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Lösung 11 - TUM

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Physik Department, Technische Universität München, PD Dr. W. Schindler<br />

ÜBUNGEN ZU EXPERIMENTALPHYSIK 1 - WS 12/13<br />

<strong>Lösung</strong>en zu Übungsblatt <strong>11</strong><br />

1. Ideales Gas<br />

An einem zylindrischen Gefäß der Höhe H, der Grundfläche A und dem Volumen V 0 ist ein dünnes Rohr dicht angeschlossen.<br />

Dieses Rohr wird mit Wasser der Dichte ρ bis zur Höhe l gefüllt. Der atmosphärische Druck sei p 0 (vergleiche<br />

mit Skript, Kapitel 4.2).<br />

(a) Geben Sie einen Ausdruck für das Gasvolumen im Gefäß in Abhangigkeit von x (siehe Zeichnung) nach Einfüllen des<br />

Wassers an.<br />

(b) Wie groß ist der Gasdruck im Gefäß, wenn die Temperatur beim Einfüllen konstant geblieben ist?<br />

(c) Wie groß ist der Wasserdruck im Gefäß auf Höhe der Grenzfläche zwischen Wasser und Gas?<br />

(d) Berechnen Sie die Wasserhöhe x im Gefäß.<br />

(a) V = A · (H − x) =V 0<br />

H−x<br />

H<br />

(b) Zustandsgleichung des idealen Gases: pV = nRT = konstant =⇒ p 0 V 0 = p V → p = p0V0<br />

V aus (a)=⇒ p = p 0<br />

H<br />

H−x<br />

(c) Das Wasser im Rohr ist mit dem Wasser im Gefäß verbunden, d.h. der Druck auf Höhe der Grenzfläche im Gefäß ist<br />

gleich dem Druck auf der gleichen Höhe im Rohr.<br />

Sei h die Höhe der Wassersäule im Rohr oberhalb von x: p wx = p 0 + ρgh = p 0 + ρg (l − x)<br />

(d) Da sich an der Grenzfläche zwischen Wasser und Gas ein Gleichgewicht einstellt, müssen die Ergebnisse aus (b) und<br />

H<br />

(c) gleich sein: p 0 H−x = p 0 + ρg (l − x)<br />

Auflösen nach x: p 0 H = p 0 (H − x)+ρg (l − x)(H − x)<br />

p 0 H = p 0 H − p 0 x + ρg lH − xH − lx + x 2<br />

0=ρgx 2 + x(−p 0 − ρgH − ρgl)+ρglH<br />

<br />

x 2 − l + H + p0<br />

ρg<br />

x + lH =0<br />

<br />

pq-Formel benutzen: x 1,2 = l+H+ p 0<br />

ρg (l+H+ p 0<br />

ρg ) 2<br />

2<br />

±<br />

4<br />

− lH<br />

<strong>Lösung</strong> sinnvoll, wenn Wasserhöhe x → 0 für Füllstand l → 0<br />

<br />

=⇒ x = l+H+ p 0<br />

ρg<br />

2<br />

−<br />

(l+H+ p 0<br />

ρg ) 2<br />

4<br />

− lH<br />

1


ÜBUNGEN ZU EXPERIMENTALPHYSIK 1 - WS 12/13 2<br />

2. Gasaustausch<br />

Zwei Behälter A und B enthalten ein ideales Gas. Das Volumen von B sei 4-mal so groß wie das Volumen von A. Druck<br />

und Temperatur der Behälter sind: p A = 7 bar; T A = 400 K; p B = 1 bar; T B = 500 K. Beide Behälter werden nun<br />

verbunden, wobei die Temperatur jedes Behälters auf ihrem anfänglichen Wert gehalten wird. Welcher Enddruck stellt<br />

sich ein, nachdem das Gas die jeweilige Behältertemperatur angenommen hat?<br />

p A = 7 bar, T A = 400 K, V A = 1 4 V B<br />

p B = 1 bar, T B = 500 K, V B =4V A<br />

nach Verbinden:<br />

p A = p B (gesuchte Größe)<br />

TA = T A und TB = T B<br />

VA = V A und VB = V B<br />

Anzahl der Teilchen im System ändert sich nicht:<br />

N A + N B = NA + N B<br />

<br />

Zustandsgleichung: pV = Nk B T → N = pV<br />

k B T<br />

Mit den jeweiligen Indizes einsetzen in Teilchengleichung:<br />

p A V A<br />

k B T A<br />

+ p BV B<br />

k B T B<br />

Auflösen nach p A :<br />

p A =<br />

= p A V A<br />

k B T<br />

+ p<br />

A<br />

B V B<br />

k B TB<br />

<br />

<br />

k B pA V A<br />

1 V A T + 4 T A k B<br />

A T B<br />

<br />

+ 4pB<br />

TA T<br />

B <br />

1<br />

T + 4<br />

A T B<br />

p A = p B = pA<br />

<br />

+ p BV B<br />

T B k B<br />

= p A V A<br />

k B T A<br />

+ p A 4V A<br />

k B T B<br />

= p A V A<br />

k B<br />

<br />

1<br />

= pA V A<br />

1 V A T + 4 T A<br />

A T B<br />

=2, 43 · 10 5 Pa = 2, 43 bar<br />

<br />

<br />

1<br />

T A<br />

+ 4<br />

T B<br />

<br />

+ p B4V A<br />

T B<br />

1<br />

= <br />

<br />

1<br />

T + 4<br />

A T B<br />

<br />

pA<br />

TA<br />

<br />

+ 4p B<br />

T B<br />

3. Heizbarer Druckbehälter<br />

Ein Druckbehälter enthält ein Gemisch aus 0,368 kg Stickstoff (N 2 ) und 0,514 kg Kohlendioxid (CO 2 )bei0°C und<br />

einem Druck von 15,4 bar. Durch elektrische Heizung steigt die Temperatur auf 100°C (siehe z.B. im Skript Kapitel 4.1.7<br />

und 4.2).<br />

(a) Berechnen Sie für beide Gase die molaren isochoren Waermekapazitaeten nach c mol,V = f 2 N Ak B in J<br />

mol K ,mitf:<br />

Anzahl der Freiheitsgrade (siehe Skript 4.1.2).<br />

Stickstoff ist ein zweiatomiges Gas und hat daher 3 Translations- und 2 Rotationsfreiheitsgrade: f =5<br />

→ c mol,V,N2 = 5 ”T eilchen”<br />

2 · 6, 022 · 1023<br />

mol<br />

· 1, 38 · 10 −23 J J<br />

K<br />

= 20, 78<br />

mol K<br />

Kohlendioxid ist ein mehratomiges, nichtlineares Molekül und hat daher 3 Translations- und 3 Rotationsfreiheitsgrade:<br />

f =6


ÜBUNGEN ZU EXPERIMENTALPHYSIK 1 - WS 12/13 3<br />

→ c mol,V,CO2<br />

= 6 2<br />

”T eilchen”<br />

· 6, 022 · 1023<br />

mol<br />

· 1, 38 · 10 −23 J J<br />

K<br />

= 24, 93<br />

mol K<br />

(b) Welche Wärme wurde dem Gemisch zugeführt?<br />

Im Bild des idealen Gases lässt sich die Wärmemenge zur Erwärmung des Gasgemisches aus den Wärmemengen zur<br />

Erwärmung der einzelnen Stoffanteile zusammensetzen:<br />

W Q = W Q,i = c mol,V,i · n i ·T mit c mol,V,i : molare isochore Wärmekapazität fuer jeden einzelnen Stoff<br />

i<br />

i<br />

Stoffmengen aus den molaren Massen M N2 =2· 14 g<br />

mol = 28 g<br />

mol , M CO 2<br />

=(2· 16 + 12) g<br />

mol = 44 g<br />

mol :<br />

n N2 = m N 2<br />

M N2<br />

= 13.14 mol; n CO2 = m CO 2<br />

M CO2<br />

= <strong>11</strong>.68 mol<br />

−→ W Q = 56.42 kJ<br />

(c) Welches Volumen hat der Behälter?<br />

Gasgleichung für das Gemisch: p 1 V g = n g RT 1 mit p 1 = 15, 4 bar = 15, 4 · 10 5 J m 3<br />

n g = Stoffmenge Gasgemisch = n N2 + n CO2 = 24, 82 mol<br />

−→ V g = n g R T1<br />

p 1<br />

=3, 66 · 10 −2 m 3<br />

(d) Wie groß ist der Druck nach der Erwärmung?<br />

aus Gasgleichung: p 2 = n g R T2<br />

V g<br />

= 21, 03 bar<br />

und T 1 =0 ◦ C = 273, 15 K<br />

4. Maxwellsche Geschwindigkeitsverteilung<br />

In einem idealen Gas bewegen sich nicht alle Gasteilchen mit der gleichen Geschwindigkeit, sondern statistisch verteilt<br />

mit verschiedenen Geschwindigkeiten gemäß der Maxwell-Boltzmann-Verteilung. Die Wahrscheinlichkeitsdichte für die<br />

Geschwindigkeit ist gegeben durch (vergleiche mit Skript, Kapitel 4.1.2):<br />

<br />

2<br />

f (v) =<br />

π<br />

3/2 <br />

m<br />

· v 2 · exp<br />

− mv2<br />

k B T<br />

2k B T<br />

Berechnen Sie die Geschwindigkeit mit der größten Wahrscheinlichkeitsdichte v w an für ein Wasserstoffmolekül bei 300<br />

K und 1000 K. (Tipp: Siehe zur Maximalwertberechnung von f(v) Blatt 2, Aufgabe 2.1!)<br />

!<br />

Gesucht: Maximalwert der Verteilung → ∂f(v)<br />

∂v<br />

=0wurde auf Blatt 2, Aufgabe 2.1 bereits detailliert hergeleitet.<br />

3/2 <br />

<br />

Kurze Wiederholung: ∂f(v) 2 m<br />

∂v<br />

=<br />

π ·<br />

· exp<br />

− mv2 ·<br />

2v − mv3 =0<br />

k B T<br />

2k B T k B T<br />

<br />

wird nicht null!<br />

=0<br />

<br />

=⇒ v · (2 − mv2<br />

k B T )=0=⇒v =0(Minimum) und v = 2k B T<br />

m<br />

= v w (Maximum)<br />

Masse eines Wasserstoffmoleküls:<br />

m H2 = M H 2<br />

N A<br />

=<br />

=3.32 · 10 −24 g=3.32 · 10 −27 kg k B =1.3807 · 10 −23 J K<br />

v w (300 K) =<br />

2 g<br />

mol<br />

6.022·10 23 1<br />

mol<br />

<br />

2k B T<br />

v w (1000 K) = 2884 m s<br />

K ·300 K<br />

3.32·10 −27 kg<br />

m = <br />

2·1.3807·10 −23 J<br />

1 J=1 Nm; 1 N=1 kg·m<br />

s 2<br />

= 1579 m s

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