schaafheim - bei der Druckerei Reichert
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Schaafheimer Februar 2013<br />
Der richtige Mix macht’s:<br />
Wie ein neuer Pflegedienst<br />
Patienten und Mitar<strong>bei</strong>ter<br />
zufriedener macht<br />
Die Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg gestalten den Bereich<br />
<strong>der</strong> Pflege um – damit einher geht eine völlig neue personelle<br />
Struktur nach dem Modell des Skillmix<br />
Patienten in Groß-Umstadt<br />
profitieren von Aromapflege<br />
För<strong>der</strong>verein ermöglicht Ausstattung und Schulung<br />
Darmstadt-Dieburg – Obwohl die positive Wirkung <strong>der</strong> Aromapflege<br />
auf den Heilungsprozess von Patienten wissenschaftlich bewiesen<br />
ist, kann diese Leistung <strong>bei</strong> den Krankenkassen nicht abgerechnet<br />
werden. Aus Kostengründen stand deshalb auf <strong>der</strong> Kippe,<br />
ob diese Pflegemethode weiterhin in <strong>der</strong> Kreisklinik Groß-Umstadt<br />
eingesetzt wird. Der För<strong>der</strong>verein Kreiskliniken des Landkreises<br />
Darmstadt-Dieburg sprang ein und ermöglicht nun, dass elf weitere<br />
elektrisch betriebene Farbduftleuchten, so genannte Flashs,<br />
angeschafft werden können. Außerdem unterstützt er, dass 25 Mitar<strong>bei</strong>terinnen<br />
und Mitar<strong>bei</strong>ter von Maria Kettenring, einer renommierten<br />
Dozentin für Aromatherapie, in den Räumen des Krankenhauses<br />
für die Aromapflege geschult werden.<br />
Die Aromapflege ist eine ganzheitliche Pflegemethode als Bestandteil<br />
<strong>der</strong> Phytotherapie (Pflanzenheilkunde), die unter Verwendung<br />
von naturreinen, ätherischen Ölen und kaltgepressten fetten<br />
Pflanzenölen die medizinische Behandlung unterstützt und dadurch<br />
die Lebensqualität <strong>der</strong> Patienten spürbar verbessert. In <strong>der</strong><br />
Kreisklinik Groß-Umstadt wird sie bereits seit Jahren in die tägliche<br />
Pflege eingebunden. Waschungen mit Zitronenöl beleben, können<br />
Fieber senken und Einreibungen mit speziellen Ölmischungen<br />
unterstützen das Ein- und Durchschlafen o<strong>der</strong> erleichtern die Atmung.<br />
Aromapflege muss als ergänzende Pflegemethode gelehrt<br />
und auch erlernt werden. An <strong>der</strong> sechsstündigen Grundlagenschulung,<br />
die Voraussetzung für die Verwendung von Aromaölen an <strong>der</strong><br />
Kreisklinik ist, haben bereits über 80 Mitar<strong>bei</strong>terinnen und Mitar<strong>bei</strong>ter<br />
erfolgreich teilgenommen. Die Verantwortung für das Schulungskonzept<br />
und die praktischen Umsetzung liegt in den Händen<br />
von Sabine Huber. Sie ist Krankenschwester <strong>der</strong> Intensivstation,<br />
Aromaexpertin mit <strong>der</strong> Fachrichtung Pflege und Aromagesundheitspraktikerin.<br />
Der För<strong>der</strong>verein Kreiskliniken des Landkreises Darmstadt-Dieburg<br />
hat sich Anfang dieses Jahres gegründet. Ziel ist es, die Einrichtungen<br />
<strong>der</strong> Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg im pflegerischen,<br />
medizinischen und personellen Bereich ideell und material zu unterstützen.<br />
Der För<strong>der</strong>verein hat bislang 20 Mitglie<strong>der</strong>, sein Vorsitzen<strong>der</strong><br />
ist Bürgermeister Joachim Ruppert.<br />
Der allgemeine Trend für die<br />
Krankenpflege ist unübersehbar:<br />
Der demografische Wandel<br />
wird zu einem Personalmangel<br />
<strong>bei</strong> Pflegekräften führen. Robert<br />
Schweihofer (32), examinierter<br />
Krankenpfleger und<br />
diplomierter Pflegewirt, stand<br />
also vor einer großen Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />
als er Anfang letzten<br />
Jahres die Pflegedienstleitung<br />
an den Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg<br />
übernahm: „Wie<br />
können wir gewährleisten, dass unsere Pflegekräfte durch diesen<br />
hohen Bedarf nicht überfor<strong>der</strong>t werden? Wie stellen wir sicher,<br />
dass unsere Patienten auch zukünftig zufrieden bleiben und gern<br />
<strong>bei</strong> uns gesund werden? Unser Ziel war es, mehr Versorgung zu<br />
bieten, ohne qualitativ Abstriche machen zu müssen“, erzählt Robert<br />
Schweihofer.<br />
Ziel ist, dass nicht mehr „Alle alles machen“<br />
Dazu entwickelte er gemeinsam mit den Stationsleitungen <strong>der</strong> Intensivstation<br />
<strong>der</strong> Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg das sogenannte<br />
Skillmix-Modell. Ein solcher Skillmix o<strong>der</strong> Qualifikationsmix<br />
bedeutet nicht nur, dass ausgebildete, erfahrene Pflegefachkräfte<br />
gemeinsam mit jungen Fachleuten in einem Team ar<strong>bei</strong>ten, son<strong>der</strong>n<br />
auch, dass neue, an<strong>der</strong>e Berufsgruppen in die alltäglichen<br />
Ar<strong>bei</strong>tsabläufe einbezogen werden. Dahinter steckt ein klarer<br />
Teamgedanke. „Die Mitar<strong>bei</strong>ter im Bereich Pflege sollen gefor<strong>der</strong>t,<br />
aber nicht überfor<strong>der</strong>t werden“, erklärt Schweihofer. „Das erreichen<br />
wir, indem wir die Aufgaben jedes Mitar<strong>bei</strong>ters individuell<br />
an seine Fähigkeiten anpassen. In <strong>der</strong> Praxis bedeutet das: Entlastung<br />
für das Pflegepersonal und mehr Qualität in <strong>der</strong> direkten<br />
Pflege und Kommunikation am Bett des Patienten.“<br />
Skillmix im Pflegebereich: die Chance für eine optimale Gesundheitsversorgung?<br />
Herr Schweihofer, wie funktioniert dieser Skillmix in <strong>der</strong> Praxis?<br />
Schweihofer: Sehr gut, die ersten Erfahrungen auf <strong>der</strong> Intensivstation<br />
zeigen: Ein Team funktioniert am besten, wenn mehrere<br />
Berufsbil<strong>der</strong> mit mehreren unterschiedlichen Fähigkeiten, also<br />
Skills, darin vertreten sind. Nicht mehr alle sollen alles machen,<br />
son<strong>der</strong>n eine klare Rollenverteilung hilft, die Patientenzufriedenheit<br />
zu verbessern. Denn durch diese neue Aufmerksamkeit<br />
innerhalb ganz alltäglicher Ar<strong>bei</strong>tsabläufe konnten auch langjährige<br />
Gewohnheiten kritisch hinterfragt werden: Warum muss <strong>der</strong><br />
Patient zum Beispiel in den allerfrühesten Morgenstunden zum<br />
Fiebermessen geweckt werden, wenn doch je<strong>der</strong> weiß, dass Ruhe<br />
gerade für kranke Menschen wichtig ist?<br />
Annahmeschluss<br />
für die<br />
März-Ausgabe:<br />
18. Februar<br />
Neue Mail-Adresse:<br />
<strong>schaafheim</strong>er@druckerei-reichert.de<br />
hl-<strong>schaafheim</strong>@gmx.de<br />
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