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Ausgabe 04.06 - ENRW Energieversorgung Rottweil GmbH & Co. KG

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12 WISSEN<br />

STROMPREIS<br />

WISSEN<br />

STROMPREIS 13<br />

Was kostet der Strom?<br />

Erzeugung und Beschaffung.<br />

Strombörse<br />

An der deutschen Strombörse in Leipzig<br />

(European Energy Exchange) handeln<br />

rund 150 Börsenteilnehmer aus knapp<br />

20 Ländern mit Energie: Im Jahr 2005<br />

mit mehr als 600 Milliarden Kilowattstunden<br />

Strom, was einer Verdoppelung<br />

im Vergleich zum Vorjahr entspricht. So<br />

sind die an der Börse gehandelten Preise<br />

für die Versorger die Grundlage für ihre<br />

Strombeschaffung. Experten unterscheiden<br />

zwischen Spot- und Terminmarkt.<br />

Der tägliche Spothandel sorgt für den<br />

schnellen Ausgleich der überschüssigen<br />

Energieangebote mit kurzfristiger<br />

Nachfrage. Die Preise schwanken stark<br />

und hängen nicht zuletzt von den<br />

Wetterbedingungen ab. Der Terminhandel<br />

dagegen bestimmt das mittelfristige<br />

Preisniveau und somit auch einen Teil<br />

der Rechnung des Endkunden. Denn<br />

hier werden Stromprodukte mit festen<br />

Preisen und Laufzeiten für spätere<br />

Zeitpunkte, beispielsweise für ein Jahr<br />

angeboten. Die Preise des Terminmarkts<br />

werden sowohl heute als auch zukünftig<br />

von der Preisentwicklung für Rohstoffe<br />

und CO2-Zertifikate maßgeblich beeinflusst.Die<br />

EEX ist die größte Stromhandelsbörse<br />

in Europa. Die hier erzielten<br />

Preise liegen im Vergleich zu anderen<br />

europäischen Stromhandelsmärkten im<br />

unteren Drittel.<br />

Mehr Infos unter www.eex.de<br />

Weltmarkt für Rohstoffe<br />

Hier gelten dieselben Mechanismen wie auf anderen Märkten: Der Preis wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt.<br />

Und die Nachfrage wird immer größer. Das starke globale Wirtschaftswachstum, insbesondere in Asien, lässt den<br />

Energiebedarf rapide ansteigen. Die Internationale Energieagentur (IEA) schätzt, dass sich bis zum Jahr 2030 der Energiebedarf<br />

der Weltbevölkerung verdoppeln wird. Grund: Immer mehr Menschen können sich Autos und elektronische<br />

Geräte leisten und müssen mit Energie versorgt werden. Wenn die Preise für die Energieträger auf dem Weltmarkt<br />

derart steigen, schlägt sich das unweigerlich auf der Kundenrechnung nieder. Dabei nehmen nicht nur die Kosten für<br />

Erdgas, Steinkohle und Öl weltweit zu, sondern auch die für Strom. Zumal der Strom in Deutschland zu einem Drittel<br />

aus Steinkohle und Erdgas erzeugt wird. Diese Energieträger müssen unter anderem mit dem Schiff über die Weltmeere<br />

nach Europa transportiert werden – allein der Einfuhrpreis der Steinkohle ist von Anfang 2004 bis Ende 2005<br />

um 40 Prozent gestiegen. Mehr Infos unter www.iea.org<br />

Derzeit häufig in der Diskussion: der Preis für den Strom. Nachdem<br />

der Strommarkt 1999 für den Wettbewerb geöffnet wurde,<br />

sanken die Kosten zunächst erheblich. Seit einigen Jahren aber<br />

steigen sie stetig an. Trotzdem liegt der Strompreis in Deutschland<br />

im europäischen Vergleich im Mittelfeld. Kunden in Dänemark,<br />

Italien und Portugal beispielsweise müssen mehr für ihre Energie<br />

bezahlen. Für die Höhe des Strompreises sind drei Faktoren verantwortlich:<br />

Die staatlichen Belastungen – Steuern und Abgaben –<br />

machen in Deutschland mit rund 40 Prozent den größten Anteil aus<br />

(Quelle: VDEW). Die Netzentgelte fließen zu etwa 35 Prozent in<br />

den Strompreis ein. Die restlichen zirka 25 Prozent entfallen auf<br />

Erzeugung und Beschaffung – und genau darum geht es in diesem<br />

Beitrag. Alle Versorger sind abhängig von den allgemeinen Beschaffungspreisen,<br />

die sich auf den Rohstoffweltmärkten und an den<br />

Strombörsen bilden und zudem vom Emissionshandel beeinflusst<br />

werden.<br />

Illustration: Madness <strong>GmbH</strong><br />

Emissionshandel<br />

Mit dem Kyoto-Protokoll haben sich die Industrienationen im Jahr 1997 dazu verpflichtet, den<br />

Ausstoß von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen zu verringern. Der Emissionshandel,<br />

der 2005 in den EU-Mitgliedsstaaten gestartet wurde, soll dazu beitragen. Statt Verbote und<br />

Grenzwerte regulieren nun Verschmutzungskosten und Einsparanreize das Ausmaß der Belastung.<br />

Mehr als 90 Millionen CO2-Zertifikate hat die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) an<br />

rund 1.850 Kraftwerksbetreiber in Deutschland – fast 180 in Baden-Württemberg – vergeben.<br />

Ab 2008 wird dieses Angebot schrittweise verknappt, damit der Gesamtausstoß an CO2 weiter<br />

sinkt. Wer weniger Kohlendioxid emittiert, als ihm zugeteilt wurde, kann sein Emissionsrecht an<br />

andere Kraftwerksbetreiber verkaufen. Der Emissionshandel beeinflusst die Beschaffungskosten,<br />

der Wert der Zertifikate fließt mit in den Strompreis ein. Für die Kraftwerksbetreiber sind die<br />

Preise der Zertifikate neben den Brennstoffpreisen die wesentlichen Kostenfaktoren und bestimmen<br />

die Wahl des Kraftwerks. Dies war auch die Intention der Politik: Aktuell ist eine Einsparung<br />

von Kohlendioxid in erster Linie nur über die Wahl des CO2-ärmeren Energieträgers möglich –<br />

in der Zukunft werden die Einsparungen durch den Neubau von effizienteren Kraftwerken<br />

erreichbar sein. Mehr Infos unter www.dehst.de

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