br />

Signiert links unten: O. Grill<br />

Provenienz: Privatbesitz Österreich<br />

Literatur: Vgl.: Kunst des 20. Jahrhunderts,<br />

Bestandskatalog der Österreichischen Galerie<br />

Belvedere, Bd. 2, Wien 1995, S. 60 f.;<br />

Heinrich Fuchs, Die österreichischen Maler des<br />

19. Jahrhunderts, Band G–K 2, Wien 1974,<br />

Abb. S. 86<br />

Ein Gemälde, in dem sich in der sensiblen Naturbeobachtung und der virtuosen Umsetzung des<br />

Gesehenen das Erbe des Stimmungsimpressionismus mit der Malerei der Wiener Secession auf<br />

höchst qualitätsvolle Weise vereint.

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