Stadt Rüdesheim - Beteiligungsverfahren-baugb.de
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<strong>Stadt</strong> <strong>Rü<strong>de</strong>sheim</strong> 5<br />
Bebauungsplan „Engergraben“, arten- und biotopschutzschutzrechtliche Beurteilung<br />
2 BESTANDSERFASSUNG<br />
Das Plangebiet wur<strong>de</strong> am 01.09.2010 begutachtet. Das sü<strong>de</strong>xponierte Gelän<strong>de</strong> umfasst Rebflächen<br />
und einen Feldweg. Es wird im Nor<strong>de</strong>n von weiteren Weinbergslagen, im Osten von <strong>de</strong>r L 3034, im<br />
Sü<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Straße „Am Engergraben“ und im Westen von einer in Nord-Süd-Richtung<br />
verlaufen<strong>de</strong>n Erosionsrinne („Engergraben“) begrenzt. Jenseits <strong>de</strong>s Grabens befin<strong>de</strong>n sich<br />
Wohnhäuser und ein Weingut.<br />
Die Erosionsrinne ist dicht mit Bäumen und Sträuchern bewachsen [Foto 1, 3 und 4 in Kap. 5]. Neben<br />
einheimischen Gehölzen wie Bruchwei<strong>de</strong>, Walnuss und Vogelkirsche sind auch nicht-heimische<br />
Robinien zu fin<strong>de</strong>n. Im Unterwuchs <strong>de</strong>r Bäume hat sich eine dichte Strauchvegetation aus<br />
Brombeeren, Schwarzem Holun<strong>de</strong>r, Weißdorn und Hundsrose entwickelt, die zum Teil großflächig von<br />
einer Schleiergesellschaft aus Waldrebe, Wil<strong>de</strong>m Hopfen und Efeu überwuchert wird. Die Krautschicht<br />
besteht überwiegend aus Brennnesseln, Schöllkraut und verwil<strong>de</strong>rtem Wein.<br />
Am Rand <strong>de</strong>s Grabens befin<strong>de</strong>t sich eine bis zu 2 Meter hohe Steinmauer, die größtenteils durch die<br />
dichte Vegetation <strong>de</strong>s Grabens überwachsen und beschattet wird [Foto 6]. Die Mauer verläuft in Nord-<br />
Süd-Richtung und ist nach Westen exponiert. Für die Fauna be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> tiefe, bo<strong>de</strong>ngefüllte Fugen in<br />
Sü<strong>de</strong>xposition sind nicht vorhan<strong>de</strong>n. Die niedrige Mauer entlang <strong>de</strong>r L 3031 ist weitestgehend verputzt<br />
und weist nur noch an wenigen Stellen kleine Mauerfugen auf [Foto 2].<br />
Die Standortverhältnisse in <strong>de</strong>r Erosionsrinne sind als nährstoffreich und wechselfeucht einzustufen.<br />
Eine regelmäßige Wasserführung scheint sich erst südlich <strong>de</strong>r Straße „Am Engergraben“ einzustellen.<br />
Auch auf <strong>de</strong>r Topographischen Karte Blatt 6013 Bingen ist nur südlich <strong>de</strong>r Straße ein kleines<br />
permanentes Fließgewässer in <strong>de</strong>r Karte verzeichnet. In <strong>de</strong>r Ortslage ist das Gewässer offensichtlich<br />
vollständig verrohrt wor<strong>de</strong>n.<br />
Die Rebflächen im Plangebiet wer<strong>de</strong>n intensiv bewirtschaftet und sind in <strong>de</strong>r Regel zwischen <strong>de</strong>n<br />
Reihen begrünt [Foto 5]. Die Vegetation besteht aus Arten <strong>de</strong>s Wirtschaftsgrünlan<strong>de</strong>s und einigen<br />
Ackerunkräutern. Die Standortverhältnisse sind überwiegend frisch und nährstoffreich, stellenweise<br />
auch trocken. Größere Offenbo<strong>de</strong>nflächen sind nicht vorhan<strong>de</strong>n.<br />
Vegetation:<br />
Vom Plangebiet wur<strong>de</strong> eine Gesamtartenliste <strong>de</strong>r optisch sichtbaren Pflanzen erstellt (Tab. 2).<br />
Aufgrund <strong>de</strong>s Erhebungszeitpunkts sind keine Frühjahrsgeophyten mehr feststellbar gewesen.<br />
Tab. 2: Artenliste <strong>de</strong>r Pflanzen <strong>de</strong>s Plangebiets<br />
GATTUNG ART DEUTSCHER NAME<br />
ARTEN-<br />
SCHUTZ<br />
RL-BRD<br />
1996<br />
Krautschicht<br />
Achillea millefolium Gewöhnl. Wiesenschafgarbe - * *<br />
Amaranthus retroflexus Zurückgebogener Amaranth - * E<br />
Anagallis arvensis Acker-Gauchheil - * *<br />
Arrhenatherum elatius Glatthafer - * *<br />
Artemisia vulgaris Gewöhnlicher Beifuß - * *<br />
Calamagrostis epigejos Land-Reitgras - * *<br />
Calystegia sepium Zaunwin<strong>de</strong> - * *<br />
Chelidonium majus Schöllkraut - * *<br />
Chenopodium album Weißer Gänsefuß - * *<br />
Cerastium holosteoi<strong>de</strong>s Wiesen-Hormkraut - * *<br />
Cichorium intybus Gewöhnliche Wegwarte - * *<br />
Conyza cana<strong>de</strong>nsis Kanadisches Berufskraut - * E<br />
Dactylis glomerata Knaulgras - * *<br />
Daucus carota Wil<strong>de</strong> Möhre - * *<br />
RL-HE<br />
2009<br />
Planungsbüro Holger Fischer, 35440 Lin<strong>de</strong>n 09/2010