MUS Bodenarten und ihre Nutzung
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MUS Bodenarten und ihre Nutzung
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Beispiel<br />
einer<br />
<strong>MUS</strong>TERSTUNDEN-<br />
AUSARBEITUNG<br />
zum Thema<br />
„<strong>Bodenarten</strong> <strong>und</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Nutzung</strong>“<br />
von Gottfried Bilke<br />
als Vorschlag für eine<br />
ausführliche schriftliche Unterrichtsvorbereitung<br />
während des<br />
studienbegleitenden fachdidaktischen Praktikums<br />
Betreuung:<br />
Akad. Dir. Dr. Heinrich Gamringer<br />
Fachdidaktik Landwirtschaft<br />
Wissenschaftszentrum Weihenstephan<br />
für Ernährung, Landnutzung <strong>und</strong> Umwelt<br />
der Technischen Universität München
1. Reduzierte fachwissenschaftliche Gr<strong>und</strong>lagen<br />
1 Bedeutung des Bodens<br />
Der Boden stellt für die bäuerliche Landwirtschaft eine der wichtigsten Produktionsgr<strong>und</strong>lagen<br />
dar. In Mitteleuropa zählt er zu den so genannten „knappen Gütern“. Die Kenntnis seiner Eigenschaften<br />
<strong>und</strong> Besonderheiten ist eine entscheidende Voraussetzung für einen standortgerechten<br />
<strong>und</strong> wirtschaftlichen Pflanzenbau.<br />
2 Die <strong>Bodenarten</strong><br />
Die für die Praxis gebräuchlichste Charakterisierung der Böden erfolgt nach <strong>ihre</strong>r Korngrößenzusammensetzung,<br />
auch Bodenart, Textur genannt. Vom Anteil <strong>und</strong> der Verteilung der verschiedenen<br />
Korngrößen hängt eine Vielzahl physikalischer <strong>und</strong> chemischer Eigenschaften der<br />
Böden ab, wie z.B. Nährstoffverfügbarkeit, Wasserspeicherungsvermögen, Quellung <strong>und</strong><br />
Schrumpfung, Gefügebildung, Bearbeitbarkeit <strong>und</strong> die Ertragsfähigkeit.<br />
2.1 Einteilung nach Körnung<br />
Den mineralischen Bodenkörper unterscheidet man hinsichtlich Bodenskelett (Teilchen > 2mm)<br />
<strong>und</strong> Feinboden (Teilchen < 2mm). Letzterer wird noch in die Korngrößenfraktionen Sand (S),<br />
Schluff (U) <strong>und</strong> Ton (T) untergliedert.<br />
Böden mit einem Anteil von mehr als 65% <strong>ihre</strong>r Teilchen kleiner als 2*10 -6 m werden als Tonböden<br />
bezeichnet.<br />
Bei Schluffböden (U) treten mehr als 80% der Fraktion im Bereich von 2*10 -6 m bis 63*10 -6 m<br />
auf.<br />
Bei Sandböden (S) sind über 85% der Teilchen größer als 63*10 -6 m.<br />
Naturgemäß gibt es hierbei viele Übergangsformen. Nach DIN 19682 unterscheidet man 13 mineralische<br />
<strong>Bodenarten</strong>, welche im <strong>Bodenarten</strong>dreieck graphisch dargestellt werden.<br />
Die wichtigste Mischform ist der Lehmboden (L). Hierbei treten alle drei Korngrößenfraktionen<br />
(S, U, T) etwa im gleichen Verhältnis auf.<br />
Die genaue Unterscheidung erfolgt im Labor mittels der Sieb- <strong>und</strong> Schlämmanalyse, auf dem<br />
Feld mit der sog. Fingerprobe.<br />
2.2 Luft- <strong>und</strong> Wasserhaushalt<br />
Neben den mineralischen Bestandteilen üben der Wasser- <strong>und</strong> Lufthaushalt einen entscheidenden<br />
Einfluss auf die Bodeneigenschaften aus.<br />
Körnung, Wasser <strong>und</strong> Luft stehen in einem engen Wechselspiel. Ein durchschnittlicher Sandboden<br />
besteht aus ca. 60% mineralischen Teilchen <strong>und</strong> aus jeweils 20% Luft <strong>und</strong> Wasser. Bei<br />
Lehm verschieben sich die Verhältnisse zugunsten des Wassers auf 60:15:25. Ton weist eine<br />
Zusammensetzung von 50:5:45 auf (Angaben in Volumenprozent). Aufgr<strong>und</strong> seines hohen<br />
Feinporenanteiles ist bei einem Tonboden der Wasseranteil nur zum geringen Teil pflanzenverfügbar.<br />
Sand <strong>und</strong> Lehm dagegen können der Pflanze einen relativ großen Teil <strong>ihre</strong>s Wassers<br />
zur Verfügung stellen. Die aufgeführten Richtwerte hängen jedoch noch stark vom Bearbeitungszustand<br />
der betreffenden Bodenart ab.<br />
2.3 Bodeneigenschaften<br />
Aus dem Verhältnis von Körnung, Luft <strong>und</strong> Wasser folgen spezielle physikalische <strong>und</strong> chemische<br />
Eigenschaften. Die Luft ist für den Wärmehaushalt <strong>und</strong> die Durchwurzelbarkeit verantwortlich.<br />
Die Verfügbarkeit von Wasser entscheidet über die Löslichkeit der Nährstoffe. Das fremdionenarme<br />
SiO2 stellt kaum bodenbürtige Nährstoffe bereit, wogegen die verwitterbaren Tonminerale<br />
z.B. Calcium <strong>und</strong> Kalium abgeben können. Darüber hinaus ist die Sorptionsfähigkeit unterschiedlich.<br />
2.3.1 Sandböden<br />
Günstige physikalische, schlechte chemische Eigenschaften<br />
- schnelles Abtrocknen<br />
- leichte Erwärmung<br />
- gute Wasserdurchlässigkeit <strong>und</strong> Durchwurzelung<br />
- leichte Bearbeitbarkeit<br />
1
- geringes Wasserhaltevermögen<br />
- geringer Nährstoffgehalt<br />
- wenig Absorption- <strong>und</strong> Pufferungsvermögen<br />
- schneller Abbau der organischen Substanz<br />
Sandböden sind „warme, leichte <strong>und</strong> arme Böden“<br />
2.3.2 Tonböden<br />
Günstige chemische, schlechte physikalische Eigenschaften<br />
- hohes Porenvolumen mit geringem Anteil an Grobporen<br />
- hohes Wasserspeicherungsvermögen<br />
- geringe Wasserdurchlässigkeit<br />
- hoher Nährstoffgehalt<br />
- gutes Absorption- <strong>und</strong> Pufferungsvermögen<br />
- geringe Durchlüftung <strong>und</strong> Durchwurzelbarkeit<br />
- langsame Erwärmung<br />
- Quellung <strong>und</strong> Schrumpfung<br />
- schwierige Bearbeitung, sog. „St<strong>und</strong>enböden“<br />
- unkontrollierte N – Nachlieferung<br />
Tonböden sind „kalte, schwere <strong>und</strong> geizige Böden“<br />
2.3.3 Lehmböden<br />
Günstige physikalische <strong>und</strong> chemische Eigenschaften<br />
Lehmböden sind „reiche, beste Ackerböden“<br />
3 Maßnahmen des Landwirtes<br />
Ziel der Bewirtschaftungsmaßnahmen des Landwirtes ist eine optimale Ertragshöhe <strong>und</strong> –sicherheit.<br />
Um dies zu erreichen, müssen die Eingriffe standortgerecht erfolgen.<br />
3.1 Humuszufuhr<br />
Ein hervorragendes Mittel zur Verbesserung der gegebenen Bodeneigenschaften ist die Zufuhr<br />
von organischer Substanz. Aufgr<strong>und</strong> des Kolloidcharakters der Huminstoffe wird die Ausbildung<br />
der Bodengare gefördert. D.h. die ausgeprägten Eigenschaften sowohl der Sandböden (warm,<br />
leicht, arm) als auch der Tonböden (kalt, schwer, geizig) werden abgemildert <strong>und</strong> auf das ackerbauliche<br />
Optimum zugeführt.<br />
Wegen des hohen Umsatzvermögens der Sandböden empfiehlt sich hier besonders der Einsatz<br />
von Gründüngung. Zusätzlich werden hiermit die leichtlöslichen Nährstoffe vor Auswaschung<br />
geschützt. Tonböden dagegen sind auch für Stallmist <strong>und</strong> Gülle dankbar, sofern auf eine<br />
gleichmäßige Verteilung <strong>und</strong> Einarbeitung geachtet wird.<br />
3.2 Bodenbearbeitung <strong>und</strong> mineralische Düngung<br />
Sandböden belohnen eine wassersparende Bodenbearbeitung (Abschleppen im Frühjahr, Minimalbestelltechnik).<br />
Die Mineraldüngung erfolgt am besten gemäß dem aktuellen Bedarf der<br />
Pflanzen, um eine Auswaschung zu verhindern. Für die meisten Kulturpflanzen ist das Frühjahr<br />
hierfür der beste Zeitpunkt. Um dem Zerfall der Tonminerale bei sinkendem pH-Wert entgegenzuwirken,<br />
ist auf tonhaltigen Böden eine regelmäßige Kalkung angebracht. Aufgr<strong>und</strong> der hohen<br />
Koagulationsneigung der Calciumionen wird die Bildung von Ton-Humuskomplexen gefördert.<br />
Die gute Sorptionsfähigkeit der Tonminerale ermöglicht eine P- <strong>und</strong> K-Vorratsdüngung.<br />
Wegen des hohen Wassergehaltes bei Ton erstreckt sich hier der optimale Bearbeitungszeitpunkt<br />
nur über eine kurze Zeit, deshalb werden solche Böden auch oft als „St<strong>und</strong>enböden“ bezeichnet.<br />
Es bieten sich somit schlagkräftige Minimalmethoden an.<br />
Die günstigen natürlichen Eigenschaften des Lehmes verzeihen manchen ackerbaulichen Fehler,<br />
doch bei ausgereifter Produktionstechnik bringen sie höchste Erträge.<br />
3.3 Bodenansprüche ausgewählter Kulturpflanzen<br />
Ein weiterer Faktor, den der Landwirt selbst beeinflussen kann, ist die Auswahl der entsprechenden<br />
Kulturpflanze. Folglich ist die Kenntnis <strong>ihre</strong>r Ansprüche unabdingbar. In diesem Zusammenhang<br />
liegt der Schwerpunkt auf den Bodenansprüchen, wobei das Klima, v.a. die Was-<br />
2
serzufuhr, die Anbaumöglichkeiten begrenzen oder ausdehnen können.<br />
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht:<br />
W-Gerste<br />
S-Gerste<br />
Weizen<br />
Roggen<br />
Mais<br />
Hafer<br />
Raps<br />
Zuckerrüben<br />
Kartoffeln<br />
Grünland<br />
S lS sL L tL lT T<br />
2. Lernzielbeschreibung<br />
2.1 Globale Lernziele<br />
Die Schüler sollen ...<br />
01. den Begriff „Bodenart“ <strong>und</strong> dessen Bedeutung kennen lernen.<br />
02. verstehen, welche speziellen Eigenschaften sich aus dem Luft- <strong>und</strong> Wasserhaushalt der<br />
<strong>Bodenarten</strong> ableiten<br />
03. wissen, dass die Ertragshöhe <strong>und</strong> –sicherheit ein wichtiges Ziel der Landwirtschaft darstellen.<br />
04. standortgerechte Bewirtschaftungsmaßnahmen kennen lernen.<br />
05. die Bodenansprüche ausgewählter Kulturpflanzen wissen.<br />
2.2 Operationalisierte Lernziele<br />
Die Schüler sollen ...<br />
01. sagen können, dass die Bodenart durch die Korngrößenzusammensetzung bestimmt ist.<br />
02. aufzählen können, welche Verteilung der Fraktionen bei einem Sand-, Lehm- <strong>und</strong> Tonboden<br />
vorliegen.<br />
03. die Abhängigkeit des Luft- <strong>und</strong> Wasseranteiles von der Körnung beschreiben können.<br />
04. mindestens 3 Eigenschaften der <strong>Bodenarten</strong> S, T aufzählen können.<br />
05. beschreiben können, wie Ertragshöhe <strong>und</strong> –sicherheit von der Bodenart abhängen.<br />
06. mindestens 2 Vorteile einer Humuszufuhr je Bodenart nennen können.<br />
07. die geeignetsten Formen der Humuszufuhr erklären können.<br />
08. mindestens 2 ackerbauliche Besonderheiten für die Bodenextreme Sand <strong>und</strong> Ton sagen<br />
können.<br />
09. die Bodenansprüche von mindestens 5 Kulturpflanzen aufzählen können.<br />
10. erklären können, dass erst die Berücksichtigung aller Einzelfaktoren einen standortgerechten<br />
Pflanzenbau wirtschaftlich macht.<br />
3
3. Unterrichtsentwurf<br />
3.1 Lernschrittfolge<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
L4<br />
L5<br />
L6<br />
L7<br />
L8<br />
Einfluss des Bodens auf den Ertrag<br />
Bestandteile des Bodens<br />
<strong>Bodenarten</strong><br />
L3.1 Begriff <strong>und</strong> Definition<br />
L3.2 ausgewählte Korngrößenzusammensetzungen (S, L, T)<br />
L3.3 Unterscheidungsmöglichkeiten<br />
Luft- <strong>und</strong> Wasserhaushalt<br />
L4.1 Bedeutung <strong>und</strong> Verteilung des Porenvolumens<br />
L4.2 Kolloidcharakter der Tonteilchen<br />
Eigenschaften der <strong>Bodenarten</strong><br />
L5.1 Zusammenhang zwischen mineralischen Teilchen, Luft <strong>und</strong> Wasser<br />
L5.1.1 physikalische Eigenschaften der Luft<br />
L5.1.2 physikalische Eigenschaften des Wassers<br />
L5.1.3 chemische Eigenschaften der Bodenteilchen<br />
L5.2 ackerbauliche Eigenschaften<br />
Einfluss der Bodenart auf die Ertragshöhe <strong>und</strong> –sicherheit<br />
Ertragsfördernde Maßnahmen des Landwirtes<br />
L7.1 Bedeutung der Humuszufuhr<br />
L7.1.1 Verbesserung des Wasserhaltevermögens auf Sand<br />
L7.1.2 Verbesserung des Lufthaushaltes auf Ton<br />
L7.2 Möglichkeiten der Humuszufuhr<br />
L7.2.1 Gründüngung eher auf Sand<br />
L7.2.2 Stallmist eher auf Ton<br />
L7.3 Bodenbearbeitung<br />
L7.3.1 auf Sand wassersparend<br />
L7.3.2 Ton als sog. „St<strong>und</strong>enboden“<br />
L7.4 mineralische Düngung<br />
L7.5 Bodenansprüche ausgewählter Kulturpflanzen<br />
Bedeutung der Summe aller Einzelfaktoren<br />
4
3.2 Verlaufsplanung<br />
1.Hinführung<br />
Lehrer Hilfsmittel Schüler<br />
Auflegen einer Karte mit regional unterschiedlichen<br />
Weizenerträgen.<br />
„Sind die Bauern in Straubing, Uffenheim<br />
wirklich besser?“<br />
„Neben dem Klima hat also der Boden einen<br />
entscheidenden Einfluss auf den Ertrag.<br />
Schon vor über h<strong>und</strong>ert Jahren hat A. Thaer<br />
einen Zusammenhang zwischen den Bestandteilen<br />
des Bodens <strong>und</strong> seinen Eigenschaften<br />
erkannt.<br />
Deshalb wollen wir uns erinnern, welche<br />
Teilchen wir schon kennen.“<br />
„Um uns das Ganze besser vorstellen zu<br />
können, schauen wir gleichsam durch ein<br />
Mikroskop mit 1000facher Vergrößerung <strong>und</strong><br />
können folgende Größenverhältnisse feststellen.<br />
Erklärt mir bitte, was welches Teilchen darstellen<br />
soll!“<br />
„Böden sind immer ein Gemisch solcher<br />
Teilchen. Solche verschiedenen Korngrößenzusammensetzungen<br />
bezeichnet man<br />
auch als Bodenart. Weil dieser Begriff für die<br />
praktische Bodenbeurteilung <strong>und</strong> damit für<br />
den Landwirt eine besondere Bedeutung hat,<br />
wollen wir uns heute mit den <strong>Bodenarten</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>ihre</strong>r <strong>Nutzung</strong> befassen.“<br />
II. Erarbeitung<br />
1.Teilziel<br />
„Insgesamt kann man 13 verschiedene <strong>Bodenarten</strong><br />
unterscheiden, die ihr von dem <strong>Bodenarten</strong>dreieck<br />
her kennt. Heute wollen wir<br />
uns beispielhaft an den 3 wichtigsten Böden<br />
die Zusammenhänge erarbeiten.<br />
Erkennt ihr die ausgeteilten <strong>Bodenarten</strong>?“<br />
austeilen<br />
Folie 1<br />
Folie 1<br />
Tafel<br />
Modell<br />
Tafel<br />
Bodenproben<br />
S, L, T<br />
Tafel<br />
Merkblatt<br />
Nein!<br />
- unterschiedliches Klima<br />
- unterschiedliche Böden<br />
- Sand<br />
- Schluff<br />
- Ton<br />
Stecknadel = Ton<br />
Maiskorn = Schluff<br />
Korkstück = Sand<br />
- sandiger Boden<br />
- lehmiger Boden<br />
- tonhaltiger Boden<br />
5
„In der oberen Zeile habe ich versucht, die<br />
unterschiedlichen Korngrößenzusammensetsetzungen<br />
graphisch darzustellen.<br />
Was werden wohl die eckigen <strong>und</strong> die r<strong>und</strong>en<br />
Symbole sowie die Pünktchen darstellen<br />
sollen?<br />
„Um welche <strong>Bodenarten</strong> handelt es sich im<br />
Einzelnen, <strong>und</strong> was könnt ihr über den Anteil<br />
der Einzelteilchen sagen?“<br />
„In der Praxis lassen sich die <strong>Bodenarten</strong><br />
mittels der Fingerprobe unterscheiden.“<br />
(siehe Fachpraxisunterricht)<br />
„Neben den mineralischen Bestandteilen<br />
spielen im Boden noch weitere Faktoren eine<br />
wichtige Rolle, die ihr sicher kennt.“<br />
„Wo wird der Anteil von Luft größer sein, in<br />
einem Boden mit vielen großen oder mit vie-<br />
len kleinen Teilchen?“<br />
„Um diese Frage beantworten zu können,<br />
bestimmen wir den Luftgehalt, in dem wir<br />
messen, wie viel Wasser zum Verdrängen<br />
der Luft benötigt wird.“<br />
„Unser Ergebnis lautet?“<br />
„Auch diesen Zusammenhang habe ich in<br />
Form eines Kreisdiagramms dargestellt.<br />
Kann mir dieses jemand erklären?“<br />
Teilzielsicherung<br />
„Was könnt ihr nun einem Hobbygärtner erzählen,<br />
der euch über die Besonderheiten<br />
einer Bodenart fragt?“<br />
2.Teilziel<br />
„Die mineralische Zusammensetzung, der<br />
Luft- <strong>und</strong> Wasserhaushalt bestimmen die Eigenschaften<br />
der Böden. Diese lassen sich in<br />
physikalische <strong>und</strong> chemische Eigenschaften<br />
unterscheiden.<br />
MT-Folie<br />
(Merktext-)<br />
- S, U, T<br />
- Sand: 80% S,<br />
20% U, T<br />
- Lehm: 1/3:1/3:1/3<br />
- Ton: 60% T,<br />
40% U, S<br />
Merkblatt ergänzen<br />
Proben<br />
Tafel<br />
Versuch<br />
MT-Folie<br />
Merkblatt<br />
Merkblatt <strong>und</strong><br />
MT-Folie verdeckt<br />
- Luft<br />
- Wasser<br />
- Humus<br />
Vermutungen<br />
Sand hat ein größeres<br />
Luftvolumen<br />
Sand: viel Luft<br />
wenig H2O<br />
Lehm: ausgeglichen<br />
Ton: wenig Luft<br />
viel H2O<br />
ergänzen<br />
6
Ihr könnt mir sicher einige nennen, wenn ihr<br />
Folgendes berücksichtigt:“<br />
„Physik hat meistens mit Kraft/Leistung <strong>und</strong><br />
Temperaturänderungen zu tun.“<br />
„In der Chemie kommen immer Atome <strong>und</strong><br />
Ionen vor.“<br />
„Nun wollen wir überlegen, wie es mit der<br />
Erwärmbarkeit des Bodens bestellt ist.“<br />
„Denkt doch mal ans Frühjahr! Im Mai ist es<br />
draußen oft schon sehr warm, im Wasser<br />
zum Baden aber noch zu kalt.<br />
Was können wir daraus für die unterschiedliche<br />
Erwärmbarkeit von Luft <strong>und</strong> Wasser<br />
schließen?“<br />
„Daraus folgt für unsere Böden?“<br />
„Schaut euch noch mal die Bodenproben an!<br />
Durch welchen Boden lässt sich ein Pflug<br />
leichter ziehen?“<br />
Deshalb nennt man ihn auch einen leichten<br />
Boden <strong>und</strong> Ton einen schweren Boden.“<br />
„Aus einer früheren St<strong>und</strong>e wisst ihr, dass<br />
man die kleinsten Bodenteilchen auch als<br />
Bodenkolloide bezeichnet. Sie besitzen die<br />
Fähigkeit Nährstoffionen festzuhalten, die<br />
großen Sandteilchen dagegen können das<br />
kaum.<br />
Wie wird nun der natürliche Nährstoffgehalt<br />
beider Böden ausschauen?“<br />
„Der Lehmboden vereint die Vorteile dieser<br />
beiden Extreme <strong>und</strong> kann somit als optimal<br />
bezeichnet werden.“<br />
Teilzielsicherung:<br />
ergänzen<br />
„Am Anfang der St<strong>und</strong>e haben wir schon gehört,<br />
dass die Bodeneigenschaften sich auf<br />
die Ertragsfähigkeit auswirken. Ein optimaler<br />
Boden wird somit auch die höchsten Erträge<br />
liefern.<br />
Welcher Boden wird daher wohl in Straubing<br />
<strong>und</strong> Uffenheim zu finden sein?“<br />
3.Teilziel<br />
„Nachdem nun ein hoher Ertrag das Ziel eines<br />
jeden Landwirtes ist, wollen wir uns ü-<br />
Tafel<br />
Tafel<br />
Tafel<br />
Tafel<br />
Tafel<br />
Tafel<br />
MT-Folie<br />
Merkblatt<br />
Folie 1<br />
MT-Folie<br />
u.a. Bearbeitbarkeit,<br />
Erwärmbarkeit,<br />
Wasserhaltevermögen<br />
u.a. Nährstoffe,<br />
Nährstoffverfügbarkeit,<br />
pH-Wert<br />
Luft wird schneller warm<br />
als Wasser<br />
Sandböden erwärmen<br />
sich schneller als Tonböden<br />
durch Sandboden<br />
wenig,<br />
arm<br />
viel, reich<br />
ergänzen<br />
Lehmboden<br />
7
erlegen, mit welchen Maßnahmen wir den<br />
Boden beeinflussen, d.h. verbessern können.“<br />
„Mineraldüngung wird in einem Sandboden<br />
schnell wieder ausgewaschen. Es gibt aber<br />
eine Möglichkeit, dies zu verhindern.<br />
Dazu folgender Versuch: Wir testen die<br />
Wasserhaltefähigkeit von Sand ohne <strong>und</strong> mit<br />
Humus.“<br />
Tafel<br />
Vermutungen, u.a.<br />
- Düngung<br />
- Humus<br />
- Bearbeitung<br />
Versuch<br />
„Das Ergebnis lautet?“ Humus verbessert die<br />
Wasserhaltefähigkeit des<br />
Sandbodens <strong>und</strong> damit<br />
das Nährstoffbindevermögen<br />
„Es gibt verschiedene Arten der Humuszufuhr.<br />
Nennt mir bitte einige!“<br />
- Gründüngung<br />
- Gülle<br />
- Stallmist<br />
„Sandboden ist bekannt dafür, dass er organische<br />
Substanz sehr schnell verbrennt.<br />
Welche Form der Humuszufuhr wird hier<br />
somit die günstigste sein?“<br />
“Tonboden ist kalt <strong>und</strong> luftarm.<br />
Wie könnten wir diesen Zustand verbessern?“<br />
„Hierbei muss aber auf eine gleichmäßige<br />
Verteilung <strong>und</strong> Einarbeitung geachtet werden,<br />
um eine sog. Matratzenbildung zu verhindern.<br />
Gülle hat eine gewisse Sonderstellung<br />
<strong>und</strong> ist eher ein organischer Nährstofflieferant<br />
als ein Bodenverbesserungsmittel.<br />
Jede Bodenbearbeitung ist mit einem Wasserverbrauch<br />
verb<strong>und</strong>en.<br />
Welche Verfahren wären somit auf Sand geeignet?“<br />
„Tonboden ist lange sehr nass <strong>und</strong> wird<br />
dann schnell hart.<br />
Nennt mir die hierbei auftretenden Probleme!“<br />
„Solche Böden heißen deshalb auch St<strong>und</strong>enböden.<br />
Auch hier bietet sich eine Minimalbestelltechnik<br />
an.<br />
Sandboden kann die leichtlöslichen Nährstoffe<br />
schlecht adsorbieren.<br />
Wann wird folglich der beste Zeitpunkt für<br />
eine Düngung sein?“<br />
Tafel<br />
Tafel<br />
Tafel<br />
Tafel<br />
Tafel<br />
Gründüngung<br />
Stallmist<br />
wassersparende Minimalbestellung<br />
kurze Bearbeitungsspanne<br />
wenn die Pflanze etwas<br />
braucht, im Frühjahr<br />
8
„Beim Tonboden ermöglicht der Kolloidcharakter<br />
seiner Teilchen eine P-K- Vorratsdüngung.“<br />
Teilzielsicherung<br />
ergänzen<br />
4.Teilziel<br />
„Ein weiterer Faktor, den der Landwirt selbst<br />
beeinflussen kann, ist die Auswahl der Pflanzenart.<br />
Nach welchen Gesichtspunkten wird eine<br />
Pflanze ausgewählt?“<br />
„Hier sollen uns wiederum nur die Bodenansprüche<br />
verschiedener Pflanzen interessieren.<br />
Auf dem Merkblatt sind 3 Zeilen vorgesehen.<br />
Hier können wir Pflanzen nach eurer Wahl<br />
eintragen <strong>und</strong> besprechen.“<br />
„Jede Pflanze hat einen optimalen Bereich,<br />
der bei hohen Niederschlägen oder Bewässerungsmöglichkeiten<br />
zum leichteren Boden<br />
hin ausgedehnt wird. Strukturschäden <strong>und</strong><br />
geringer Wurzelraum schränken den Anbau<br />
auf tonhaltigen Böden oft ein.<br />
Kennt Ihr den Anspruch der ausgesuchten<br />
Pflanzen?“<br />
III Gesamtwiederholung<br />
„Stellt euch vor, ihr seid Berater im Landwirtschaftsamt.<br />
Zu euch kommt ein Landwirt,<br />
der einen tonhaltigen Acker günstig pachten<br />
konnte. Bisher hatte er aber nur Erfahrung<br />
auf sandigen Böden.<br />
Jeder von euch müsste nun anhand der<br />
Stichpunkte ihm die Besonderheiten erklären<br />
können!“<br />
schrittweise aufdecken<br />
„Fassen wir nun in einem Merksatz zusammen,<br />
weshalb ein Landwirt unbedingt über<br />
<strong>Bodenarten</strong> <strong>und</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Nutzung</strong> Bescheid wissen<br />
sollte.“<br />
ergänzen<br />
Tafel<br />
MT-Folie<br />
Merkblatt<br />
MT-Folie<br />
Merkblatt<br />
MT-Folie<br />
Merkblatt<br />
MT-Folie<br />
Merkblatt<br />
MT-Folie<br />
Merkblatt<br />
ergänzen<br />
Klima, Boden, Wirtschaftlichkeit,<br />
Veredelung, Arbeitskräfte<br />
Getreide<br />
Hackfrüchte<br />
Grünland<br />
Ölfrüchte<br />
Weizen – L<br />
Kartoffel – sL<br />
Mais – S bis L<br />
verdecken<br />
ergänzen<br />
9
- S, U, T<br />
- Luft, Wasser, Humus<br />
- Erwärmbarkeit<br />
- Bearbeitbarkeit<br />
- Nährstoffverfügbarkeit<br />
<strong>Bodenarten</strong> <strong>und</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Nutzung</strong><br />
Def.: Bodenart = Körnung<br />
Sand Lehm Ton<br />
Tafelbild<br />
warm, leicht, arm optimal kalt, schwer, geizig<br />
Gründüngung<br />
H20-sparend<br />
Frühjahr<br />
Ertrag<br />
10<br />
Stallmist<br />
„St<strong>und</strong>enboden“<br />
Vorratsdüngung
45<br />
Würzburg<br />
Uffenheim<br />
Ǿ =<br />
62<br />
Augsburg<br />
80<br />
Nürnberg<br />
Bayreuth<br />
11<br />
(Klapp-) Folie 1<br />
„Sind die Bauern in Straubing <strong>und</strong> Uffenheim wirklich besser?“<br />
45<br />
München<br />
Regensburg<br />
dt Weizenerträge<br />
in Bayern<br />
Straubing<br />
80<br />
Passau
Merke:<br />
<strong>Bodenarten</strong> <strong>und</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Nutzung</strong><br />
S<br />
80%<br />
Luft<br />
20 %<br />
Wasser<br />
20 %<br />
U/T<br />
20%<br />
feste<br />
Teile<br />
60%<br />
S<br />
33%<br />
Luft<br />
15 %<br />
Wasser<br />
25 %<br />
U<br />
33%<br />
T<br />
34%<br />
feste<br />
Teile<br />
60%<br />
U/S<br />
40%<br />
Wasser<br />
45 %<br />
Luft<br />
5 %<br />
T<br />
60%<br />
feste<br />
Teile<br />
50%<br />
S lS sL L tL lT T<br />
Merkblatt<br />
12
mineralische Zusammensetzung<br />
U/T<br />
20%<br />
Luft- <strong>und</strong> Wasserhaushalt<br />
Eigenschaften<br />
<strong>Bodenarten</strong> <strong>und</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Nutzung</strong><br />
S<br />
80%<br />
Bodenart = Körnung<br />
Sand Lehm Ton<br />
S<br />
33%<br />
U<br />
33%<br />
T<br />
34%<br />
U/S<br />
40%<br />
T<br />
60%<br />
warm, leicht, arm optimal kalt, schwer, geizig<br />
Ziel Ertragshöhe <strong>und</strong> – sicherheit<br />
Maßnahmen<br />
Humuszufuhr<br />
Gründüngung Stallmist<br />
Bearbeitung H2O-sparsam kurze Spanne<br />
Düngung<br />
Luft<br />
20 %<br />
Wasser<br />
20 %<br />
feste<br />
Teile<br />
60%<br />
Mineraldüngung<br />
Im Frühjahr<br />
Luft<br />
15 %<br />
Wasser<br />
25 %<br />
feste<br />
Teile<br />
60%<br />
Wasser<br />
45 %<br />
“St<strong>und</strong>enboden”<br />
P-K-Vorratsdüngung<br />
Pflanzen S lS sL L tL lT T<br />
Weizen<br />
Mais<br />
Kartoffel<br />
Luft<br />
5 %<br />
Merkblatt<br />
Merke: Berücksichtigen wir die Bodeneigenschaften <strong>und</strong> stimmen un-<br />
feste<br />
Teile<br />
50%<br />
sere Maßnahmen darauf ab, so können wir optimale Erträge<br />
erwarten.<br />
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