26.10.2012 Aufrufe

MUS Bodenarten und ihre Nutzung

MUS Bodenarten und ihre Nutzung

MUS Bodenarten und ihre Nutzung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1. Reduzierte fachwissenschaftliche Gr<strong>und</strong>lagen<br />

1 Bedeutung des Bodens<br />

Der Boden stellt für die bäuerliche Landwirtschaft eine der wichtigsten Produktionsgr<strong>und</strong>lagen<br />

dar. In Mitteleuropa zählt er zu den so genannten „knappen Gütern“. Die Kenntnis seiner Eigenschaften<br />

<strong>und</strong> Besonderheiten ist eine entscheidende Voraussetzung für einen standortgerechten<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlichen Pflanzenbau.<br />

2 Die <strong>Bodenarten</strong><br />

Die für die Praxis gebräuchlichste Charakterisierung der Böden erfolgt nach <strong>ihre</strong>r Korngrößenzusammensetzung,<br />

auch Bodenart, Textur genannt. Vom Anteil <strong>und</strong> der Verteilung der verschiedenen<br />

Korngrößen hängt eine Vielzahl physikalischer <strong>und</strong> chemischer Eigenschaften der<br />

Böden ab, wie z.B. Nährstoffverfügbarkeit, Wasserspeicherungsvermögen, Quellung <strong>und</strong><br />

Schrumpfung, Gefügebildung, Bearbeitbarkeit <strong>und</strong> die Ertragsfähigkeit.<br />

2.1 Einteilung nach Körnung<br />

Den mineralischen Bodenkörper unterscheidet man hinsichtlich Bodenskelett (Teilchen > 2mm)<br />

<strong>und</strong> Feinboden (Teilchen < 2mm). Letzterer wird noch in die Korngrößenfraktionen Sand (S),<br />

Schluff (U) <strong>und</strong> Ton (T) untergliedert.<br />

Böden mit einem Anteil von mehr als 65% <strong>ihre</strong>r Teilchen kleiner als 2*10 -6 m werden als Tonböden<br />

bezeichnet.<br />

Bei Schluffböden (U) treten mehr als 80% der Fraktion im Bereich von 2*10 -6 m bis 63*10 -6 m<br />

auf.<br />

Bei Sandböden (S) sind über 85% der Teilchen größer als 63*10 -6 m.<br />

Naturgemäß gibt es hierbei viele Übergangsformen. Nach DIN 19682 unterscheidet man 13 mineralische<br />

<strong>Bodenarten</strong>, welche im <strong>Bodenarten</strong>dreieck graphisch dargestellt werden.<br />

Die wichtigste Mischform ist der Lehmboden (L). Hierbei treten alle drei Korngrößenfraktionen<br />

(S, U, T) etwa im gleichen Verhältnis auf.<br />

Die genaue Unterscheidung erfolgt im Labor mittels der Sieb- <strong>und</strong> Schlämmanalyse, auf dem<br />

Feld mit der sog. Fingerprobe.<br />

2.2 Luft- <strong>und</strong> Wasserhaushalt<br />

Neben den mineralischen Bestandteilen üben der Wasser- <strong>und</strong> Lufthaushalt einen entscheidenden<br />

Einfluss auf die Bodeneigenschaften aus.<br />

Körnung, Wasser <strong>und</strong> Luft stehen in einem engen Wechselspiel. Ein durchschnittlicher Sandboden<br />

besteht aus ca. 60% mineralischen Teilchen <strong>und</strong> aus jeweils 20% Luft <strong>und</strong> Wasser. Bei<br />

Lehm verschieben sich die Verhältnisse zugunsten des Wassers auf 60:15:25. Ton weist eine<br />

Zusammensetzung von 50:5:45 auf (Angaben in Volumenprozent). Aufgr<strong>und</strong> seines hohen<br />

Feinporenanteiles ist bei einem Tonboden der Wasseranteil nur zum geringen Teil pflanzenverfügbar.<br />

Sand <strong>und</strong> Lehm dagegen können der Pflanze einen relativ großen Teil <strong>ihre</strong>s Wassers<br />

zur Verfügung stellen. Die aufgeführten Richtwerte hängen jedoch noch stark vom Bearbeitungszustand<br />

der betreffenden Bodenart ab.<br />

2.3 Bodeneigenschaften<br />

Aus dem Verhältnis von Körnung, Luft <strong>und</strong> Wasser folgen spezielle physikalische <strong>und</strong> chemische<br />

Eigenschaften. Die Luft ist für den Wärmehaushalt <strong>und</strong> die Durchwurzelbarkeit verantwortlich.<br />

Die Verfügbarkeit von Wasser entscheidet über die Löslichkeit der Nährstoffe. Das fremdionenarme<br />

SiO2 stellt kaum bodenbürtige Nährstoffe bereit, wogegen die verwitterbaren Tonminerale<br />

z.B. Calcium <strong>und</strong> Kalium abgeben können. Darüber hinaus ist die Sorptionsfähigkeit unterschiedlich.<br />

2.3.1 Sandböden<br />

Günstige physikalische, schlechte chemische Eigenschaften<br />

- schnelles Abtrocknen<br />

- leichte Erwärmung<br />

- gute Wasserdurchlässigkeit <strong>und</strong> Durchwurzelung<br />

- leichte Bearbeitbarkeit<br />

1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!