Seite 4 Ambulante Pflege - Stiftung Tragwerk
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Stephan Nowak<br />
Kontrakturenprophylaxe<br />
Teil II: In der letzten Ausgabe wurden Ihnen anatomische<br />
Grundlagen, Gelenkformen, Veränderungen im Alter,<br />
Symptome und pflegerische Maßnahmen vorgestellt.<br />
Diesmal informieren wir Sie über aktive und passive<br />
Bewegungsübungen.<br />
Ziel<br />
Beugestellung) gebracht. Damit es zu<br />
keiner Versteifung der Gelenke kommt,<br />
müssen diese Lagerungen in regelmäßigen<br />
Abständen – bei stark gefährdeten<br />
Personen alle 2 Stunden – gewechselt<br />
werden.<br />
Das Ziel aller Übungen ist der Rückfluss des<br />
venösen Blutes, wodurch die Durchblutung<br />
der Muskeln und der Haut gefördert wird.<br />
Grundsätze<br />
Um das gewünschte Ergebnis zu erreichen<br />
sollten die Bewegungsübungen<br />
• regelmäßig, also mindestens 2 x täglich,<br />
durchgeführt werden<br />
• mit der/dem Betroffenen abgestimmt<br />
sein<br />
• immer vorsichtig und in angepasster<br />
Geschwindigkeit stattfinden<br />
• immer nur bis zur Schmerzgrenze gehen<br />
• in den Tagesablauf integriert oder mit<br />
einer anderen Tätigkeit verbunden sein<br />
Bewegungsübungen<br />
Das grundsätzliche Ziel von Übungen ist der<br />
Erhalt der Beweglichkeit der Gelenke – unabhängig<br />
davon, ob die Übungen aktiv oder<br />
passiv durchgeführt werden.<br />
Um Gelenke beweglich zu halten, bedarf es<br />
einer regelmäßigen Mobilisation.<br />
Aktiv<br />
Unter „aktiv“ versteht man im Sinne der<br />
Kontrakturenprophylaxe, dass der betroffene<br />
Mensch die Mobilisation seiner Gelenke<br />
selbst durchführt: Entweder komplett<br />
alleine oder assistiv mit Hilfe einer weiteren<br />
Person.<br />
Hier wird z.B. das Kniegelenk mit regelmäßigen<br />
Wiederholungen gestreckt und wieder<br />
gebeugt. Zur Intensivierung kann man<br />
die Übung muskelstärkend erweitern, in<br />
dem man mit zusätzlichen Gewichten arbeitet:<br />
z.B. mit Fußgelenkmanschetten.<br />
Passiv<br />
Hierunter versteht man die Mobilisation der<br />
Gelenke ohne Mithilfe des/der Patienten/in.<br />
Die passiven Bewegungsübungen können<br />
unterschiedlich durchgehführt werden.<br />
1. Passives Durchbewegen und passive Gelenksgymnastik:<br />
Hier wird jedes Gelenk (bzw. das von der<br />
Kontraktur gefährdete Gelenk) durch<br />
die assistierende Person aktiv bewegt:<br />
der Ellenbogen wird z.B. immer wieder<br />
ausgestreckt und wieder gebeugt oder<br />
das Fußgelenk gekreist.<br />
2. Lagerungen:<br />
Sie sind nur bedingt als Bewegungsübungen<br />
zu sehen: Als unterstützende<br />
Maßnahmen stellen sie jedoch bei bettlägerigen<br />
Patienten/Patientinnen oft die<br />
einzige Aufrechterhaltung der Gelenksfunktion<br />
dar. Hier werden die Gelenke<br />
in Funktionsstellung (Streck- oder<br />
Gemeinsam machen<br />
Bewegungsübungen<br />
noch mehr Spaß!<br />
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