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Über Florence Allshorn

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Wohlerzogenheit und einer etwas einseitig verstandenen Rechtgläubigkeit.<br />

Erstaunlich war, dass <strong>Florence</strong> in beiden Welten daheim<br />

und glücklich sein konnte und immer sie selbst war.<br />

Allerdings blieben in den ersten Jahren Schwierigkeiten mit der<br />

Leitung der CMS nicht aus. <strong>Florence</strong> mit ihrer übersprudelnden<br />

Lebendigkeit passte in keine der Formen, in die Menschen mit einer<br />

verengten Perspektive das Leben pressen.<br />

»Miss <strong>Allshorn</strong> hatte einigem Widerstand zu begegnen«, schrieb<br />

ein Mitarbeiter der CMS. »Manche waren doch erstaunt und be -<br />

unruhigt, denn sie passte so gar nicht in die herkömmlichen Formen<br />

christlicher Praxis. Aber gerade das, was ihre Umgebung im ersten<br />

Augenblick beunruhigte, trug im nächsten Augenblick dazu bei, sie<br />

zu beruhigen. Es war ungeheuer erheiternd zu beobachten, wie verblüfft<br />

diejenigen waren, die ihr eben irgendeine ›Ketzerei‹ im Unterricht<br />

vorwerfen wollten, wenn sie gleich darauf entdeckten, dass<br />

Flor ence eine ihrer Lieblingsparolen mit flammendem Ernst und tiefer<br />

Aufrichtigkeit verkündete, welche die Hingabe der Betreffenden<br />

weit in den Schatten stellte.«<br />

Dennoch dauerte es eine Reihe von Jahren, bis der ganze diesbezügliche<br />

Argwohn besiegt war. Vielleicht geschah dies nie restlos.<br />

Aber zuletzt hatte <strong>Florence</strong> doch das Vertrauen selbst der konservativsten<br />

Mitglieder ihrer Missionsgesellschaft gewonnen. Man spürte<br />

bei ihr zu klar, dass sie sich keiner »Partei« und keiner Parole verschrieben<br />

hatte, sondern einfach gehorsam sein wollte. Diese Bereitschaft,<br />

die göttliche Wahrheit anzunehmen, und ihr furchtloser<br />

Gehorsam wurden zum Aufruf für alle, die ihr begegneten.<br />

Wieder einmal befand sich <strong>Florence</strong> vor einem »Unmöglich«. Wohl<br />

standen ihr die Hausmutter und einige Fachlehrer zur Seite, aber die<br />

Verantwortung für die Ausbildung und charakterliche Zurüstung<br />

der Missions-Anwärterinnen lag allein auf ihr. Was sie empfand,<br />

geht aus folgenden Zeilen hervor:<br />

»Es ist eine wunderbare Aufgabe; wie gewöhnlich halte ich mich<br />

für eines der glücklichsten Wesen auf der Welt, denn es ist eine herr-<br />

( 44 M

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