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Messestand neu Künstlerhaus steht seit dem Jahr 2011 leer

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14 FINANZMARKT<br />

Georg Gerdes<br />

Wirtschaftskanzlei<br />

Förderkredite<br />

• Bankfinanzierungen -<br />

ohne Sicherheiten keine Sicherheit<br />

Banken verlangen von ihren Firmenkunden heute eine Vielzahl von Informationen wie<br />

z. B. Bilanzen, betriebswirtschaftlichen Auswertungen, Planzahlen, etc. um sich ein Bild<br />

über die Bonität der Kunden zu verschaffen und zu prüfen, ob die Unternehmen in der<br />

Lage sind, die gewährten Kredite auch zurück zu zahlen. Sind diese Prüfungen positiv<br />

ausgefallen, kommt für die Banken der nächste Schritt, die Vereinbarung einer adäquaten<br />

Absicherung der angefragten Kredite durch Kredit-Sicherheiten.<br />

Beim Thema Kredit-Sicherheiten gehen dann in der Regel die Sichtweisen der Kunden<br />

und der Banken oftmals auseinander.<br />

Während Banken den Sicherungsobjekten durch teilweise hohe Risikoabschläge einen<br />

deutlich niedrigeren Wert beimessen (müssen), sehen die Kunden die Sicherheiten als viel<br />

werthaltiger an.<br />

Zum Beispiel bei gewerblichen Immobilien oder der Sicherungsübereignung von Maschinen,<br />

Einrichtungen, Fahrzeugen etc. liegen die von den Banken ermittelten Sicherungswerte<br />

teilweise nur bei 50 % der Verkehrswerte. Hierdurch klafft dann oftmals eine Sicherungslücke,<br />

die je nach Bonität des Kunden durch zusätzliche Sicherheiten geschlossen<br />

werden muss.<br />

Über Sinn oder Unsinn der Bewertungsmaßstäbe zu diskutieren ist aus meiner Sicht müßig.<br />

Die Bewertungsansätze werden den Banken in der Regel von den Aufsichtsbehörden<br />

vorgegeben und sind damit bindend. Es bestehen bei den Banken nur geringe eigene<br />

Handlungsspielräume bei den Bewertungen.<br />

Auf der Suche nach Lösungen für Sicherheiten-Defizite müssen Kunden andere Wege<br />

gehen, um einen gemeinsamen Nenner zu finden. Und solche Lösungen gibt es.<br />

Bei fehlenden Sicherheiten können für Investitionen oder Betriebsmittelfinanzierungen<br />

beispielsweise haftungsfreie Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder<br />

Bürgschaften der Niedersächsischen Bürgschaftsbank (NBB) beantragt werden. Für größere<br />

Projekte kommen darüber hinaus auch Landesbürgschaften in Betracht. Die Antragstellung<br />

für Standardfälle ist unbürokratischer als so mancher Kunde (und auch manche<br />

Bank) denkt und die Erfolgschancen sind bei grundsätzlich ausreichender Bonität des<br />

Kunden und einem wirtschaftlich sinnvollen Vorhaben sehr gut. Unsere Kanzlei hat mit<br />

diesen Instrumentarien gute Erfahrungen gemacht und bislang alle Projekte realisieren<br />

können.<br />

Desweiteren könnte eine Umstrukturierung des Kreditengagements eines Kunden Sinn<br />

ergeben. Bürgschaftsrahmen die bei den Banken bestehen, könnten beispielsweise durch<br />

Versicherer abgebildet werden. Die so frei werdenden Kreditressourcen können dann<br />

fehlende Sicherheiten kompensieren.<br />

Zur Reduzierung des Kreditengagements kann auch über die Finanzierung der Forderungen<br />

über eine Factoring-Lösung nachgedacht werden. Wenn die Bank zwar eine<br />

Forderungsabtretung (Globalzession) besitzt, diese aber nicht als werthaltige Sicherheit<br />

berücksichtigt, kann durch eine Factoring-Lösung in Verbindung mit einer (Teil-)Reduzierung<br />

des Betriebsmittelrahmens eine ganz <strong>neu</strong>e Betrachtungsweise für das Gesamt-<br />

Kreditengagement entstehen.<br />

Auch eine Neubewertung von Sicherheiten, beispielsweise durch Gutachten kann veraltete<br />

Wertansätze aktualisieren und die Sicherheitenbasis erhöhen.<br />

Grundlage der Überlegungen die Firmen sich im Hinblick auf ihre Kredit-Sicherheiten<br />

machen sollten, ist aber zunächst einmal eine Bestandsaufnahme, welche Sicherheiten den<br />

Finanzierungspartnern bereitgestellt wurden und wie die Banken diese Sicherheiten bewerten.<br />

Erst nach einer sorgfältigen Ist-Aufnahme kann dann eine Sicherheitenstrategie erarbeitet<br />

werden, die bestenfalls in einem permanenten Sicherheiten-Management mündet.<br />

Ohne Kreditsicherheiten wird es in den seltensten Fällen in der Zusammenarbeit mit<br />

Banken gehen und derjenige der sich mit dieser Thematik professionell auseinander setzt,<br />

wird durch einen gezielten Einsatz von Sicherheiten auch die Sicherheit für eine stabile<br />

Bankfinanzierung seines Unternehmens erlangen.<br />

Informationen erhalten Sie bei der Wirtschaftskanzlei Georg Gerdes in Papenburg<br />

unter Telefon 04961/942450 und unter www.georg-gerdes.de<br />

Von Dieter Nannen<br />

Vorschläge zur Überwindung<br />

der Finanzkrise<br />

Die Währungsunion steckt in der Krise. Eine Reihe<br />

von Mitgliedsstaaten haben hohe Schuldenberge<br />

aufgebaut. Ihre Zinsbelastungen engen ihren<br />

finanz- und sozialpolitischen Spielraum erheblich<br />

ein. Zu<strong>dem</strong> haben große Banken in mehreren Ländern<br />

extrem hohe Verluste erlitten, die sie nur mit<br />

staatlichen Hilfen ausgleichen können. Nach<strong>dem</strong><br />

es für eine kurze Zeit so schien, als sei der Höhepunkt<br />

der Krise überschritten, verursachte die Entwicklung<br />

in Zypern einen Rückschlag. Zwar spielt<br />

Zypern wirtschaftlich mit einem Anteil von 0,2 %<br />

am Bruttoinlandsprodukts innerhalb der Währungsunion<br />

nur eine unbedeutende Rolle, dennoch<br />

hat sich die Krise erheblich verschärft, weil die<br />

Auswirkungen für die Bevölkerung, für den Staat<br />

und für die Banken in keinem anderen Land der<br />

Währungsunion so gravierend wie in Zypern sind.<br />

In dieser Situation stellen manche Politiker und<br />

Wirtschaftsfachleute die resignierende Frage, ob<br />

Versuche zu einer weiteren Integration Europas<br />

überhaupt sinnvoll sind. Andere legen dagegen<br />

weitreichende Vorschläge für die Überwindung<br />

der Krise vor. Sie gehen davon aus, dass ein sehr<br />

hohes Maß an Solidarität zwischen den Ländern<br />

der Währungsunion eine dauerhafte Krisenbewältigung<br />

ermöglicht.<br />

Der weitestgehende Vorschlag betrifft die Bildung<br />

einer Fiskalunion. Sie bedeutet, dass die Staaten<br />

der Währungsgemeinschaft einen Haftungsverbund<br />

bilden, in <strong>dem</strong> jeder für die Schulden des<br />

anderen in vollem Umfang haftet. Diese Haftung<br />

könnte entweder alle oder die nach einem zu bestimmenden<br />

Stichtag <strong>neu</strong> aufzunehmenden Schulden<br />

betreffen. Dieser Vorschlag ist auf sehr unterschiedliche<br />

Reaktionen gestoßen. Finanzpolitisch<br />

stabile Staaten lehnen ihn ab, weil sie nicht bereit<br />

sind, den Erfolg ihrer Stabilitätspolitik aufs Spiel<br />

zu setzen und weil die rechtlichen Möglichkeiten,<br />

auf die Wirtschafts- und Finanzpolitik der übrigen<br />

Länder Einfluss zu nehmen, sehr begrenzt sind.<br />

Von Dieter Nannen<br />

Schon <strong>seit</strong> einigen <strong>Jahr</strong>en haben wir sehr niedrige<br />

Zinsen. Für sichere Geldanlagen haben sie sich der<br />

Null-Prozent-Grenze genähert. Die Europäische<br />

Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins wegen der<br />

schwachen Konjunktur und zur Bekämpfung der<br />

internationalen Finanzkrise auf ein extrem niedriges<br />

Niveau gesenkt und zu<strong>dem</strong> den Banken riesige<br />

Geldmengen zur Verfügung gestellt. Die Äußerungen<br />

von EZB-Chef Draghi deuten darauf hin, dass<br />

die Notenbank die niedrigen Zinsen noch über einen<br />

längeren Zeitraum beibehalten möchte.<br />

Über diese Aussicht freuen sich die Kreditnehmer<br />

natürlich sehr. Aber ein länger anhaltendes niedriges<br />

Zinsniveau kann auch Nachteile für die gesamtwirtschaftliche<br />

Entwicklung haben.<br />

Mehr als die Hälfte des Geldvermögens in Deutschland<br />

ist in Form von Sparguthaben und Bundesanleihen<br />

angelegt. Die gegenwärtigen Zinssätze für<br />

diese konservativen Geldanlagen liegen unterhalb<br />

der Inflationsrate, so dass diese Anlagen real an<br />

Wert verlieren. Das Ausmaß dieses Verlustes ist<br />

schwer erkennbar und findet deshalb in der Regel<br />

keine genügende Aufmerksamkeit.<br />

Für viele Bundesbürger hat die Verzinsung von<br />

Bankguthaben neben der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

eine große Bedeutung für ihre Altersversorgung.<br />

Wenn der Zinsertrag zurückgeht und<br />

das Kapital nicht angegriffen werden soll, müssen<br />

die Ausgaben gesenkt werden, was zu einer konjunkturschädlichen<br />

Reduzierung der Nachfrage<br />

führt.<br />

Die niedrigen Zinsen verschieben die Schwerpunkte<br />

bei der Vermögensanlage. Die Nachfrage<br />

nach Immobilien steigt, weil die Investoren sich<br />

April 2013<br />

Eine ähnliche Konstruktion wird für die Banken<br />

vorgeschlagen. Sie könnten einen länderübergreifenden<br />

Sicherungsfonds bilden, in den alle Banken<br />

einzahlen und aus <strong>dem</strong> Kredite oder Zuschüsse an<br />

kriselnde Banken gezahlt werden. Auf diese Weise<br />

würden die Banken in ihrer Gesamtheit ihre Probleme<br />

ohne staatliche Hilfen lösen. Diese Konstruktion<br />

soll mit einer einheitlichen Bankenaufsicht<br />

für alle Banken gekoppelt werden, um Schwachstellen<br />

und Fehlentwicklungen nach einem einheitlichen<br />

Schema zu beurteilen und rechtzeitig<br />

Gegenmaßnahmen einleiten zu können<br />

Ein weiterer Vorschlag betrifft die Einführung von<br />

Eurobonds. Das sind Staatsanleihen eines einzelnen<br />

Landes, für die auch die übrigen Länder haften.<br />

Diese Gestaltungsform würde das Zinsniveau<br />

für die Anleihen der beteiligten Länder allmählich<br />

angleichen, weil die Bonität der jetzt stabilen Länder<br />

aufgrund ihres hohen Haftungsumfangs sinken<br />

und die der jetzt schwachen Länder aufgrund der<br />

Mithaftung der übrigen Länder dagegen steigen<br />

würde. Eine Abwandlung der Eurobonds bilden<br />

die Eurobills. In ihren Haftungsgrundsätzen unterscheiden<br />

sie sich nicht von den Eurobonds, jedoch<br />

würden sie nur eine kurze Laufzeit haben, so<br />

dass dadurch das Haftungsrisiko der Partnerländer<br />

überschaubar bliebe.<br />

Schließlich gibt es noch die Überlegung, einen<br />

Schuldentilgungsfonds zu gründen. In ihm sollen<br />

alle Schulden der Euro-Länder zusammengefasst<br />

werden, die über die erlaubte Grenze von 60 %<br />

des Bruttoinlandsprodukts hinausgehen. Für die<br />

Tilgung dieser Schulden sollen die Euro-Länder<br />

gemeinsam haften.<br />

Die Realisierung dieser Vorschläge setzt ein sehr<br />

hohes Maß an Solidarität der beteiligten Staaten<br />

voraus. Sie ist derzeit keineswegs vorhanden, weil<br />

niemand gern bereit ist, für Versäumnisse oder<br />

Fehlleistungen anderer zu haften. Es wird also bis<br />

auf weiteres dabei bleiben, dass die Länder der<br />

Währungsunion, die Europäische Zentralbank und<br />

der Internationale Währungsfonds zwar Kredite<br />

und Garantien zur Verfügung stellen, dass jedoch<br />

im Grundsatz jeder Staat seine Probleme selbst lösen<br />

muss.<br />

Erst wenn die Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik<br />

im Währungsgebiet so weit wie möglich<br />

angeglichen worden ist, geeignete Kontrollmechanismen<br />

zur Verfügung sehen und sich eine längere<br />

Phase des gegen<strong>seit</strong>igen Vertrauens entwickelt hat,<br />

haben die Vorschläge eine Chance zur Verwirklichung.<br />

Wer die Vision von einem vereinten Europa<br />

hat, wird die Vorschläge zwar zunächst, nicht aber<br />

auf lange Sicht ablehnen. Europa gleicht einem<br />

Wanderer, der bei <strong>dem</strong> Versuch, einen Bach zu Fuß<br />

zu überqueren, in der Mitte auf Hindernisse stößt.<br />

Er kann enttäuscht zurückkehren, so dass er sein<br />

Ziel nicht erreicht. Er kann aber auch mit Kreativität,<br />

Mut und Entschlossenheit versuchen, das<br />

gegenüberliegende Ufer zu erreichen.<br />

Die Nachteile der niedrigen Zinsen<br />

von den Immobilien eine hohe Rendite versprechen.<br />

Manche Bürger kaufen oder bauen eine<br />

Immobilie, die sie sich bei höheren Zinsen nicht<br />

leisten könnten und die sie im schlimmsten Fall<br />

bei einem Steigen der Zinsen verkaufen müssen.<br />

Da das eine Vielzahl von Personen treffen kann,<br />

wird das Angebot an Immobilien steigen. Das<br />

führt wiederum dazu, dass die Immobilie mit Verlust<br />

verkauft werden muss.<br />

Eine weitere Gefahr geht von einer höheren Risikobereitschaft<br />

der Anleger aus. Wer bei herkömmlichen<br />

seriösen Anlagen wie einem Sparkonto oder<br />

Bundesanleihen kaum noch nennenswerte Zinsen<br />

erhält, sieht sich nach höherverzinslichen Anlageformen<br />

um, die zwangsläufig mit höheren Risiken<br />

verbunden sind. Die Folge kann der Verlust eines<br />

Teils der Anlage sein. Nicht nur Private, sondern<br />

auch institutionelle Anleger geraten in die Versuchung,<br />

höhere Risiken einzugehen. Wenn dieser<br />

Trend längere Zeit anhält, kann die Stabilität des<br />

Finanzsystems gefährdet werden.<br />

Die niedrigen Zinsen stellen die Lebensversicherungsgesellschaften<br />

vor besondere Probleme.<br />

Sie erschweren die Einhaltung der den Versicherungsnehmern<br />

zugesagten Mindestrenditen. Eine<br />

Senkung der Renditegarantie für Neuverträge<br />

beeinträchtigt die Attraktivität der Lebensversicherungen<br />

und damit die Möglichkeit für den Abschluss<br />

<strong>neu</strong>er Verträge.<br />

Die Kunst der Geldpolitik be<strong>steht</strong> darin, zum richtigen<br />

Zeitpunkt und in <strong>dem</strong> richtigen Umfang auf<br />

konjunkturelle Veränderungen zu reagieren. Nach<br />

der Beendigung der Krise und einer Belebung<br />

der Konjunktur wird die EZB die Zinsen erhöhen<br />

müssen, damit sie die Geldwertstabilität nicht gefährdet.

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