Salz aus Berchtesgadens Bergen - Deutsches Jugendherbergswerk

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Willi Meilinger: Salz aus Berchtesgadens Bergen _____________________________________________________________________________________________ 2.2 Entstehung der alpinen Salzlager Natrium und Chlor kamen in der Uratmosphäre nicht vor. In der festen Erdkruste waren die beiden Elemente ursprünglich nicht miteinander verbunden. Dementsprechend kennt man keine Salzablagerungen aus der Frühzeit der Erde. Aus dem Erdmantel trat später durch Entgasung Chlor aus und löste sich im Urozean oder verband sich mit Wasserstoff zur Salzsäure (HCl), die sich dann auch im Urozean löste. Durch Verwitterung von Gestein kam Natrium dazu (Na), so dass sich das Kochsalz (NaCl) bilden konnte. Heute enthalten die Ozeane im Durchschnitt 3,5 % Salz. In den Randmeeren kann der Salzgehalt durch Süßwasserzufuhr niedriger sein. Im Bottnischen Meerbusen beträgt der Salzwassergehalt nur 0,5 %, während sehr starke Verdunstung den Salzgehalt z.B. im Roten Meer auf 4,5 % erhöhen kann. Alle bedeutenden Salzlagerstätten sind durch Meeresablagerungen, also durch Sedimentation entstanden. Im freien Ozean können sich keine Salzlager absetzen, weil dort der Salzanteil zu gering ist. Salz fällt erst aus, wenn sein Anteil die Sättigungsgrenze von 25,5 bis 27 Gewichtsprozent erreicht. Dabei kann wärmeres Wasser mehr Salz lösen als kälteres. Eine solch hohe Konzentration kann nur in abgeschlossenen Randmeeren erreicht werden, weil dort das Wasser verdunstet, ohne voll durch Meer- oder Süßwasser ersetzt zu werden. Ist im Randmeer die Sättigungsgrenze erreicht und verdunstet weiteres Wasser, wird Salz in fester Form ausgeschieden. Die Mächtigkeit der Salzlagerstätten kann allerdings durch einen einzigen derartigen Vorgang nicht erklärt werden. Die Entstehung solch mächtiger Salzlager erklärte Carl Ochsenius, ein schwedischer Geologe mit seiner 1877 veröffentlichen Barrentheorie: (a) Eine Untiefe (Barre), hervorgerufen durch die Hebung oder Senkung des Meeresbodens, trennt eine in das Land hineinragende Meeresbucht ab. (b) In diesem abgeschnürten Nebenbecken verdunstet mehr Wasser, als ihm frisches zugeführt wird. Die Konzentration steigt, das Salz kristallisiert aus. (c) Die Ablagerung der Salze erfolgt gesetzmäßig nach dem Grad der Löslichkeit. Zuerst fallen die schwer löslichen Karbonate aus, wie z.B. Kalk, dann schwefelsaures Gestein in Form von Gips und Anhydrit, dann Steinsalz und schließlich die leicht löslichen Kalisalze. (d) Geröll und Gestein überdecken die Ablagerungen. Dieser Abscheidezyklus erstreckt sich über Millionen von Jahren. ______________________________________6___________________________________________
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