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Über Florence Allshorn

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und auch einmal die Arbeit völlig beiseitelegen. Eine warmherzige<br />

Fröh lichkeit lag hell über allen Festen und so manchem ge selligen<br />

Zusammensein. Beim gemütlichen Sonntagnachmittagstee in<br />

Flor ence’ Zimmer wurde aus den Briefen der Ehemaligen vor gelesen,<br />

die nun irgendwo in der Welt Missionarinnen waren. Und der Fürbitte-Gottesdienst,<br />

in dem man sonntags an sie dachte, war einer der<br />

Brennpunkte der ganzen Arbeit.<br />

Ein unüberwindlicher Sinn für Humor half <strong>Florence</strong>, rasch Kontakt<br />

zu gewinnen, und überbrückte manchen Gegensatz. Nicht,<br />

dass ihr der Umgang mit Menschen immer leichtgefallen wäre. Sie<br />

war von Natur aus schüchtern, aber sie lernte, ihre Schüchternheit<br />

zu überwinden, um anderen zu helfen. Und nie durfte diese Veranlagung<br />

sie von etwas abhalten, was sie als Aufgabe erkannt hatte.<br />

Mit den Jahren schien die Schüchternheit von ihr abzufallen, und<br />

eine gelöste Sicherheit trat immer mehr hervor. Es schien oft ein<br />

Wunder, dass <strong>Florence</strong> trotz ihres früheren schlechten Gesundheitszustandes<br />

das volle Amt einer Vorsteherin mit all den Anforderungen,<br />

die dadurch an sie gestellt wurden, wahrnehmen konnte. Es war<br />

nur möglich, weil sie im Kampf mit ihrer anfälligen Gesundheit im<br />

festen Vertrauen auf ihren Herrn lebte. Wenn sie erschöpft war und<br />

die Nerven den Dienst zu versagen drohten, ging sie in ihr Zimmer<br />

und blieb für ein oder zwei Tage ruhig im Bett, bis sie als allseits<br />

Gestärkte wieder ihre Arbeit aufnehmen konnte. Manchmal kehrte<br />

ihre Vitalität ganz rasch wieder, zuweilen dauerte es länger; aber<br />

immer wieder, wenn ein Zusammenbruch unabwendbar schien,<br />

kam sie erfrischt und voll neuer Ideen zu ihren Schülerinnen zurück.<br />

<strong>Florence</strong> glaubte, dass in jeder der ihr anvertrauten Schülerinnen<br />

Fähigkeiten lagen. Diese Anlagen in ihnen zu entdecken, war die<br />

Aufgabe, der sie ihre ganze Energie zuwandte. Die Frage, warum sich<br />

so viele Enttäuschte unter den älter werdenden berufstätigen Frauen<br />

befanden, ließ ihr keine Ruhe.<br />

»Ich frage mich immer wieder, warum von den etwa 40-jährigen<br />

Frauen so viele unterlegen sind. Es ist ein Geheimnis, dem ich weiter<br />

nachgehen muss. Diese Frauen müssen alle einmal voller Mög-<br />

( 46 M

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