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Relativitätstheorien - arthur

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<strong>Relativitätstheorien</strong><br />

2<br />

2.4 Raum-Zeit-Diagramme (space-time diagrams)<br />

Im Kapitel 2.1.4 wurde festgehalten, dass Raum und Zeit miteinander zur Raum-Zeit „verwoben"<br />

sind: Ist die Zeit gedehnt, dann ist auch der Raum gestaucht.<br />

Zur Veranschaulichung von Vorgängen in der Raum-Zeit dienen Raum-Zeit-Diagramme.<br />

Um mit zwei Dimensionen auszukommen, beschränkt man sich auf bloß eine Raumachse<br />

und die Zeitachse (Abb. 35.1).<br />

Skalierung (scaling):<br />

In Raum-Zeit-Diagrammen (Minkowski 1) -Diagrammen) wird die Zeit mit der Lichtgeschwindigkeit<br />

multipliziert. Somit wird daraus eine Abstandskoordinate: Sie entspricht<br />

der Strecke, die Licht in der Zeit t zurücklegt. Die Maßeinheiten der Achsen<br />

werden meist so gewählt, dass eine Bewegung mit Lichtgeschwindigkeit in x-Richtung<br />

der 45°-Geraden entspricht.<br />

Weltlinie (worldline):<br />

Zeichnet man den Ort eines Körpers Punkt für Punkt in das Diagramm ein, dann erhält<br />

man die sogenannte Weltlinie. Ein Körper mit konstanter Geschwindigkeit hat<br />

eine Gerade als Weltlinie. Sie muss steiler sein als die von Licht. Jedem Raumzeitpunkt<br />

einer Weltlinie entspricht auch ein (vierdimensionaler) Weltvektor R → mit einer imaginären<br />

Zeitkoordinate:<br />

R → = <br />

x<br />

y<br />

z <br />

jet<br />

Der Lichtkegel (light cone):<br />

Auch mit drei Koordinaten lässt sich die Raum-Zeit eines Minkowski-Raums veranschaulichen.<br />

Angenommen, „Ich“ stehe mit einer Lampe im Ursprung und schaue in<br />

den „Sternenhimmel“. Lässt man nun eine Raum-Koordinate weg, dann können Bewegungen<br />

in der zeitlichen Dimension und in der x-y-Ebene veranschaulicht werden<br />

(siehe Abb 35.2).<br />

– Die Weltlinien der Photonen des Lichts der Lampe bilden einen Kegelmantel,<br />

den Lichtkegel, der nach oben offen ist. Das Licht breitet sich in die Zukunft aus.<br />

Jedes Ereignis P innerhalb des oberen Kegelmantels könnte vom Ereignis „Ich“<br />

im Ursprung erreicht werden! Dabei würde die Lichtgeschwindigkeit nicht überschritten<br />

werden. Man nennt diesen Abschnitt der Raum-Zeit-Welt die absolute<br />

Zukunft (vom Ereignis „Ich“).<br />

– Analog stellt die untere Hälfte des Lichtkegels die absolute Vergangenheit dar.<br />

Betrachte „Ich“ das Licht der Sterne, dann kommt dieses aus der Vergangenheit.<br />

„Ich“ schaue in diese absolute Vergangenheit.<br />

– Ereignisse dieser Vergangenheit können das „Ich“ beeinflussen, Kausalzusammenhänge<br />

sind möglich. Ereignisse außerhalb des Vergangenheitskegels können<br />

„mich“ (derzeit) nicht beeinflussen.<br />

Abb. 35.1 Raum-Zeit-Diagramm: Die Weltlinien<br />

zweier Photonen sind rot eingezeichnet; ein Photon<br />

„läuft“ nach links, das andere nach rechts.<br />

Abb. 35.2 „Mein" Lichtkegel<br />

Abb. 35.3 H. Minkowski<br />

1)<br />

Hermann Minkowski (1864 Alexotas bei Kowno – 1909 Göttingen), deutscher Mathematiker.<br />

Er lehrte in Königsberg, Zürich und Göttingen. Zur Darstellung physikalischer Vorgänge in<br />

der Einstein‘schen Relativitätstheorie führte er den 4-dimensionalen „Minkowski-Raum“ ein.<br />

Dieser enthält drei reelle Ortskoordinaten und eine imaginäre Zeitkoordinate jct.<br />

35

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