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Geburtstage in „St. Annen - Heim für psychisch erkrankte Menschen“

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"Plötzlich alt"<br />

<strong>für</strong> Bewohner/<strong>in</strong>nen, Angehörige und Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />

<strong>Heim</strong>-Kurier 04/2010 Seite 2<br />

Was geschieht mit jungen Leuten, wenn sie<br />

plötzlich das Leben alter Menschen leben<br />

müssen? Wenn sie sich vom e<strong>in</strong>en auf den<br />

anderen Tag mit E<strong>in</strong>schränkungen und<br />

Demütigungen, die das Alter mit sich br<strong>in</strong>gt,<br />

konfrontiert sehen?<br />

Seit e<strong>in</strong>igen Wochen br<strong>in</strong>gt Stern TV jeweils<br />

am Mittwoch <strong>in</strong> der Sendung mit Günther<br />

Jauch die Ergebnisse e<strong>in</strong>es außergewöhnlichen<br />

Experiments.<br />

Gerade jungen Menschen fällt es schwer,<br />

sich <strong>in</strong> alte Menschen „h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>versetzen“ zu<br />

können. Oftmals s<strong>in</strong>d ihnen die „Alten“ zu<br />

langsam und zu unbeholfen – geistig wie<br />

körperlich. Dass der alte Mensch nicht absichtlich<br />

so langsam ist oder, wie es junge<br />

Leute sehen, so tollpatschig, wurde den<br />

jungen Probanden dieses Experiments erschreckend<br />

klar.<br />

Es war e<strong>in</strong>e ungewöhnliche Reise, auf die<br />

sich Christian Ramb vor e<strong>in</strong> paar Wochen<br />

begeben hat: Bis zu diesem Zeitpunkt spielte<br />

der 25-Jährige fast täglich Fußball oder<br />

g<strong>in</strong>g zum Rudern. Se<strong>in</strong> Alltag bestand vor<br />

allem aus Sport. Doch plötzlich war damit<br />

Schluss. Tagelang war der Sportstudent<br />

ausschließlich ans Bett gefesselt. Noch härter<br />

traf es Marajke Gebauer: Vom e<strong>in</strong>en auf<br />

den anderen Tag war die Mediz<strong>in</strong>student<strong>in</strong><br />

bei allem, was sie tat, auf Hilfe angewiesen:<br />

Die 24-Jährige konnte sich kaum bewegen<br />

und musste gefüttert werden. Frisches Obst<br />

oder Salat - was sie bis dah<strong>in</strong> so gerne gegessen<br />

hatte - waren tabu: Fortan gab es<br />

nur noch pürierte Nahrung. Jede Bewegung<br />

fiel schwer<br />

Wie konnte es dazu kommen? Es waren<br />

ke<strong>in</strong>e Unfälle oder Krankheiten, die Marajkes<br />

und Christians Leben so verändert haben.<br />

Die beiden hatten dieses Schicksal<br />

freiwillig gewählt - so wie sechs weitere<br />

Probanden im Alter zwischen 23 und 30<br />

Jahren. Für das stern TV-Experiment<br />

"Plötzlich alt" haben sie vier Tage <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

simulierten Seniorenheim an der Universität<br />

Witten/ Herdecke verbracht - mit allen E<strong>in</strong>schränkungen,<br />

die das Alter auch sonst mit<br />

sich br<strong>in</strong>gen kann.<br />

Der Alters-Simulationsanzug Beim dem<br />

Experiment "plötzlich alt" wurde e<strong>in</strong> sogenannter<br />

"Alterssimulationsanzug" e<strong>in</strong>gesetzt,<br />

mit dessen Hilfe Altersgebrechen und<br />

körperliche E<strong>in</strong>schränkungen simuliert werden<br />

können: So schränken etwa e<strong>in</strong>e spezielle<br />

Weste und Hose die Beweglichkeit<br />

<strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong> und Handmanschetten sowie<br />

Metallgelenke an den Händen machen das<br />

Greifen schwerer und beh<strong>in</strong>dern den Tasts<strong>in</strong>n.<br />

Außerdem verr<strong>in</strong>gert e<strong>in</strong>e Spezialbrille<br />

die Sehschärfe und macht es schwierig,<br />

Farben zu erkennen. Dazu kommt e<strong>in</strong> Gehördämpfer,<br />

der die Altersschwerhörigkeit<br />

simuliert und speziell Schuhe, die das Gehen<br />

schwer machen.<br />

Entwickelt wurde der Anzug von der TU<br />

Chemnitz - unter Mitwirkung der Wolfburg<br />

AG, der Auto Uni, der Volkswagen AG und<br />

der Audi AG.<br />

Um zu erforschen, wie sich junge Menschen<br />

verhalten, wenn so leben müssten<br />

wie viele alte, wurden die Probanden mit<br />

typisch altersspezifischen Beschwerden<br />

"versehen". �


�<br />

<strong>für</strong> Bewohner/<strong>in</strong>nen, Angehörige und Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />

<strong>Heim</strong>-Kurier 04/2010 Seite 3<br />

E<strong>in</strong> spezieller Alters-Simulationsanzug etwa<br />

machte ihnen jede Bewegung schwer, so<br />

dass schon der E<strong>in</strong>kauf im Supermarkt zur<br />

körperlichen Kraftanstrengung wurde. Dazu<br />

ließ e<strong>in</strong>e Spezialbrille die Testpersonen<br />

fast erbl<strong>in</strong>den. Außerdem gehörten Altersgebrechen<br />

wie Bettlägerigkeit oder Psychosen<br />

zu den Krankheitslegenden, die den<br />

Probanden auferlegt wurden: "Ich habe es<br />

mir anders vorgestellt"<br />

Doch es waren nicht alle<strong>in</strong> die körperlichen<br />

Gebrechen, die den Probanden zu schaffen<br />

machten. Schwer zu ertragen war vor allem<br />

die Langeweile. "Ich habe mir das Leben im<br />

<strong>Heim</strong> nicht so negativ vorgestellt", sagte<br />

Christian Ramb am Ende des Experiments.<br />

Er dachte vielmehr, man könnte dort im<br />

Alter noch mal Freunde f<strong>in</strong>den. Doch durch<br />

se<strong>in</strong>e verordnete Bettlägerigkeit war Christian<br />

weitgehend isoliert von dem Geschehen<br />

im <strong>Heim</strong> - e<strong>in</strong>e Situation, die ihn<br />

schwer belastet hat. Wohl auch, weil sich<br />

se<strong>in</strong>e Oma <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ähnlichen Lage bef<strong>in</strong>det.<br />

"Ich b<strong>in</strong> noch nie <strong>in</strong> e<strong>in</strong> so tiefes Loch<br />

gefallen", sagte er. E<strong>in</strong>e junge Frau brach<br />

nach drei Tagen entnervt ab, da sie sich<br />

nicht damit abf<strong>in</strong>den konnte, eventuell gewickelt<br />

zu werden. Auf die berechtigte Frage,<br />

was sie wohl machen würde, wenn ihr<br />

das <strong>in</strong> ihrem Alter passieren würde, me<strong>in</strong>te<br />

sie nur, dass dann immer noch genug Zeit<br />

wäre sich damit zu befassen.<br />

Klar ersichtlich ist, dass durch dieses Experiment<br />

sich die Sichtweise auf das kommende<br />

Alter bei den Probanden verändert<br />

hat. E<strong>in</strong> junger Mann hatte sich anfangs<br />

beklagt, wie langsam und umständlich sich<br />

ältere Menschen im Supermarkt und dort<br />

an der Kasse verhalten würden. Als er jedoch<br />

mit se<strong>in</strong>em Alterssimulationsanzug<br />

sich durch den Supermarkt bewegte und<br />

dann an der Kasse stand, konnte er e<strong>in</strong><br />

wenig nachempf<strong>in</strong>den, wie es so manchem<br />

alten Menschen ergeht. Doch ob bettlägerig<br />

oder nicht - passiert ist während der vier<br />

Tage ohneh<strong>in</strong> nicht viel: Mal mussten die<br />

"Senioren" Obst schneiden, e<strong>in</strong> anderes<br />

Mal durften sie geme<strong>in</strong>schaftlich basteln<br />

und e<strong>in</strong>mal stand Gymnastik auf dem Programm.<br />

Den e<strong>in</strong>zig regelmäßigen Kontakt<br />

hatten sie zu den Pflegern, die während<br />

des Experiments <strong>für</strong> sie zuständig waren.<br />

E<strong>in</strong>mal kamen zudem e<strong>in</strong> Therapiehund zu<br />

Besuch und e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dergruppe.<br />

Die Hauptbeschäftigung der Probanden<br />

aber bestand dar<strong>in</strong>, zu warten, dass etwas<br />

passiert - vier Tage lang. So wurden die<br />

Probanden von Tag zu Tag lethargischer:<br />

Sie hatten auf nichts mehr Lust, vegetierten<br />

mehr oder weniger vor sich h<strong>in</strong> und hofften<br />

darauf, dass die Zeit schnell vergeht.<br />

"Die Rollen der Probanden mit ihren Altersbeschwerden<br />

und auch die Situation <strong>in</strong> unserem<br />

simulierten <strong>Heim</strong> entspricht absolut<br />

der Normalität", sagt die wissenschaftliche<br />

Leiter<strong>in</strong> des Projekts, Christel Bienste<strong>in</strong><br />

vom Pflege-Institut der Universität Witten/Herdecke.<br />

Sie hofft, dass durch das<br />

Projekt wieder mehr über die Situation alter<br />

Menschen gesprochen wird. Und dass sich<br />

auch junge Menschen stärker mit dem<br />

Thema ause<strong>in</strong>andersetzen. Bienste<strong>in</strong> kritisiert<br />

vor allem die personelle Ausstattung <strong>in</strong><br />

vielen <strong>Heim</strong>en: "In der Nacht müssen bis zu<br />

vierzig Personen von e<strong>in</strong>em Pflegenden<br />

betreut werden." Und: "Wenn sich an der<br />

Pflegesituation hierzulande nichts tut, steuern<br />

wir auf e<strong>in</strong>e Katastrophe zu."<br />

Hier ist die Politik gefragt und gefordert. Sie<br />

müssen schon bald der Tatsache Rechnung<br />

tragen, dass die demographische<br />

Entwicklung <strong>in</strong> unserem Lande <strong>für</strong> die<br />

nächsten 20 Jahre bereits e<strong>in</strong>en gewaltigen<br />

Anstieg an alten Menschen und e<strong>in</strong>e dramatische<br />

Abnahme an jungen Leuten prophezeit.<br />

Es muss bald etwas getan werden<br />

– bevor es zu spät ist. Dabei ist sicherlich<br />

das Hauptproblem, dass es zu wenig Pflegepersonal<br />

geben wird. Es ist bereits heute<br />

sehr schwierig gut ausgebildetes Personal<br />

zu bekommen, da leider der Stellenwert<br />

des Berufes „Altenpfleger/<strong>in</strong>“ äußerst<br />

schlecht ist.<br />

Felizitas Küster<br />

(teilweise aus Stern TV)<br />

Wem genug zu wenig ist, dem<br />

ist nichts genug.<br />

Epikur von Samos


Wir wünschen unseren Bewohner<strong>in</strong>nen<br />

und Bewohnern<br />

das Allerbeste zum<br />

Geburtstag.<br />

<strong>Geburtstage</strong> <strong>in</strong> St. <strong>Annen</strong><br />

Eisenach - Haupthaus<br />

Jahre<br />

Frau Jutta W<strong>in</strong>ter 61<br />

Herr Kurt W<strong>in</strong>ter 70<br />

Frau Dora Thiele 84<br />

Frau Herta Melzer 84<br />

Frau Amanda Schmidt 85<br />

Frau Frieda Mauler 85<br />

Frau Anna Re<strong>in</strong>l 88<br />

<strong>Geburtstage</strong> <strong>in</strong> <strong>„St</strong>. <strong>Annen</strong> -<br />

<strong>Heim</strong> <strong>für</strong> <strong>psychisch</strong> <strong>erkrankte</strong><br />

<strong>Menschen“</strong> Eisenach<br />

Jahre<br />

Herr Werner Maier 73<br />

Frau Sonja Kirsch 51<br />

<strong>Geburtstage</strong> <strong>in</strong> <strong>„St</strong>. <strong>Annen</strong> -<br />

Haus Felseneck - Eisenach<br />

Jahre<br />

Frau Anni Hill 89<br />

Frau Inge Jauernek 78<br />

Bauernregel <strong>für</strong> Monat April<br />

Hat der April mehr Regen als<br />

Sonnensche<strong>in</strong>, so wird's im Juni<br />

trocken se<strong>in</strong>.<br />

GEBURTSTAGE<br />

<strong>Heim</strong>-Kurier 04/2010 Seite 4<br />

E<strong>in</strong> Mann, der den Geburtstag<br />

se<strong>in</strong>er Frau vergisst, wird sicher<br />

etwas erleben, was se<strong>in</strong>em<br />

Gedächtnis auf die Sprünge<br />

hilft.<br />

Unbekannt<br />

<strong>Geburtstage</strong> <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

Jahre<br />

Frau Hildegard Schmidt 89<br />

Frau Monika Bernert 63<br />

Herr He<strong>in</strong>z Pawlak 80<br />

Frau Gerda Schroeder 79<br />

Frau Ruth R<strong>in</strong>kel 98<br />

Frau Christa-D. v. Malottki 73<br />

Frau Betty Hannover 91<br />

Wir begrüßen unsere neuen<br />

<strong>Heim</strong>bewohner recht herzlich:<br />

• Eisenach:<br />

Frau Anni Herrmann<br />

Herr Rudolf Matuska<br />

Es gibt e<strong>in</strong>en Weg, wie e<strong>in</strong><br />

Mädchen e<strong>in</strong>en Mann davon<br />

abbr<strong>in</strong>gen kann mit ihr<br />

zu schlafen: ihn zu heiraten!<br />

unbekannt


Aus unseren <strong>Heim</strong>en<br />

EISENACH<br />

<strong>Heim</strong>-Kurier 04/2010 Seite 5<br />

K<strong>in</strong>overanstaltungen im Saal des Haupthauses im Monat<br />

April:<br />

- am Freitag, den 02. April – 15:00 Uhr<br />

- am Dienstag, den 07. April – 15:00 Uhr<br />

- am Mittwoch, den 28. April – 15:00 Uhr<br />

Das jeweilige Programm wird rechtzeitig durch Aushang bekannt<br />

gegeben.<br />

Glückwunsch!<br />

Zum 15-jährigen Arbeitsjubiläum gratuliert die Leitung des<br />

Hauses recht herzlich und wünscht weiterh<strong>in</strong> gute Zusammenarbeit<br />

- dem Leiter der Verteilerküche<br />

Herrn Andreas Albert und<br />

- der Pflegefachkraft<br />

Frau Eva Häusler<br />

Veranstaltungen <strong>in</strong> Eisenach im Monat April:<br />

� Ostersamstag und Ostersonntag (03. und 04. April) werden je nach Wetter<br />

Osterüberraschungen <strong>für</strong> unsere Bewohner im Saal oder im Garten versteckt<br />

und gefunden werden, verbunden mit e<strong>in</strong>er bunten Ostertafel, wozu die Angehörigen<br />

und Betreuer herzlich e<strong>in</strong>geladen s<strong>in</strong>d.<br />

� Am Ostermontag (05. April) f<strong>in</strong>det ab 15:00 Uhr im Saal des Haupthauses<br />

e<strong>in</strong> Frühl<strong>in</strong>gsfest mit e<strong>in</strong>em abwechslungsreichen Programm statt.<br />

� Am Sonntag, den 25. April f<strong>in</strong>det nach dem Kaffeetr<strong>in</strong>ken e<strong>in</strong> gemütliches<br />

Beisammense<strong>in</strong> im Saal oder Garten unter dem Motto „Tanz <strong>in</strong> den Mai“<br />

statt.<br />

� Am Freitag, den 30. April, werden unsere <strong>Heim</strong>bewohner geme<strong>in</strong>sam mit den<br />

Ergotherapeut<strong>in</strong>nen und Betreuungskräften e<strong>in</strong>en Maibaum im Garten des<br />

Haupthauses schmücken.


Aus unseren <strong>Heim</strong>en<br />

EISENACH<br />

<strong>Heim</strong>-Kurier 04/2010 Seite 6<br />

Sommergew<strong>in</strong>n 2010 – das größte<br />

Frühl<strong>in</strong>gsfest Deutschlands<br />

Drei Wochen vor Ostern -Samstag vor<br />

Lätare- f<strong>in</strong>det traditionsgemäß seit vielen<br />

Jahren <strong>in</strong> der Stadt Eisenach das<br />

Sommergew<strong>in</strong>nsfest statt. Se<strong>in</strong>en Ursprung<br />

hat dieses alte <strong>Heim</strong>atfest im<br />

heidnischen und germanischen Brauchtum.<br />

Höhepunkt des Festes ist seit 1897<br />

der all-<br />

jährliche Festumzug, der sich durch die<br />

Straßen der Altstadt bis h<strong>in</strong> zum zentralen<br />

Marktplatz bewegt. Hier wird zum<br />

feierlichen Abschluss der W<strong>in</strong>ter symbolisch<br />

verbrannt und Frau „Sunna“ übernimmt<br />

das Regiment. In diesem Jahr<br />

hatte es Frau Sonne jedoch sehr<br />

schwer. Der W<strong>in</strong>ter hatte sich zwar auf<br />

die Höhen des Thür<strong>in</strong>ger Waldes zurückgezogen,<br />

aber die Sonne konnte<br />

den Umzug mit se<strong>in</strong>en 1100 Mitwirkenden<br />

und die vielen Besucher – 50.000<br />

sollen es gewesen se<strong>in</strong>- absolut noch<br />

nicht verwöhnen. E<strong>in</strong> kalter W<strong>in</strong>d wehte<br />

um die Schaustellerbuden und Straßenränder,<br />

so dass sich auch nur wenige<br />

Bewohner an die Straße trauten, um<br />

den Festzug zu begrüßen.<br />

Und wie <strong>in</strong> jedem Jahr, so stand auch<br />

der diesjährige Festumzug wieder unter<br />

e<strong>in</strong>em besonderen Motto. Dies lautete:„<br />

Aus der Geschichte der Wartburgstadt „<br />

und ausgewählt wurden e<strong>in</strong> paar weniger<br />

strapazierte Themen Eisenachs. Im<br />

Thementeil des Festumzuges wurde<br />

z.B. er<strong>in</strong>nert an<br />

� Ernst Abbe, 1840 <strong>in</strong> Eisenach geboren,<br />

studierte <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen und Jena,<br />

ist der Erf<strong>in</strong>der des Mikroskops, war<br />

Astronom, Physiker, Optiker und Mitbegründer<br />

des Zeiss-Werke Jena,<br />

e<strong>in</strong> Eisenacher Gymnasium trägt<br />

heute se<strong>in</strong>en Namen.<br />

� „Der schwarze Brunnen“ er<strong>in</strong>nert<br />

daran, dass Napoleons Munitions-<br />

wagen von Gotha kommend am 01.<br />

September 1810 durch Eisenach rollten.<br />

Aus bisher ungeklärten Gründen<br />

explodierten die schwer beladenen<br />

Wagen <strong>in</strong> der Georgenstraße, 70<br />

Menschen starben, 14 Häuser wurden<br />

völlig zerstört und viele weitere<br />

schwer beschädigt.<br />

� „Die Wandelhalle“ <strong>in</strong> der Wartburgallee<br />

er<strong>in</strong>nert an die Zeit um 1906, <strong>in</strong><br />

der Eisenach e<strong>in</strong>e Kurstadt war.<br />

Leider war diese Zeit bed<strong>in</strong>gt durch<br />

wirtschaftliche und politische Umstände<br />

nur von kurzer Dauer.<br />

Geblieben ist e<strong>in</strong> barocker offener<br />

Bau aus reich verzierten Elbsandste<strong>in</strong>,<br />

der im Laufe der Jahre immer<br />

wieder <strong>für</strong> Konzerte aller Art genutzt<br />

wurde und wird. Die Erhaltung dieses<br />

historischen Gebäudes war und ist<br />

<strong>für</strong> die Stadt Eisenach immer e<strong>in</strong> kritischer<br />

Punkt.<br />

� „Das Sophienbad“ – e<strong>in</strong> 1899 erbautes<br />

Badehaus im Jugendstil – sollte<br />

die s<strong>in</strong>nvolle Bereicherung <strong>für</strong> den<br />

Eisenacher Kurbetrieb se<strong>in</strong>. Es war<br />

e<strong>in</strong>es der ältesten Jugendstilbäder<br />

Deutschlands, welches bis <strong>in</strong>s Jahr<br />

1980 h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> als Volksbad mit<br />

Schwimmhalle, mediz<strong>in</strong>ischen Bädern,<br />

Sauna und Wäscherei genutzt<br />

wurde. Aufgrund von Baufälligkeit<br />

musste das Bad jedoch 1981 geschlossen<br />

werden. Die Denkmalsbehörde<br />

entschied glücklicher weise,<br />

die Außenfassade und den E<strong>in</strong>gangsbereich<br />

mit Säulenportal zu erhalten<br />

und das Gesamtobjekt als<br />

modernen Wohnkomplex umzugestalten.<br />

Auch waren die Häuser der Altstadt sowie<br />

die Fassade unseres Hauses <strong>für</strong><br />

<strong>psychisch</strong> <strong>erkrankte</strong> Menschen wieder<br />

festlich mit Themen des Sommergew<strong>in</strong>ns<br />

geschmückt. E<strong>in</strong>e Prämierung der<br />

schönsten Schmuckideen durch e<strong>in</strong>e<br />


Aus unseren <strong>Heim</strong>en<br />

EISENACH / BERLIN<br />

<strong>Heim</strong>-Kurier 04/2010 Seite 7<br />

�<br />

unabhängige Kommission war da e<strong>in</strong>e<br />

besondere Anerkennung.<br />

Während der Festumzug an unseren<br />

Häusern vorbei zog, hatte die Küche<br />

des Hauses im Garten <strong>für</strong> unsere Bewohner<br />

und ihren Gästen Rostgebratenes<br />

vorbereitet und im Saal e<strong>in</strong>e Kaffeetafel<br />

gedeckt, so dass sich alle wärmen<br />

und stärken und sich nochmals über die<br />

Gestaltung der Umzugswagen unterhalten<br />

konnten. Damit fand auch das diesjährige<br />

Sommergew<strong>in</strong>nsfest <strong>für</strong> unsere<br />

wieder e<strong>in</strong>en guten Abschluss.<br />

Renate Voss<br />

Fasch<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

Am 24.02.2010 fand <strong>in</strong> diesem Jahr<br />

unser großes Fasch<strong>in</strong>gsfest <strong>in</strong> der<br />

<strong>Heim</strong>e<strong>in</strong>richtung statt. Da die Bewohner<br />

<strong>in</strong> unserem Gastquartier<br />

schon Tage zuvor das Fasch<strong>in</strong>gsfest<br />

veranstaltet hatten, konnten wir den<br />

festlich geschmückten großen Saal<br />

mit weniger Eigenleistung nutzen.<br />

Unser Fasch<strong>in</strong>gsfest stand untern<br />

dem Motto:<br />

„Wir erwarten den Frühl<strong>in</strong>g“.<br />

Die Tische waren mit Frühl<strong>in</strong>gsblühern<br />

dekoriert, Schokoladentiere, wie<br />

Hühnchen, Enten, Schmetterl<strong>in</strong>ge<br />

und Käfer ergab e<strong>in</strong> wunderschönes<br />

buntes Bild.<br />

Unser Hausmusiker forderte zum<br />

Tanz und zum Mits<strong>in</strong>gen auf. Höhepunkt<br />

war wie immer die große Polonaise<br />

durch den Saal.<br />

Die Mitarbeiter aus dem Bereich Cater<strong>in</strong>g<br />

Birkholz „zauberten“ zum Abendessen<br />

e<strong>in</strong> reichhaltiges Buffet<br />

mit vielen Köstlichkeiten, Pilzpfanne,<br />

Würstchen, Hühnerkeulechen, verschiedene<br />

Salate, Fischvarianten etc.<br />

alles sehr lecker. �


Aus unseren <strong>Heim</strong>en<br />

BERLIN<br />

<strong>Heim</strong>-Kurier 04/2010 Seite 8<br />

�<br />

Die Pfirsichbowle „verführte“ Herrn P.<br />

dazu, den Notausgang zu alarmieren,<br />

aber auch dieses Malheur konnte<br />

schnell behoben werden.<br />

Alle Bewohner dankten mit viel Beifall<br />

den Mitarbeitern <strong>für</strong> ihre engagierte<br />

Arbeit.<br />

Anita Boese<br />

<strong>Heim</strong>leitung<br />

Weil Denken die schwerste Arbeit<br />

ist, die es gibt, beschäftigen<br />

sich auch nur wenige damit.<br />

Henry Ford


WIR VERABSCHIEDEN UNS<br />

<strong>Heim</strong>-Kurier 04/2010 Seite 9<br />

Traurigkeit ist nicht<br />

ungesund – sie h<strong>in</strong>dert uns,<br />

abzustumpfen.<br />

George Sand<br />

Wir nehmen Abschied von lieben Mitbewohner<strong>in</strong>nen und<br />

Mitbewohnern und trauern mit den Angehörigen.<br />

Eisenach:<br />

Frau Edith Haferkorn<br />

Frau Gertrud Kolb<br />

Frau Emma Kurzweil<br />

Frau Irmgard Müller<br />

Frau Waltraud Rexrodt<br />

Frau Dora Tränkler<br />

Berl<strong>in</strong>:<br />

Herr Rudolf Hoffmeister


Aus unseren <strong>Heim</strong>en<br />

BERLIN<br />

<strong>Heim</strong>-Kurier 04/2010 Seite 9<br />

Spanien zu Besuch <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>?<br />

E<strong>in</strong>ige Bewohner/<strong>in</strong>nen folgten der<br />

E<strong>in</strong>ladung des Unternehmens Vitanas<br />

zu e<strong>in</strong>em „Spanischen Abend“<br />

<strong>in</strong>s Café „Birkenhof“ am Standort<br />

Spandauer Strasse am 10. März<br />

2010.<br />

Sie wurden von e<strong>in</strong>er Pflegekraft begleitet<br />

und erlebten neben e<strong>in</strong>em traditionellen<br />

spanischen Büfett die<br />

Darbietung von „Adelante Flamenco“.<br />

Die Stunden verg<strong>in</strong>gen viel zu schnell<br />

und alle waren voller Begeisterung.<br />

Wir danken dem Veranstalter und<br />

werden ganz sicher die Angebote mit<br />

e<strong>in</strong>er noch größeren Bewohnerzahl<br />

wahrnehmen.<br />

Anita Boese<br />

<strong>Heim</strong>leiter<strong>in</strong><br />

Bundesgesundheitsm<strong>in</strong>ister Rösler:<br />

Menschen, die <strong>in</strong> Pflegeberufen arbeiten,<br />

verdienen mehr Anerkennung<br />

Berl<strong>in</strong> - Anlässlich der Pflegewirtschafts-Messe<br />

"Altenpflege 2010" <strong>in</strong><br />

Hannover erklärt Bundesgesundheitsm<strong>in</strong>ister<br />

Dr. Philipp Rösler: "Der demografische<br />

Wandel stellt die Gesellschaft<br />

vor große Herausforderungen. Bis zum<br />

Jahr 2030 werden über 3 Millionen<br />

Menschen pflegebedürftig se<strong>in</strong>. Wir<br />

müssen die demografische Entwicklung<br />

als Chance sehen. Wir brauchen e<strong>in</strong>en<br />

neuen, positiven Blick auf die Pflege.<br />

Die Pflegebranche <strong>in</strong> Deutschland ist zu<br />

e<strong>in</strong>em Jobmotor geworden. Heute arbeiten<br />

rd. 810.000 Menschen <strong>in</strong> der Altenpflege,<br />

davon rund 70 Prozent <strong>in</strong> Pflegeheimen.<br />

In den letzten acht Jahren ist<br />

die Zahl der Beschäftigten <strong>in</strong> stationären<br />

E<strong>in</strong>richtungen um 30 Prozent gestiegen.<br />

Nach Ansicht von Bundesgesundheitsm<strong>in</strong>ister<br />

Dr. Rösler verdienen <strong>in</strong>sbesondere<br />

die Pflegeberufe mehr Wertschätzung<br />

und Anerkennung.<br />

Das Bundesgesundheitsm<strong>in</strong>isterium hat<br />

zum Thema Pflegeberufe die Aktion "Ich<br />

pflege, weil..." gestartet. Ziel ist, die Arbeit<br />

von Pflegeberufen vorzustellen und<br />

auch denjenigen, die wenig mit dem<br />

Thema zu tun haben, Pflege als Zukunftsberuf<br />

nahe zu br<strong>in</strong>gen. Im Rahmen<br />

der Aktion erläutern Pflegende, warum<br />

sie den Beruf ergriffen haben. Das<br />

Bundesgesundheitsm<strong>in</strong>isterium lädt alle<br />

Pflegende dazu e<strong>in</strong>, sich an der Aktion<br />

zu beteiligen. Bundesgesundheitsm<strong>in</strong>ister<br />

Dr. Rösler kündigt Änderungen bei<br />

der Ausbildung <strong>für</strong> die Pflegeberufe an:<br />

"Wir werden im Rahmen e<strong>in</strong>es neuen<br />

Pflege-Berufsgesetzes die Ausbildung<br />

<strong>für</strong> die Pflegeberufe zusammenfassen<br />

und vere<strong>in</strong>fachen. Das haben wir <strong>in</strong> der<br />

Koalition vere<strong>in</strong>bart. Damit geben wir<br />

den Absolvent<strong>in</strong>nen und Absolventen<br />

mehr berufliche Entwicklungsmöglichkeiten."


<strong>für</strong> Bewohner/<strong>in</strong>nen, Angehörige und Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />

<strong>Heim</strong>-Kurier 04/2010 Seite 10<br />

Osterspaziergang<br />

Vom Eise befreit s<strong>in</strong>d Strom und Bäche<br />

Durch des Frühl<strong>in</strong>gs holden, belebenden<br />

Blick,<br />

Im Tale grünet Hoffnungsglück;<br />

Der alte W<strong>in</strong>ter, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Schwäche,<br />

Zog sich <strong>in</strong> rauhe Berge zurück.<br />

Von dorten sendet er, fliehend, nur<br />

Ohnmächtige Schauer körnigen Eises<br />

In Streifen über die grünende Flur;<br />

Aber die Sonne duldet ke<strong>in</strong> Weißes,<br />

Überall regt sich Bildung und Streben,<br />

Alles will sie mit Farben beleben;<br />

Doch an Blumen fehlt's im Revier,<br />

Sie nimmt geputzte Menschen da<strong>für</strong>.<br />

Kehre dich um, von diesen Höhen<br />

Nach der Stadt zurückzusehen.<br />

Aus dem hohlen, f<strong>in</strong>stern Tor<br />

Dr<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> buntes Gewimmel hervor.<br />

Jeder sonnt sich heute so gern.<br />

Sie feiern die Auferstehung des Herrn,<br />

Denn sie s<strong>in</strong>d selber auferstanden;<br />

Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,<br />

Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,<br />

Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,<br />

Aus der Straßen quetschender Enge,<br />

Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht<br />

S<strong>in</strong>d sie alle ans Licht gebracht.<br />

Sieh nur, sieh! wie behend sich die<br />

Menge<br />

Durch die Gärten und Felder zerschlägt,<br />

Wie der Fluß <strong>in</strong> Breit' und Länge<br />

So manchen lustigen Nachen bewegt,<br />

Und bis zum S<strong>in</strong>ken überladen<br />

Entfernt sich dieser letzte Kahn.<br />

Selbst von des Berges fernen Pfaden<br />

Bl<strong>in</strong>ken uns farbige Kleider an.<br />

Ich höre schon des Dorfs Getümmel,<br />

Hier ist des Volkes wahrer Himmel,<br />

Zufrieden jauchzet groß und kle<strong>in</strong>:<br />

Hier b<strong>in</strong> ich Mensch, hier darf ich's<br />

se<strong>in</strong>."<br />

Johann Wolfgang von Goethe<br />

Na so was!<br />

Die Lehrer<strong>in</strong> <strong>in</strong> der DDR bekommt<br />

Besuch vom Direktor. Stolz erklärt<br />

sie, dass gerade Gedichte gelehrt<br />

werden.<br />

Fritzchen ist der Beste - er kann<br />

schon e<strong>in</strong>es und soll es gleich e<strong>in</strong>mal<br />

vortragen.<br />

Fritzchen: "Unsre Katz hat Junge -<br />

sieben an der Zahl - sechs s<strong>in</strong>d<br />

Kommunisten und e<strong>in</strong>s ist liberal."<br />

Fritz wird von allen gelobt.<br />

Vier Wochen später kommt der<br />

Schulm<strong>in</strong>ister und Fritz soll mit se<strong>in</strong>em<br />

Gedicht nochmals glänzen.<br />

Fritzchen: "Unsre Katz hat Junge -<br />

sieben an der Zahl. Sechse s<strong>in</strong>d im<br />

Westen und e<strong>in</strong>e ist noch da."<br />

Die Lehrer<strong>in</strong>, ganz erschrocken:<br />

"Das Gedicht g<strong>in</strong>g doch vor vier<br />

Wochen ganz anders?"<br />

Fritzchen: "Vor vier Wochen hatten<br />

die Katzenk<strong>in</strong>der auch noch ke<strong>in</strong>e<br />

Augen!"


<strong>für</strong> Bewohner/<strong>in</strong>nen, Angehörige und Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />

<strong>Heim</strong>-Kurier 04/2010 Seite 11<br />

Die Redaktion des <strong>Heim</strong>-Kuriers<br />

wünscht<br />

allen Bewohner<strong>in</strong>nen und Bewohnern,<br />

ihren Angehörigen und Betreuern,<br />

allen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern<br />

mit ihren Familien<br />

e<strong>in</strong> recht frohes<br />

Osterfest<br />

Im Licht der Ostersonne<br />

bekommen die<br />

Geheimnisse der Erde e<strong>in</strong><br />

anderes Licht.<br />

Friedrich von Bodelschw<strong>in</strong>gh

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